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Debatte Bundestags-Einzug der AfDDie Erben des Rassismus

Kommentar von Micha Brumlik

Die AfD und ihre WählerInnenschaft beerben den tief verwurzelten Rassismus Deutschlands. Die Partei ist eine aktualisierte Wiedergängerin der NSDAP.

Schlechte Aussichten am Bundestag Foto: imago/David Heerde

D ie rechtsextreme AfD zieht in den Bundestag ein – eine Partei, die sich in Teilen affirmativ zum Nationalsozialismus verhält. Derlei gab es schon in der Frühzeit der Bundesrepublik. In ihren ersten Jahren gelangten Parteien und Personen in das Parlament, die persönliche und programmatische Beziehungen zur NS-Zeit hatten: zum Beispiel der BHE, der „Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten“. Er war von 1953 bis 1957 im Bundestag vertreten und hatte laut eigener Funktionäre viele ehemalige Nationalsozialisten zum Mitglied, so etwa den Vertriebenenminister Theodor Oberländer, Teilnehmer am Hitlerputsch und späterer „Dozent für Ostfragen“ beim „Außenpolitischen Amt der NSDAP“.

Durch Wahlabsprachen mit der CDU konnte auch eine „Deutsche Partei“ (DP) über Direktmandate 1953 bis 1961 Vertreter in den Bundestag entsenden, etwa Hans-Christoph Seebohm, der, zunächst Mitglied der DP, 1960 der CDU beitrat und von 1949 bis 1966 Bundesverkehrsminister war. Er forderte 1949 Ehrfurcht vor Fahnen des Nationalsozialismus, schmähte das Grundgesetz als von den Alliierten „erzwungen“ und schwafelte von einer „So­zial­de­mo­kratie mit asia­ti­schen Wurzeln, die nicht zum Deutschtum führen“ könne.

Ähnliche Töne sind heute – bald siebzig Jahre später – aus dem Munde des AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland zu vernehmen: Er ruft dazu auf, auf die „Leistungen“ einer der schlimmsten Mordmaschinen des 20. Jahr­hun­derts, der Deutschen Wehrmacht, stolz zu sein. Gauland, der als persönlicher Referent des damaligen Frankfurter Oberbürgermeister Walter Wallmann (CDU), vietnamesische Flüchtlinge in die Stadt holte und dafür sorgte, dass Wallmann 1980 dem linksliberalen Philosophen Jürgen Habermas den Theodor W.-Adorno-Preis verlieh, hat nach seinem verbitterten Ausscheiden aus der CDU die Maske des in Tweed gekleideten britischen Konservativen in der Tradition Edmund Burkes abgelegt.

Spielen mit Rassismus

Bewusst spielt er mit rassistischen Anspielungen, so, als er 2016 über den deutschen Fußballspieler Jérôme Boateng sagte, dass die Leute so jemanden nicht so gern zum Nachbarn hätten. Gauland, der schon in den späten achtziger Jahren die Möglichkeit schwarz-grüner Bündnisse auf kommunaler Ebene auslotete, hat sich die Programmatik der „Neuen Rechten“, der „Identitären Bewegung“, mit ihrem dreifachen Nein zu eigen gemacht: Nein zu Multikulturalismus, zu Immigration und vor allem zum Islam. Entsprechend behauptete er kürzlich, der Islam sei gar keine Religion, sondern lediglich eine politisch-religiöse Doktrin.

Die Äußerungen des thü­rin­gi­schen Landesvorsitzenden Björn Höcke über das Berliner Holocaustdenkmal und die Verbindungen vergleichsweise vieler AfD Funktionäre zur NPD sind ihm ebenso bekannt wie die öffentlichen Bekenntnisse der so modern wirkenden Alice Weidel, die – anders als die Parteivorsitzende Frauke Petry – Gauland rückhaltlos unterstützt.

Die AfD erweist sich heutzutage strukturell als ein zeitgemäß modifizierter Wiedergänger der NSDAP

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob der Einzug der AfD in den Bundestag lediglich ein Aufschließen Deutschlands zum (west-)europäischen Normalmaß darstellt oder ob sich dahinter nicht doch eine fatale Kontinuität deutscher Geschichte verbirgt. Tatsächlich weisen die meisten westeuropäischen Staaten – mit Ausnahme Spaniens und Portugals – von Skandinavien über die Beneluxstaaten bis nach Frankreich einen erheblichen, parlamentarisch vertretenen Anteil rechtsextremer Parteien auf. Er reicht von den „Schwedendemokraten“ über die einwanderungsfeindliche Partei von ­Geerd Wilders in den Niederlanden bis zum Front National in Frankreich. Im Schnitt bekommen diese Parteien zwischen 12 und 14 Prozent der Stimmen.

Die Volksparteien verlieren an die AfD

Und Deutschland? Jüngste Analysen konnten zeigen, dass die Anhängerschaft der AfD im Osten deutlich größer ist als im Westen, nicht aber, dass es sich bei dieser Anhängerschaft um ehemalige Wähler der Linkspartei handelt. Vielmehr sind es die Volksparteien, die hier WählerInnen verlieren. Das sozioökonomische Profil der Anhängerschaft ist auf den ersten Blick unscharf und unauffällig. So scheint die AfD in der „Mitte der Gesellschaft“ vor allem bei Männern mittleren Alters, Einkommens- und Bildungsniveaus besonders erfolgreich zu sein. Jedenfalls liegt das durchschnittliche Nettoeinkommen der AfD-Anhänger wohl leicht über dem Bundesdurchschnitt – bei 2.200 Euro monatlich. Allerdings: Knapp ein Drittel der Befragten mit AfD-Wahlabsicht erwartet eine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Lage – doppelt so viele wie bei allen anderen Befragten.

Die politische Theorie kennt seit Seymour M. Lipsets 1959 publiziertem Buch „Political Man“ das Phänomen eines „Extremismus der Mitte“, der – wie die zeitgeschichtliche Forschung nachweisen konnte – eine entscheidende Rolle beim Aufstieg der NSDAP spielte. Was damals der Antisemitismus war, ist heute die Islamophobie. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Antisemitismus hier und Islamophobie dort sind keineswegs dasselbe. Sie entstammen verschiedenen historisch-kulturellen Ausgangslagen und haben ganz unterschiedlich materielle Gewalt angenommen. Das beweist die Singularität der nationalsozialistischen Ermordung von 6 Millionen europäischer Juden. So verschieden Antisemitismus und Islamophobie jedoch sind, so sehr nehmen sie auf der Seite jener, die einer Form „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (Wilhelm Heitmeyer) anhängen, dieselbe Funktion ein: einer scheinbar rationalen Begründung von Ressentiment und schierem Hass.

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„Der Islam“, so das im April 2017 beschlossene Wahlprogramm der AfD, „gehört nicht zu Deutschland. In der Ausbreitung des Islam und der Präsenz von über 5 Millionen Muslimen, deren Zahl ständig wächst, sieht die AfD eine große Gefahr für unseren Staat, unsere Gesellschaft und unsere Werteordnung.“ Konsequent fordert die AfD daher die Abschaffung islamtheologischer Lehrstühle an deutschen Universitäten sowie das Verbot von Muezzinruf und Minaretten, weil sie Ausdruck eines islamischen Imperialismus seien.

Gelegentlich wird darauf hingewiesen, dass der Antisemitismus nie auf ein zum islamistischen Terror – der sehr wohl etwas mit dem Islam zu tun hat – vergleichbares Phänomen habe hinweisen können; dem ist freilich entgegenzuhalten, dass sich die antisemitische Propaganda seit dem Kaiserreich nicht nur gegen jüdische Einwanderer wandte, sondern stets auf den Umstand hinwies, dass sich unter den Führungskräften der gefürchteten Bolschewiki überdurchschnittlich viele Juden befanden.

