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DFB übt weiter Kommunikation

Sara Doorsoun beendet überraschend ihre DFB-Karriere, da sie für die EM nur auf Abruf stehen sollte

Kurz vor der EM hat Verteidigerin Sara Doorsoun überraschend ihren Rücktritt bekannt gegeben. Dies sei „nicht der Plan“ gewesen, so Doorsoun in einem Post. Nachdem sie aber erfahren habe, dass sie fürs Turnier nur auf Abruf stehe, habe sie sich entschieden, ihre Laufbahn im Nationalteam nach zehn Jahren zu beenden. Die Entscheidung sei nicht „kopflos“ oder „trotzig“ erfolgt.

Doorsouns offenbar für sie selbst überraschende Nichtberücksichtigung reiht sich ein in einige kommunikative Unstimmigkeiten des vergangenen Jahres. So hatten sich zuletzt Felicitas Rauch und Nicole Anyomi öffentlich über ihre Nichtnominierung für die EM und die Kommunikation von Bundestrainer Christian Wück beschwert. „Mich nicht einzuladen, ist das eine. Mich nicht zu informieren und mir aber nicht mal einen Grund zu nennen, verstehe ich einfach nicht. Hier wünschte ich mir eine viel transparentere Kommunikation“, schrieb Rauch. Im vergangenen Herbst wiederum war völlig überraschend Torhüterin Merle Frohms zurückgetreten, nachdem sie noch unter Horst Hrubesch ihren Stammplatz verloren hatte. Es hieß, sie habe sich nicht ausreichend wertgeschätzt gefühlt. Und schon bei Hrubeschs Vorgängerin Voss-Tecklenburg hatten Spielerinnen mangelnde Kommunikation kritisiert.

Nun scheint es, als gebe es beim DFB weiterhin Nachholbedarf bei der Vermittlung unangenehmer Botschaften. Sara Doorsoun jedenfalls schrieb versöhnlich, sie wünsche dem Team beim Turnier „von ganzem Herzen nur das Beste“. (asc)

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