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Debatte über FFP2-MaskenBloß nicht überschätzen

Sunny Riedel
Kommentar von Sunny Riedel

Fast alle Maßnahmen gegen das Virus sind inzwischen ausgereizt. Eine FFP2-Maskenpflicht verfährt allein nach dem Prinzip Hoffnung.

Die FFP2-Maske ist eine trügerische Hoffnung auf mehr Sicherheit Foto: photonews/imago

E s war von der Bundesregierung sicher gut gemeint, das Bund-Länder-Treffen auf den Dienstag vorzuziehen. Die meisten Menschen sehnen sich in dieser andauernd schwierigen Lage nach nichts so sehr wie nach klaren Informationen. Wann wird wieder Normalität einkehren? Wann kann ich meinen Laden wieder öffnen? Meine Kinder wieder in die Schule schicken? In den Urlaub fahren?

Keiner weiß es, und doch sollen diesen Dienstag Antworten geliefert werden: darauf, was zu tun ist, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, die Ausbreitung der mutierten Variante einzudämmen, Ansteckungen wieder nachvollziehbar zu machen. Mi­nis­ter­prä­si­den­t*in­nen wie Kabinettsmitglieder lassen sich damit zitieren, dass an der Verlängerung des Lockdowns kein Weg vorbeiführe.

Aber die eigentliche Frage ist: Wird es Verschärfungen geben? Und in welchen Lebensbereichen sind diese überhaupt noch möglich? Die meisten Maßnahmen betreffen das Privatleben. Aber da geht noch was: nächtliche Ausgangssperren bieten die Möglichkeit, Bür­ge­r*in­nen ohne viel Aufwand auf verbotene Besuche außerhalb des eigenen Hausstandes hin zu kontrollieren. Doch auf der anderen Seite der Gleichung steht das Szenario der schwindenden Akzeptanz der Maßnahmen in der Gesellschaft. Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte gegen eine solche Ausgangssperre sprechen.

Eine weitere Möglichkeit betrifft das Homeoffice. Hier sind die Betriebe und Behörden gefragt. Denn die Zahlen zeigen, dass weniger Menschen im Homeoffice arbeiten als noch im ersten Lockdown. Vor allem Linke fordern deshalb, man müsse endlich die Betriebe zwingen, die bislang davor zurückscheuten, ihre Mitarbeitenden mit der nötigen Infrastruktur zu Hause auszustatten. Doch auch da schlägt Po­li­ti­ke­r*in­nen Abwehr entgegen, etwa von Arbeitgebervertretern.

Da scheint die FFP2-Maske ein Objekt zu sein, auf das sich alle einigen können – der kleinste gemeinsame Nenner. Sie scheint für die meisten eine so niedrige Hürde darzustellen, dass ein Ministerpräsident Söder sie mit der Verve des wild Entschlossenen fordern kann. Doch Ex­per­t*in­nen warnen davor, die FFP2-Maske zu überschätzen. Auch wenn längst belegt ist, dass das Infek­tionsrisiko drastisch sinkt, hängt das immer noch davon ab, ob die Maske richtig getragen, regelmäßig getauscht wird, die Kopfform nicht zu sehr von der Norm abweicht oder ob man einen Bart trägt.

Die Maske ist nicht mehr als eine bloße Hoffnung: besser als nichts, aber kaum mehr als eine Zwischenforderung, die den Menschen nicht zu viel abverlangt und ihnen gleichzeitig das Gefühl vermitteln soll: Wir tun was für Ihre Gesundheit.

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Sunny Riedel
Redakteurin taz1
Seit 2011 bei der taz. Leitet gemeinsam mit Anna Klöpper das Ressort taz.eins. Hier entstehen die ersten fünf Seiten der Tageszeitung, inklusive der Nahaufnahme - der täglichen Reportage-Doppelseite in der taz. Lateinamerika, Gesellschaft, Aktuelles. An der DJS gelernt.
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23 Kommentare

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  • Das ist das gleiche gefährliche Bedenkenträgertum gegen Masken wie zu Beginn der Pandemie.

