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Debatte EinkommensunterschiedeDie Reichen ernst nehmen

Kommentar von Hans-Ulrich Wehler

Eine kleine Machtelite hat sich in Deutschland zu einer historisch einzigartigen Gehaltssteigerung verholfen. Das muss man nicht dulden.

Die Schere geht auseinander – besonders stark, seit es den Euro gibt. Bild: dpa

W er heutzutage über die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen in der Bundesrepublik diskutieren möchte, ist wohl beraten, mit einem drastischen Beispiel zu beginnen. Die dreißig DAX-Vorstände verdienten im Jahr vor der Wende 1989 jeweils 500.000 DM; sie erhielten damit zwanzigmal so viel wie ihre Arbeitnehmer.

Zwanzig Jahre später empfingen sie jedoch 6 Millionen Euro (12 Millionen DM) und damit das 200-Fache des Jahreseinkommens ihrer Arbeitnehmer. Keine noch so atemberaubende Leistungsvermehrung, die ohnehin nirgendwo zu erkennen ist, vermag diese extraordinäre Steigerung zu rechtfertigen.

Das beneidete Vorbild ist der atemberaubende amerikanische Gehältersprung seit der Reagan-Ära, der häufig sogar das Dreifache der DAX-Einkommen überschritten hat. Der Nobelpreisträger Joseph Stieglitz hat soeben pointiert angeklagt, dass die amerikanische Einkommens- und Vermögensvermehrung primär dem obersten ein Prozent in der Sozialhierarchie zugute gekommen ist. Kein deutscher Ökonom hat sich bisher getraut, die Verhältnisse im eigenen Land so klar zu kritisieren.

dpa

ist Historiker. Seine fünfbändige Deutsche Gesellschaftsgeschichte zählt zu den Standardwerken der Geschichtsschreibung. Zuletzt erschien „Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland“ (2013).

Dieser Größenordnung nähern sich nämlich auch inzwischen die deutschen Vermögensbesitzer an. Denn das oberste Dezil, das 1977 noch 42 Prozent des gesamten Geldvermögens bei sich versammelt hatte, erreichte 2010 bereits 66 Prozent; das oberste ein Prozent kam auf 36 Prozent. Der neue „Armuts- und Reichtumsbericht“ der Bundesregierung hat diese Explosion gegen den Widerstand der FDP-Lemuren publik gemacht.

Inzwischen hat der Spiegel recherchiert, dass deutsche Spitzenmanager und Banker außer ihrem Einkommen noch eine sogenannte Betriebsrente erhalten, sobald sie aus ihren Unternehmen ausscheiden. Man denkt bei diesen biederen Worten an den Zuschlag, den ein Fließbandarbeiter nach 40 Jahren im Betrieb erhalten mag, bei den deutschen Topleuten handelt es sich aber bei ihrem Ausscheiden um bis zu 39 Millionen Euro!

Eine grotesk niedrige Erbschaftssteuer

Gleichzeitig hat die rasante Vermehrung der im Wirtschaftswunder von 1950 bis 1973 verdienten Millionen dazu geführt, dass von 2000 bis 2010 2 Billionen Euro vererbt worden sind; für die Zeitspanne von 2010 bis 2020 hat das Statistische Bundesamt mit dem Institut für Altersvorsorge noch einmal 3,2 Billionen Euro Erbmasse prognostiziert. Diese Summen unterliegen einer grotesk niedrigen Erbschaftssteuer, die das Bundesfinanzgericht für „nicht verfassungsgemäß“ erklärt hat, so dass das Bundesverfassungsgericht jetzt eine korrigierende Grundsatzentscheidung fällen soll.

Innerhalb weniger Jahre hat sich mithin eine drastische Verschiebung der Einkommens- und Vermögensrelationen ereignet. Während in den letzten zehn Jahren die Realeinkommen der Arbeitnehmer stagnierten – die Bundesrepublik ist da das einzige Land in ganz Europa –, ist auf der obersten Etage der großen Unternehmen, vor allem auch der Banken, eine Einkommenssteigerung von einer kleinen Machtelite durchgesetzt worden. Die „katastrophale Wirkung“ dieser Bereicherung haben der Bundestagspräsident Lammert, der Kanzlerkandidat Steinbrück und der ehemalige Daimler-Benz-Chef Reuter mit bitteren Worten kritisiert.

