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Corona-Impfpflicht in der PflegeDas Gesundheitsamt entscheidet

Keine Impfung, kein Job: Wer in Pflegeberufen arbeitet, muss bis Mitte März geimpft sein. Dennoch könnte ungeimpftes Personal im Dienst bleiben.

Zum Schutz vulnerabler Gruppen: Im Dezember wurde die Impfpflicht für Pflegeberufe beschlossen Foto: Fabian Strauch/dpa

Linda A. ist resigniert. „Am 16. März 2022 bin ich vermutlich meinen Job los“, sagt die Krankenpflegerin – nach zwölf Jahren auf der Intensivstation. Nicht, weil sie aufhören will oder es dort keine Arbeit mehr gäbe. Im Gegenteil, ihre Kol­le­g*in­nen und sie betreuen 28 Intensivbetten. A. würde auch gerne weiter dort arbeiten, „ich habe den Job schon immer gerne gemacht“, sagt sie. Aber sie ist ungeimpft, und laut Gesetz kann ihr das Gesundheitsamt dann verbieten, weiterhin im Gesundheitswesen tätig zu sein.

Am 10. Dezember hat der Bundestag eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Sie gilt für Menschen, die in der Pflege tätig sind. Bis 15. März müssen sie bei ihren Einrichtungen einen Impfnachweis erbringen. Was bedeutet das für ungeimpfte Pfleger*innen?

Dass es Corona gibt, steht für Linda A. außer Frage. „Ich habe zuhauf Coronapatienten betreut und gehöre auch nicht zu den Querdenkern“, betont sie. Die Abgrenzung ist ihr wichtig. Grundsätzlich habe sie auch nichts gegen Impfungen – „aber, ich habe Angst vor der mRNA-Impfung und ihren Nebenwirkungen“. Sie zweifelt gleichzeitig auch an der Impfeffektivität. Die Kosten-Nutzen-Rechnung gehe für sie nicht auf. Deswegen wolle sie sich nicht impfen lassen, selbst wenn davon ihr Job abhängt.

Zwar ist die deutliche Mehrheit des Personals in der Pflege geimpft, aber wie Linda A. wollen sich auch einige andere nicht impfen lassen. Mit impf­skeptischen Kol­le­g*in­nen in der Klinik habe sie sich bereits vernetzt. Im Internet finden sich Dutzende Annoncen von ungeimpften Pflegekräften, die nach neuen Jobs suchen. In manchen Einrichtungen in Sachsen soll die Hälfte der Mit­ar­bei­te­r*in­nen nicht geimpft sein. Auch andere Mitarbeiter*innen, zum Beispiel in den Küchen, müssen sich impfen lassen. Wenn alle Betroffenen ab dem 16. März nicht mehr arbeiten dürften, könnte das die Personalnot im Gesundheitssektor weiter verstärken.

„Ermessen im Einzelfall“

Aber werden zum Stichtag alle ungeimipften Krankenhausmitarbeiter aus dem Dienst ausscheiden? Das ist eher unwahrscheinlich. Zwar tritt dann die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Kraft, aber die Arbeitsverträge von ungeimpften Pflegekräften lösen sich an diesem Tag dennoch nicht in Luft auf. Wer dann beispielsweise in Krankenhäusern, Tageskliniken oder einem Pflegeheim arbeitet und der Leitung noch keinen Impfnachweis vorgelegt hat, muss mit Ermittlungen durch das Gesundheitsamt rechnen. Das kann Betroffenen dann untersagen, die Einrichtung zu betreten oder für sie zu arbeiten, wenn die Mit­ar­bei­te­r*in­nen trotz Aufforderung keinen Nachweis vorlegen.

Die Einrichtungen dürfen zudem ab dem 16. März niemanden ohne Impfnachweis mehr einstellen. Das Gesetz verpflichtet die Einrichtungen weiterhin dazu, dem Gesundheitsamt Personal ohne Nachweis zu melden. Kommen sie dieser Verpflichtung nicht nach, müssen sie mit Geldbußen von bis zu 2.500 Euro rechnen.

