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Debattieren mit PopulistenDeutschland, eine Streichmettwurst

Soll man mit Rechten reden? Macht man ja dauernd – nur meistens aneinander vorbei. Und es reicht nicht, sie immer nur als „Rassisten“ zu bezeichnen.

Deutschland, Land des Umtopfens: Schleierkrautsetzlinge in einem Gartenbaubetrieb im Rheinland Foto: dpa

Die Debatte darüber, ob unsereins mit Rechten reden sollte oder müsste, Thema etlicher Bücher und gefühlt von überzähligen Meinungsbeiträgen in allen möglichen Medien: Sie scheint doch an Folklorität zu gewinnen.

Man redet ja mit ihnen, etwa in diesen Tagen im Bundestag, nur eben aneinander vorbei. Fährt man mit dem öffentlichen Nahverkehr oder mit der Eisenbahn weite Strecken, weiß man außerdem ja nie, ob man beim Smalltalk nicht gerade einem rechten Giftmischer Auskunft über die nächste Verbindung nach soundso gegeben oder von diesem oder dieser erbeten hat.

Die Fronten sind ohnehin klar: Rechtspopulisten, wie oben skizziert, sind nicht die Anwält:innen jener, die sie zu repräsentieren vorgeben, der prekär Lebenden etwa. Doch es reicht nicht, dies festzustellen – dass es eine erhebliche Differenz zu dem gibt, wie unsereins sich ein gutes Leben miteinander vorstellt.

Ist es denn genügend, sie der Inhumanität zu bezichtigen, wie im Laufe der Woche ein Bundestagsabgeordneter der SPD es AfD-Fraktionschef Alexander Gauland gegenüber tat? Der hatte im Hinblick auf die seenotrettenden Menschen im Mittelmeer davon geredet, dass „Schlepperhelfer zu Helden stilisiert“ würden, weil der „Öffentlichkeit suggeriert“ werde, „man könnte die Migrationsrouten nicht schließen“.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Ist es einer souveränen und damit entschieden nicht jammervollen Agitation gegen die Rechtspopulisten wirklich nützlich, sie immer nur als „Rassisten“, „Menschenfeinde“ oder „Nazis“ zu bezeichnen, mal ganz davon abgesehen, dass sie eben dies auch meist bis oft sind?

Nein, denn so kommt kein Gespräch zustande. Vokabeln wie die genannten dienen nur dem eigenen Seelentrost, nicht jedoch der emanzipierenden Kommunikation. Sie wäre zu leisten, aber dann müsste man mit Rechten tatsächlich offen sprechen, ohne Mimimi-Tonalität und Gratiseingeschnapptheit. Nicht offen verständnisheischend, sondern offensiv – und entschieden konfrontativ.

Etwa über jene Rede Gaulands, die von den neuen Bürger:innen der EU handelt und so protokolliert wurde: „Ist erst einmal die relative Homogenität der europäischen Völker aufgelöst, löst sich allmählich auch der nationale Zusammenhalt auf und der Nationalstaat kann durch eine neue internationale, übernationale Struktur ersetzt werden.

Das wird ohne eine Umerziehung der nach wie vor in ihren nationalen Klausuren lebenden, denkenden und fühlenden Völker nicht funktionieren. Diese Umerziehung erleben wir täglich. Sie beginnt in den Schulen, sie ergießt sich über die Werbung und endet abends in den ‚Tagesthemen‘.“

Das ist eine vergleichsweise harmlose Rhetorik, die der AfD-Politiker Gauland hier wählt. Noch vor anderthalb Jahren nutzte seine Partei das politische Zauberwort „Umvolkung“, wenn Flüchtlinge in der EU gemeint waren. Aber das, so erfuhr die AfD gutachterlich, kam beim Verfassungsschutz gar nicht gut an, weil dieses Wort so eindeutig als nationalsozialistisch verstanden wird, aus der politischen Sprache der offiziellen AfD scheint es nun wie verschwunden.

Umvolkung, das war mal der Plan NS-Deutschlands, die Menschen im slawischen Osten des europäischen Kontinents auszurotten und statt ihrer traditionsdeutsche Müllers und Meiers und Lehmanns und Schmidts umzutopfen und dort siedeln zu lassen.