Tief verwurzelter Rassismus

So sehr also AfD und ihre WählerInnenschaft Ausdruck einer gesamtwesteuropäischen Stimmung sind, so sehr beerben sie doch auch den in der politischen Kultur Deutschlands tief verwurzelten Rassismus – und das angesichts einer Geschichte, die zumal der Bevölkerung Ostdeutschlands kaum Gelegenheit zum Erfahren einer liberalen Kultur ließ. Tatsächlich gab es in den östlichen Landesteilen seit Gründung des Deutschen Reichs 1871 nur vierzehn Jahre, in denen Demokratie gelebt werden konnte: zwischen 1919 und 1933. Vorher, von 1871 bis 1919 lebten die Ostdeutschen im autoritären Staat des Kaiserreichs, von 1933 bis 1945 unter dem NS-Staat, anschließend, von 1945 bis 1989 unter einer kommunistischen Parteidiktatur. Erst seit knapp dreißig Jahren, seit der Wende, leben sie unter Umständen, die überhaupt demokratisch zu nennen sind – und das angesichts von Verlust- und Enteignungserfahrungen, die viele die Wiederkehr autoritärer Verhältnisse ersehnen lassen.

Die AfD erweist sich somit strukturell als eine zeitgemäß modifizierte Wiedergängerin der NSDAP. Das gilt nicht für all ihre Mitglieder, vielleicht nicht einmal für deren Mehrheit, aber: Im Falle der AfD gilt, dass sie als Partei allemal mehr ist als die Summe ihrer Teile. Sie ist eine Partei, die anstelle des Antisemitismus die Islamophobie und anstelle des hierzulande – anders in Polen und Ungarn – diskreditierten Führerprinzips eine plebiszitäre, totalitäre Demokratie einführen will.

Beides wird das gesellschaftliche Klima grundsätzlich verändern – in welche Richtung, das hat Thomas Mann in seinem Roman „Der Zauberberg“ für die letzten Jahre vor dem Ersten Weltkrieg unübertroffen beschrieben: „Was lag in der Luft? – Zanksucht. Kriselnde Gereiztheit. Namenlose Ungeduld. Eine allgemeine Neigung zu giftigem Wortwechsel, zum Wutausbruch, ja zum Handgemenge. Erbitterter Streit, zügelloses Hin- und Hergeschrei … und das Kennzeichnende war, daß die Nichtbeteiligten … sympathetischen Anteil daran nahmen und sich dem Taumel innerlich ebenfalls überließen.“

Es war der Hausphilosoph der AfD, Marc Jongen (ein Mitarbeiter Peter Sloterdijks), dessen Strategie aufgegangen ist, die langjährige „Unterversorgung der Republik an Zorn und Wut“ mit dem Einzug der AfD in den Bundestag zu beenden. Ob es den bisherigen politischen Gegnern dieser Partei gelingen wird, sich nicht anstecken zu lassen?

Das alles ist noch kein Anlass zum Alarmismus, wohl aber zu Achtsamkeit: vor allem im Blick auf Landesparlamente, wo dieser Partei – anders als im Bundestag – die eine oder andere Allianz möglich sein dürfte oder schon war. Etwa in Sachsen-Anhalt, wo doch die CDU tatsächlich einem Antrag der AfD zum „Linksextremismus“ zustimmte.

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82 Kommentare

 / 
  • An all jene, die hier argumentieren, die AfD-Fans seien ja keine Nazis und Rassisten, sondern nur besorgt über Flüchtlingskrisen und Armutsrenten etc: Bitte erklärt mir doch mal:

     

    Wieso wählen diese Wähler mit angeblicher Sorge über Flüchtlingskrisen dann nicht jene Parteien, die sich gegen Fluchtursachen wie Kriege, Rüstungsexporte, globale Ausbeutung und Verteilungsungerechtigkeit einsetzen?

    Wieso wählen diese Wähler mit angeblicher Wut über Niedriglohnpolitik, Niedrigrenten, Bankrenrettung und marode Schulen dann nicht Parteien, die sich dagegen einsetzen - wie z.B. Die Linke, oder meinetwegen auch neue Parteien wie Demokratie in Bewegung?

     

    Nein, stattdessen wählen sie eine Partei, die für Armutsrentner und Niedriglöhner etc. überhaupt nichts zu bieten hat, weil sie entweder in Lucke-Weidel-Manier einen komplett asozialen Neoliberalismus befürwortet, oder wie Höcke und die Rechtsfaschos so tut, als ob Altersarmut und Niedriglöhne verschwinden, wenn man auf "Genderwahn", "Homoagenda" und "Muslime" eindrischt. Und eine Partei, die so tut, als ob die Lösung für Flüchtlingskrisen darin besteht, Flüchtlinge im Mittelmeer ersaufen zu lassen, Zäune mit Schießbefehl zu errichten, und statt Arbeit an einer gerechteren, pazifistischen Weltordnung "Deutschland zuerst" schreit und Lobreden auf die Wehrmacht hält.

     

    Sorry, aber andere Erklärungen außer saudumm, ressentimentgeladen oder (krypto)faschistisch kann ich dafür nicht erkennen. Bitte mal überzeugende Gegenargumente statt AfD-Wähler-als-arme-Opfer-Apologetik.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @kami:

      "Wieso wählen diese Wähler mit angeblicher Sorge über Flüchtlingskrisen dann nicht jene Parteien,

      die sich gegen Fluchtursachen wie Kriege, Rüstungsexporte, globale Ausbeutung und Verteilungsungerechtigkeit einsetzen?"

       

      Das ist schon ein bisschen viel von einer deutschen Partei verlangt, globale Probleme zu lösen. Parteien die das zu ihren zentralen Aufgaben machen, sollten schon erklären, wie sie diese Probleme innerhalb der zu erwartenden Lebenszeit der Wähler schaffen wollen und dann auch noch die Lebensbedingungen für ihre Wähler verbessern.

       

      "Wieso wählen diese Wähler mit angeblicher Wut über Niedriglohnpolitik, Niedrigrenten, Bankrenrettung und marode Schulen dann nicht Parteien, die sich dagegen einsetzen - wie z.B. Die Linke, oder meinetwegen auch neue Parteien wie Demokratie in Bewegung?"

       

      Bei der Linken bekommt der Wähler die soziale Agenda nur im Paket mit uneingeschränkter internationaler Solidarität mit allen, sprich mit uneingeschränker Zuwanderung. Ob dann aber die soziale Agenda noch umgesetzt werden kann, bezweifeln wahrscheinlich viele (ich zumindest tue es :-). Demokratie in Bewegung und andere neuen Parteien sind zu klein. Die AfD lebt ja auch von ihrem Drohpotential mit dem sie CDU/CSU/SPD zu Kursanpassungen zwingt.

    • @kami:

      Die Fragestellung klingt nicht schlüssig. Du hast eine Schlußfolgerung und baust darauf die Frage auf. Dabei war die Schlußfolgerung ja die Frage.

       

      Die "AFD Fans" wählen die AFD, weil sie das Flüchtlingsthema am meisten thematisiert hat.

       

      Über eine "angebliche Wut" kann ich nichts sagen (ein Strohmann?)

      Wobei ich aber auch schon von Afd'lern zu den von dir genannten Themen etwas gehört habe, insofern paßt das für die vielleicht?

       

      Ich vermute, dass die negativen sozialen Forderungen der AFD bei der Wählerschaft nicht sonderlich ankamen (oder egal waren, weil die sich mehr über die Anzahl der Flüchtlinge Gedanken machen).

       

      Dazu muss man dann aber auch sagen, es gab wenig erhellendes in den Medien über soziale Forderungen der AFD.

       

      Was mir aber auffällt, ist "arme-Opfer Apologetik" nicht etwas typisch Linkes?

      (Oder was dafür heute gehalten wird. Für mich ist diese auf vermeintliche Opfer fokusierte Politikverständniss fremd und hat meiner Auffasung wenig mit Links zu tun.)

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @kami:

      Ins Schwarze getroffen. Danke!

    • @kami:

      "Wieso wählen diese Wähler mit angeblicher Sorge über Flüchtlingskrisen dann nicht jene Parteien, die sich gegen Fluchtursachen wie Kriege, Rüstungsexporte, globale Ausbeutung und Verteilungsungerechtigkeit einsetzen?"

       

      Wo gibts denn Parteien, die sich gegen Massenimmigration aber für globale Verteilungsgerechtigkeit einsetzen?

