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Zuallererst muss der Mann beliebt werden, der in der Sorge um die familiäre Zukunft die gleichen Maßstäbe ansetzt. Für mich würde ich das gelten lassen; Mein Traummann hat diese Eigenschaften. Bei vielen meiner Geschlechtsgenossinnen bin ich mir da nicht sicher, denn einen Alleinvertretungsanspruch auf Besorgtheit verbunden mit Aufopferung wird wohl da hinderlich sein. Der etwas schludrige, aber in vielerlei Hinsicht potente Mann ist immer noch en vogue.
Zualler-allererst muß die familienpolitische Voraussetzung geschaffen werden, damit der Mann in der Sorge um die familiäre Zukunft die gleichen Maßstäbe ansetzt.
Erst wenn gleiche Maßstäbe für Väter und Mütter in Sorge, Unterhalt und Umgang gelten, ist das versehentliche Kinderkriegen kein Horrorszenario mehr. Wieviele Kuckuckseier wegen der geltenden Bedingungen unterhalten werden, wieviel Schwarzarbeit, wieviel Gewalt und üble Nachrede ausgeübt wird, ist dem hoffnungslos überforderten, schwachen Geschlecht nicht noch zusätzlich an Debatte zuzumuten- es hat ja nichts mit der Gebährmutter zu tun.
Erst wenn die zukünftigen Väter gleichberechtigt mit Beistand, Väterschutz, Wechselmodell und Männerhaus ausgestattet werden, können sie selbstbewußt familiäre Organisation übernehmen. Bis dahin ist die Verweigerung und der Machismo mit "Zivilcourage" treffend umschrieben.
Eine Abwrackprämie für die Männlichkeit oder den Anthropozentrismus wäre Angesichts des exponentiell fortschreitenden Klimawandels der Degradation von Boden, Wasser, Luft und Meer etc. angesagt. Aber die 'Politik' oder die 'Philosophie' o.ä. u name it, ist der alten Debatten Falle auf den Leim gegangen: Gib dem Hund zu kauen(reden) oder Teile (lasse debattieren) und herrsche. Spätestens zu Zeiten T.R. Malthus hätte die Diskussion stattfinden sollen(Thema war gegen die Armen später rassistisch jetzt feministisch?). Historisches Extrem Beispiel war Mabiki in der Edo Periode um die jap. Insel vor den eigenen Leuten zu retten. Die beschriebene Minimal(Injektions) Vasektomie ist wie auf der Homepage vom Hersteller steht auch wesentlich älter! Aber eben gegen unsere evolutionäre MPP Programmierung welche uns den Glauben an ewiges Wachstum so leicht macht...
Im ersten Absatz werden eine reihe von Strohmännern aufgebaut, z.b. was vermeintlich in "Kommentarspalten" unter Artikeln steht, aber die eigentlich Antwort, warum Männer weniger verhüten wird ausgeblendet. Frauen bekommen die Kinder!
Und im zweifelsfall verschwindet der Mann. Das muss man nicht gut finden, ist aber die Realität. Dass dann Frauen ein höheres Interesse an Verhütung haben dürfte wohl jedem einleuchten, oder nicht?
Der Rest sind seltsame Ansichten und Lebenserfahrungen des Autors, die vielleicht hin und wieder zutreffen, aber keinen gesellschaftlichen Diskurs darlegen.
Männer müssen heute oft ihre Männlichkeit hinterfragen. Das das so ist, ist auch gut so, denn das was früher als männlich aufgefasst wurde, hat zu schlimmen auswüchsen geführt, die viele der Ü40 jährigen sicher noch zumindest teilweise erleben durften.
Auf die dadurch erhoffte Verbesserung der Welt zumindest in Teilen. Durch die vermeintlich besseren weiblichen Werte, warten wir aber noch immer.
Aber wann kommt es vor, dass Frauen ihre Weiblichkeit hinterfragen?
Frauen pflegen, Frauen machen Dinge und sich schön - warum? Niemand zwingt euch heute dazu.