In Wahrheit aber wird dieses Framing der völkisch gesinnten Reinheit weiter bedient, nur äußert es Gauland zwischen den Zeilen, wenn er von der „relative(n) Homogenität“ spricht, die in Gefahr stehe. Am Ende aber kommt er auf die Phobie der AfD schlechthin zu sprechen, nämlich auf das Thema „Umerziehung“. Auch hier wieder böte sich aus liberaler Perspektive an, ihm Unfug zu attestieren, mindestens ein „dummes Zeug“ hinterherzurufen.

Man sollte es anders halten, das wäre provokanter, das klärt die Verhältnisse viel stärker als alles moralische Getue: Sagen, dass sie recht haben. Dass sie Zutreffendes beobachten und dies in den öffentlichen Arenen verkünden. Ja, die Länder der EU werden nicht mehr homogen sein und sind es längst nicht mehr.

Und richtig, es findet eine Umerziehung statt. Rassistisch gesinnte Abfälligkeiten, gleich gegen wen, gegen arabisch oder türkisch oder irgendwie anders aussehende Menschen, sind absolut unstatthaft und weder moralisch noch im Alltag akzeptabel. Wenn die Rechten von Genderwahn sprechen, haben sie auch recht. Schwulen-, lesben- und transfeindliche Äußerungen sind nicht erwünscht. Einen einzigen „arischen“ Volkskörper gab es nie, diese Vorstellung hat sich mindestens seit dem 8. Mai 1945 vollkommen erledigt.

Man darf gerade beim Thema „Umvolkung“ verblüfft sein, wie sehr Männer wie Gauland & Co. historisch stark unterinformiert sind. Sie wüssten andernfalls, dass das Gebiet, das heute als deutsches verstanden wird, schon immer der europäische Vermischungsplatz schlechthin war. Durch deutsche Lande kamen auf sogenannten Völkerwanderungen alle möglichen Gruppen, aus dem Osten sehr gern, auch aus dem Norden, Westen oder Süden.

Jedenfalls ist Deutschland unter allen europäischen Ländern das ethnisch durchmischteste überhaupt, es hat kulturell in jeder Hinsicht von diesen Vermischungen profitiert. Diese, so das Fachwort, Hybridisierungen gingen nicht ohne das im wahren Leben ab, was Gauland als „Umerziehung“ bezeichnet: Irgendwann, und das ist nicht lange her, musste die Bevölkerung auch umcodiert werden, im Rechtssystem die Todesstrafe aus dem Katalog der Vergeltungen zu streichen und staatlich veranlasste Folter zu ächten.

Gökhan und Ayse sind längst deutsche Vornamen

Mit anderen Worten: Die AfD beklagt etwas, das unsereins gut findet: Trainings in höflicheren, korrekteren Umgangsformen; eine Missachtung aller Wünsche nach angeblich kultureller Homogenität.

Was manche Funktionäre mal „Umvolkung“ nannten, ist ja ohnehin nicht von der Hand zu weisen: In Deutschland lebt aktuell ein Fünftel aller Bürger:innen mit sogenanntem Migrationshintergrund, und dazu zählen die arabischstämmigen Nachbarn ebenso wie die Entertainerin Helene Fischer, eine 1984 gebürtige Russin aus Krasnojarsk, die mit ihren Eltern in der Bundesrepublik ihr Glück zu finden suchte.

Und es werden noch mehr von jenen, die das Missfallen der Rechten finden. Sie sind die Zukunft Deutschlands, besser und mehr noch: des Europas der EU. Gökhan, Ayse, Hassan, Ebru, Amina und Mahmud werden deutsche Vornamen sein und sind es, wenn die Wahrnehmung vieler Linker nicht so kulturalististisch aufgeladen wäre, ja längst.

Daran werden die Rechten sich gewöhnen müssen, ob sie es wollen oder nicht. Um in ihrer Sprache zu bleiben: Das, was sie als „Umvolkung“ interpretieren, findet dank jahrzehntelanger Einwanderung und Kreuz-und-quer-Vögelei über alle ethnischen Zuschreibungen hinweg statt, ebenso die Integration in das, was die deutsche Gesellschaft genannt wird.

Deshalb lohnt es sich nicht, der AfD und ihrem unbürgerlichen, weil historisch allenfalls halbgebildeten Führungsmann nur Moral – „Ey, das war echt inhuman!“ – zu entgegnen. Nein, sie sehen das Gleiche, aber sie deuten es furchtsam.