Doch auch der Bundesregierung dürfte klar sein, dass die Pflege jede Arbeitskraft braucht. Das Bundesgesundheitsministerium teilte der taz mit, dass auch bei Nichtvorlage „keine Verpflichtung zur Freistellung von Bestandspersonal durch die Leitung der Einrichtung oder des Unternehmens“ bestehe. Stattdessen entscheide das zuständige Gesundheitsamt „nach pflichtgemäßem Ermessen im Einzelfall über die weiteren Maßnahmen“ wie Betretungs- oder Tätigkeitsverbote und werde „dabei auch die Personalsituation in der Einrichtung berücksichtigen“. Heißt: Automatisch verliert niemand seinen Job. Über den konkreten Fall lasse sich bisher aber nur spekulieren und der hänge dann auch von den jeweiligen Gesundheitsämtern ab, schreibt das Bundesgesundheitsministerium. Linda A. hofft, dass sich ihre Vorgesetzten dafür einsetzen, dass sie weiter ins Krankenhaus kommen kann.

Um vulnerable Gruppen zu schützen

Der Personalmangel ist kein neues Problem, sondern belastete die Pflege schon vor der Pandemie, gibt Kordula Schulz-Asche zu bedenken. Die grüne Bundestagsabgeordnete gehört zur Arbeitsgruppe Gesundheit. „Jahrzehntelange schwere Arbeitsbedingungen und geringe Bezahlung“ hätten dazu beigetragen, dass viele die Pflegeberufe verlassen. Das Problem nun allein auf die Dauerbelastung mit Covid-19 oder auf die Impfpflicht zurückzuführen, halte sie für falsch.

Linda A. stimmt zu, dass die stationäre Pflege schon vor Ausbruch der Pandemie ein anstrengender Beruf war. Aber während der Covid-Krise habe sich der Arbeitsalltag im Krankenhaus verschärft, berichtet sie: „Anfangs fehlten die nötigen Schutzmittel. Ewig mussten wir ein und dieselbe Maske tragen, bis sie nur noch durchnässt war.“ Kol­le­g*in­nen im Haus hätten auch arbeiten müssen, obwohl sie sich als Kontaktpersonen eigentlich in Quarantäne hätten begeben müssen. Auf die Pfle­ge­r*in­nen konnte die Gesellschaft nicht verzichten.

Die für schwere Coronaverläufe besonders anfälligen Gruppen, Menschen mit Vorerkrankungen oder in einem höheren Alter, sind auch ohne Corona besonders auf die Pfle­ge­r*in­nen angewiesen. Damit sich die vulnerablen Patienten nun nicht bei ihren Betreuern anstecken, sei eine hohe Impfquote aus „medizinisch-epidemiologischer Sicht“ nötig, steht im Gesetzesantrag für die einrichtungsbezogene Impfpflicht.

Der Bundestag nahm ihn mit großer Mehrheit an. Auch Kordula Schulz-Asche stimmte mit Ja. Aus wissenschaftlicher Perspektive gäbe es keine Bedenken gegenüber den Covid-Impfstoffen. Medizinisch gebildetes Personal müsse das eigentlich wissen. Pflegekräfte, die sich nicht auf den Stand der Wissenschaft stützten, „sollten nicht mehr in menschennahen Bereichen eingesetzt werden“.

„Anfangs fehlten die nötigen Schutzmittel“, sagt Linda A. über die Arbeitssituation in der Klinik Foto: Daniel Biskup

Wie viele Menschen in der Pflege bisher noch keine Impfspritze bekommen haben, lässt sich nicht genau beziffern. Laut dem Coronamonitor des RKI ist die Impfquote beim Pflegepersonal nicht höher als in anderen Berufen – etwa eine von zehn Personen ist nicht geimpft.

Allerdings liegt die Befragung bereits ein paar Monate zurück. Es könnte mittlerweile noch weniger Ungeimpfte geben. Andererseits geht das RKI davon aus, dass ein höherer Anteil nicht geimpft ist. Belegen lässt sich das nicht, aber der statistische Effekt der sogenannten sozialen Erwünschtheit könnte eine Rolle spielen. Menschen antworten bei Befragungen nicht immer wahrheitsgetreu, sondern orientieren sich manchmal an dem, was sie für gesellschaftlich erwünscht halten. In diesem Fall: Sie geben an, sie wären ­geimpft, obwohl sie es nicht sind.