Schon mal daran gedacht, dass Frauen durch ihr sexuelles Wahlverhalten an der Stabilisierung des tradierten Männlichkeitsbildes beteiligt sind? Frauen sind die "doorkeeper" der Sexualität und entscheiden, welche Eigenschaften ein Mann besitzen muss, um zur Paarung zugelassen zu werden. Vermutlich ist das der Grund, wieso Frauen sich von ihrer Geschlechterrolle (teilweise) befreien konnten, während Männer immer noch auf die steinzeitliche Rolle festgelegt sind.
Aber das widerspricht natürlich dem feministischen Dogma, wonach Zwang zwischen den Geschlechtern nur von Männern ausgeübt und von Frauen erlitten wird.
... und was wäre hier los, würden Männer die alleine Macht über die
Verhütung hätten ... huh, das Geschrei wäre wäre ... man kann sich schon die Schlagzeilen vorstellen: "Männer wollen nur noch folgenlosen Sex ... und Frauen wird der Samen verweigert"
"Männer können häufig nicht die sein, die sie sein wollen."
Ich glaube bei keinem Thema sind Männer sich so einig, was sie wollen, wie bei einer Vasektomie (die, auch angesichts der gegen alle EU-Rechte laufenden deutschen Praxis in Sorgerechtsprozessen) in vollem Willen wohl von 90 % der Männer abgelehnt wird.
Verhütung ist meiner Meinung nach kein "Frauenthema" - es ist nur einfach viel zu selbstverständlich, dass Frauen die Pille nehmen (oder sich um alternative Verhütungsmethoden kümmern), ungeachtet der möglichen Nebenwirkungen.
Wenn man sich jahrelang nicht um andere Verhütungsmittel als Kondome kümmern musste, dann gewöhnt man sich eben daran und es ist vielleicht vielen Männern müßig, dass sie das Thema neuerdings immer "aufgeschwatzt" bekommen. Schließlich würde das - wie bei den Frauen - auch Arztbesuche, Nebenwirkungen und eine neue Verantwortung (wie die regelmäßige Einnahme einer Pille) beinhalten, und wer hat da schon Lust drauf. Ich weiß nicht, ob ich das zwingend mit dem Festhalten an (veralteten) Männlichkeitsidealen erklären würde.
Problematisch ist viel mehr, dass Nebenwirkungen einer Pille für den Mann zu stark seien, die Pille für die Frau wäre bei gleichen Nebenwirkungen aber okay. Das zeigt immer noch ein klares Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern.
Leider helfen solche "Männer sind böse" Artikel vermutlich nicht Männer von der ablehnenden Haltung zum Thema abzubringen..
Will man wirklich wissen warum Mann so tickt sollte man die Schwangerschaft ganz rational als unerwünschtes Ereignis betrachten - wie eine Krankheit.
Dann fällt sofort auf dass sich zb viele Menschen auch nur zum Selbstschutz impfen, nicht vorrangig um andere zu schützen.
Ähnlich dürfte das wenn man ehrlich ist auch bei der Verhütung laufen. Wird die Frau schwanger ist man vielleicht schon gar nicht mehr involviert und den "Schaden" hat alleine die Frau.
Sachlich ist die Frau also ob Menschen zum Teil eher eigennützig als sozial agieren. Frauen kümmern sich ja auch nicht im gleichen Masse um eine Prostatauntersuchung. Die unterschwellige Aussage des Artikels dass Männer endlich mehr wie Frauen sein müssen halte ich für überzogen. Vielleicht müssen sich Frauen einfach bessere Männer suchen anstatt zu hoffen den sozial unzureichenden Partner noch irgendwie hinzubiegen.
ich sage ganz frei, eine pille/Spritze/was auch immer mache ich mit, aber leider ist eine OP zu viel. Da habe ich einfach Angst. Und die ist nicht rational und nicht mit Männlichkeit begründet, ehr mit allgemeiner Angst vor körperlichen Eingriffen.
Aus dem Artikel spricht doch purer Penisneid, ist die Autorin wirklich ein Mann?
Maenner sind ein club, der frauen ausschliesst.
Seufz.
Warum gab es keinen einspruch von peta bei den affenversuchen?
Seufz.