Im Gegenteil möge man ihnen erwidern: Lass mal gut sein, ist alles nicht schlimm – Deutschland ist ein schwerst durchmischtes Land, so wie Streichmettwurst. Ist alles drin, aber niemand weiß genau, was. Und es wird sich weiter mischen, fern sein von dem, was als „Homogenität“ definiert sein mag. Was auch sonst?

Der einen Horror und Warnung vor diesem sollte den anderen, uns, nur eine Antwort abverlangen: Ist doch alles gut so!

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30 Kommentare

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  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - “Angst for Doofen

    Moinmoin.







    In den mehreren Artikeln zu Höcke, AfD usw. wird gelegentlich angemerkt, dass die Medien... Ja, die Medien. Gerade dort gibt es viele, denen FDP und CDU nicht wirtschaftsliberal genug sind/waren. Und denen kam die Lucke-AfD sehr gelegen. Ja, die wurde groß geschrieben. Und der Henkel ging so lange in den Krug, bis die Rotweinnase ...







    Und nun?







    "Herr, die Not ist groß!



    Die ich rief, die Geister



    werd ich nun nicht los. "







    www.unix-ag.uni-kl...lyrics/zauber.html



    Walle! walle



    manche Strecke,



    daß, zum Zwecke,



    Wasser fließe



    und mit reichem, vollem Schwalle



    zu dem Bade sich ergieße.



    Seht, er läuft zum Ufer nieder,



    Wahrlich! ist schon an dem Flusse,



    und mit Blitzesschnelle wieder



    ist er hier mit raschem Gusse.



    Schon zum zweiten Male!



    Wie das Becken schwillt!



    Wie sich jede Schale



    voll mit Wasser füllt!

    Stehe! stehe!



    denn wir haben



    deiner Gaben



    vollgemessen! -



    Ach, ich merk es! Wehe! wehe!



    Hab ich doch das Wort vergessen!“

    kurz - “Ja soll denn das ganze Haus ersaufen…“ - seh ich doch über so manche Schwelle - sojet braune Soße lsufen. Gellewelle & Wollnichwoll •

  • "unbürgerlich " sind die "a"fd und ihr personal mitnichten.



    alles wofür sie stehen insbesondere auch der rasssismus und nationalismus ist bürgerlich-kapitalistischer herkunft

    • @satgurupseudologos:

      So weit so (fast) richtig. Die Gewalt, die Hetze und die verbreitetete ständige Angst traf|trifft alle – auch die "bürgerlich-kapitalistischer herkunft".



      Und?



      Wird's dadurch erträglicher oder auch nur einen Deut ungefährlicher?



      Endlich die Systemfrage stellen, auf allen betroffenen Ebenen – wie wär's?

      • @Frau Kirschgrün:

        So ich satgurupseudologos' Kommentare recht in Erinnerung habe, hat sie*er sicher nichts dagegen. ;)



        Ich denke, mit dem Kommentar sollte einfach nur der Zusammenhang beschrieben werden. Einige Bürgis hören so etwas nicht so gerne (damit meine ich nicht Sie).

        • @Uranus:

          Naja, hörte sich für mich etwas zu "indifferent" an…

  • Debattieren mit Populisten ist eine Sache und schließt einige Grüne und Linke Populisten mit ein, Reden mit Rechten ist das andere und auch völlig normal. Die CDU ist eine rechte Partei, hat sich selbst lange als der rechte Rand des demokratischen Spektrums definiert. Ebenso sind Teile aller bürgerlichen Parteien irgendwie rechts.



    Die Frage nach dem Umgang mit Nationalisten und Neofaschisten und ihrer Anziehungskraft in Zeiten sozialer Spaltung und Verarmung wird nicht ausformuliert.



    Diese herablassend-historische Erklärung kommt einem gewaltig lapidar vor, wenn man die NSU-Toten, Oury Jalloh, Alberto Adriano und die unzähligen unbekannten Gewaltopfer gegenüber stellt.



    Eine schöne Selbstvergewisserung, nur leider nicht real.



    Fragen Sie Walter Lübcke, wie gut es ist!