Besuch darf ungeimpft bleiben

Viele Ungeimpfte in der Pflege, die die taz kontaktiert hat, wollten sich nicht dazu äußern. Der Druck auf sie sei hoch, erzählt Eric Kipal. Er leitet ein Altenheim und möchte sich ebenfalls nicht impfen lassen und auch nicht mit seinem echten Namen in der Zeitung zitiert werden, aus Sorge, dass sein Arbeitgeber den Artikel lesen und ihn benachteiligen könnte. Darum wurde sein Name in diesem Artikel geändert.

Die positiven Effekte der Impfpflicht im Gesundheitswesen überwiegen

Tino Sorge, CDU

Er habe „mehr Respekt vor den Impf-Nebenwirkungen“ als vor der Krankheit, sagt Kipal. Natürlich kenne er die offiziellen Statistiken, dass die Risiken bei einer Erkrankung viel höher liegen. Aber er kenne auch andere Zahlen aus dem Internet. „Was stimmt, weiß ich auch nicht.“ Außerdem sei es für ihn nicht verständlich, warum das Pflegepersonal geimpft sein müsse, ihre Pa­ti­en­t*in­nen oder deren Besuch aber nicht.

Letzteres sieht auch die Gewerkschaft Verdi kritisch. Es stoße bei nicht wenigen – auch geimpften – Beschäftigten auf Unverständnis, dass ausgerechnet diejenigen in die Pflicht genommen würden, die in der Pandemie bereits vielfach rund um die Uhr über ihre physischen und psychischen Grenzen gehen mussten, sagte ein Verdi-Sprecher der taz. Zum Schutz der vulnerablen Gruppen sei es erforderlich, dass alle Menschen schnell und unkompliziert Impfungen erhalten. Die Impfquote insgesamt zu erhöhen, müsse das Ziel sein. Das lasse sich allein durch eine einrichtungsbezogene Impfpflicht nicht erreichen.

Eric Kipal hört auch Bedenken von seinen geimpften Mitarbeiter*innen. Immer wieder gäbe es dabei Konfronta­tionen, weil er nicht geimpft ist. Er sei kein Coronaleugner und kein Impfgegner. Wer den Impfstoffen vertraue, solle sich impfen lassen. Aber für ihn käme das mit den aktuell verfügbaren Impfstoffen auf keinen Fall infrage und „deswegen ist unklar, ob ich nach dem 15. März noch hier arbeiten kann. Aber ich hoffe es.“

Impfpflicht in anderen Ländern

Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU im Bundestag, argumentiert hingegen, der Schutz vulnerabler Gruppen habe an dieser Stelle Vorrang. „Wer in diesem sensiblen Bereich arbeitet, muss das anerkennen“, findet Sorge. Von ungeimpftem Personal gehe ebenso eine Gefahr für die Pa­ti­en­t*in­nen aus wie vom Personalmangel. Aber „der Blick in andere Länder wie Frankreich oder Italien zeigt: Die positiven Effekte der Impfpflicht im Gesundheitswesen überwiegen deutlich.“

Italien hat bereits im vergangenen Frühjahr eine Impfpflicht für medizinische Berufe eingeführt. Im November teilte der dortige Verband der Pflegekräfte mit, dass weniger als ein Prozent der Pfle­ge­r*in­nen in Italien suspendiert worden seien. Bei den Ärz­t*in­nen sehe es ähnlich aus. Allerdings entdeckte die italienische Polizei bei Kontrollen im Dezember rund 300 Fälle, bei denen Ungeimpfte trotzdem im medizinischen Bereich tätig waren. In der italienischen Tageszeitung La Repubblica sprach sich Giampiero Avruscio, der Präsident des nationalen Verbandes der Krankenhäuser, dafür aus, die ungeimpften Ärz­t*in­nen wieder zurückzuholen.

In Großbritannien sollte die Impfpflicht schon vor dem Winter eingeführt werden, wie der Guardian berichtete. Aber nach Warnungen sei der Gesundheitsminister Sajid Javid besorgt gewesen, dass zu viele vor der Hochsaison aus dem Beruf abwandern. Darum verschob er den Termin in den April 2022. Bis dahin könnte für einige Beschäftigte schon eine vierte Impfung nötig sein. In Israel bekommen ältere Menschen sie bereits „effektiv und sicher“, wie Ministerpräsident Naftali Bennett in dieser Woche öffentlich versicherte.