  • „...was zu tun ist, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, die Ausbreitung der mutierten Variante einzudämmen“

    Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man sich über die plötzliche Panik vor den Virusmutanten geradezu amüsieren.



    Viren wollen doch nichts weiter als überleben und sich vermehren. Durch den fortschreitenden Artenschwund sind sie mehr und mehr gezwungen, neue Lebensbereiche und neue Wirte für sich zu finden. Mit dem Übergang vom Tier auf den Menschen hat dieses Virus doch bereits den ultimativen Beweis erbracht, dass es überaus anpassungsfähig bzw. mutationsfähig ist. Wer jetzt plötzlich mit Erschrecken feststellt, dass dieses Virus rasant mutieren kann, der hat die ganze Zeit über leider überhaupt noch nichts begriffen.



    Was nun die vieldiskutierten Masken betrifft, so sind die recht gut geeignet, Tröpfchen oder Partikel bis zu einer bestimmten Größe aufzufangen. Für Viren sind sie aber tatsächlich kein unüberwindbares Hindernis. Daran hat sich übrigens auch seit Beginn der Pandemie rein gar nichts geändert.



    So sinnvoll und wirksam manche Maßnahme auch sein mag, man darf bei all dem nicht vergessen, dass man damit immer auch den Anpassungsstress der Viren erhöht. Man „trainiert“ die Viren dadurch sozusagen indirekt und steigert damit ungewollt auch ihre Fitness. Auch Impfungen haben mitunter diesen Nebeneffekt, weshalb sie dann immer wieder angepasst werden müssen. Ein echter Ausweg aus dieser Pandemie wird aus meiner Sicht erst durch ein gleichermaßen hochwirksames wie verträgliches antivirales Medikament eröffnet werden können. Das ist nicht in Sicht und kommt auch nicht von selbst.

  • > es scheint so, dass sich zu viele nach einem Jahr Corona inzwischen so sehr an die täglich vermeldeten Infektions- und Sterbezahlen gewöhnt haben, dass das was möglich - und nötig - wäre nicht mehr vorstellbar ist, würde es doch die mühsam aufrecht erhaltene Illusion einer Restnormalität in der die Dinge ihren gewohnten Gang gehen zu sehr in Frage stellen.

    Es scheint so, dass wir psychisch und mental-kognitiv recht gut mit einer Ausnahmesituation zurecht kommen, aber nicht wirklich mit einem Zwischendings. Vielleicht auch weil wir in alte Verhaltensmuster rein rutschen. Mein Eindruck ist, dass im März / April sehr viele Menschen sehr solidarisch reagiert haben, und das auch ihnen selber Halt gegeben hat.

  • "Wird es Verschärfungen geben? Und in welchen Lebensbereichen sind diese überhaupt noch möglich?"



    Grundsätzlich wäre in allen Lebensbereichen noch sehr viel möglich, aber es scheint so, dass sich zu viele nach einem Jahr Corona inzwischen so sehr an die täglich vermeldeten Infektions- und Sterbezahlen gewöhnt haben, dass das was möglich - und nötig - wäre nicht mehr vorstellbar ist, würde es doch die mühsam aufrecht erhaltene Illusion einer Restnormalität in der die Dinge ihren gewohnten Gang gehen zu sehr in Frage stellen.