  • Seit wann wollen Nazis denn überhaupt reden ? Lieben sie nicht eher Fanfarenklänge, Trommelwirbel, Marschgesänge, Kettenrasseln, Sirenengeheul, Hundegebell, Stukagekreische und das dreifach staccatisch gestoßene Heil! Heil! Heil! ? Mit Reden ist da nicht viel ;-)

  • Falls wer Lust hat, mit Nazis zu reden... ich hätte da nen interessantes Gesprächsthema: Operation Uranus



    de.wikipedia.org/wiki/Operation_Uranus



    ;)



    Evtl. englisch/russischsprachige Quellen nutzen ;)

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Gut gemacht General Uranus.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        ;)

        • @Uranus:

          ... ich habe das Ergebnis schon mal in Bild festgehalten ;)

  • Der Artikel stellt klarer die demokratische Alternative dar: verschiedene Standpunkte, die zu verstehen sind, und Menschen können sich dann entscheiden. Andererseits nimmt es die AFD automatisch als demokratische Alternative wahr und man grenzt sich von den AFD-Gegnern ab, die eher argumentieren, dass es eher Panikmache ist und eigentlich nichts Großes passiert.

    Würde D ohne sehr große Migration bleiben, wäre, denke ich, auch auf Jahrzehnte der Standpunkt aus diesem Artikel dominierend - weil besonders die politisch bedeutenderen Bevölkerungsteile - eher so denken. Natürlich denken auch Hunderttausende Migranten in dieser Richtung, oft noch engagierter.

    Meine Bedenken sind: denken auch Millionen so? Meine Wahrnehmung der Welt, im Mittel über 8 Mrd Menschen, ist, dass sehr viel vergleichbar zu AFD-Sichtweisen gedacht wird. Warum sollte das auf einmal einen Supermix geben, wenn es sich in D mischt? Das leuchtet mir nicht so ein.

  • Hmmm, ja. Guter Artikel. Wenn es nur gegen AFD-Rechts ginge. Aber ist es wirklich so, dass AFD-Rechts das eine große Problem ist für eine funktionierende Gesellschaft? Die zuziehenden Menschen sind zum Teil überdurchschnittlich "universell-liberal", vielleicht im Sinne dieses Artikels. Sehr viele sind aber auch eher "Gruppen und Werte bezogen", eher nahe an der AFD - nur auf andere Gruppen und Werte ausgerichtet. Und auch bei den universell-liberalen ist es manchmal nicht leicht zu sehen, ob sie offen-liberaler sind oder einfach auch nur einen anderen Gruppen/Wertemix repräsentieren. Und wie funktionieren "offen-liberale" Gesellschaften?

    Ich glaube es bräuchte daher die Bereitschaft Gesellschaft mehr zu hinterfragen und zu sehen, wie wenig wir da gesichert sagen können.

    Gegen Nazis und Rassisten muss man sein. Klar. Aber die heutige Fixierung darauf redet glaube ich an den größeren Fragen vorbei und erzeugt zu einem Gutteil das, wovor man so dringlich warnt.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich könnte jetzt näher auf den Artikel eingehen, mache ich aber nicht.

    Ich will nur darauf hinweisen, daß diese Frage "mit Rechten reden" seit 2016 jede Woche einmal in irgendeiner Zeitung durchgekaut wird.

    Vielmehr sollten sich Journalisten mal darüber Gedanken machen, ob sie die Afd nicht groß geschrieben haben.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Vielmehr sollten sich Journalisten mal darüber Gedanken machen, ob sie die Afd nicht groß geschrieben haben."



      Haben sie.

      • 9G
        91491 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Haben sie.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Vielleicht will Herr Feddersen mit Rechten reden. Aber wollen die auch mit ihm?

    Fragen wir Götz Kubitschek:

    »Wozu sich erklären? Wozu sich auf ein Gespräch einlassen, auf eine Beteiligung an einer Debatte? Weil Ihr Angst vor der Abrechnung habt, bittet Ihr uns nun an einen Eurer runden Tische? Nein, diese Mittel sind aufgebraucht, und von der Ernsthaftigkeit unseres Tuns wird Euch kein Wort überzeugen, sondern bloß ein Schlag ins Gesicht«

    Was machen wir denn da? Nach dem ersten Schlag die andere Wange hinhalten?