Doch Linda A. berichtet, selbst ihre geimpften Kol­le­g*in­nen seien davon genervt, nun schon wieder eine Impfung zu bekommen. Auch die ungefährliche, normale Impfnachwirkung sei bei manchen sehr stark. Sie selbst versuchte im Dezember auf Ebay Kleinanzeigen einen neuen Job in der Pflege zu finden. Vielversprechende Angebote habe sie aber keine bekommen.

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22 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Kurz vorweg, ich bin aus Überzeugung geimpft. Da ich viel Zeit im nicht europäischen Ausland verbringe, sind Impfungen für mich eh etwas Selbstverständliches.

    Dennoch habe ich absolutes Verständnis für Menschen die sich nicht impfen lassen wollen, und lehne die Impfflicht kategorisch ab.



    Berichtigt mich bitte, wenn ich falsch liege!!



    Die Impfung schützt nur ein paar Wochen vor der Ansteckung (Delta 15 Wochen, Omikron vermutlich weit kürzer www.rki.de/SharedD..._Transmission.html ), danach wird das Virus von den Geimpften genauso weiterverbreitet wie von Ungeimpften…

    Sie Schützt vor schweren Verläufen! Das Risiko eines schweren Verlaufes tragen aber in erster Linie bestimmte Risikogruppen.

    Wenn ich weiterhin ansteckend bin und selbst nur ein sehr geringes Risiko habe schwer zu erkranken, warum sollte ich mich impfen lassen?



    Die Risikogruppen schütze ich damit nur ein paar Wochen.

    Und nicht zu Letzt lehne ich die Impfflicht aus Ethischer Sicht ab. Auch wenn schwere Nebenwirkungen nur bei etwas 20 von 100.000 www.pei.de/SharedD...ublicationFile&v=9 auftreten, so sind es bei 3 Impfungen 60. Es wird schon über die 4. und 5. Impfung gesprochen. Wer bitte soll diesen Menschen und Angehörigen Rechenschaft ablegen, wenn es keine freie Entscheidung mehr ist.

    Es ist nun mal nicht eine Krankheit wie Pocken oder Masern die durch eine Immunisierung ausgerottet wurde, bzw. werden kann.

  • "Mir fehlt jedes Verständnis für Leute, die sich nicht impfen lassen wollen."



    Das sagte Günter Jauch! Und ich kann dem nur zustimmen. Vor allem fehlt mir jegliches Verständnis für Leute, die mit Alten und Kranken Menschen arbeiten und sich nicht impfen lassen. Das ist Verantwortungslos! Genau so wie mir das Verständnis für Leute fehlt, die mit Kindern arbeiten und sich nicht impfen lassen.



    Und all die, die so handeln betonen unisono sie seien weder rechts noch Quer"denker" oder Impfgegner. DOCH, genau das seit ihr! Weil ihr deren Geschwafel ernst nehmt und euch danach richtet. Weil ihr solchem Geschwurbel mehr Glauben schenkt, als echten Wissenschaftlern. Weil ihr diesen Irren galuben wollt und denen die sich mühevoll ihr Wissen erarbeiten und Studien betreiben, denen unterstellt ihr Lügen und Betrügereien.



    Ich bin auch für eine Impfpflicht für ALLE! Dann hätte sich dieses Geschwurbel endlich erledigt. Wir könnten ALLE wieder annähernd normal leben und die Pandemie würde sich zwar nicht in Wohlgefallen auflösen, aber händelbar werden. Alle die sich nicht impfen lassen sollten ihren Job verlieren. Und auch die Unterstützung, wenn sie sich weiterhin nicht impfen lassen wollen. Denn Impfverweigerung ist nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern auch eine Entscheidung für die Gesellschaft in der man lebt. Und wenn man diese Gesellschaft ablehnt, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn diese Gesellschaft sagt, dass sie solche Leute auch nicht haben will. Ablehnung funktioniert in beide Richtungen. Niemand kann ewigens Verständnis von Leuten erwarten, die man so penentrant ablehnt, wie das von den Impfphobikern gemacht wird.

