Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Offenbar werden jetzt die Konflikte mit anderen Bandagen geführt, ein Exodus- nicht nur für Kapital - könnte die Folge sein. Brain Drain gab es auch schon anderswo.
"Risiko der Nichteinhaltung", früher gab es Todesurteile wegen Korruption. Bei Kapitaltransfers wird der Daumen sicher nicht nach oben zeigen. Der Überwachungsstaat "zahlt sich (vielleicht) jetzt aus".
//
bei faz.net war zu lesen:
"Im Kampf gegen Handy- und Internetsucht will China die Nutzung von Smartphones und Tablets durch Kinder begrenzen. Die dortige Internet-Aufsicht CAC fordert in einem am Mittwoch vorgelegten Regulierungsentwurf die Einführung eines „Minderjährigen-Modus“. Dieser würde Nutzern unter 18 Jahren zwischen 22 Uhr abends und sechs Uhr morgens den Internet-Zugang verweigern.
Darüber hinaus dürften 16- bis 18-Jährige die Geräte maximal zwei Stunden täglich nutzen. Für Acht- bis 16-Jährige reduziere sich die Dauer auf eine Stunde und für unter Achtjährige auf acht Minuten. Allerdings sollten Eltern die Möglichkeit erhalten, die Beschränkungen aufzuheben.
Die Umsetzung dieser Regeln werde aufwändig und kostspielig, sagte Anwalt Xia Hailong von der Kanzlei Shanghai Shenlun. „Das Risiko der Nichteinhaltung wird ebenfalls sehr hoch sein. Ich glaube daher, dass viele Internetunternehmen in Erwägung ziehen werden, Minderjährigen die Nutzung ihrer Dienste komplett zu verbieten.“
//
Das wird auch anderswo diskutiert werden, aber China macht schnell Nägel mit Köpfen.
//
taz.de/China-Todes...orruption/!813602/
Ja, aber der Strom ist da so günstig und die Arbeiter sind es auch. Und der Markt ist riesig und damit auch die Gewinnaussichten, ... Nationale Sicherheit interessiert uns nicht; wir haben eine Ranch mit Pool und Atombunker in Neuseeland. Aber die Bürgschaften des dt.Staates für Übersee-Investitionen und die Inlandssubventionen nehmen wir gerne mit, auch wenn wir hier kaum Steuern bezahlen.
MfG, Ihre dt. Industrie
Wenn man die "Grenzen des Wachstums - Das 30-Jahre-Update" von Meadows und Meadows liest, findet man auf S. 250 eine Grafik zum Szenario 7: Nur die Geburtenrate wird rabiat beschränkt aber es finden keine Maßnahmen zur Begrenzung von Rohstoffverbrauch und Konsum, zum Umweltschutz, zum Schutz vor Bodenerosion statt. Das Ergebnis ist genau das gigantische Wachstun, das wir in China gesehen haben: Die Industrieproduktion bricht alle Rekorde, eine relativ hoher Wohlstand wird erreicht, aber im Hintergrund wachsen - fast unmerklich- ebensoschnell die Umweltschäden. Und nach 40 Jahren dreht sich die Bilanz mit einem Schlag um und dem gigantischen Wachstum steht ein ebenso steiler Abstieg gegenüber. Warum? Es wurden immer mehr Schadstoffe freigesetzt und die Bodenerosion hat so große Maßstäbe erreicht, dass die Versorgung nicht mehr gesichert werde kann. Im verzweifelten Versuch, die Lebensgrundlagen wieder zu sichern fließt immer mehr Kapital aus der Industrieproduktion ab, die daraufhin kollabiert. Die Lebenserwartung sinkt durch die Luft- und Bodenbelastung schnell wieder ab. Es ist genau das, was gerade mit China passiert. Es ist nicht der Fehler von Xi Jinping und nicht der des Westens und nicht der irgendeiner Elite. Es ist jetzt ein Naturgesetz. Die Fehler wurden schon vor 20 Jahren gemacht.
@hedele China hat seine Natur vor allem unter Mao zerlegt. Erst "sauberere" Technologie von Westunternehmen unter Dengs Öffnungspolitik brachte da Abhilfe. Schauen Sie sich mal Aufnahmen Chinas aus den 80ern an.
Zunächst hatte die 'sozialistische' chinesische Regierung Vieles richtig gemacht, als sie mit Hilfe auswärtiger Investoren gleich die modernste Produktivität 'einkaufte'. Der Nachteil dabei ist, dass Investoren nicht nur den chinesischen Markt im Visier haben, sondern auch ihre Stellung im Weltmarkt. Außerdem: Den Kapitalisten geht es nicht in erster Linie darum, Menschen ein Auskommen zu verschaffen, sondern möglicht billig -und das heisst in einer entwickelten Wirtschaft automatisiert und mit Hilfe von Robotern- zu produzieren, so dass weniger manpower bezahlt werden muss, als in weniger entwickelten Wirtschaftsräumen (wie zum Beispiel aktuell in Europa). Der Kapitalismus kennt kein Recht auf Arbeit (die möglichst auch noch erfüllend sein sollte!), das eigentlich den Menschen die gesellschaftliche Teilhabe am Reichtum ermöglicht. Eigentlich wäre es ja ein Fortschritt, wenn jetzt viele neue Wohnungen verteilt werden könnten, schließlich sind sie ja von den Menschen erstellt worden, die sie jetzt auch nutzen dürfen müssten. In einer neuen -nicht mehr kapitalistisch organisierten- Gesellschaftsform ist es aufgrund der durch den kapitalistischen Wettbewerb verbesserten Produktivität leichter, Reichtum für alle zu schaffen, er müsste 'nur' solidarisch verteilt werden. Wenn das verstanden wird, kann es nur besser werden, wenn es gelingt, die Eigentumsverhältnisse -möglichst demokratisch, d.h. für alle einsichtig (und ohne FDP) so zu verändern, dass jede/r ihren/seinen Anteil daran bekommt. Von China lernen ? Mal sehen, wie es weiter geht....