    Feddersen laboriert mit einer Debattenkultur, die die Rechten nicht haben. Die sie verachten.

    Entweder man ist einer von ihnen oder man ist ein Feind. Was gibt es da zu debattieren?

  • Na - aber - Si’cher dat.

    “Deutschland, eine Streichmettwurst“



    & Däh -



    Uns JAF JAF - hett nu ooch “Folklorität!“



    Wa

    Ach was! Da wünsch mer doch mal jute Besserung. Halswickel - nen Hustentee - strenge Bettruhe …unne so.



    Ah Nää - Jung - da mähtste nix. Kann all passiere. Des nachts bloßjestrampelt!



    Ja klar - mir auch schonn …erst neulich noch. Un ich sach noch - Jung - nich bei den Nebel. Jaa - Si’cher dat. Normal.



    Das wird. Dat wüßt ich ever.



    Jedenfalls - Normal - Schonn.

    unterm——Folklorität ……👻 👻 👻 -



    (Wat issen nu wieder ditte - wa?!) 🦉



    “Ergebnisse für folklorist



    Stattdessen suchen nach: folklorität



    Fol·k·lo·rist



    /Folkloríst/



    Substantiv, maskulin [der]



    Kenner der Folklore; Volkskundler“

    Na bitte - Paschd - Doch - Schonn. 🤓

    kurz - Typischer Edelfederhusten - vs



    “Nimm zwei“ & “Hustelinchen“ 🎭

    Ende der Werbeeinblendung 🤠

    • @Lowandorder:

      Glatt verhustet & fott - aber hier isse

      www.google.de/sear...e-de&client=safari

      Die Fundsstelle. Gellewelle.

      • @Lowandorder:

        Sorry - I forgot.

        Ansonsten halte ich es auch weiterhin mit Wiglaf Droste - ”Mit Nazis reden - Warum - Ist das jetzt Pflicht?“



        m.youtube.com/watch?v=nupzSsJ43m8



        &



        “»Alle Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt, was sie denken, fordern und propagieren?« fragte ich am 2. 9. 1993 in meiner »Schlachtenbummler«-­Kolumne im Neuen Deutschland: »Muss man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht – das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen.«



        &



        “Die bizarrste Folge des Textes war ein Anruf von der Berliner Polizei einige Wochen nach Erscheinen. Ich fuhr bei aller Skepsis aufs Revier; ein Kommissar zeigte mir die Kopie einer Todesliste der Nazis; mein Name stand unter den ersten sieben. Er schlug mir vor, einen Waffenschein zu machen, dann könne ich mich verteidigen. Ich lehnte das ab; mein alter Freund Till Meyer von der »Bewegung 2. Juni« hatte mir einmal gesagt: »Mit einer Knarre unterm Kopfkissen schläfst du nicht gut, vor allem nicht mit deiner Frau.« Sich das Leben in seiner Gänze, Fülle, Üppigkeit und Schönheit von den ihr eigenes und das Leben an sich hassenden Nazis kaputt machen zu lassen ist keine gute Idee.

        25 Jahre später ist es noch ekliger geworden. Die Nazis werden phantomdemokratisch und medial eingemeindet. Sie haben Kampfgruppen bilden können und beste Verbindungen zur Bundeswehr, zur Polizei und zu den Geheimdiensten. Ohne Panikmache: Es ist Gefahr im Verzug. Gut zu wissen, wogegen man kämpft; wenn man auch noch weiß wofür, rundet es sich. La vita è bella.“



        &



        “Verbaler Antifaschismus ist Käse. Militant soll er sein, vor allem



        aber erfolgreich. Wenn sich dabei herausstellen sollte, daß es sich



        gegen 50, 60, 70, 80 oder 90 Prozent des deutschen Volkes richtet,



        dann ist das eben so. Wo Nazis `demokratisch ‘ gewählt werden können, muß man sie nicht demokratisch bekämpfen.“

        • 9G
          91491 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Sehr gut!



          DANKE!

        • @Lowandorder:

          DANKE!

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Drei kurze Anmerkungen.

          Erstens: die inflationäre Verwendung des Begriffs 'Nazis' macht nirgends etwas deutlicher, sondern verhindert im Gegenteil Deutlichkeit, wo sie bitter nötig wäre.