       

      2015/16 gabs nur moralistische identitäre Massenhysterie im Gespann einer marktradikalen Globalisierung und fremdenfeindliche Ressentiments. "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns". Aber jetzt einen auf "vernünftig" machen

      • @kleyrar:

        Also erstens schreiben wir das Jahr 2017 im fortgeschrittenen Stadium und nicht 2015/16, und zweitens wäre mir neu, dass Parteien wie z.B. die Linke sich in irgendeinem dieser Jahre jemals für "marktradikale Globalisierung" eingesetzt hätten.

         

        Was Sie mit "moralistische identitäre Massenhysterie" meinen, erschließt sich mir auch nicht so wirklich. Die Begriffe passen recht gut zu den rechten "Identitären", die von der Umvolkung der Toitschen durch marodierende Muselhorden fantasieren und von der Rettung des Abendlandes durch von Storchens klerikales Homophobennetzwerk träumen? Oder fabulieren SIe sich eher ein populistisches Weltbild zusammen, in dem es angeblich nur die Optionen "Willkommensklatscher" und "Grenzen dicht mit Schießbefehl" gab?

         

        "Wo gibt's denn Partien, die sich gegen Masseinimmigration aber für globale Verteilungsgerechtigkeit einsetzen?" Nun, wie schon geschrieben: zum Besipiel Die Linke oder auch Demokratie in Bewegung, die sich sowohl für globale Verteilungsgerechtigkeit einsetzen, als auch gegen die Ursachen von Massenimmigration wie z.B. globale Ausbeutung, Kriege, Waffenexporte etc. Wenn das für Sie kein Ansatz "gegen Massenimmigration" ist, dann gehören Sie wohl doch eher zu jenen, die sich einbilden, dass man nur "gegen Massenimmigration" sein kann, indem man im akuten Krisenfall einfach mal nicht etwas gegen "Massenmigration", sondern gegen die Migranten, die Grenzen dicht macht?

         

        Und was meinen Sie mit "aber jetzt einen auf vernünftig machen"? Ich mache gar nicht "auf" irgendwas sondern vertrete hier dieselbe Meinung, die ich schon immer vertreten habe.

        Also tut mir leid, meine Bitte nach alternativen Erklärungen zu meiner obigen sehe ich in Ihrem Kommentar noch nicht erfüllt.

        • @kami:

          Darauf könnte ich jetzt schonend antworten mit Erich Fromm antworten, "der autoritäre Charakter", weil ja die bösen autoritätshörigen Deutschen lieber den Musel hauen, statt sich gegen die Obrigkeit aufzulehnen. Da ist auch was dran.

           

          Unbequem und mindestens ebenso wahr ist, dass Linke (allgemein, nicht nur die Partei) wählen nichts bringt, weil die außer adoleszentem Protestgequäke nichts auf die Kette kriegen. Linke wollen nämlich die Welt nicht verändern, sie wollen in der bestehenden Ordnung dem Übervater "Staat" bzw "Gesellschaft" etwas vorquengeln, damit der es ihnen vor den Hintern trägt. Wenn Linke wirklich an die Macht kommen, wie 1918/1919, dann versagen sie und kollaborieren mit der Obrigkeit. Kein Gestaltungswille, nur Infantile Selbstinszenierung. Isso.

  • Wer die AfD mit der NSDAP gleichsetzt, ist wahrscheinlich zu faul/dumm/bequem sich mit dieser Partei auseinander zu setzen. Mit einer NSDAP muss man nämlich nicht mehr diskutieren ...

  • Genau diese andauernde Fehleinschätzung ist es, was mich als Bürger und Wähler ratlos läßt. Die AfD als "Widergängerin des nationalsazialismus". Sagen Sie mal: Sind Sie noch ganz bei Trost? Das sit doch offensichtlicher Unsinn, sorry. Juden vergasen, Homosexuelle aufhängen, Kommunisten einknasten, eine Ditatur errichten, eine Geheimpolizei installieren, Kriegsvorbereitungen treffen: Das wäre Nazi. Aber die AfD ? Das alles wollen Sie unter AfD subsumieren ? Sorry, das ist nicht ernstzunehmen. Nach der Methode, mit der Sie Ähnlichkeiten mit den Nazis heraussuchen, bin auch ich Nazi, denn ich habe einen Schnurrbart, trinke zum Frühstück gern einen Kaffee und setze beim Gehen einen Fuß vor den anderen: Hundertprozentige Übereinstimmung mit A.H. Der Artikel ist einfach intellektuell schwach, sehr, sehr schwach.

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schöffel:

      Ihr Fehler liegt darin, dass Sie zum Vergleich heranziehen, was nach der Machterlangung der Nazis passierte. Richtig wäre gewesen, wenn Sie deren Beginn herangezogen hätten. Ihre verfolgte Absicht ist daher intellektuell durchschaubar, sehr durchschaubar..

      • @80336 (Profil gelöscht):

        Und was wäre den so meine Absicht ?

  • Der Islam ist eine obskurantistische, rückwärtsgewandte Religion, der im linken Weltverständnis allenfalls Bestandsschutz als Privaterbauung oder Folklore zuzugestehen ist. Der Islamfaschismus als politische Ideologie wird gezielt von den Herrschern des Nahen Ostens als Machtstabilisator gefördert. Solidarität kann es nur mit den Menschen geben, aber nicht mit der Ideologie. Eine Linke, die Religionskritik aufgibt, wählt nur zwischen Faschismus und Neoliberalismus die letztere Seite und gibt sich selbst auf.

    • @kleyrar:

      Da ist was dran.

  • Eine der wenigen Stimmen die nicht behaupten D wäre das letzte Land in Europa wo Rechtskonservative Einzug in das Parlament halten (irgendwie scheint Spanien und Portugal für einige Medien nicht zu Europa zu gehören).

     

    Was aber Rassismus mit der Erfahrung in einer Demokratie leben zu müssen oder nicht, zu tun hat wird nicht klar.

     

    Und diese pauschale Beurteilung ist historisch sicher sehr fragwürdig. Denn in der Zwischenzeit von 1918 bis 1933 war der Rassismus in der Gesellschaft - aus heutiger Sicht - sicher stärker ausgeprägt als in der DDR und der in der BRD bis 1968 sicher auch.

     

    "Ab in's Lager" war auch in den frühen 80'ern noch der Standardspruch, den man als junger Punker zu hören bekam. Und das in einer Demokratie? Wie erklärt sich das der Autor?

     

    Und die AFD als Wiedergänger der NSDAP zu sehe, dazu gehört schon ein gehöriges Maß an geschichtlichen Defiziten.

     

    Aber so muss es heute wohl in der Öffentlichkeit dargestellt werden.

  • Zitat aus dem Artikel: (...) "Sie ist eine Partei, die anstelle des Antisemitismus die Islamophobie und anstelle des hierzulande – anders in Polen und Ungarn – diskreditierten Führerprinzips eine plebiszitäre, totalitäre Demokratie einführen will." (...)

    ____

     

    Eine "plebiszitäre, totalitäre Demokratie" - was genau soll das sein? Wie soll das funktionieren? Das Volk ist dann sein eigener "Big Brother", der sich immer wieder wählt, oder wie? Ist denn z.B. die Schweiz mit ihren Möglichkeiten der Volksabstimmungen, welche ja der AfD als Vorbild dient, nach Herrn Brumliks Auffassung so eine "plebiszitäre, totalitäre Demokratie"?

    • @Rojas:

      "Eine "plebiszitäre, totalitäre Demokratie" - was genau soll das sein?"

       

      Ochlokratie, Tyrannei der Mehrheit. Wenn drei Wölfe und ein Schaf über das Mittagessen abstimmen. Konnte man in der Schweiz besichtigen, als fünf Christen, vier Konfessionslose und ein Muslim darüber abstimmten, ob Minarette gebaut werden dürfen.

      • @Earendil:

        Menschen- und Bürgerrechte können nicht Gegenstand einer demokratischen Abstimmung sein, denn das sind Naturrechte, die jeder einzelne Mensch hat, unabhängig von Mehrheitsentscheidungen.

         

        Abgesehen davon aber bedeutet Demokratie nun einmal: Das Volk entscheidet. Und ja, das gilt dann auch für den Brexit oder für Donald Trump.

         

        Soll heißen: Demokratie gilt auch dann, bzw. GERADE dann, wenn einem die Entscheidungen des Volkes nicht gefallen.