Gleichberechtigte und partnerschaftliche Empfängnisregelung geht viel schöner: Mit der (außerordentlich zuverlässigen) symptothermalen Methode (=natürliche Empfängnisregelung) die fruchtbaren Tage identifizieren, miteinander reden und gemeinsam entscheiden.
Fördert das Gespräch und die gegenseitige Rücksichtnahme, ist genauso zuverlässig wie die Pille und hat keinerlei medizinische Nebenwirkungen,
@Creative Ja, diese Merhode finde ich auch ganz toll. Ich verdanke ihr sozusagen mein Leben ...
Eine Diskussion über ein Paritätsgesetz im Bundestag ist jetzt genau richtig. Denn zukünftig könnte der Bundestag noch männerdominierter sein.
Debatte Männer und Verhütung: Der Club der harten Kerle
Auch Verhütung ist eine Frage der Gleichberechtigung. Aber warum tun Männer sich bei solchen Themen so verdammt schwer?
Wann ist ein Mann ein Mann – das fragte Herbert Grönemeyer schon 1984. Und heute? Foto: photocase.de/Saimen.
Verhütung ist in Deutschland meistens noch immer Aufgabe der Frauen. Die Männer tragen allenfalls einen kleinen Teil bei. Das sieht man etwa an Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: 20 Prozent der befragten Erwachsenen nutzen das Kondom als alleiniges Verhütungsmittel. 5 Prozent verhüten, weil der Mann sich sterilisieren ließ. Das erscheint logisch, sagen Experten. Schließlich könne man bei Frauen viel besser ansetzen. Spirale, Vaginalring, Kupferkette, Hormonpflaster – die Liste der Möglichkeiten ist lang, der Markt dementsprechend auf Frauen zugeschnitten.
Bald aber können Männer mehr Verantwortung übernehmen: Anfang des Jahres gab die US-amerikanische Parsemus Foundation bekannt, das „Vasalgel“ erfolgreich an Affen getestet zu haben. Forscher spritzten den Affen das Gel in den Samenleiter und ließen sie auf Weibchen los. Keines von denen wurde aber schwanger, die Männchen hatten kaum Nebenwirkungen. 2018 sollen Tests an Menschen beginnen. In wenigen Jahren könnte es also ein Mittel geben, das mehr Gerechtigkeit in Verhütungsfragen schafft.
Glaubt man Studien zu männlicher Verhütung, könnte das Vasalgel ein Erfolg werden. Wenn Männer in der Vergangenheit beispielsweise gefragt wurden, ob sie eine „Pille für den Mann“ nehmen würden, sagten teilweise drei Viertel der Befragten „ja“ oder „wahrscheinlich ja“. Entscheidend war aber der Zusatz „wenn es eine gäbe“ – und das war ja nie der Fall.
Glaubt man hingegen dem, was Männer in Kommentarspalten unter Artikeln über Verhütung schreiben, sind sie längst nicht so aufgeschlossen – jetzt, da ein Mittel für den Mann im Bereich des Möglichen liegt. Eher weisen sie allein das Sprechen darüber als feministische Bevormundung zurück. Nach dem Motto: Ist doch alles immer schon so gewesen, hat doch mit der Pille und allen anderen Mitteln prima funktioniert. Warum machen die Frauen jetzt schon wieder Stress?
Dahinter steckt ein größeres Problem: Es scheint heute immer noch ein gängiges männliches Verhaltensmuster zu sein, sich dem Gespräch mit Frauen oder über vermeintliche Frauenthemen zu verweigern. Dabei gäbe es ja Gesprächsbedarf, und das nicht nur beim Thema Verhütung. Wie kommt es, dass Frauen im Fernsehen unterrepräsentiert sind? Warum verdienen Frauen häufig weniger als Männer? Warum erledigen Frauen den Großteil der Pflege- und Erziehungsarbeit?
Allein dass jemand über diese Themen sprechen will, macht viele Männer misstrauisch. Manche fassen es sogar als etwas Unerhörtes auf. Und andere finden 1.000 Gründe, warum sich für bestimmte Probleme besser nur Frauen zu interessieren hätten. Woher kommt dieser Unwille?