  • Valproat von mir und anderen in der Schwangerschaft verabreicht --- inzwischen eine riesen Klage/Sanofi da wie es aussieht zwischen 2150 bis 4100 Kinder mit starken Behinderungen auf die Welt gekommen sind



    Cytotec von mir und anderen jarelang verabreicht in der Geburtshilfe---inzwischen vom Markt, da gehäuft o2 Unterversorgung und weiteres bei Neugeborenen aufgetreten sind....das sind nur 2 Beispiele in denen sich die Wissenschaft/Studien geirrt haben...und bei anderen Medikamenten lagen sie richtig...Es ist völlig legitim sich nicht impfen zu lassen genauso wie sich impfen zu lassen. Wichtig ist immer FFP 2 Maske zu tragen beim Dienst (2-4 Prozent Übetragung dann nur falls es jmd hat). Wir wissen Alle nicht was es mit unserem Immunsystem/Autoimmunprozesse etc macht in ein paar Jahren und finde verrückt zu behaupten der jetzige wissenschaftliche Kenntnissstand ist der, der er in 10 Jahren ist...das wissen wir nicht..es kann, muss aber nicht...auch ob der Virus durch eine hohe Zahl an Geimpften in reichen Ländern und durch niedrige Impfquoten in meist ärmeren Ländern sich immer mehr Spikes etc. zulegt wissen wir immer noch nicht...ich selbst bin zweimal geimpft und wage in keinster Weise, trotz studierter Materie zu behaupten zu wissen wie dieser Virus sich verhalten wird auch wenn es wahrscheinlicher wird, dass es mehr und mehr leichtere Verläufe geben wird.

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Was ich besonders rührend fand ist, dass die Kleinen eine Tapferkeitsurkunde bekommen! Sehr gute Aktion!

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    " ihre Kol­le­g*in­nen und sie betreuen 28 Intensivbetten."

    Das sagt doch schon alles! Wie beschränkt kann man denn sein?



    Das ist so, als ob man angelernte Laien eine Blinddarm-OP durchführen ließe. Wenn`s schief geht, ja sorry.



    GEHT IMPFEN - ihr werdet nicht daran sterben und dauert mit Wartezeit nur 1 Stunde.



    An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das gesamte Impfteam an der Messe Berlin und im Flughafen Tempelhof. Hat hervorragend geklappt. Sowas ist selten geworden.

  • Ich bin schon sehr auf das erste Urteil des Arbeitsgerichts gespannt.



    Bisher wird die Meinung verbreitet, dass wer sich dann nicht impfen lässt und seinen Job verliert vermutlich eine Sperre beim Arbeitsamt erhält.



    Dies jedoch halte ich jedoch für nicht Rechtmäßig.

    Denn die Pflegekräfte haben irgendwann einmal einen Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber geschlossen. In diesem sind Rechte und Pflichten klar geregelt. Zu dem Zeitpunkt war auch keine Impfung vorgesehen. Daher dürfe in den meisten Verträgen diesbezüglich keine Klausel stehen. Eine Entlassung wegen Vertragsbruch wäre damit nicht möglich.

    Wer also nicht selbst kündigt oder einen Aufgehbungsvertrag unterzeichnet, den muss der Arbeitgeber dann ggf. irgendwie versuchen loszuwerden.

    Das Mittel der "Aussperrung" (z.B. bei Streik) dürfte in diesem Fall auch nicht greifen, bzw. die gleiche Auswirkung haben. In so einem Fall könnte sich der Staat/Arbeitsamt nicht auf die Tarifautonomität berufen und Zahlungen verweigern.

    Zutritt verbieten kann der AG, aber dann muss er den Lohn trotzdem weiter zahlen da der AN nicht gegen den Arbeitsvertrag verstoßen hat.

    Letztlich bleibt nur die Entlassung seitens des Arbeitgebers, was absolut zulässig wäre.

    Das Arbeitsamt kann dann eine Sperre verhängen, wenn der Arbeitnehmer seine Entlassung provoziert hat. Wie z.B. bei Diebstahl oder sonstigem Vertragsbruch.



    Doch können wir nun eine NEUE Impfpflicht so einfach als "Normales Verhalten" einstufen?