Was kann gegen diese Einkommens- und Vermögensentwicklung getan werden? Politisch kann zum Beispiel die Steuerschraube am ehesten gedreht werden. Die Rückkehr zu einer Einkommenssteuer von maximalen 55 Prozent, wie sie unter Helmut Kohl galt, wäre trotz des Lamentos gegen Steuersteigerung möglich.

Die Erbschaftssteuer sollte auf die französische Höhe von 50 Prozent erhöht werden. Dann flössen dem Staat, der sein Ausbildungs-, sein Rechts- und sein Außenhandelssystem zur Verfügung gestellt hat, aus der erweiterten Erbmasse 2,6 Billionen Euro zu, die eine Reform des Bildungs- und Verkehrssystems ermöglichen würde, ohne dem Bürger einen einzigen weiteren Steuercent abzuverlangen.

5 Millionen Euro reichen

Nicht zuletzt könnte nach Schweizer Vorbild eine Einkommensbegrenzung der Gehälter anvisiert werden. Das Jahreseinkommen der Spitzenmanager, das inzwischen bis zu 17 Millionen Euro erreicht hat, ist seit Langem umstritten. Als die „Schutzvereinigung der Wertpapierbesitzer“ unlängst darauf insistierte, dass 10 Millionen Euro als Grenze des jährlichen Gehalts endlich fixiert werden sollten, protestierte der Präsident dieses Verbandes, der alles andere als Linksradikale versammelt, mit dem energischen Einwand, dass in Deutschland für 5 Millionen Euro jede gute Spitzenkraft zu gewinnen sei.

Gewöhnlich wird gegen derartige Vorschläge mit der Massenflucht von Unternehmertalenten gedroht. Das ist aber eine hohle Drohung, die alles andere als schnell verwirklicht werden kann. Und für jede derart entstehende Lücke kann eine geeignete Frau oder ein Aufrücker aus der zweiten Linie gewonnen werden.

Wenn die Beratungen im Vorfeld der Großen Koalition schon so viele Probleme aufgreifen, wäre dann nicht die Zivilcourage wünschenswert, auch für die Bundesrepublik eine Begrenzung der Jahreseinkommen vorzuschlagen? Und wer in diesen Gremien, wie neuerdings die SPD, für plebiszitäre Volksentscheidungen eintritt, könnte gewiss sein, dass eine solche Begrenzung mehrheitsfähig wäre.

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25 Kommentare

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  • aber Peer als Beispiel? Ich dachte der gehört doch zu den 1%? Oder zumindest zu den nächsten 10%, aber doch sicher nicht mehr zum Mittelstand? Sonst kann man doch deren Horror vor dem Abstieg auch nicht so ganz verstehen, so schlecht scheint´s Peer bei den Honoraren nicht zu gehen.

  • S
    sarko

    Wie recht Sie doch haben ! Umverteilen allein wäre nur für eine kurze Sause gut , würde aber das ganze übrige Elend nur verlängern . Also : Das auf Kapitalverwertung beruhende System abschaffen - ...oder Perspektive Griechenland-Spanien-Portugal-Italien-...Frankreich (von den östlichen EU-Ländern gar nicht zu reden). Sich Deutschland als eine Art Insel Sylt zurechtträumen , die immer herrlich und in Freuden allein vom Export von Maschinen & Luxuskarrossen in "Schwellenländer" leben können wird , geht nur mit Hirndope .

  • AF
    Aufklärung für brave Michels

    Der Reichtum der Finanz- und Monopolbourgeoisie wird nicht von der Finanz- und Monopolbourgeoisie erwirtschaftet, sondern von den differenziert technisch-wissenschaftlich und produktiv, wert- und mehrwertschöpfenden (meist eigentumslosen) lohn-,gehalts-,vergütungsabhängig Beschäftigten/'ArbeiterInnen' (Reproduktionsmittel sind kein eigentliches Vermögen).

