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Claudia Roth über Union und Flüchtlinge„Sie machen Rassismus salonfähig“

Wird das Asyl zur Gretchenfrage einer schwarz-grünen Koalition? Grünen-Chefin Roth kritisiert die Haltung der Union in der Flüchtlingsfrage.

Zu Besuch im Flüchtlingscamp auf dem Berliner Oranienplatz. Rechts neben Claudia Roth sitzt Johnson Takyi, dessen Bruder bei Lampedusa ertrank. Bild: dpa
Christian Jakob
Ines Pohl
Interview von Christian Jakob und Ines Pohl

taz: Frau Roth, ist Innenminister Hans-Peter Friedrich ein Hassprediger, wie der Linken-Chef Bernd Riexinger sagt?

Claudia Roth: Das ist populistisch. Man darf den Begriff Hassprediger nicht relativieren. Aber Friedrich macht Stimmung, wenn er Worte wie „Asylmissbrauch“ benutzt oder von „Zuwanderung in die Sozialsysteme“ redet. Für die CSU gilt nach wie vor, dass es rechts von ihnen nichts geben darf. Aber wer auf diese Weise Stimmung macht, macht Rassismus salonfähig und hilft denen ganz rechts außen und auch solchen wie der „Alternative für Deutschland“. Was die machen, ist Neorassismus in Nadelstreifen. Das sind nicht nur Eurogegner, das ist die deutsche Tea Party. Ihr Wahlwerbespot war offener Rassismus. Und da muss ein Innenminister verdammt aufpassen.

Auch nach dem Lampedusa-Unglück hat Friedrich jede Öffnung bei der Flüchtlingspolitik ausgeschlossen. Müssten die Grünen nicht alles tun, um in Regierungsverantwortung daran etwas zu ändern?

Flüchtlingen zu helfen ist unsere Verpflichtung, das steht in unserem grünen Stammbuch. Friedrich ist ein Architekt der Festung Europa. Das Mittelmeer ist das Meer des Todes geworden und Herr Friedrich verweigert sich völlig jeder europäischen Verantwortung.

Die wichtigsten Migrationsforscher Deutschlands haben gefordert, dem Innenministerium die Zuständigkeit für Migration und Integration zu entziehen. Zuwanderungspolitik werde dort nur als Gefahrenabwehr begriffen. Die Forscher fordern ein Ministerium für „Arbeit, Soziales, Migration und Integration“. Das wäre doch ein schönes Ressort für die Grünen.

Es geht nicht um Namen von Ministerien, sondern darum, ob ein Konsens für eine andere Politik gefunden werden kann. Das Anliegen der Wissenschaftler ist ja richtig, aber es braucht erst den politischen Willen, Europa nicht vor Flüchtlingen zu schützen, sondern Flüchtlinge zu schützen.

Im Interview: Claudia Roth

58, seit neun Jahren Bundesvorsitzende der Grünen. Von 2003 bis 2004 war sie Menschenrechtsbeauftragte im Kabinett Schröder.

Vor dem ersten Sondierungsgespräch hat die CDU Entgegenkommen signalisiert. Parteivize Armin Laschet und die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer sagten, es müssten „alle Möglichkeiten ausgelotet werden, damit Flüchtlinge in ihren seeuntüchtigen Booten nicht mehr zu Tode kommen“.

Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei Frau Böhmers Tätigkeit im Bundeskanzleramt jemals ernsthaft um Flüchtlinge ging. „Müsste“, „sollte“, „könnte“, das reicht mir nicht aus.

Hat die CDU das bei den Gesprächen nicht substantiiert?

Nein, wir werden da noch ins Detail gehen müssen. Wir machen keine Koalition, nur weil es dafür eine rechnerische Mehrheit gäbe. Wir wollen eine wirkliche Energiewende, eine gerechte, offene Gesellschaft, echte globale Verantwortung. Die Bundesregierung redet nach Lampedusa von Entwicklungshilfe und liefert Waffen an Länder, die zu Terror und Gewalt und somit direkt zur millionenfachen Flucht beitragen, das passt vorne und hinten nicht zusammen.

Wie könnte es denn gehen?

Den Menschenrechten muss Geltung verschafft werden. Wir müssen weg von der Logik der Gefahrenabwehr. Flüchtlinge sollten nicht länger als Illegale gelten.

Ein Menschenrechtsministerium zu führen, entspräche doch genau Ihrer Biografie.

Das entspräche grüner Biografie.