    Auf dem Höhepunkt der ersten Welle als uns die Bilder von mit Särgen beladenen Militär-LKW aus Bergamo erreichten lag die 7-Tages Inzidenz in Italien bei ca. 60. Als kurz darauf in New York eine provisorische Leichenhalle errichtet werden musste lag sie für die USA bei 67. Aktuell liegt er hier bei ca. 150, und auch hier lagern die Toten inzwischen teils in Kühlcontainern (Hanau) weil die Kapazitäten in Leichenhallen und Krematorien (Meißen, Görlitz) nicht mehr ausreichen, etliche Kliniken haben inzwischen ein Aufnahmestopp verkündet (Frankenthal, Erkelenz, Husum) weil sie voll sind oder zu viel Personal infiziert. Und statt endlich klar zu benennen, dass dies die mit Abstand größte Krise der dt. Nachkriegsgeschichte ist und das Handeln am Notwendigen zu orientieren ist das Maximum des Vorstellbaren Home Office-Pflicht, die de-facto nur ein weiterer Appell an die Arbeitgeber ist, und FFP2-Masken statt MNS?!?



    "Doch auf der anderen Seite der Gleichung steht das Szenario der schwindenden Akzeptanz der Maßnahmen in der Gesellschaft."



    Langfristig noch problematischer ist aber ein massiver Vertrauensverlust in das politische System in der Breite der Bevölkerung als Resultat der konkreten Erfahrung, dass die Grenze politischen Handelns dort verläuft wo das Genörgel der Wirtschaftsverbände beginnt und zwar selbst dann wenn des bedeutet Menschen sterben zu lassen.

    • @Ingo Bernable:

      Sie haben nur die Wirtschaftsverbände genannt. Lauter noch waren ja Eltern wegen Kitas und Schulen sowie Künstler und Gastwirte.

      • @Rudolf Fissner:

        Künster und Gastronomie waren aber mit als erstes von Einschränkungen betroffen. Über Kitas und Schulen wurde zumindest immer auch diskutiert und nun endlich auch gehandelt. Aber zur Wirtschaft wurde nicht einmal auch nur laut nachgedacht.

    • @Ingo Bernable:

      > Vertrauensverlust in das politische System in der Breite der Bevölkerung als Resultat der konkreten Erfahrung, dass die Grenze politischen Handelns dort verläuft wo das Genörgel der Wirtschaftsverbände beginnt und zwar selbst dann wenn des bedeutet Menschen sterben zu lassen.

      Unfassbar und ich tue mich zunehmend schwer damit, dass als bloße Inkompetenz zu erklären. Beispielsweise die Richtlinien zur Kontaktverfolgung des RKI, die bei einer in wesentlichen Teilen asymptomatischen Ausbreitung einfach nicht genug Kontakte erfassen. Da werden immer noch /sowohl/ Symptome /als auch/ ein positiv getesteter Kontakt verlangt/.

      Das spart natürlich einige Euro an Virentests ein, aber wozu machen wir den ganzen Zauber denn dann?

      • @jox:

        Die einigen Euro (roundabout 2-3 Dutzend pro Test) werden ja nicht eingespart, sondern woanders hingeleitet: sie bleiben auf den Investmentkonten der Versicherungen, und davon im vorliegenden Fall mehr in die Taschen der Vorstände. Die allemale den einen oder anderen Termin im BuKa-Amt hatten. Die Versicherten nicht.

        Oder warum verkündet die BuReg vollmundig, man habe die größte Testkapazität vong die Welt, um sich dann von Vietnam vorführen zu lassen: aus dem Stand ein halbes Dutzend PCR-Kits entwickelt in einem halben Jahr, ein Großteil davon EU-Normen entsprechend (und der Rest chinesischen lol), und zeitweilig eine Testkonzentration erreicht, die um 1 bis 3 Größenordnungen über dem Rest der Welt lag?

    • @Ingo Bernable:

      Da wird eben deutlich, wer hier über welche Macht verfügt. Und welche Denkblockaden es gibt.



      Und bei der Corona-Krisenbewältigung wird das noch deutlicher werden. Und bei der Bewältigung des Klimawandels erst.

      • @Libuzzi:

        Bewältigung der Klimakrise.... der war gut.