        • @Rojas:

          Demokratie ist mehr als eine Abstimmung per Handzeichen und wer mehr Stimmen hat, bestimmt.

           

          Demokratie heisst auch, Schutz von Minderheiten und Einbindung von Opposition...

  • Sollte gegen die AfD auch ein Verbotsantrag kommen, auf Verhältnismäßigkeit wird es dann nicht liegen.

  • Lieber Herr Brumlik, darf ich noch hinzufügen, was ich heute Mittag auf FB gepostet :

    Martin Luther und die AfD

     

    Es ist erstaunlich: da feiert man Luther im "Luther Jahr" und widmet ihm sogar einen nationalen Feiertag ... und da empört man sich über die Wahlerfolge der AfD ... dabei sind beide ein und dasselbe! - Anbei 3 Karten: 1. Wahlergebnisse der AFD 2017; 2. Wahlergebnisse der NSDAP 1932; 3. Protestanten und Katholiken in der Weimarer Republik (heute kaum verändert). - Daraus folgt: die Kerngebiete von AfD und NSDAP sind die selben, nämlich lutherische Gebiete. Es sollten daher die Traditionen hinterfragt werden (z.B. die Abwesenheit demokratischer Traditionen in Ostdeutschland) sowie insbesondere die lutherische Ideologie, also: Autoritätshörigkeit, Patriarchismus, Antisemitismus und Nationalismus (damals gegen Rom, heute gegen Brüssel).

    • @constantin rauer:

      Hitler + Göbbels waren Lutheraner? Königsberg war die "Stadt der Bewegung?". Ich denke gewaltsamer, gewissenloser Konformismus und Herdentrieb sind eindeutig katholische Kulturgüter und haben im NS ihren neuzeitlichen Ausdruck gefunden.

      • @kleyrar:

        "Ich denke gewaltsamer, gewissenloser Konformismus und Herdentrieb sind eindeutig katholische Kulturgüter"

         

        Das wurde mir auch so beigebracht, erlebt habe ich aber etwas anderes, nämlich tatsächlich eher die Autoritätshörigkeit und den Herdentrieb bei protestantischen Gläubigen!

        Mir ist Luther auch äußerst suspekt.

        Protestanten können einen fertig machen/ausschließen, wenn man anders denkt und spricht, als sie. Dabei muss es noch nicht mal um religiöse Themen gehen. Katholiken habe ich als gemeinschaftlich und freundlich und zuvorkommend kennen gelernt - und feiern können sie gut :-)

        (Das allerdings alles nach 1970.)

        • @Hanne:

          Ich habe sie als oberflächlich, falsch und verlogen kennengelernt. Aber das war im Rheinland. Mir ist moralischer Rigorismus lieber als verlogene Heuchelei.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Der letzte Satz läßt das aufblitzen, das der Text krass verschweigt: Der Feind steht schon immer links.

     

    Eine liberale Kultur soll das sein in der BRD?

    Was ist mit der Freiheit von kapitalistischer Ausbeutung? https://www.youtube.com/watch?v=Nm90tBdEqac

  • "Die Partei ist eine aktualisierte Wiedergängerin der NSDAP".... Wie kann man so einen ignoranten Schmarrn abdrucken???

    • @Lutz Maximilian:

      Und die AfD ist eine evolutionierte NPD.

      • @Stefan Mustermann:

        Bei der Wahl der AfD könnte man ja noch sagen, der Bürger wusste nicht was er da tat. Dass aber die FDP wieder mitmischen darf, das ist eigentlich fast noch schlimmer, denn diese neoliberale Partei der Reichen haben 10,7% gewählt. Haben wir tatsächlich so viele reiche Menschen, die FDP wählen, oder wird der einfache Bürger immer bekloppter?

         

        Die AfD wird sich hoffentlich selbst zerlegen. Dass wir aber wieder diese "Hotelbesitzerpartei" im Bundestag sitzen haben, das ist dass wirklich Schlimme.

  • Vllt hätte es für den Einstieg & der daraus dan folgenden Analyse - naheeliegend gut getan -

    Drei Parteien mit in den Fokus zu nehmen!

    CDU/CSU - zwar genannt - aber eher am Rand & vorallem die F.D.P. - Nazi-Inkorporieren als main thing -

    Namen wie Achenbach / IOS-Erich Mende - "Ritterkreuz-Erich" &

    Natürlich stramm-tiefbraun SRP -

    Sozialistische Reichspartei! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sozialistische_Reichspartei

    "…Die Sozialistische Reichspartei Deutschlands (Kurzbezeichnung: SRPD), auch Sozialistische Reichspartei (Kurzbezeichnung: SRP), war eine offen neonazistisch ausgerichtete Partei in der Bundesrepublik Deutschland, die sich selbst in der Tradition der NSDAP sah.

    Die SRP war 1952 die erste politische Partei, die in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen eines Parteiverbotsverfahrens durch das Bundesverfassungsgericht verboten wurde. 1956 folgte mit dem KPD-Verbot das zweite und bislang letzte Parteiverbot der Bundesrepublik.…"

    kurz - @ 's Mowgli hat schonn recht!

     

    (ps Das Fotto - "Blitz" - Sorry bedient im übrigen genau die geistige Einfalt iS der

    vermeintlich Gemeinten!;( & vorallem -

    Die Mähr - "vom Himmel gefallen "!

    Das genaue Gegenteil ist richtig!

    • @Lowandorder:

      Jau, sowas kommt von sowas her. Wochenschau-Aufnahmen (ja, so hieß das noch in den 50ern und 60ern) von FDP-Parteitagen sahen aus wie Nazi-Walhalla-Zusammnkünfte. National-liberal hieß das Etikett.

       

      Und SRP ... ganz übelriechend. Da blitzte das Koppelschloss unterm Jackett durch vor allem bei ihrem Frontmann Otto Ernst Remer, strammer Kommisskopp & Major beim Wachregiment

      „Großdeutschland“, der per direktem „Führerbefehl“ maßgeblich an der Niederschlagung des 20.Juli-Widerstands beteiligt war.

       

      Ja, und dann auf dem Schulweg in den 60ern glotzte einen immer dieser Adolf von Thadden von den schwarz-weiß-roten NPD-Wahlplakaten an. Böhse braune Onkelz pflastern den Weg der Bundesrepublik.

      • @esgehtauchanders:

        & nicht vergessen -

        Kopf&Glied-ab Jaeger CSU et al.

        (O-Ton Onkel Herbert!;))

        &

        Die Stahlfraktion -

        Zu der neben Alfred Dregger - auch

        Wally Wallmann gehörte

        (zu meiner Verblüffung von M.B. -

        hier positiv angezogen! Der war nur abgewichster. Hatte er von seinem unsäglichen Schwiegervater & exKriegsrichter (Wien/Reschny-Fall) &

        StrafRProf Erich Schwinge Mbg/L gelernt. Bei dem nicht nur die Vogel-Brüder sondern mehrere Studi-Gen. Strafrecht lernten. http://www.althand.de/jesum.html

        Zum dort verhaßten Wally - wurde ich einst von RCDS-Kommilitonen aufgefordert - doch mal eben in die CDU einzutreten - um ihn als Bezirksvors. zu verhindern!;)

        • @Lowandorder:

          sorry - Stahlhelm-Fraktion -

           

          Alfred aus Dreggertown-Fulda! &

          Konsorten!

  • AfD-FDP-NPD-Wähler haben keine sozialen Probleme!

    Überall ist die Arbeitslosenquote niedriger als die AfD-Stimmenanteile. Besonders in Baden-Württemberg.

     

    Jörg Meuthen ist das Establishment! Er ist Teil der Elite, der Professor von der Verwaltungshochschule Kehl, deren Absolventen regelmäßig Karriere machen - von ihm stammen die hunderten verschiedenen Hetzplakate gegen Geflüchtete - alles Lügen ohne Grund.

     

    Diesen WählerInnen hat niemand was getan. Sie haben nur Aggression auf höchstem Niveau. Ich würde sogar sagen: wir sind Weltspitze.

     

    Diejenigen, die an die Krankenversorgung denken wählen links.