     

    Die "Soziale Marktwirtschaft" der BDA-Hundtschen, BDI-Siemensschen, Boschschen und Quandtschen Finanz- und Monopol-Bourgeoisie besteht eben in der Behauptung, "dass die Bourgeois Bourgeois sind - im Interesse der arbeitenden Klasse."

     

    Aufwachen, brave deutsche Michels und religiös-spezialdemokratische "Sozialpartner" der deutschen Groß-Bourgeoisie und Erbschafts-Aktionäre (- ohne deren persönliche Arbeits-Leistung)

  • P
    PeterWolf

    Um an die 2,6 Billionen Erbschaftssteuer zu kommen, müsste jede Erbschaft mit 50% besteuert werden, auch "Omis Klein Häuschen".

    Da werden aber die Millionen "Kleinerben" gar nicht von begeistert sein.

    Und bei Grosserben wie den Quandts bedeutet das, dass sie 50 % ihrer Industriebeteiligungen an den Staat abgeben würden.

    Verstaatlichung der Industrie hatten wir schon mal.

    Alle hatten Arbeit und keiner was zu tun. (Nach Jürgen Becker)

    Hat schon mal nicht funktioniert.

  • S
    Schreibär

    Dass ich DAS noch bei Ulrich Wehler lesen darf... wunderbar:

    "... FDP-Lemuren ..."

     

    Viel würde ich drum geben, wüsste ich, wie künftige Historiker-Generationen die Jetztzeit beurteilen werden.

  • RW
    Rainer Winters

    Woher kommt das Geld der Reichen? Wieso kann Person A mehr haben als Person B? Ganz einfach: A lässt B für sich arbeiten und hält den Löwenanteil für sich zurück.

     

    Die extrem Reichen sind die eigentlichen Asozialen der deutschen Gesellschaft.

    • P
      Privatissimo
      @Rainer Winters:

      Genau! Privater Reichtum ist asozial. Und? Warum kritisieren die Amtskirchen so gerne die Armut, aber nie den pr. Reichtum?

      Wie war das noch mit "privare" lat. "rauben"?

  • RW
    Rainer Winters

    40% der Deutschen wählten die Kapitalistenpartei CDU, darunter v.a. Frauen als die angeblich Benachteiligten der Gesellschaft.

     

    Wer konstant so wählt, hat es nicht anders verdient.

     

    Das Problem ist nur: Wenn der Zeitpunkt kommt, dass die Habenichtse zu wenig haben, und die Habevielen zu viel, dann werden es sich die Habenichtse auf widerrechtliche Weise von den Habevielen holen.

     

    Man kann es den Habenichtsen nicht verdenken. Es war in der Geschichte immer so.

  • Die Welt der kleinen Leute kann so schön sein. Einfach alle losmarschieren und von den Reichen nehmen. Ich kann bestätigen, bei mir ist dieses Vorhaben in vollem Gange. Nur zähle ich nicht zur reichen Persönlichkeit. Gelegentlich neige ich dazu, diesen wunderschönen Planeten in Planet Blöd umzutaufen. Was glauben wir wohl alle, wie blöd ist dieser Planet wirklich, wenn er so etwas wie uns zuläßt.

    Wenn wir es schaffen könnten, die Wirklichkeit in Staat, Politik und Gesellschaft vom Modus der ignoranten Belästigung auf Modus der ignoranten Verschonung umzustellen, wären im Sinne von Reichtum zugespitzte Verhältnisse und enorme Einkommensunterschiede nicht notwendig. Bis dahin bin ich sicher ein Freund von exorbitanten Belohnsystemen. Ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil und von nützlichen Modifikationen überzeugen. Dafür fehlt mir derzeit der Beweis.

  • B
    Blechstein

    Irgenwann wird jemand kommen, um sich zu bedanken.

  • Hier haben die Gewerkschaften und die gewerkschaftsnahen Parteien in den letzten Jahren schwer versagt! Sie haben sich um die unteren Gehaltsklassen gekümmert und anscheinend gar nicht mitbekommen, wie sich bei den oberen Gehältern ein wahrer Selbstbedienungsladen entwickelt hat. Das geht Alle etwas an, das ist nicht reine Aktionärssache!

    Die Umverteilung zugunsten der Top10.000 hat dramatische Ausmasse angenommen.