  • Also die FFP2-Maskenpflicht bietet zumindest die Change, Übertragungen zu vermeiden. Allemal besser als so manch andere sinnfreie Maßnahme: Mein favorisiertes Beispiel ist, dass ich letztens als die KInder dann im Bett waren einkazufen gehen wollte (um 19:30), der Edeka dann aber plötzlich schon zumacht, weil ab 20 Uhr ja Ausgangsbeschränkungen sind (hat normalerweise bis 21 Uhr geöffnet). Anstatt jetzt also ohne Kinder und ohne STress in einem fast leeren Edeka in einer Randzeit einzukaufen durfte ich mich dann am nächsten Tag in der Mittagszeit mit anderen zusammen in den Edeka reinquetschen. Was diese sinnfreien Ausgangsbeschränkungen nachts also bringen sollen, ist mir völlig unklar. Ist ja auch nicht so als ob sich im Winter massenweise Leute nachts draußen treffen, ob Pandemie oder nicht.



    Aber vielleicht weiß der Virus ja Bescheid, dass er ab 8 Uhr abends nicht mehr sich überträgt und schlafengeht.

    • @Dubiosos:

      "nächtliche Ausgangssperren bieten die Möglichkeit, Bür­ge­r*in­nen ohne viel Aufwand auf verbotene Besuche außerhalb des eigenen Hausstandes hin zu kontrollieren." Die Polizei und die Ordnungsdienste sind hier gar nicht so unglücklich drüber.

  • Fast alle Maßnahmen seien ausgereizt, versucht man uns nun zu suggerieren?

    Weit gefehlt: Bisher gibt es keine einzige Maßnahme, die konsequent durchgesetzt wurde.



    Weiterhin ist der größte Infektionsherd weiterhin unangetastet: Das Berufsleben mit dem dichtgedrängtem Berufsverkehren und dazugehörigen Versorgungsnetzen wie Kantinen etc.

    Das man sich nur auf einen Stoffetzen mit mäßiger Schutzwirkung, der höchstens bei geringer Inzidenz und gleichzeitigem Abstand das Risiko etwas minimieren kann, einigt, ist letztlich ein Armutszeugnis dieser engstirnigen BDI hörigen CDU/FDP Clique!

    Menschenleben ist denen letzten Wurst. Stattdessen vollzieht man eine Aktivitätssimulation.

    Nur ein Virus läßt sich nicht täuschen - es vermehrt sich munter, wo es kann - und mutiert dabei munter. Letztlich wird durch diese unverantwortliche Politik die Krise verlängert, die Opferanzahl erhöht.

    Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.

    Die Moderation

  • Kurz vor Weihnachten hat die FAS einen Mediziner zitiert, der zu bedenken gab, dass die jahreszeittypischen HNO-Erkrankungen um 90% zurückgegangen seien. Zwar gäbe es für Covid-19 keine Vergleichszahlen früherer Jahre, aber der beschriebene Rückgang sei auf die AHA+L-Regeln zurückzuführen.



    Es läge also nahe, dass wir mit den bisherigen Massnahmen bereits das Maximum dessen erreicht haben, was überhaupt möglich ist.

    Die Ausbrüche in der Fleischindustrie haben gelehrt, dass sich das Virus in der kalt-feuchten Atmospäre der Schlachthäuser länger hält.



    Wir wissen, dass engeres Beisammensein die Verbreitung begünstigt.



    Jahreszeitlich bedingt ist beides zur Zeit die Regel.

    Nach bald einem Jahr mit Corona ist der Ausnahmezustand ausgelaufen. Alle wissen, dass uns das Virus länger begleiten wird und versuchen, einen modus vivendi zu finden.



    (Wo bleiben eigengtlich die Historiker, die mal den Umgang mit Epidemien _vor_ der Spanischen Grippe beleuchten? Man könnte glauben, die Welt ist das erste Mal mit sowas konfrontiert und es gäbe keine Möglichkeit, zu wissen, wie Menschen damit umgehen ...)