     

    Die InselbewohnerInnen Mallorcas demonstrieren gegen Massentourismus und sagen: Schluss mit Ballermann! http://www.tagesschau.de/ausland/mallorca-proteste-101.html

    • @nzuli sana:

      Zitiere hier mal aus der NZZ:

      "Die AfD hat auch nach dem Wahltag die Gemüter in Deutschland über Gebühr beschäftigt. Dabei müsste die etablierte Politik die Gründe für den Erfolg der Rechtsnationalen primär bei sich selbst suchen.", siehe https://www.nzz.ch/meinung/mehr-selbstkritik-als-afd-kritik-wuerde-den-deutschen-parteien-guttun-ld.1318451

      "Beunruhigend muss für die ganze Bundespolitik sein, dass 40 Prozent der Wähler in den neuen Bundesländern am Sonntag einer der beiden Protestparteien AfD und die Linke ihre Stimme gaben, mehr als doppelt so viele wie im Westen. Hier wirken auch bald 30 Jahre nach dem Mauerfall noch tiefsitzende Strukturprobleme nach, welche die Bundesrepublik spalten."

      Vielleicht sollte man sich die Gründe für die Schlappe der etablierten Parteien ohne Scheuklappen anschauen und versuchen, daraus zu lernen...

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @schwaw:

        Warum ist die Linke eine Protestpartei? Die haben doch Inhalte, die man in den 1970ern noch bei der SPD finden konnte?

  • Was für ein Rundumschlag mit der Nazi-Keule! Vielleicht noch einmal eine Nacht darüber schlafen, den eigenen Elfenbeiturm verlassen und mal mit einem AfD-Wähler sprechen?

  • Ernsthaft? Ich habe lange Jahre die Linke gewählt, obwohl ich öfters mal auf kleinen Parteitagen war und dort die 2te und 3te Reihe hören durfte. Da sitzen Stalinisten, da wäre selbst Stalin blass geworden. Soll ich jetzt umgekehrt zurückschnappen? Mir fällt da bei Kommunisten so einiges ein, was schiefgegangen ist!

    Der Artikel ist selbst Niveaulos für die Taz! Das einzige was die Leute wollen ist Politik, die sich um SIE dreht, und nicht um den Rest der Welt. Um den kann man sich kümmern, wenns zuhause stimmt. DAS ist NICHT rassistisch!

    • @Tomy:

      Politik, die sich um mich dreht, dreht sich automatisch auch um den Rest der Welt. Wir leben ja nicht in Höhlen mit 25 Mit-Menschen in einer Kleingruppe, sondern in einer Welt, die nolens volens, in der Vernetzung funktioniert. Oder essen sie von handgetöpfertem Geschirr nur die von ihnen erlegten Rinder?

      • @Wu:

        Tomy hat zu 100% recht. Es ist die deutsche Politik, die mit Steuergeldern marode EU-Wirtschaften und Banken rettet sowie die "Flüchtlingskrise" finanziert, und gleichzeitig Rentner, die hierzulande 40 Jahre gearbeitet haben, ins Existenzminimum drängt sowie mit ihrer Niedriglohnpolitik die Renten drückt.Nicht zu vergessen: die armen Kommunen, die marode Schulen und Straßen haben und kein Geld bekommen, um Grünanlagen und Kinderspielplätze, Jugendheime und Projekte zu finanzieren. Das treibt die Wähler in die Arme von AfD & Co. und schürt leider Neid und Rassismus.

        • @Nicky Arnstein:

          Umgekehrt wird ein Schuh draus: Neid und Rassismus - die Vorstellung, niedrige Löhne und Renten seien Folgen von Eurorettung und Flüchtlingsversorgung, ist dafür ein Paradebeispiel - führen Menschen zur AfD.

          • @Earendil:

            Irgendwie scheine ich mich nicht klar ausgedrückt zu haben. Ich habe nirgends behauptet, "niedrige Löhne und Renten seien Folgen von...", sondern geschrieben, dass die AfD-Wähler sauer sind auf Parteien, die nichts gegen niedrige Löhne und Renten tun, aber Steuergelder für Eurorettung und Flüchtlinge ausgeben. Wenn es allen gut ginge, dann bräuchte auch niemand zu flüchten oder missgünstig zu sein.

      • @Wu:

        Wo wir von Netzwerken reden, davon hab ich Ahnung. Es gibt sowas wie lokale Netzwerke! Wir schicken nicht alles übers´globale WAN. Das lokale Netz muss funktionieren, damit das globale funktioniert. Ist im Internet nicht anders. Letzten Endes ist das Internet eine Verknüpfung lokaler Netzwerke.

  • Liebe TAZ, ich würde vorschlagen, daß ihr diese Nazi/Rassismus-Echokammer schnellstmöglichst verlaßt!

    • @Mzungu:

      Und ich würde Ihnen vorschlagen, den Rassismus und die Anknüpfungspunkte zum Nationalsozialismus bei der AfD mal zur Kenntnis zu nehmen.

      • @Earendil:

        Wieviele Umsturzversuche hat den die AFD mit ihrer lesbischen Karrierefrau schon hinter sich? Warum ziehen sie den nicht gleich einen Vergleich mit Ihr, Gauland und der SA! Diese Vergleiche sind absolut lächerlich! Ja, die AFD ist rechts der Mitte! Nein, sie ist nicht die NSDAP!

        • @Tomy:

          Anknüpfungspunkte bedeuten nicht, dass alles gleich sei. Klar gibt es bedeutende Unterschiede zwischen NSDAP und AfD, etwa dass die AfD keine SA hat, keine Diktatur mit Führerprinzip anstrebt (stattdessen eine Art Ochlokratie) und keine expansionistische Außenpolitik will. Trotzdem gibt es eben bedeutende ideologische Anknüpfungspunkte. So sind etwa die Feinbilder fast die gleichen: Linke und Liberale ("Volksverräter"), Christen, "Arbeitsscheue", Homosexuelle, "Zigeuner", alles "Undeutsche" und "Artfremde". Lediglich als Hauptfeind haben die Juden den Muslimen Platz gemacht.

           

          Und es ist ja auch kein Wunder, dass die AfD mit der Geschichte ins Reine kommen möchte, indem sie zum Einen die Erinnerung an die Naziverbrechen zurückdrängen will ("Schuldkult", "180°-Wende") und andererseits etwa die Wehrmacht wieder positiv erinnern möchte. Es war ja nicht alles schlecht, ne?

    • @Mzungu:

      Weil `Unschulds`-Gauland oder möchtegern-cool-Petry sich sonst vor Wut völlig offen rassistisch outen, wie ihr Propaganda-`Björn`-Höcke?

      Russenbots und Kleingeister, die sich nicht genieren, diese NAZIS zu hofieren wie es u.a. die Rüstungsindustrie in den 30ern mit Hitler tat, sind nach heutigen Maßstäben wohl die verkommensten Steigbügelhalter.

    • @Mzungu:

      Und in welchem Paralleluniversum sind Typen wie Meuthen und Höcke keine Faschos? Wer in der Echokammer sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

       

      Ziemlich ekelhaft übrigens, wenn "ich bin ja kein Nazi aber"-Kommentatoren sich "afrikanisch" klingende Nicknames zulegen. Und ähnlich pathetisch, wie wenn die Heulsusen mit Kommentaren über die angebliche Männerunterdrückung durch linksgrüne Genderfeministinnen "Weihnachtsfrau" u.ä. nennen...

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Mzungu:

      Das sehe ich auch so.

      Sie werden verschwinden, wenn die Politiker/innen den Weckruf gehört haben.

      Schreibt nicht über die braunen Dumpfbacken, schreibt darüber, was jetzt politisch zu tun ist! Klar, deutlich und mit einem verbalen Tritt in den Allerwertesten für diejenigen, die bisher und zukünftig politische Verantwortung getragen haben oder tragen!!

  • Für Leute wie Gauland, die unbedingt „wer sein“ wollen, ohne eigentlich das Zeug dazu zu haben, war halt bisher nur rechts der CSU Platz. Den, immerhin, hat der Kerl zu nutzen gewusst.