    Ist die Schweiz tatsächlich der einzige (wenn auch schwache) Lichtblick mit der gewonnen Abstimmung für eine Beschränkung der Höchstgehälter vor ein paar Monaten und heute (Sonntag, 24.11.13 !) mit der Abstimmung 1:12 ?

  • V
    Volker

    Volker Pispers - Berufsgruppen die diese Welt nicht braucht. http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY

    • P
      PeterWolf
      @Volker:

      Geil!

  • SS
    Sophie Star

    Ich werde immer ganz schusselig, wenn ich Artikel über Einkommensunterschiede lese. Es ist immer ein moralischer Appell!

     

    Nix für ungut, aber: wie wird in Deutschland gleich noch regiert? -- Richtig: Wahlen, Mehrheiten, Entscheidungen.

    Und da ist dem Historiker die große Koalition Anlass genug, das Thema NACH den Wahlen aufzugreifen?! Verzeihung, aber dann haben wir wirklich nichts anderes verdient. Politisch naiv.

  • RS
    Reinhold Schramm

    Eine Krankenschwester oder qualifizierte Altenpflegerin im Schicht- und Nachtdienst bekommt mtl. Netto ca. 2100 Euro.

     

    Wer möchte ernsthaft behaupten, die Arbeit eines DAX-Vorstandes bei Volkswagen-Porsche, Daimler, Allianz, BMW oder Siemens, sei eine doppelt so hohe Belastung oder eine 200 Mal so hohe Verantwortung? *

     

    * Anmerkung: Bei Entlassungen ersetzt "die große Verantwortung" für die lohnabhängig Beschäftigten nicht deren Weg zum Arbeitsamt und/bzw. in den offenen "Hartz-IV"-Strafvollzug und in die Armutsrente - trotz lebenslanger Erwerbsarbeit.

     

    Weiterhin:

     

    Wer möchte den ernsthaft behaupten, die Erbschafts- und Aktiendividende für Groß- und Hauptaktionäre, ohne deren persönliche Arbeitsleistung, - z. B. nur im Jahr 2010 für die Quandt-Familie lag die Jahres-Dividende vom BMW-Konzern bei 648 Millionen Euro -, sei eine 12.000 Mal so hohe Jahres-Leistung, wie die Arbeitsleistung einer Erzieherin oder eines Lehrers?

     

    Selbst jede/r religiös-spezialdemokratische/r Sozial- und Kapitalfaschist/in der ökonomischen und politischen Administration, der herrschenden Finanz- und Monopolbourgeoisie, müsste hier zum Nachdenken kommen - oder?

  • G
    Gesellschaftskritik

    Solche Fachartikel machen mir nicht nur Mut, sondern geben mir zudem auch Kraft, mich weiterhin im Wissenschaftssystem zu engagieren!

     

    Bedauerlicherweise erlebe ich immer wieder Situationen, in denen ich denke, dass das Wissenschaftssystem zu einer reinen Kommerzveranstaltung verkommen ist. So höre ich nicht selten Tutoren davon sprechen, dass sie ihre Texte ausschließlich für die 7,00 oder 8,00 Euro lesen, welche sie in der Stunde erhalten. Demgegenüber stehen sehr viele Promotionsstudenten, die für 700,00 EUR im Monat, mind. 60 Stunden die Woche arbeiten, insbesondere in den Sozial-, Human- (Mediziner gehören nicht zu dieser Gruppe), und Geisteswissenschaften. Zugleich sind die Mieten in den Universitätsstädten extrem hoch, da die wohlhabenden Töchter und Söhne aus Akademikerhaushalten, diese im Konkurrenzkampf in die höhe treiben! Der einfache Studierende darf sich dann mit 10 anderen Menschen ein Bad und eine Küche teilen oder zwei Stunden anfahrt in Kauf nehmen. Dementsprechend ist es für einen normalen Bürger fast unmöglich zu promovieren oder ganz normal zu studieren. Die Zustände an den Universitäten und in den Universitätsstädten erinnern mich immer mehr an ein feudalistisches System, in dem eher die lustlose vermögende Studentin besteht, als diejenige, die sich für ihr Fach und ihre Disziplin einzusetzen vermag. Verständlich ist es zudem, dass sich Professoren lieber die Leute an ihre Seite holen, die aus mangelndem Interesse am Fach, nichts zu sagen haben, als diejenigen, die sich in die Diskurse einbringen.