    Die aktuelle 15km-Regel ist offensichtlich unsinnig, von Ratlosigkeit geprägt und dem Zwang, Handlungskraft zu beweisen -- wie albern die Handlung auch sein mag.



    Eine FFP2-Pflicht, eine nächtliche Ausgangssperre, Redeverbote im ÖPNV sind vom gleichen Kaliber -- allesamt nicht sinnvoll zu begründen und noch viel weniger durchsetzbar.



    Mir kommt das vor, wie das Barometer zu zerschlagen, weil das Wetter nicht passt.

    Meines unmassgeblichen Erachtens haben wir das Maximum des Möglichen erreicht. Und bevor es nicht Frühling wird mit höheren Temperaturen und mehr Möglichkeiten, vor die Tür zu kommen wird sich daran auch nichts mehr gross ändern.

    Apropos: nach subjektivem und nicht-repräsentativem Eindruck sind gerade in der öffentlichen Verwaltung bis hin zu Ministerien noch jede Menge Homme-Office-Kapazitäten ungenutzt. Was ist mit Parteizentralen? Gibt es da Zahlen zu?

    • @flip flop:

      > Jahreszeitlich bedingt ist beides zur Zeit die Regel.

      Allein das ist schon ein gutes Stück komplexer. Erkältungen sind in der kalten Jahreszeit häufiger. Das kommt aber nicht von der Kälte direkt, sondern von der trockeneren Luft, die unser Immunsystem behindert.

      Beim Coronavirus wissen wir ziemlich sicher, dass die Übertragung zum ganz überwiegenden Teil in Innenräumen statt findet. Die sind eher nicht feucht und kalt. Was in den Schlachthöfen passiert, ist eine interessante Frage - beim Tönnies Ausbruch in Rheda war vielleicht auch geteilte Hygieneschutzkleidung im Spiel, die getragen wird um das Fleisch vor Keimen zu schützen.

      Auch allgemein ist das mit der Jahreszeit und dem Wetter nicht so ganz klar. Es gab heftige Ausbrüche in Florida und Manaus / Brasilien - tropisches Klima, und in Texas, Arizona und Kalifornien - eher trockenes und zT heißes Klima. Ähnlich in Madrid im Sommer. Aber eben auch im winterlichen Wuhan, in der Gegend um Mailand im März, in Ischgl und in London und Irland im Dezember.

      > Alle wissen, dass uns das Virus länger begleiten wird und versuchen, einen modus vivendi zu finden.

      Dagegen lässt sich sagen, dass die Länder die das Virus weitgehend eliminiert haben, besser leben. Und das ist nicht nur China.

  • Wir bräuchten bei einer Maskenpflicht ca. 50 Millionen FFP2 Masken pro TAG!



    Wie soll das funktionieren?

    • @amigo:

      Die FFP2 Masken kann man schon mehrmals tragen und dann eine Woche trocknen lassen.



      Vor allem wenn man sie nicht so lang trägt, also nur beim Pendeln und beim Einkaufen.

      Das Virus zerfällt in so einer Zeit an der Luft.

  • Fast alle Maßnahmen seien ausgereizt, versucht man uns nun zu suggerieren?

    Weit gefehlt: Bisher gibt es keine einzige Maßnahme, die konsequent durchgesetzt wurde.



    Weiterhin ist der größte Infektionsherd weiterhin unangetastet: Das Berufsleben mit dem dichtgedrängtem Berufsverkehren und dazugehörigen Versorgungsnetzen wie Kantinen etc.

    Das man sich nur auf einen Stoffetzen mit mäßiger Schutzwirkung, der höchstens bei geringer Inzidenz und gleichzeitigem Abstand das Risiko etwas minimieren kann, einigt, ist letztlich ein Armutszeugnis dieser engstirnigen BDI hörigen CDU/FDP Clique!

    Menschenleben ist denen letzten Wurst. Stattdessen vollzieht man eine Aktivitätssimulation.