Die Grünen wollen die Grenzschutzagentur Frontex und das neue Grenzkontrollsystem Eurosur auf die Seenotrettung verpflichten. Ist das mit deren Aufgabe, illegale Migration zu stoppen, vereinbar?

Eurosur soll illegale Einwanderer „aufspüren, verhindern und verfolgen“. Die Priorität ist in der Tat eine komplett andere, auch bei Frontex. Jetzt kann man sagen: Hau weg den Scheiß. Aber das ist nicht sehr realistisch.

Wäre es denn politisch richtig?

Ich kann jetzt gerne sagen, dass die Grünen mit ihren 8 Prozent dafür sind, Frontex abzuschaffen. Politisch wäre es richtig, aber es ist wenig realistisch, dafür europaweit die nötigen Mehrheiten zu bekommen. Es ist aussichtsreicher zu fragen, wie man das Mandat grundlegend verändern und im Sinne des Schutzes von Flüchtlingen umdrehen kann.

Eine Möglichkeit wird auf Ihrem Parteitag nächstes Wochenende auf der Tagesordnung stehen: die Forderung nach einem „humanitären Korridor“ für Asylsuchende. Wie soll der aussehen?

Wir wollen, dass endlich wieder ein legaler Zugang nach Europa geschaffen wird. Es muss humanitäre Visa geben, um den tödlichen Weg über das Mittelmeer unnötig zu machen.

Als Anlaufstellen hierfür sind EU-Botschaften, etwa in Afrika, im Gespräch. Birgt das nicht die Gefahr, dass das Asylverfahren gleich ganz dorthin ausgelagert wird, wie Otto Schily es schon 2003 wollte?

Das wollen wir natürlich nicht. Man muss verhindern, dass am Ende das Bundesamt für Migration in Eritrea sitzt und dort die Asylverfahren abwickelt.

Die Grünen wollen, dass Deutschland mehr Kontingentflüchtlinge aufnimmt. Die UN bitten die wichtigsten Industriestaaten um jährlich etwa 200 sogenannte Resettlement-Aufnahmeplätze je 1 Million Einwohner – in Deutschland wären das 16.000.

Und das ist noch wenig, wenn Sie sich anschauen, was in den Flüchtlingslagern rund um Syrien los ist. Diese Zahlen sind sehr moderat, sehr UNHCR-mäßig. Deutschland nimmt derzeit 300 Kontingentflüchtlinge pro Jahr auf. Das reicht nicht.

Die CDU lehnt eine Erhöhung strikt ab. Was wollen Sie da bei Verhandlungen verlangen?

Noch sondieren wir nur. Aber klar ist, es müssen deutlich mehr sein.

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65 Kommentare

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  • G
    gerd

    "Flüchtlingen zu helfen ist unsere Verpflichtung, das steht in unserem grünen Stammbuch."

     

    Flüchtlingsstöme zu erzeugen steht in wessen "Stammbuch"?

    In wessen Stammb. Frau Claudia Cohn Bendit?

  • KG
    Kommentierender Gast

    ...in den neuen Bundesländern stehen ganze Dörfer nahezu leer. Nur noch alte Menschen leben dort. Dort könnte man doch die ganzen Flüchtlinge unterbringen. Das wäre doch eine gute Lösung und jeder hätte etwas davon. Die älteren Leute wären nicht mehr alleine und hätten auch Hilfe und die Flüchtlinge könnten etwas für die Infrastruktur machen.

    • @Kommentierender Gast:

      Das soll bitte ein Witz sein! Ich wäre neugierig , was die Senioren in diesen Dörfchen dazu sagen würden.

      Ist auch keine so gute Idee Afrikaner ausgerechnet im deutschen Osten unterzubringen, man würde nur unnötig Krawalle produzieren. Wie man hört, sind die Menschen dort drüben leicht reizbar, was Asylbewerber angeht.

  • Der eine Typ hat schon ein Smartphone, schaut aus wie ein iPhone.

     

    Jeez, darüber wäre ich natürlich auch verärgert. Kein Wunder, dass er diesen unmenschlichen Zustand nicht mehr aushalten konnte und deswegen nach Europa geflüchtet ist.

    • A
      Atmender
      @Joaquin Veyron:

      Glauben Sie nicht, daß er es nur einem deutschen Touristen gestohlen hat, hm? Daß entspricht doch viel eher den gängigen Vorurteilen, oder nicht? Ach so, in diesem Fall ist es für Ihre Hetzpropaganda effektiver, zu suggerieren, daß er das Ding von seinen reichen Eltern als Statussymbol geschenkt bekommen hat.