     

    Unabhängig davon haben zu einem spürbaren Rechtsruck immer schon (und natürlich auch 1933) zwei Hauptkomponenten gehört: Zum einen musste der angebliche Rechtsstaat solche Möchtegern-Alphas wie Gauland oder „uns' Adolph“ als „Kristallisationskerne“ fungieren lassen. Er durfte sie nicht einfach einfangen, verurteilen und wegsperren. Außerdem musste die Gesellschaft eine Art „wässrige Lösung mit hohem Salzanteil“ sein, aus der die „Kristallisationkerne“ ihre Anhänger rekrutieren konnten. Soll heißen: Es musste größere innergesellschaftliche Konflikte geben, in deren Ergebnis einem nennenswerten Teil der statusfixierten Mitte eine „Ausfällung“ gedroht hat.

     

    Gegenwärtig ist mal wieder beides festzustellen in Deutschland. Dass sich sowohl die „Kristallisationskerne“ als auch ihre Anhänger aus der – bisher eher schweigenden – männlichen „Mitte der Gesellschaft“ rekrutieren, wundert mich im Übrigen gar nicht. Es waren schließlich auch nach 1945 – im Osten sogar stärker als im Westen – gewisse maskuline Untertanentugenden, die dafür gesorgt haben, dass ihre Besitzer immer grade noch rechtzeitig mit dem Hintern an eine beheizte Wand gekommen sind, wenn's mal wieder eng zu werden drohte. Seit die Neoliberalen den Konkurrenzkampf auf die Spitze treiben, sind Untertanentugenden allein allerdings keine Garantie mehr für den Statuserhalt. Sie garantieren höchstens noch, dass Leute wie Gesinnungsnazi Gauland genügend Fans finden für ihre eher uneleganten Karrieresprünge.

     

    Übrigens: Mag sein, dass grade wieder einiges „in der Luft“ liegt. Das sind aber nicht nur Manns Untugenden (Zanksucht, Gereiztheit etc.). Da ist noch sehr viel mehr. Man muss es nur wahrnehmen wollen, werter Micha Brumlik. Auf Ignoranz kann man keine Zukunft gründen.

    • @mowgli:

      Ich weiß nicht, ob du den Artikel gelesen hast?

      Gauland "war wer", er hat in der hessischen CDU für relativ progressive Aktionen gesorgt (steht auch im Artikel). Insofern ist deine Einschätzung schon vom Grundprinzip fehlerhaft.

       

      Wer wirklich diesen Konservativen etwas entgegensetzen möchte muss sich mit den Fragen auseinandersetzen, die diese stellen und Hinterfragen woher diese Probleme kommen.

       

      Einfach zu sagen, "alles Nazis" ist reiner populismus. Der zum einen nicht die Probleme erkennbar macht und zum anderen Nazis "verwässern" und für die Öffentlichkeit unkenntlich machen.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Ich muss Ihnen recht geben mit dem Männlichkeitsproblem.

      Allerdings würde das nicht so virulent sein, wenn es nicht immer von Frauen bestätigt werden würde.

       

      Da gibt es so ein Prinzessinnenbild, das demokratisches Handeln als gewaltlos verklärt und nicht mitbekommt, dass die Gewaltausübung nur anderen zugeschrieben wird dabei.

      Das sind eben dann doch Männer, denn - da macht der Feminismus traditionell zunächst keine Ausnahme - denen wird die Gewalt quasi schon mit dem Testosteron in die Wiege gelegt. Dieser platte Biologismus taucht auch in der taz immer wieder auf. Eine Frauenquote bei der Bundeswehr wäre die konsequente gender-politische Forderung.

       

      "Loser" gibt es nur in männlich. Das sind i.d.R. Männer, die dem weiblichen Bild vom Traumprinzen nicht genügen. Statistiken zeigen deutlich, dass erfolgreiche Frauen in der Partnerwahl weitgehend Männer wählen, die mindestens genauso erfolgreich sind wie sie selbst.

       

      Im Gangsta-Hip-Hop verbinden sich sexueller Erfolg des Mannes untrennbar mit Erfolg, Ruhm, Status und Kapital und mit Gewaltausübung.

      Status macht sexy.

      Da bleibt als einziges Politikum nur noch die rassistische Diskriminierung übrig.

      Das ist bei der AfD im Prinzip auch nicht anders, nur in die andere Richtung gedacht.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        "Loser" ist immer noch Englisch. Dort wie hier bezeichnet das Wort eine Person gleich welchen Geschlechts. Geben Sie mal "She is a loser" und "he is a loser" bei Google ein und achten Sie auch die "Hits".

         

        Dass wir im Deutschen "Loser" eher mit Mann in Verbindung bringen, mag sein, aber sind m.E. nicht jene Männer, die dem weiblichen Bild vom Traumprinzen nicht genügen, sondern solche, die dem - nach wie vor herrschenden - gesellschaftlichen Bild vom Mann nicht entsprechen.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        Omik K im Interview.

        Leipzig, Eisenbahnstraße. Abwechselnd mit der Stö (Stockartstraße) in Connewitz als "gefährlichste Straße Deutschlands" in rechten Medien. https://www.youtube.com/watch?v=h6tIKnz6EwA

  • Der Antisemitismus und die Islamophobie von Afd (und auch der CSU) haben eine gemeinsame Wurzel: den Nationalismus. Menschen, die ihre Identität daraus ziehen, dass sie zur großen deutschen Nation gehören, sehen sich im Kern ihres Selbsts bedroht, wenn diese Nation, oder besser, die Idee davon, bedroht wird. Gauland will sich sein Land und sein Volk zurückholen, weil er und seine Wähler Angst davor haben, dass sich ihre Vorstellung von Nation und Volk nicht mehr vor der Realität verteidigen lässt (auch wenn dazu 10 Moslems in einer Stadt von 50.000 reichen). Die Lösung ist so einfach benannt, wie sie schier unmöglich umzusetzen ist: Der Nationalismus als Kern von Identitäten muss durch weltoffenere Alternativen ersetzt werden.

    • @LeSti:

      "Nationalismus als Kern von Identität" basiert meist auf gemeinsamer Sprache und Tradition. Welche "weltoffenere Alternative" kann da mithalten?

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Mzungu:

        Welche gemeinsame Tradition?

        Das Reinheitsgebot? Wird nicht mehr eingehalten. Im Bier ist jetzt oft Hopfenextrakt statt Hopfen.

         

        Sich darum streiten, was deutsch ist und was nicht - ja das ist deutsch!

         

        Ein Hoch auf den Döner!

        Der ist so deutsch wie nur irgendetwas sein kann. Verbranntes Fleisch und Kraut in ein Brot gesteckt. Da ist alles dabei, was zum Deutschsein gehört. Ausser Streit. Sogar Nazis essen heimlich Döner.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @85198 (Profil gelöscht):

          Genau: welche gemeinsame Tradition? Können die Deutschen noch Volkslieder, haben sie eine Ahnung von ihren Dichtern oder eine von ihren Denkern? Ne, sie haben nicht mal mehr eine Ahnung von ihren Richtern und Henkern. Das deutsche Volk hat keine Tradition, es sei denn Pizza, Pasta und Döner - was den lokalen kulinarischen Traditionen hingegen keinen Abbruch tun muss.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Mich verbindet mit anderen deutschen die Vergangenheit.

           

          Also sowohl das, was die 68'er gefordert und erreicht haben (von dem ich massiv profitiert habe) und der Ursache dieser Bewegung bei uns, die Nazivergangenheit und die Art und Weise der Aufarbeitung. Mit Hitler dürften sich die wenigsten anderen Nationen im Zusammenhang bringen. Für mich ist das deutsch und ich bin froh das wir diese Vergangenheit haben und deshalb bei uns Fahnen schwenken und Nationalhymne singen,keine so grosse Rolle spielen, wie in fast allen anderen Ländern.

  • Für mich und für meine türkischstämmige Ehefrau, ist die Botschaft, dass zum ersten Mal seit 60 Jahren wieder Nazis in den Bundestag einziehen, eine Zäsur und hat uns überlegen lassen, ob wir nicht doch dauerhaft in unser Haus in Südfrankreich ziehen sollten.

     

    Die Angst dieser AfD Wähler vor der Globalisierung, vor persönlichem Abstieg, vor Fremden, die Wut und der Hass der in ihnen steckt, ist offenbar stärker als die Lehren aus unserer Geschichte.