          Zweitens: die - von mir sehr geschätzte - Brillianz von Wiglaf Droste ist auch keine grenzenlose, die der Unfehlbarkeit gleichkäme.

          Drittens: Till Meyer halte ich als Kronzeugen in Sachen Menschenfreude nur für sehr bedingt tauglich.

          'Debattieren mit Populisten' ist in meinen Augen eine klügere und treffsichere Zielgruppenbeschreibung als der Wohlfühlbegriff 'Nazi'.

          Nazis sind - natürlich - die Anderen. Mir zu bequem.

        • @Lowandorder:

          & klaro - die weiteren Fundstellen

          www.nadir.org/nadi.../msg/msg00027.html



          &



          www.jungewelt.de/a...t-nazis-reden.html



          “Die vollständige Kolumne ist in Drostes Textsammlung »Sieger sehen anders aus« (Edition Nautilus 1994), auf seiner CD »Die schweren Jahre ab 33« (Frühstyxradio 1995) und im Internet – auch auf Youtube – zu finden.“

          Na bitte - Geht Doch. 🗽 🗽 🗽

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Kleine Randnotiz:



            Ein vergänglicher Schauer überkommt mich kurz.Viele Jahre die junge Welt gelesen.Immer von hinten(Sport,Fussball, Kleingarten) Die ersten Seiten konntest du vor lauter Planübererfüllungen und langer, sehr, sehr langer Politikernamen voll vergessen.



            Trifft auch auf ND (kurz) zu.



            de.wikipedia.org/wiki/Junge_Welt



            de.wikipedia.org/wiki/Neues_Deutschland

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Sehr gut. Wäre ich Droste gewesen, hätte ich die Cops gefragt, ob sie mir nicht einfach so eine Knarre geben könnten.

            Ins besetzte Haus in Friedrichshain kam eines Tages der Rest der Vopo und sagte, bei den Nazis wäre was im Busch und wir sollten vorbereitet sein.

            Dann überreichten sie uns keine AK47, aber doch 10 DDR-Feuerlöscher.

            Wir wünschten uns gegenseitig noch alles Gute, dann zuckelten sie mit ihrem großen Spielzeugauto davon

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Wiewohl als nach&Kriegskind mit so Teilen & BWgut unterwegs - hätte mich:



              “Sich das Leben in seiner Gänze, Fülle, Üppigkeit und Schönheit von den ihr eigenes und das Leben an sich hassenden Nazis kaputt machen zu lassen ist keine gute Idee.“ - wie Wichlaf entschieden &aber wie Harry Rowohlt (2x) - verbreitet (…n lassen):



              “Ich habe im Combat Shooting mit drei verschiedenen Faustfeuerwaffen 96 von 100 möglichen Punkten.



              Also Obacht.“



              www.derstandard.at...ende-anlageberater



              &



              books.google.com/b...de&id=zMXmAgAAQBAJ



              “…Und ich habe nicht gelernt auf die Knie zu zielen…“ 👹

  • Ich finde, das ZDF hat es am Sonntag mit „Berlin direkt“ gezeigt, wie mit Populisten wie Höcke gesprochen werden muss, so dass er schon drauf und dran war auszusprechen, was er in der Öffentlichkeit lieber vermeidet.



    Echt gestört hat der AfD-Pressesprecher. Er kannte wohl seinen Chef und wusste, wenn der jetzt in Fahrt kommt, ist alles zu spät (für die AfD). Schade! Wer weiß, was der Interviewer sonst noch aus Herrn H. herausgekitzelt hätte! Also brach H. das Gespräch ab und kann sich jetzt in Selbstmitleid üben. Wer hätte denn gedacht, dass ein Mann wie er so zart besaitet ist!



    Besonders originell fand ich die Erwiderung auf H’s Forderung, das Interview zu wiederholen: „Da kommen wir jetzt auch in den sensiblen Bereich der Pressefreiheit rein, in dem Moment, wo ich die Fragen so oft stellen soll, bis Sie mit den Antworten zufrieden sind“.

  • "Wenn die Rechten von Genderwahn sprechen, haben sie auch recht. Schwulen-, lesben- und transfeindliche Äußerungen sind nicht erwünscht".



    Häh? Wenn Schwulen-, lesben- und transfeindliche Äußerungen nicht erwünscht sind, ist das Genderwahn und die Rechten haben recht? Aua!