  • J
    Jackson

    Sicherlich hat die Claudia den Jungs auf dem Foto eine Menschenwürdige Bleibe in ihrem Haus eingerichtet....um mit gutem Beispiel voran zu gehen!

     

    Wie?

    Hat sie nicht?

  • F
    fawkes

    Ich glaube, Platz für Menschen haben wir in Deutschland durchaus noch. Und wenn wir die Zinszahlungen an die habgierigen Banken einstellen würden (Was wollen die Finanzhaie denn dagegen wohl machen?) wäre auch das Finanzielle kaum ein Problem.

    Aber was auf jeden Fall bedacht werden muss: Einwanderer bringen unter Umständen Weltbilder und Ideologien mit, die- wenn versucht wird, sie hier auszuleben- für ein gedeiliches Zusammenleben in diesem Land wenig zuträglich sind. Kümmern müssen wir uns aus brüderlicher Solidarität um Christen z.B. aus Nigeria, Ägypten, dem Südsudan, dem Irak- und jetzt vor allem auch Syrien, die von den Muslimen mit allen Mitteln auf das grausamste verfolgt werden. Leider versteht gerade Frau Roth unter hilfsbedürftigen Ausländern vor allem Muslime aus Nordafrika, die ihre gefährlichen Weltvorstellungen am Ende hier durchsetzen wollen. Sharia? Nein Danke!

  • R
    r54

    Ich kann dieses linkeGeschwätz nicht mehr hören. Das Deutschland Entwicklungshilfe leistet ist in Ordnung und könnte ausgebaut werden, aber aber Deutschland ist kein Haus ohne Schlüssel mit einer Geldbörse. Unsere Politiker sind uns gegenüber verpflichtet und sollten diesen Job ernst nehmen.92% der Wähler (Bevölkerung noch weniger) lehnen Roth mit Ihren Grünen ab und das ist gut. Wir brauchen eine Volksabstimmung, dann ist der Spuk vorbei. Die linken Gutmenschen sollen erst einmal ihr eigenes Geld verdienen und dann , von mir aus in ihrem eigenem Haushalt Sozialflüchtlinge aufnehmen und dauerhaft versorgen, damit wäre ich einverstanden. Mittlerweile gebe ich Sarazin recht.

  • F
    Fili

    Typisch, die Grünen wollen etwas durch die Hintertür durchsetzen, was die MEHRHEIT nicht will.

     

    Werden wir überhaupt noch gefragt? Ich will nicht für Wirtschaftsflüchtlinge zahlen, nur weil Frau Roth jedem helfen will.

  • H
    Hermann

    An Johannes: "... die NPD ..."

     

    Geh mir weg mit dieser unsäglichen (vom englichen Geheimdienst gegründeten und von deutschen VS-Leuten durchsetzten) sozialistischen Partei!

     

    Hoffentlich wird sie - wie die SED - bald verboten!

  • M
    MartinP

    Der Tenor dieser grünen Schreckschraube ist: Der Staat soll das erpresste Geld seiner Bürger(innen) verstärkt dafür verwenden, mehr zukünftigen Wählern (und ja, es kommen nur Männer) der Grünen eine Immigration und ein sorgenfreies Leben zu verwenden.

     

    Ich (aber jetzt bin ich vielleicht der ganz große rechte Hetzer) aber sage: Frau Roth und ihre Anhänger(innen) können gerne 3.-Welt-Menschen auf IHRE (nicht auf meine, und die der Allgemeinheit) eigenen Kosten bei sich aufnehmen. Wer bestellt, bezahlt!

     

    Und wie das dann aussieht, kann man auf der Website 1001-Geschichte (Bezness) nachlesen. Willkommen in der Realität.

  • KS
    Klaus Schmidt

    Mir wollen die Gedankenwindungen einer Claudia Roth nicht in den Kopf. Ich kann sie schlichtweg nicht nachvollziehen.

     

    Da wollen Menschen (!) illegal in andere Länder einreisen, ein Delikt, das praktisch überall verboten ist - natürlich auch für Deutsche, und daraus konstruiert sie "Rassismus"??? Es geht ja nicht nur um Afrikaner, denn auch Kaukasier und Russen und Türken und Andere versuchen hier illegal einzureisen. Und ja, überwiegend sind sie moslemisch sozialisiert. Aber ist das eine einzige "Rasse"?