    Verträge können nur mit BEIDSEITIGEM Einverständnis geändert werden. Schreibt der AG jetzt eine Impfpflicht hinein, müsste der AN dieser Vertragsänderung zustimmen.

    Wird der AN also nun Aufgrund fehlender Impfung entlassen, dann MUSS das Arbeitsamt UMGEHEND die Zahlung von ALG aufnehmen.

    Da die Arbeitsämter hier auf ihren Ermessensspielraum pochen wollen dürfte die erste Gerichtsverhandlung nicht lange auf sich warten lassen.

    Ich würde jetzt auf ein Urteil zu Gunsten des Arbeitnehmers wetten.

    • @Thorsten Kluge:

      An sich sind Alle Ihre Argemente bereits im Artikel behandelt. Die Arbeitgeber sind ersteinmal nur dazu Verpflichtet den Impfstatus abzufragen und an die Gesundheitsämter zu melden. Eventuell könnte man argumentieren das die Beschäfftigen der Datenweitergabe nach DSGVO zustimmen müssten, da es jedoch einen gesetzliche Grundlage gibt sollte dies hier nicht greifen. Die Gesundheitsämter ermitteln dann, und sprechen falls nötig Auflagen aus. So erscheint es zum Beispiel möglich den AG seinen Impfstatus nicht mitzuteilen sondern dies nur gegenüber dem Gesundheitsamt zu tun, der AG sollte nur erfahren das keine Sanktionen ausgesprochen werden. Der Ag könnte nur Vermuten ob der AN doch geimpft ist, schlislich kann das Gesundheitsamt auch aus anderen Gründen auf Sanktionen verzichten.



      Werden Sanktionen wie das Betretungsverbot ausgesprochen, hatt das primäär nichts mit dem AG zu tun, eventuell ist slbst die Durchsetzung nicht desen Verantwortung. Sollte ein Beschäftigter mit Betretungsverbot weiter zur Arbeit erscheinen, scheint der AG nicht verpflichtet diesem den zutrit zu verwehren. Der Betreffende AN macht sich eben des Verstoßes gegen Auflagen des Gesundheitsamtes schuldig. Diese Auflagen müsste im zweifelsfall das Ordnungsamt bzw. in Amtshielfe die Polizei durchsetzen.

      Wie auch immer wird der AN micht mehr zur vertragsgemäßen Stette der Arbeitserbringung erscheinen können, insofern kein Homeoffice möglich ist, kann somit die Arbeitsleistung nicht erbracht werden, und der AN wird Vertragsbrüchig. Dies mahnt der AG erst an und danach kann er den Arbeitsvertrag, insofern er dies wünscht, wegen schuldhafter nichterbringung der Arbeitsleistung fristlos Kündigen.



      Der Ag ist jedoch keineswegs dazu gezwungen, prinzipell ist dies vergleichbar mit einer Vreiheitsstrafe, bei welcher die bisherige Arbeit auch nicht mehr Vollbracht werden kann. Auf jeden Fall liegt das arbeitsrechtliche Verschulden beim AN, weshalb einen Sperre durch das Arbeitsamt, möglich ist.

  • Was ich schwerlich im Kern verstehe: Warum gibt es so viele Menschen, die in dieser Frage glauben, dass wissenschaftlichen Erkenntnisse zwangsweise zu harten Vorgaben/Verboten führen müssten, in anderen Fällen aber nicht?



    Würden Vegetarier/Veganer/Umweltschützer/Sozialisten/Fußgänger/ ... mit wissenschaftlich belegbaren und evidenten möglichen (!) Schadwirkungen so prinzipielle Verpflichtungen/Verbote für Mitglieder von Berufsgruppen bzw. die Gesamtgesellschaft fordern?



    Muss man in einem solch krititischen und nicht gerade un-bedingten Thema nicht offener, auch für abweichende und sogar schädliche Entscheidungen bleiben?



    Nur aus Sicht der eigenen Grundüberzeugung zu urteilen, ist zu einfach. Daher könnte ein jeder zur Übung mal einen persönlichen Betroffenheitsfall suchen, der mindestens in seiner Wirkung bzw. dem eigenen Empfinden einer gravierenden Schwere entsprechen könnte. Ein "einfach" scheint mir tatsächlich zu "einfach".