  • G
    Gast

    Warum wird eigentlich ständig von irgendwelchen "Eliten" gesprochen? Das ist für mich nicht nachvollziehbar.

  • Die Rückkehr zu einer Einkommenssteuer von maximalen 55 Prozent, wie sie unter Helmut Kohl galt,

    Man betrachte diesen Satz. H. Kohl scheint im Gegensatz zu denen die nach ihm kamen, ein wahrer Sozialstaatspolitiker gewesen zu sein..

  • M
    marsianus

    Auch wenn ich dem Autor folge, dass keine Leistungssteigerung den Gehaltssprung rechtfertigt, frage ich mich doch warum dieses Problem durch einen höheren Lohnsteuersatz und nicht durch eine echte Vermögenssteuer angegangen werden soll. Siehe z.B.:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6gensteuer#Deutschland

  • Es ist sicher nicht zu rechtfertigen, dass man Moderatoren, Schauspieler und Spitzensportler von dieser Diskussion ausnimmt. Andererseits ist es richtig bei den Vorständen anzufangen. Herr Schrempp von Daimler(Chrysler) beispielsweise ist einer der Protagonisten der riesigen Gehaltssteigerungen, der zumal nichts für sein Unternehmen geleistet, ihm im Gegenteil geschadet hat. Begründet wurde die Steigerung mit dem internationalen Gehaltsniveau an den man sich anpassen müsse. Sonst würden gute Leute ins Ausland abwandern. Wäre er nur zusammen mit vielen seiner Kollegen - u.a. Thomas Middelhoff - abgewandert!

  • V
    veritas

    Danke! ein hervorragender Artikel!

  • A
    ama.dablam

    Gut, bei den Staatsbediensteten mit exorbitant hohem Einkommen kann das ja im Rahmen der Alimentierungsgerechtigkeit gesetzlich geregelt werden.

     

    Aber beim Rest? Und was machen Sie bei den Bastian Schweinsteigers und Gerhard Richters? Konfiskatorische Steuern?

     

    Die "Einkommenssteigerung der kleinen Machtelite" resultiert nicht aus einer geschickten Instrumentalisierung der Politik, wie Sie suggerieren. Sondern wird von den Inhabern der Unternehmen (Gesellschaftern) gebilligt.

     

    Es dürfte daher (verfassungs-)rechtlich nicht einfach sein, vorzuschreiben, ob sich jemand einen teuren Manager oder van Goghs "Sonnenblumen" (erworben von einem japanischen Unternehmen) leistet.

     

    Btw: die populistischen Entscheide in der Schweiz sind entweder gescheitert oder lassen sich rechtlich nicht umsetzen. So auch der heutige.

    • @ama.dablam:

      Welche Staatsbediensteten haben den "exorbitant" hohe Einkommen? Sind die Staatsbediensteten nicht tariflich zu entlohnen? Ich entsinne mich, dass es da tatsächlich Tarivverträge gibt, die zwar anständige Gehälter beinhalten, aber bei weitem keine exorbitanten.

      • A
        ama.dablam
        @anteater:

        Natürlich keinen, den ich benennen könnte, das war ironisch, soll aber das rechtlich - zumindest derzeit - Unmögliche verdeutlichen.

         

        A propos Tarifverträge: diejenigen Unternehmen, die man im Auge hat, haben für ihre Belegschaft ohnehin den Flächentarifvertrag, da würde keiner auch nur einen Euro mehr verdienen, wenn man "den Eliten" was nimmt. Das Geld würde ausgeschüttet oder reinvestiert.

         

        Außerdem wäre der Fiskus ja bescheuert: bei einem hohen Einzeleinkommen ist die Einkommensteuer progressionsbedingt viel höher, als wenn dieser "Sperrbetrag" z.B. auf Aktionäre verteilt wird

  • K
    Klarsteller

    "5 Millionen Euro reichen"

    Einspruch! Kein Mensch bringt eine entsprechende Leistung.