     

    Und irgendetwas läuft hier falsch, weil sie gerade hierher kommen wollen anstatt in die reicheren Ölstaaten.

  • A
    Atmender

    0,2 Promille der Gesamtbevölkerung nimmt Deutschland auf, da plärren die Luxusheulsusen schon los, daß ihnen die Flüchtlinge die Haare vom Kopf fressen würden. Erbärmlich. Ist das die gute christliche Tradition der Nächstenliebe?

    • S
      Sabine
      @Atmender:

      Die gute christliche Tradition der Nächstenliebe lautet: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", und nicht "Liebe alle Menschen auf der Welt, vor allem die, die illegal einreisen." So unerreichbar schwer ist das Gebot nicht gemeint. Wer es schafft, mit seinen Nächsten ohne Zank und Streit auszukommen (was nicht so einfach ist, wenn man sich die Streithähne am Gartenzaun ansieht!) und sie in Not und Krankheit zu unterstützen, der hat das Gebot verstanden.

      • A
        Atmender
        @Sabine:

        Sie sind typisch für eine gewisse Sorte von Christin: Heuchlerisch und Selbstgerecht bis zum geht nicht mehr. Es gab da mal jemanden, der hat FREMDEN mit seinem Hemd die Füße abgewischt, der hat FREMDE geheilt und vom Tode zum Leben erweckt, der hat HUREN, ZÖLLNER und KRIMINELLE in seinen Kreis aufgenommen. Leute wie Sie, Sabine, haben ihn dafür ans Kreuz geschlagen.

    • @Atmender:

      Was ist das, eine Luxusheulsuse?

      • A
        Atmender
        @Jabba666:

        Schauen Sie in den Spiegel.

        • @Atmender:

          Ihr Sozialneid bringt uns hier auch nicht weiter. Was ist denn los? Hat ihre Partei schon wieder nichts reißen können bei der letzten Wahl?

  • Na ja so richtig eine Lösung für das Problem hat Frau Roth auch nicht oder habe ich da etwas überlesen?

  • Q
    Quelle

    Ich glaube den Grünen kein einziges Wort.

     

    In Regierungsverantwortung würden sie ebenfalls nicht mehr Menschen in D aufnehmen.

     

    Alles verlogen.

     

    D Flüchtlinge im Dritten Reich wurden auch nur in Begleitung großer Geldkoffer im Ausland willkomen geheißen.

     

    Money makes the world go....

     

    Es wird nur an Symptomen herumgelabert und nonsenslike agiert.

     

    Es geht um gleichmäßige Verteilung und Zugang zu Ressourcen und grundsätzliche Menschenrechte.

    Dann kann jeder da leben, wo er will.

     

    Solange wir uns ein"bilden", dass es Bessere und Schlechtere gibt, Wertvollere und Unwertvolle, zur Ausbeutung geeignet und für das gemeine "Wohl" brauchbar, können wir viele Kränze ins Mittelmeer werfen.

     

    Nutzt die Zeit anstatt zum grundsätzlichen Nachdenken und Agieren.

    Spart euch eure Heuchelei.

  • AU
    Andreas Urstadt

    in "to and to have not" schmuggelt Hemingway Menschen - und ueberfuellt das Boot nicht -

     

    Diese Schmuggler, die den letzten Zentimeter auf den Booten mit Menschen belegen muessen erledigt werden - nicht ueberfuellte Boote kommen ohne Schlagzeilen an - das Problem ist die durchgeknallte Ueberfuellung der Boote und nur Denken an Geld. Diese Schmuggler sind voellig unsolidarisch mit denen, die sie schmuggeln.

     

    Die Menschen, die sich auf ueberfuellten Seelenverkaeufern schmuggeln lassen, was sie erst sehen, wenn sie das Geld abgeliefert haben, sind die ersten welche solchen Schmugglern an den Kraken gehen muessen.

     

    Die Situation entsteht in erster Linie durch habgierige Schmuggler. Wer mehr Geld bezahlt, kommt nicht auf ueberfuellten Booten.

     

    Die Konstellation wird politisiert und schon sieht niemand mehr die Fakten fuer die Situation, kalte Profitgier. Es gibt einen humanitaeren Korridor: professionelle Schmuggler, nicht solche Schmierbeutel, die zweifelhafte Schlagzeilen provozieren.