     

    Auch die Medien waren nicht unbeteiligt, dass die AfD einen solchen Aufstieg geschafft hat. Vor allem der permanente Türken-Hass, Erdogan-Bashing und Islam-Hass die vom Springer Konzern propagiert wurde, hat direkt in die Hände der AfD gespielt.

     

    Und noch eines. Den Einzug der AfD in den Bundestag sich quasi schön zu reden „Auch andere Länder haben ihre Narzis“ wird dem völkischen Rassismus der AfD meines Erachtens nicht gerecht.

    Front National in Frankreich mit Le Pen ist keine völkische Partei, die die Reinheit des Blutes von Franzosen abverlangt. Das Gleiche gilt auch für Donald Trump und bei den Briten.

    Die AfD ist eine völkisch Rassistische Partei, die Äußerung von Gauland zum Fußballspieler Jérôme Boateng wurde bereits hierfür als Beleg angeführt.

     

    Sehr wohl muss man den Judenhass der Nazis in den 30iger Jahren mit dem Islamhass vieler Nazis von Heute gleichsetzen. Alles andere wäre so, als würde man sich bewusst blind machen. Mir kraust es davor, wenn ich jetzt nach der Wahl sinngemäß von Wagenknecht und Seehofer höre, „wir müssen mehr rechtsradikal machen und die AfD Wähler zurück zu gewinnen“. Das wird die Nazis noch stärker machen.

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @Nico Frank:

      Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Gauland / Weidel und dem restlichen Gesocks im Bundestag einerseits und Erdogan an der Macht andererseits (vor diesen Entscheidungsalternativen "kraust" es mir), dann würde ich würgend doch noch die erstere Option wählen.

      Bisher jedenfalls hat das oben genannte Pack noch keine Möglichkeit, Journalisten einzubuchten und Menschenrechtler.. und man wird sicher noch verhindern können, dass es so weit kommt.

       

      SIE aber frage ich: Warum eigentlich nur nach Südfrankreich? Istanbul beispielsweise ist eine, wie ich finde, wirklich schöne Stadt.

       

      Und vor allem: Sie leben dann in einem Land mit Medien ohne "Erdogan-Bashing"...

    • @Nico Frank:

      Ach bitte, der FN ist doch mindestens genauso islamfeindlich und völkisch wie die AfD. Der einzige Unterschied ist, dass der FN an keine Nazivergangenheit anknüpfen und keine holocaustermöglichende Wehrmacht verherrlichen kann, sondern sich damit begnügen muss, die französischen Kolonialverbrechen schönzureden.

    • @Nico Frank:

      > nach Frankreich ziehen.

       

      Also vor 13% Gauland zu 30% LePen flüchten. Wenn ein westeuropäisches Land das Potential hat, wirklich unter die Räuber zu fallen, ist es Frankreich.

  • 3G
    35730 (Profil gelöscht)

    Frauen die Macht über die Familien gegeben zu haben, ist die eigentliche Ursache des Wahlergebnisses, Männer driften ab nach rechts. Die SPD könnte mit der Regierungsbildung beginnen, wenn sie nicht ihre väterfeindliche Politik verfolgt hätte. Auch Grüne/Linke hätten je 5% mehr. Ob Pipi Langstrumpf mit dem Umdenken für mehr Gerechtigkeit anfängt? Was für eine Fehlbesetzung.

    • @35730 (Profil gelöscht):

      Offensichtlich ist was dran an der These, der Rechtspopulismus sei u.a. getragen von Männern, die sich nicht mit allmählichen Verlust ihrer Privilegien abfinden und "die Macht über die Familien" zurück haben wollen...

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Earendil:

        Wie das Patriarchat Männer diskriminiert ist leider ein an den Rand der Gesellschaft gedrängtes Thema, während die patriachale Diskriminierung von Frauen

         

        Wenn geschlechtliche Gleichstellung propagiert wird und dann nur männliche Privilegien angegangen werden. macht das die Sache der Gleichstellung unglaubwürdig.

         

        Das wird bei der Null-Toleranz gegenüber der Beschneidung von Mädchen am deutlichsten.

        Die Beschneidung von Jungen dagegen wurde erst extra per Gesetz legalisiert, obwohl es durch Gerichte für menschenrechtsfeindlich erklärt wurde. Die Menschenrechte stehen eigentlich über dem Grundgesetz.

        Beschneidungsgegner sehen sich einer gesellschaftlichen Front gegenüber, die ihnen pauschal Antisemitismus oder Islomophobie unterstellt.

         

        Der männliche Leib ist ein Leib zweiter Klasse in der Gesetzgebung.

         

        In der traditionellen Arbeitsteilung wird dem Mann das Zeugen verlangt, das Geldverdienen und das Krieg-Führen (das Verstümmelt-Werden und Sterben) verlangt und der Frau das Gebären und Erziehen der Kinder und das Führen des Haushalts.

         

        Beim Geldverdienen und der Haushaltsführung sind wir in der Gleichstellung schon weit, wenn man sieht wo wir herkommen.

        Aber in den Bereichen Gewaltausübung und Kindererziehung sind wir gerade erst am Anfang.

         

        Die Wehrpflicht als sexistische gesellschaftliche Institution gehört endgültig abgeschafft.

         

        Konsequenterweise bräuchten wir Geschlechterquoten bei der Bereitschaftspolizei und der der Bundeswehr, zumindest als gesellschaftlich formulierte Zielvorstellung. Nur so wird gesellschaftlich gesehen etwas anderes vorgelebt.

        Auch in Kindergarten und in Schulen wären langfristig Geschlechterquoten als Zielvorstellungen angemessen.

         

        Die Rechte von Vätern sind nur ein kleiner Bereich. Völlig zu unrecht wird dieses enorm emotionsgeladene Thema so derartig hoch-politisiert.

         

        Das wird dem Patriarchat aber ganz und gar nicht gerecht. Das beherrscht alle.

  • OK, es gibt in Deutschland ca. 5 Millionen Nationalsozialisten, die gerne die NSDAP gewählt hätten, wenn sie hätte antreten dürfen. Nicht eingerechnet sind die Nazis, die von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht haben. Kommen wir vielleicht auf 7 Millionen.

     

    Und jetzt sollten wir die dringenden Probleme anpacken, als da wären: Migration, Integration, Terrorismus, failed States, the little Rocket man, EU- Reformen, Digitalisierung der Arbeitswelt, Altersarmut um nur einge zu nennen.

    Genug zu tun. Bleibt eigentlich keine Zeit, sich an der AfD abzuarbeiten.

    Oder wollen wir ernsthaft vier Jahre lang den Kampf gegen Nazis in den Mittepunkt der politischen Berichterstattung stellen?

     

    Dann sollte man sich nicht wundern, wenn die Abo-Zahlen weiter rückläufig sind und Journalisten überflüssig werden. Aber wäre vielleicht gar nicht schlecht, wieder selbständig zu denken ohne die 4. Gewalt.

    • @Hans-Georg Breuer:

      Nichts dagegen, die dringenden Probleme anzugehen. Wenn wir denn eine arbeitsfähige Regierung zusammen bekommen.

      1930 hat die NSDAP 18,3% bekommen. Bekanntlich hat man in den nachfolgenden drei Jahren den Kampf gegen Nazis nicht in den Mittelpunkt der politischen Berichterstattung und Agitation gestellt. Sollten wir diesmal nicht lieber auf Nummer sicher gehen?

      • @LeSti:

        Hallo LESTI,

         

        meiner Meinung nach können wir auf den Einzug der AfD in den Bundestag sozusagen "hysterisch"-alarmistisch oder wachsam-achtsam reagieren.

         

        Um der AfD nicht mehr publizistischen Raum als nötig zu geben, dürfen wir nicht "hysterisch"-alarmistisch reagieren, sondern müssen - auch um keine Weiterung des Gefahrenpotenzials zu übersehen - wachsam-achtsam sein.

         

        Und am Besten zeigen wir den Wählerinnen und Wähler, dass die AfD keinerlei substantiellen Lösungsweg hat, indem wir an den von HANS-GEORG BREUER benannten Problemen arbeiten, also innerhalb des demokratischen Spektrums Lösungsmöglichkeiten entwickeln, sie im Parlament besprechen und dann mit demokratisch-parlamentarischem Vorgehen umsetzen.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @Der Allgäuer:

          Wo fängt das "demokratische Spektrum" an und wo hört es auf?