@Dietmar Rauter Zunächst hatte Chinas KP alles falsch gemacht, weil man sich 30 Jahre mit sozialistischen Träumereien (Großer Sprung) oder Grabenkämpfen (Kulturrevolution) befasst hat. Das Wachstum hätte viel organischer laufen können. Klar kann man Länder nie direkt vergleichen, aber man muss nur Mal sehen wo Japan oder die Tigerstaaten stehen und wo, vor allem in der Breite, China steht. Die KP hat Chinas Probleme zwar später teilweise gelöst, hat sie aber auch erst erschaffen.
@Dietmar Rauter Ich möchte hier mal anmerken, dass ich es sehr positiv finde, dass in der TAZ kritisch über China berichtet wird. Das macht für ich die TAZ viel glaubwürdiger als die meisten anderen Zeitungen. Auch wenn ich mich eher als Mitte-Links bezeichnen würde, ist für mich die TAZ mittlerweile eine der zuverlässigsten Quellen, wenn es darum geht Umstände aufzuklären und eine anti-autoritäre Sicht der Welt zu erhalten.
Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.
Deflation in China: Wirtschaftswunder vorerst vorbei
Chinas Wirtschaftskrise ist zum Teil hausgemacht. Das harte Vorgehen gegen Privatunternehmen hat Folgen. Viele Unternehmer schaffen ihr Geld ins Ausland.
Geschlossene Läden in einem Einkaufzentrum in Peking im Juli 2023 Foto: Andy Wong/ap
Unberechenbar war Chinas Führung auch vor Xi Jinping. Doch von einem Credo konnte man stets ausgehen: Wirtschaftswachstum hat Vorrang. Daraus ließ sich zumindest ein Stück weit das Handeln der KP-Führung ableiten. Das ist unter Machthaber Xi Jinping anders.
Schon in der Pandemie hatte er gezeigt, dass er mit überzogenen Lockdowns bereit war, der Wirtschaft zu schaden – weil er aus nationalistischen Beweggründen keinen Impfstoff aus dem westlichen Ausland beziehen wollte. Nun ist er aus ideologischen Gründen erneut bereit, der Wirtschaft Schaden zuzufügen.
Während weite Teile der Welt unter steigenden Preisen leiden, ist die zweitgrößte Volkswirtschaft in eine gefährliche Deflation gerutscht. Die geplatzte Immobilienblase und die hohe Verschuldung vieler Privathaushalte sind Gründe für diese wirtschaftliche Misere.
Was sich jedoch ebenfalls auswirkt: Chinas hartes Vorgehen gegen Privatunternehmen nicht zuletzt auch aus dem Ausland. Sie fühlen sich zunehmend gegängelt von Machthaber Xis Bestreben, nicht mehr nur die Menschen und die Politik unter seine Kontrolle zu bringen, sondern auch die Wirtschaft. In Scharen verlassen die Unternehmer das Land und bringen ihr Kapital vor der KP-Führung in Sicherheit.
Dabei hat China wie kaum eine andere Volkswirtschaft vom globalen Handel der vergangenen Jahrzehnte und den vielen Investitionen aus dem Ausland profitiert. Zumindest den Handel mit dem Westen hat Xi nun zum Risikofaktor erklärt. Während die Deutschen über einen Abbau der Abhängigkeiten von China diskutieren, vollzieht Xi eine Entkopplung längst. Bis 2025 soll sein Land in den meisten Technologien unabhängig sein, hat er zum Ziel erklärt. Westliche Unternehmen zu vergraulen, ist Teil davon.
Kurzzeitig mag dieses Vorgehen der Wirtschaft schaden. Das nimmt Xi in Kauf, um autark und damit umso mächtiger auf der Weltbühne agieren zu können. Deutsche Unternehmer sollten sich darauf einstellen, dass es für sie mit dem chinesischen Wachstumsmarkt auf Dauer vorbei ist.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Felix Lee
Wirtschaft & Umwelt
war von 2012 bis 2019 China-Korrespondent der taz in Peking. Nun ist er in der taz-Zentrale für Weltwirtschaft zuständig. 2011 ist sein erstes Buch erschienen: „Der Gewinner der Krise – was der Westen von China lernen kann“, 2014 sein zweites: "Macht und Moderne. Chinas großer Reformer Deng Xiao-ping. Eine Biographie" - beide erschienen im Rotbuch Verlag.
Themen