  • BB
    Butter bei die Fische

    "...obwohl Rassismus laut Definition darauf verweist, dass es von einer Spezies oder Gattung mehrere verschiedene Arten oder Rassen gibt?"

     

    Diese Definition verkürzt nicht auf, sondern ums Wesentliche und ich denke, dass wissen sie auch.

     

    "Rassismus ist eine Ideologie, die „Rasse“ in der biologistischen Bedeutung als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet. (...) Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall deren Existenzberechtigung in Frage. Rassische Diskriminierung versucht typischerweise, auf (projizierte) phänotypische und davon abgeleitete persönliche Unterschiede zu verweisen."

     

    Sprich: "Weil er schwarz ist, ist er weniger intelligent als ein Weisser und kommt nur hierher um von der Arbeit der Weissen zu leben."

     

    Das ist falsch, dumm, menschenverachtend. Leider aber auch die Ansicht unseres Innneministers, auf den diese Adjektive dann auch passen.

     

    Aber offensichtlich nicht nur auf den.

    • KG
      K.I.Z. gebildet
      @Butter bei die Fische:

      Das passt auch auf Frau Roth.

      Unter Rot Grün wurde die soziale Spaltung in Deutschland vorrangetrieben.

      Und Armut ist der Mist, auf dem Rassismus, besonders der tumbe, am besten gedeiht.

      Herr Friedrich und die CDU ernten nur, was RotGrün mit der Agenda säten.

       

      In Griechenland ist es den "Linken" ein leichtes, den Zusammenhang zwischen Sparpolitik am Sozialstaat und dem Aufstreben der Rechten Parteien und des Rassismus zu erkennen.

      Nur bei den eigenen Untaten, da setzt dann die wohlige und seelige Bli(löd)ndheit ein, wie sie nur bei den Grünen zu finden ist.

       

      Schon erstaunlich, dass eine solche Partei in Deutschland von formal höher gebildeten Menschen mehrheitlich gewählt wird.

  • Um in Deutschland Asyl beantragen zu können, muss Mensch vom Himmel fallen oder aus dem Boden sprießen. Der Drittstaatenregelung sei Dank.

    Dieses Forum trieft vor Hass.

    • @vic:

      Du meinst Dublin 2, und es ist auch für dich ein Segen.

    • @vic:

      "Um in Deutschland Asyl beantragen zu können, muss Mensch vom Himmel fallen oder aus dem Boden sprießen."

       

      Ersteres trifft zu. "Fallen" ist eher landen. Dafür gibt es Aluminiumvögel. 80% aller Asylbewerber die nach Europa kommen auf diesen weg nach Europa.

    • @vic:

      Über das erste "rosa-rote Gefühl" bei der Vorstellung vermeintlich guter Taten hinauszudenken, hat doch nichts mit Hass zu tun.

    • @vic:

      Ihre Naivität hilft hier auch nicht viel weiter...

  • "Das ist populistisch"

    Sehr geehrte Frau Roth, sie verhalten sich nicht anders als Herr Friedrich, somit passen auch diese beiden politischen Positionen sehr gut zusammen. Herr Friedrich bedient lediglich ein anderes Klientel und das sei ihm gestattet.

     

    An der Wortwahl, was fremde Menschen betrifft hat sich in den letzten Jahren viel verändert, aber ich gebe ihnen teilweise recht, denn auch wenn Seehofer im Kontext der Maut, ständig das Wort Ausländer benutzt, ist dies zu verurteilen, und wünschenswert wäre, wenn aus den eigenen Reihen kommt.

     

    Die aktuelle Flüchtlingspolitik bedarf einer Nachbesserung, auch in diesem Punkt gebe ich ihnen recht, dabei könnten wir allerdings auch bedenken, dass die EU Politik noch in den Kinderschuhen steckt und die Legislative noch an den Mutterbrüsten hängt.

     

    Zuletzt möchte ich Sie noch auf einen sehr sachlichen Artikel zur Flüchtlingspolitik im Cicero hinweisen http://www.cicero.de/salon/fluechtlingsdebatte-warum-naiver-idealismus-zynisch-ist/56065 und ihnen damit und abschließend ein fröhliches Dramafreies Wochenende wünschen.

  • Claudia Roth ist doch zurück getreten?

    Was war das dann? Ein Polit-Zombie?

    Nicht loslassen können - ist wohl auch eine Schwäche der Claudia Roth a.D.

    • R
      Ruhender
      @sowieso:

      Auch vom Parteiamt zurückgetretene Politiker haben ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Das heißt, in der Union natürlich nicht - da haben alle dem Führer zu folgen.