          Gehören Sitzblockaden bei Naziaufmärschen ins "demokratische Spektrum" oder sind sie extremistisch? In Sachsen fungiert das unter linksextremistische Gewalt und geht in die Statistik ein (selbst wenn es SPDler*innen sind).

          In Berlin ist das ein bürgerliches Engagement von Demokrat*innen.

           

          Die Bundeszentrale für politische Bildung hat da krasse Probleme das zu klären.

          Wenn mensch die Extremismustheorie benutzt, die gar keine Theorie von Demokratie ist, sondern einfach definiert, dass die BRD eine plurale Demokratie sei, dann kann das auch nicht geklärt werden.

          In "Aufklärungsveranstaltungen" mit Schulklassen wird alles Linke mit einem tendenziellen Totalitarismusverdacht belegt.

          Was ist, wenn dieses Mittel in die Hände der AfD fällt? Es wird jetzt schon mit einer Theorie, die dazu gemacht wurde eine "pluralistische Demokratie" mit Gewalt zu verteidigen, die pluralistische Demokratie gefärdet, verhöhnt und verspottet.

           

          Darüber nämlich, was eine pluralistische Demokratie ausmacht, gibt es keinen Konsens. Das muss immer vermittelt werden (auch mit zivilem Ungehorsam ist meine Meinung), diskutiert werden und ausprobiert werden.

           

          Ausprobiert werden kann momentan fast gar nichts. Vom gesellschaftlichen Raum wird immer mehr verkauft und dem demokratischen Expreiment entzogen. Hausbesetzung wird behandelt als wäre es Terrorismus. Das Eigentum wird zur totalen unantastbaren Gegebenheit, sakrosankt gegenüber demokratischer Intervention. Eine solche wird als totalitär verschrien.

           

          Diese Gesellschaft entdemokratisiert sich mit jeder private-public-partnership und jeder Privatisierung von öffentlichem Eigentum.

           

          Es gab keinen Rechtsruck. Das ist eine kontinuierliche Entwicklung.

          Wer über Kapitalismus nicht reden will, braucht über Faschismus nicht reden, so Herbert Marcuse.

          Wenn die Stadt Frankfurt als Börsenmetropole einen Adorno-Preis stiftet und den dann noch Habermas bekommt, dann ist das falsche Leben im Falschen.

  • Wen wundert´s wirklich, dass Menschen, welche so gern in den Medien als tumbe, meist sächselnde Ossis diffamiert, von Satirikern und Comedians mit Wonne durch den Dreck gezogen und mit dem gebetsmühlenartig wiedergekäuten Vorwurf der Undankbarkeit nebst dem der Verweigerung der Annahme der überlegenen westelbischen Kultur populistisch bedrängt werden, auch mal massiv populistisch zurückgeben?

    Mich nicht, wenn ich es auch so gar nicht gut heiße. Begeben sich die Befürworter der AfD doch damit auf das Niveau derer, denen sie heimzahlen wollen.

    • @Trabantus:

      Ach, und aus Protest gegen die pöhsen ungerechtfertigten Vorurteile bestätigen sie diese? Das ist ähnlich überzeugend wie die NPD-sympathisierenden Höcke-Fanbois, die ständig heulen,dass man ja ga-harnix mehr sagen dürfe, ohne Nazis genannt zu werden.

       

      Ja, es gibt Klischees vom tumben sächselnden Ostdeutschen - genauso wie es auch Klischees vom lieben Ostdeutschen, vom hippen Hypezig-Leipzig und sehr viel sehr ausgewogene Ansichten dazwischen gibt. Regionale Vorurteile gibt's viele - vom tumben schwäbelnden Schwaben zum tumben biersaufenden Lederhosenbayern bis zum blöden Ostfriesen. Das ist aber noch lange kein Grund, Rechtsfaschos ins Parlament zu wählen.

      Ebenso gibt es mehr als genug Arme, Abgehängte, und Leute, die Angst vor der Zukunft, Wut über Hartz-Gängelei, Wut über die zunehmende auseinandergehende soziale Schere in der deutschen Gesellschaft oder ein wachsendes Gefühl von Hoffnungslosigkeit haben. Und, wählen die alle Rechtsfaschos ins Parlament?

       

      Ich kann das bescheuerte Opfergetue von rechts echt nicht mehr hören. Wer aus Wut über irgendwelche Verhältnisse Faschos wählt, denen nichts besseres einfällt, als gegen Ausländer, Schwule und Frauen zu hetzen und Lobreden auf die Wehrmacht zu halten, der ist bestenfalls saudumm und schlimmstenfalls Neonazi. Hört doch endlich mal auf, die als arme Opfer zu entschuldigen.

      • @kami:

        Fühle mich durch Ihren Kommentar in nahezu jeder Hinsicht bestätigt.

        • @Trabantus:

          Es gehört ja durchaus zur inhärenten Logik von Verschwörungsopfertheorien, auch Gegenargumente und Fakten nur immer wieder selbstbestätigend in die eigene Paralogikschleife einzudrehen. ;)

    • @Trabantus:

      Immer wieder faszinierend, diese pararationale Argumentation:

      Die AfD Wähler wurden als AfD Wähler "diffarmiert", und wurden dadurch AfD Wähler.

       

      Aber das scheint nun mal Ausdruck der (wieder) aufkommenden Postrationalen Ära zu sein.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Blu:

        Wenn jemand zu oft zu unrecht in die rechte Ecke gestellt wird, dann denkt der sich mitunter irgendwann, dass rechts sein vielleicht doch gar nichts so schlimmes ist. Außerdem wird man auch sozial in diese Ecke gedrängt, gerade im Internet.

         

        Bei sog. Verschwörungstheorien ist das so. Da werden Leute auf brutalste Art und Weise ausgegrenzt, verhöhnt und sozial diskriminiert. So viele sog. Verschwörungstheorien sind wahr.

         

        Wie die dass die CIA Al-Kaida gegründet hat, um die Russen in Afghanistan zum Einmarsch zu provozieren und denen "ihr eigenes Vietnam" zu bereiten. Zbigniew Brzeziński hat es zugegeben. Das wurde im Kalten Krieg propagandistisch immer verleugnet, ist aber CIA-Geschichte, genau wie Iran-Contra o.ä. https://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew_Brzezi%C5%84ski

         

        Die NSA-Überwachung hat sich auch als wahr herausgestellt und nun glauben alle diese Verschwörungstheorie.

        Auch die offizielle Version zum 11.9. ist eine Verschwörungstheorie. Bin Laden und seine weltweite Verschwörung waren's.

         

        Mit sozialer Ausgrenzung werden legitime Verschwörungstheoretiker dann zu rechten oder linken Verschwörungsideologen.

        Statt sie wie Untermenschen zu behandeln, sollte man eher mit ihnen darüber diskutieren, was alles zu einer Theorie gehört - vielleicht stellen sie ja auch eine legitime Theorie auf, wie es investive Journalisten ja auch nicht anders tun, wenn sie Komplotte aufdecken, wie die russische Doping-Verschwörung. Verschwörungstheoreriker in der ARD.Sportredaktion? Nein, nein, nein, bloß nicht.

         

        Auch im Bereich Väterrechte oder Beschneidung werden Menschen in die ganz-rechte Ecke gestellt, auch wenn sie nur die Menschenrechte vertreten.

         

        So werden sie auch sozial isoliert und die einzigen die tendenziell mit ihnen reden sind dann halt Ganz-Rechte, überspitzt ausgedrückt.

         

        Es gibt diesen Zusammenhang, aber alles kann der bestimmt nicht erklären.

  • Die Taz schnappt endgültig über. Rassistisch seid ihr selbst. Gegenüber allen, die eure ideologischen Pupser nicht riechen mögen.

    • @produster:

      Jau - Pro Duster!

       

      Dess paschd scho!

      Danke für die Klarheit!

      kurz - Fein getrumpt! &

      Genau. "Faarrrtts!"

      • @Lowandorder:

        ???

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @produster:

      Huch, ihr seht euch schon als Rasse. Das ging aber flott.