„Richtige“ Männer
Eine mögliche Erklärung könnte lauten: Es liegt an einem überkommenen Bild von Männlichkeit, das viele immer noch haben. Männer trösten sich nicht gegenseitig, wenn sie traurig sind, oft wissen sie nicht, wie es bei ihren engsten Freunden privat wirklich läuft. Und es ist ihnen immer noch unangenehm, sich mit dem eigenen Körper zu befassen, zum Urologen oder Andrologen zu gehen und sich über eine Vasektomie zu informieren – obwohl sich immer mehr Frauen über die Nebenwirkungen der Pille beklagen und sich das wohl nicht mehr allzu lange stoisch aussitzen lässt.
Heute dürfen Männer doch alles, könnte man entgegnen: zuhören, Augenbrauen zupfen, Brusthaar epilieren. Aber offenbar existiert noch immer ein festes, strenges Bild von Männlichkeit, dem viele entsprechen wollen. Nur präsentiert es sich heute nicht mehr mit dem Holzhammer, sondern subtiler.
Das Festhalten am tradierten Männlichkeitsbild schadet letztlich auch den Männern selbst
Es war etwa zu spüren, als sich US-amerikanische Komiker reihenweise über Anthony Scaramucci lustig machten, den 10-Tages-Pressechef im Weißen Haus, weil der oft eine bestimmte, „unmännlich“ wirkende Handbewegung zeigte. Es ist zu spüren, wenn Donald Trump schwanger oder mit Make-up parodiert wird oder in einer schwulen Liebesbeziehung mit Putin. Es war zu spüren, als der deutsche Synchronschwimmer Niklas Stoepel Fußballer als Weicheier bezeichnete und sagte, er schmiere sich nichts ins Haar.
Offenbar gibt es also durchaus ein klares Bild davon, wie sich „richtige Männer“ zu verhalten haben. Und wer die Tatsache, dass sie von diesem Verhalten abweichen, dazu benutzt, sich über sie lustig zu machen, der drückt damit aus, dass Unmännlichkeit ein schlechter, lächerlicher Zustand sei.
Kleingeredete Probleme
Teil dieses Tabus ist es offenbar auch, sich dem gesellschaftlichen Diskurs mit Frauen und über vermeintliche Frauenthemen zu stellen. Wenn einerseits Schwangerschaft als Attribut der Lächerlichkeit benutzt wird (siehe Trump), wie soll es normal sein, über Verhütung zu sprechen? Das betrifft aber auch andere Bereiche wie die Pflege oder Sichtbarkeit von Frauen in Film und Fernsehen. Als würde einem beim Sprechen darüber die kostbare, erstrebenswerte Männlichkeit zwischen den Fingern zerrieseln.
Männer sind immer noch ein elitärer Club, aus dem niemand rausfliegen will. Ein Club, der Frauen ausgrenzt, ihre Probleme kleinredet, um sich seiner selbst zu versichern. Dabei blendet er jedoch aus: Der Mechanismus der Ausgrenzung wirkt auch nach innen. Teile der Persönlichkeit, die nicht konform sind mit dem wie auch immer gearteten Ideal von Männlichkeit, werden unterdrückt. Das Festhalten am tradierten Männlichkeitsbild schadet letztlich auch den Männern selbst. Die Sozialwissenschaften haben dafür den Begriff der „toxischen Männlichkeit“ erfunden.
Das Problem ist in der Gesellschaft verankert. Männer können häufig nicht die sein, die sie sein wollen. Und sicher ist es nicht ausschließlich ihre Schuld, wenn sie nicht über Verhütung sprechen können. Umso wichtiger, sich über gefühlte und echte Benachteiligungen zu verständigen – und sie dann, vielleicht, zu überwinden.
Ein erster Schritt wäre es, Frauen zuzuhören. Und zu ergründen, was passieren kann, wenn man als Mann die Verantwortung für Verhütung nicht mehr von sich weist. Wer ernst genommen werden möchte, muss auch andere ernst nehmen.
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Kommentar von
Bernhard Hiergeist
geboren 1987, studierte Mathematik und Literaturwissenschaft. Er lebt in München und arbeitet als freier Journalist. Über Verhütungsmethoden für Männer kann auch er schlecht sprechen und schreibt darum lieber Artikel.
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