    • H
      horst
      @sowieso:

      sie ist noch zwei wochen bundesvorsitzende der grünen.

  • soviele bösartige Kommentare... früher sagte man einfach "Ausländer raus!", heute nur ein bisschen verbrämter "Keine Ausländer rein!" Da erlaube ich mir einfach mal ein " Herzliches Willkommen, Menschen aus aller Welt!" Und zusammen werden wir es hoffentlich bald schaffen, dass dort wo sie herkommen, die Despoten und Kriegstreiber einpacken müssen, und dass es uns hier allen besser geht, wenn endlich eine gerechte UmFAIRteilung stattfindet.

    • @bouleazero:

      Das ist doch Unsinn, aber mit der Rassismuskeule kann man immer schön Diskussionen abwürgen. Hier geht es einfach darum, dass jedes System, jedes Land nur eine sehr begrenzte Anzahl am Menschen aufnehmen kann, die eine finanzielle und auch gesellschaftliche Belastung für das System darstellen. Andernfalls würde dies die Strukturen des System gefährden und damit auch die Menschen, die darin leben. Aber wenn Sie weiter von Ausländerhass träumen wollen, bitteschön.

      • R
        Ruhender
        @MRO:

        1 Million kann Deutschland locker aufnehmen, sogar 10 Millionen. Muß halt jeder den Gürtel etwas enger schnallen. Das kann dem deutschen Wohlstandsspießer sowieso nicht schaden, wenn sein Elfenbeinturm mal ein wenig schwankt.

        • @Ruhender:

          Richtig, 10 Mio Menschen, die nicht unsere Sprache sprechen (grösstenteils noch nicht mal English), die aus einem für uns komplett fremden Kulturkreis kommen, die vielfach keine adequate Ausbildung vorweisen können ( zumindest nicht für Berufe, die hier gefragt sind), das wär sicher ne dolle Sache. Freue mich schon. Aber warum nur 10 Mio, warum nicht 20 oder 40 Mio. Aber Sie können Ihre Zahlen sicher belegen.

          • R
            ruhender
            @MRO:

            Zunächst geht es nur darum, die Leben dieser Menschen zu retten. Oder leisten Sie bei einem Verkehrsunfall auch nur Hilfe, wenn die Verletzten deutsch sprechen?

            • @ruhender:

              Der Vergleich ist nicht stimmig. Bei einem Unfall handelt es sich direkt um einen Notfall, bei den

              Flüchtlingen nicht, das dürften auch Sie einsehen.

    • BB
      Butter bei die Fische
      @bouleazero:

      Auf 1000 Deutsche kommt inzwischen 1 Antragsteller auf Asyl im Jahr.

       

      Allerdings wird gerade mal einer von 100 Anträgen bewilligt, so dass also am Ende ein anerkannter Flüchtling auf 100.000 Inländer kommt. Pro Jahr.

       

      Braucht es also lediglich 100.000 Jahre bis so etwas wie "Gleichstand" herrscht. Und 100.000 Jahre, die sind ja so schnell vorbei, da hat vielleicht sogar unser Atommüll inzwischen aufgehört zu strahlen. Da kann man sich ruhig heute schonmal "überfremdet" fühlen...

       

      Zum Vergleich: Der Libanon hat drei Prozent der Fläche Deutschlands und fünfeinhalb Prozent seiner Einwohner. Die Libanesen verfügen pro Kopf nur über ein siebentel des deutschen Durchschnittseinkommens. Trotzdem beherbergen sie über eine halbe Million Flüchtlinge, hochgerechnet auf Deutschland wären das etwa 10 bis 15 Millionen, je nachdem ob man Fläche oder Bevölkerung

      als Maßstab nimmt. Bezogen auf den Reichtum sogar zwischen 70 und 100 Millionen.

       

      Aber im Jammern waren die Deutschen ja schon immer Weltmeister.

    • @bouleazero:

      Selbstgerechtigkeit gepaart mit blumigen Worten...

       

      Wie viel Euro hast Du dieses Jahr denn für soziale Projekte in Afrika gespendet?

      • @Viccy:

        Hallo Viccy,

        gibt's eigentlich einen Kontest um die dümmsten Beiträge? Kenne ich gar nicht. Würde dir glatt meine Stimme geben.