    Nur ein Virus läßt sich nicht täuschen - es vermehrt sich munter, wo es kann - und mutiert dabei munter. Letztlich wird durch diese unverantwortliche Politik die Krise verlängert, die Opferanzahl erhöht.

    Aber wer weiß: Wahrscheinlich will das die CDU sogar, können sie sich so ja als Macher inszenieren wie die Kirche, die Waffen segnet wohl wissend daß Kriegsleid viele Opfer produziert, die sie dann gottergeben trösten dürfen.

    • @Unvernunft:

      Ich habe leider auch den Verdacht, dass die Interessen der produzierenden Industrie hier weit übergewichtig berücksichtigt werden. Die ist sehr gut vernetzt und weiß. wie sie Einfluss nimmt - viel besser als Arbeitnehmer und Eltern von Schulkindern.

      Leider war das bei der Dieselaffäre auch so. Ohne den BUND und die Deutsche Umwelthilfe hätte sich da rein gar nichts bewegt. Ich vermute, die "normalen" Leute brauchen stärkere zivilgesellschaftliche Institutionen, die sie wirksam vertreten. Die Parteien und insbesondere die CDU/SPD geben da ein sehr schwaches Bild.

  • Aha , "Fast alle Maßnahmen gegen das Virus sind inzwischen ausgereizt. "



    Wie sieht es denn aus mit regelmässigen und kostenlosen Tests für Besucher von Pflegeheimen, und für das Personal dort, mit dem Einstellen von mehr Personal um Infizierte erstzen zu können, evtl sogar mit Lohnerhöhungen um dem Personalmangel zu begegnen (90% der Corona-Todesfälle geschahen in Alten- und Pflegeheimen)? Warum wude letztes Jahr die Zahl der Intensivbetten abgebaut anstelle von erhöht? Wie sieht es mit Untersuchungen and Massnahmen aus um den Immunzustand der Bevölkerung zu verbessern? Mit Schutzmassnahhmen für besoders gefährdete (Einkaufszeiten in Supermärkten usw)? Von einer Analyse der Infizierten (Welche Gemeinsamkeiten gibt es, wo liegen die Hauptansteckungspunkte usw) aus der gezielte Massnahemn entwickelt werden könnten habe ich immer noch nichts gehört.

    Mir scheint, die Diskussion um Corona-Massnahmen ist auf drei alternativlose (haha) Aspekte reduziert worden (lockdown, Impfung und FFP2 Masken).Das zeigt eigentlich nur die Unfähigkeit der Regierung und auch der Medien, die es nicht fertig bringen hier den Finger in die Wunde zu legen.

    • @Gerald Müller:

      > Mir scheint, die Diskussion um Corona-Massnahmen ist auf drei alternativlose (haha) Aspekte reduziert worden (lockdown, Impfung und FFP2 Masken).

      Auch das ist ein interessanter Aspekt, der auch bei der Brexit-Meinungsmache zu beobachten war: Verengung eines sehr komplexen Themas auf polarisierte Schlagworte.

      Die "Great Barrington Declaration" lässt grüssen.

      Viel zuwenig kluge Analysen, wie man eine knifflige Situation menschlich und pragmatisch meistert.

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @Gerald Müller:

      ... cool wäre es doch, die Mitmenschen setzen selbstständig ein paar verschärfte Maßnahmen ein, soviel Hirn braucht es dafür ja nun auch nicht ...

      • @02612 (Profil gelöscht):

        Ein guter Gedanke!

        Koordination und Konsequenz sind bei einer Pandemie ganz sicher sehr hilfreich.

        Aber davon abgesehen hatte ich nie den Wunsch, mein selbständiges Denken der Kanzlerin zu überlassen. Es gibt sicher viele Wege, wie Leute selbst aktiv werden und die Situation bessern können. So ein bisschen kollektive Intelligenz und auch Kreativität dürften nicht schaden.