    Kompromisslosigkeit (auch einer demokratischen) könnte jedeN treffen.



    Zurecht werden in diesem Fall immer wieder Beispiele wie Reisen/Karneval/Fußball aufgeführt, die eine gerecht wirkende Verhältnismäßigkeit für die Betroffenen sehr fraglich erscheinen lassen.

    • @Nick-o-Name:

      falls Sie es immer noch nicht verstanden haben, hier noch mal nur für Sie persönlich:



      Wir haben eine Pandemie! Also eine weltweite Seuche die von Viren ausgelöst wird, die von Mensch zu Mensch übertragen werden.



      Das ist etwas anderes als rauchen, falsch essen, trinken, oder den von Ihnen angeführten "Vegetarier/Veganer/Umweltschützer/Sozialisten/Fußgänger/", die niemand anderem mit irgendetwas gefährlichem infizieren.



      Warum immer wieder solche volkommen irren "Vergleiche" angestellt werden ist mir genau so ein Rätsel wie alle anderen mit schöner Regelmäßigkeit vorgebrachten Pseudoargumente. Was mir zeigt, dass die Impfphobiker nicht dazu lernen WOLLEN. Die wollen an etwas Glauben...

  • Wir die im Medizinischen bereich und im Gesundheitswesen arbeiten, haben uns bewust für diesen Berufszweig entschieden und somit auch für alle Vorteile und Nebenwirkungen! Medizin und Gesundheitswesen bleibt nie stehen, wir entwikeln jede Stunde und jeden Tag neue Verfahren und Methoden, wie wir unsere Patienten noch besser versorgen können. Egal wie der nächste Impfstoff oder das nächste Medikament heist, wir sind immer Teil des Ganzen und haben uns aus gutem Grund dafür entschieden. Wer das nicht so sieht sollte vlt seine Berufswahl überdenken! MFGSW

  • "Er sei kein Coronaleugner und kein Impfgegner" ...



    Immer de selbe Leier! Wie sehr der Einfluss von Leuten in der Pflege, die die Impfungen als nicht wirksam ansehen, "Zweifel haben" auf andere wirkt: "Die sind doch vom Fach"... das wird gern übersehen. Auch als Schlosser kann ich mitunter nicht beurteilen, warum eine Maschine so oder so ausgelegt ist, ... - aber der Schlosser ist ja vom Fach, weiß so manches und vor allem immer besser, als der Ingenieur, der da am CAD-System saß. Da mag in manchen Fällen sogar zutreffen, dass eine Konstruktion hakt, der Standard ist es aber nicht. Trotzdem davon auszugehen, dass die Konstrukteure weniger Ahnung haben, das ist schlicht dumm!

  • Impflicht in der pflege geht gar nicht es können ja dann gerne die politiker mit arbeiten oder die alten leute mit nach hause nehmen wenn heime geschlossen werden müssen

  • Ein verdammt heikles Thema. Ich arbeite auch in der Pflege, bin geimpft, kann das Beschriebene nachvollziehen: Wieso wieder die Pflegekräft:nnen? Warum keine Impfpflicht für die gefährdeten Gruppen? Warum dürfen Ungeimpfte in die Einrichtungen?



    Und dann das fragwürdige Parallelleben: Karneval, Fußball, Party... Und jedes Bundesland hat seine eigenen Regeln...



    ABER: Es gibt auch Menschen, die sehen diese Impfpflicht als Chance, einfach um aus diesem undankbaren Job der Pflegekraft herauszukommen.

  • Stichwort: Einrichtungsbezogene Impfpflicht.