        • @woody:

          Bei so viel theoretisch zelebrierter Willkommenskultur und Großherzigkeit darf schon die Frage erlaubt sein, was davon auch praktisch umgesetzt wird. Wenn Du das ohne den Hauch einer Begründung dumm findest, sei Dir das unbenommen.

           

          Und die Gegenfrage von Bouleazero sagt ja doch einiges.

          • @Viccy:

            Viccy, nachdem meine erste Antowrt darauf abzielte, dir die Blödheit Deiner Frage klarzumachen (was andere verstanden haben, aber Du nicht), hier eine hoffentlich klarere Antwort: viele Leute können es sich nicht leisten, bei dem wenigen, was sie haben auch noch was zu spenden. Deshalb ist Deine Frage so überflüssig wie ein Kropf. Es kommt aber darauf an, was sie tun und sagen, ob sie Respekt vor Mitbûrgern zeigen. Die vielen Menschen, die ehrenamtlich für gute Zwecke unterwegs sind, tun mehr als einer, der nur mal eine Überweisung macht. Oder hier aus der Tiefe seines Sofas seinen Senf dazu gibt. Ach ja, zu Deiner Frage: ich habe einen Dauerauftrag für ein Projekt in Kamerun, spende aber auch bei anderen Gelegenheiten. Und was machst Du?

      • @Viccy:

        Und Du?

        • @bouleazero:

          Über ein paar fair-trade-Kaffee und sonstige Produkte bin ich nicht hinausgekommen. Nehme auch an, dass betrifft in der Regel auch Produzenten aus Südamerika, nicht aus Afrika.

           

          Vielleicht versuch ich es bei Gelegenheit mal mit einem fair gehandelten Wein von dort, wenn er halbwegs schmeckt.

           

          Könnte mehr sein. Ich werde es mal in meinem Herzen bewegen.

          • @Viccy:

            Danke Viccy, das war eine Gute und ehrliche Antwort. Weiter so.

        • J
          Johnny
          @bouleazero:

          Das ist dann wohl eine 0, oder?

  • J
    Johannes

    Nach durchlesen der bisherigen Kommentare scheint es mir als hätte sich die NPD jetzt aus lauter Verzweiflung zum Ziel gesetzt, die Kommentarspalten von taz.de zu kapern...

    Ganz doofe Idee

    Da ist ja wirklich überhaupt nichts Vernünftiges dabei.

  • B
    Blacky

    Frau Roth, ich dachte, Sie hätten sich nach der Wahlschlappe von Ihrem Mandat verabschiedet? Wieso glauben Sie, den Europäern nun noch Ihre seltsamen und unrealistischen Idden auftischen zu können?

  • J
    Johnny

    Nach C. Roth gibt es also keinen Asylmißbrauch (=Menschen, die nicht verfolgt werden, das aber vorgeben, um Asyl zu erhalten) und keine Zuwanderung in die Sozialsysteme.

     

    Leider passen wir wohl nicht alle in ihre Traumwelt.

  • P
    Pasta

    Nach dem Lesen des Textes stellte sich bei mir mal wieder große Erleichterung über das Wahlergebnis vom 22. September ein und die Tatsache, dass die Grünen vier weitere Jahre von den Schalthebeln der Macht ferngehalten werden konnten.

    Die abgebrochene Dramaturgie-Studentin sollte vielleicht erst politisches Grundwissen auffrischen, bevor sie hier mit Begrifflichkeiten hausieren geht, von denen sie offenkundig keine Ahnung hat oder diese bewusst zur Falschdarstellung benutzt.

    Mache ich „Stimmung“, wenn ich sage, dass Claudia Roth keinen Beruf erlernt hat oder spreche ich damit einen Fakt aus?

    Ist das bereits irgendwie rassistisch, weil ich Frau Roth damit eventuell gegenüber Besitzern eines Berufsabschlusses diskriminiere, obwohl Rassismus laut Definition darauf verweist, dass es von einer Spezies oder Gattung mehrere verschiedene Arten oder Rassen gibt?

    Ich weiß natürlich, dass die grüne Jeanne d’Arc solcherlei begriffliche Spitzfindigkeiten nicht interessieren, solange sich mit dieser Verbalkeule wunderbar auf alle Leute einhauen lässt, denen das wirtschaftliche und gesellschaftliche Wohlergehen diese Landes noch am Herzen liegt und die es deshalb wagen, von einem Zuzug in die Sozialsysteme zu sprechen, wenn dieser tatsächlich auch stattfindet.