    Ich stelle folgendes als Frage. Ich behaupte gar nicht, dass ich "wissensbasiert" argumentiere. Wenn man den Artikel gelesen hat, sind einem Menschen im "pflegerischen/medizinischen" Bereich begegnet, die für mich nicht zu denen gehören, die @SARRU-KINU gar nicht mal zu Unrecht als "Impfschwurbler" bezeichnet. Denen geht es, das allerdings kann man mit Gründen annehmen, vielleicht zuerst gar nicht um verantwortungsbewussten Umgang mit der Pandemie. Die Menschen, die hier zu Wort kommen, haben ja Verantwortungsbewusstsein. Und wenn denen Job-Berlust droht - das ist wirklich sehr hart, gerade, weil sie in dem engagiert sind. So ganz zustimmen kann ich dem Argument auch nicht, dass, wer im genannten Bereich wissenschaftlich vorgebildet ist, sich gerade deshalb einer Impfpflicht eigentlich nicht entziehen könne. Aber auch und gerade in der Wissenschaft muss gelten, dass erst aus These und Gegenthese sozusagen, sich das herausschält, was als gültig angesehen werden kann. Und dann "darf" man eben auch im wechselseitigen Bemühen um das "Richtige" eben die Gegenthese vertreten und Entscheidunen treffen.

    Wobei klar ist: Der gegenwärtige Wissensstand spricht für die Impfung gegen Covid, weil schädliche Folgewirkungen mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht eintreten.

    Wie jetzt das Dilema lösen? Wäre vielleicht doch die allgemeine Impflicht eine zumindest gangbare Lösung, auch wenn die die "Impfschwurbler" gar nicht mehr beieindruckt? Aber könnte die für die genannten Beschäftigten ein Signal der Solidarität "von uns anderen" sein? Wir gehen zusammen ein Risiko ein, das ihr (durchaus sorgenvoll) hoch bewertet. Aber darin lassen wir euch nicht im Stich. Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier nicht "auf heroisch machen".



    Bin diese Woche mit dem Boostern dran und habe auch Sorge: Was wird dann beim erwartbaren vierten oder fünften mal sein? Stecke ich mich ausgerechnet im Krankenhaus an, sollte ich da wg. anderem sein?

  • "Da sind offizielle Zahlen von Ärzten und Statistikern, und dann sind da die Zahlen von meiner Telegram-Gruppe, und ich weiß einfach nicht, welche die richtigen sind!"

    ROFL

  • Frau Schulz-Asche kann ich nur zustimmen. Wer in der Medizin arbeitet aber mit der Wissenschaft auf Kriegsfuß steht, hat in dem Bereich nichts mehr verloren. Ist ein win win für beide Seiten. Das Geheule vorher kennen wir ja aus der USA. Da hieß es in NY vor der Einführung auch tausende Polizisten würden jetzt nicht mehr arbeiten können und im Endeffekt waren es dann nur eine Handvoll Verstrahlter um die es nicht schade ist. Warum den Befindlichkeiten dieser Randgruppe überhaupt hier so viel Raum eingeräumt wird, kann ich nicht nachvollziehen. Bei unsereins mit nonkonformistischen Lebensweise war die Gesellschaft da nie so zimperlich aber die netten Schwurbler von nebenan werden nochmal herzlich in den Arm genommen. Das kann ich ja hier in Sachsen bestens beobachten. Das Gros meiner Mitbürger hat immer noch größere Schnittmengen mit den Feierabend-Nazis und Impfschwurblern als mit mir. Die Gesellschaft müsste hier mal klare Kante zeigen aber da kommt leider nicht viel.

  • Wer jahrelang hart arbeitet und viel leistet, wird sich wohl kaum, wenn es anders geht, von einer Goodwill-Entscheidung des Gesundheitsamtes abhängig machen.

    Bevor man sich also gängeln und dann feuern lässt, werden viele sich etwas anderes suchen, auch in anderen Brachen.

    Ich frage mich dabei, wenn der Bundestag dieses zusätzliche Personaldefizit in den Kliniken bewusst in Kauf nimmt, wo soll dann eigentlich die drohende Überlastung sein, die ja die einzig verbleibende Begründung für alle Einschränkungen darstellt?

  • Ach die arme Linda A......lass dich impfen verdammt!

    • @PartyChampignons:

      mRNA Skepsis, okay. Es wird den ein oder anderen geben, aber für die gibt es ja jetzt das Vakzin von Novavax, ist ein ganz regulärer Totimpfstoff. Mal schauen, was dann ihre Ausrede sein wird. Hätte gerne ein Follow up von der taz, ob sich Linda A. dann doch noch impfen lässt, oder ob sie doch nur geschwurbelt hat.

      • @Marlon Karmichael:

        Der Kommentar wurde entfernt. Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette

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