    Von der taz allerdings hätte ich mir erwartet, dass sie für Claudia Roth bei diesem Interview nicht nur den devoten Mikrofonträger spielt, sondern die unsachlichen, ideologiezerfressenen und teilweise beleidigenden Äußerungen gegenüber politisch Andersdenkenden auch mal kritisch nachfragt.

  • NB
    nada blackgreen

    Es gibt sowieso kein schwarz-grün. Frau Roth bastelt wohl schon an einer Legende des Scheiterns, bei der die Grünen als "die Guten" dastehen.

  • S
    Stev

    Frau Roth mißbraucht die Asylthematik (obwohl das eigentliche Problem die explodierende Wanderungsbewegung Richtung Europa ist, die fälschlicherweise unter der Rubrik Asylsuche läuft), um offenbar nicht auf die mittlerweile extrem dringenden innenpolitischen Probleme einzugehen: Mindestlöhne, Reformierung des Bankensektors, Maßnahmen gegen Kinderarmut, Altersarmut und immer stärkere soziale Schieflage in D. Von ihr ebenso nichts zu Maßnahmen gegen Bildungsnotstand (bzw für Bildungsgerechtigkeit ohne Nivellierung nach unten), nichts zur dringend notwendigen Aktualisierung des ErneuerbareEnergieeinspeiseGesetz etc. Zurück zur Monothema-Partei (bzw. Bewegung) und zur politischen Randgruppe, so der Eindruck.

    • F
      Franzi
      @Stev:

      In diesem Interview ging es um Asylpolitik. Man sieht das auch auf dem Foto, wenn man sich die Mühe macht, es anzusehen - sie sitzt bei Flüchtlingen. Soll sie da beginnen, über Mindestlöhne und Finanzierung der Banken in Deutschland zu reden? Entschuldigung, aber das wäre doch nur dämlich und völlig fehl am Platze.

      Aber es wird immer Leute geben, die kein gutes Haar an bestimmten Menschen lassen, völlig egal was die eigentlich sagen oder tun. Man sieht was man sehen will.

       

      Und Übrigens, was die Grünen zu den angesprochenen Themen wie Mindestlohn, Finanzierung der Banken etc. sagen, findet man ganz einfach heraus. Während des Wahlkampfes wurden sie besonders hervorgehoben, wer das nicht mitbekommen hat, hat offenbar kategorisch die Augen und Ohren verschlossen.

      Dass den Grünen diese Themen nicht wichtig sind ist eine Unterstellung. Unter allen Mitgliedern wurde darüber abgestimmt, welche der vielen politischen Themen die wichtigsten sein sollen, und das zeichnet die Grünen als demokratischste Partei dieses Landes aus.

      • S
        Stev
        @Franzi:

        Nur ist leider von den benannten Themen der Vorwahlzeit nichts mehr auf der öffentlichen Agenda der Grünen. Dafür wird mit der Asylthematik (der verkappten Zuwanderung) versucht, sich schon wieder über andere moralisch zu erheben. Vor der Wahl wurde von fast allen Seiten versucht, dieses Thema möglichst nicht zu erwähnen. Offenbar vermutet man auch bei den Grünen dafür wenig Rückhalt bei der eigenen potentiellen Wählerschaft. Nach der Wahl ist dies jetzt plötzlich DAS Thema. Auch Frau Roth fehlte der Mut, sich VOR der Wahl dazu so offensiv wie jetzt zu positionieren. Die Lösung der vorgenannten Themen wären überhaupt Basis dafür, sich und den Dazukommenden die gewünschte Einwanderung überhaupt leisten zu können. Das wird offenbar von vielen Artikel- und Forenschreibern nicht gesehen. Was mit den Zuwanderern geschehen soll, wenn sie im Land sind, das wird von Frau Roth nur sehr nebulös beantwortet. Auf das sich bereits im Lande befindliche untere Drittel der Gesellschaft wird damit die volle Last ungesteuerter Armutszuwanderung nach Frau Roth abgeladen. Das gute Gewissen für sie, die existentiellen Probleme für die da unten. Unseriös, unverantwortlich, unwählbar.

  • MH
    mein held friedrich

    Sehr geehrter Herr Friedrich,

     

    bitte bleiben Sie auf Kurs, wie Sie das bisher schon ausgezeichnet getan haben.Man wird sie schmähen und beleidigen. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken. Deutschland kann dabei helfen, die Probleme in Afrika zu lösen. Die Probleme Afrikas können aber nicht in Deutschland gelöst werden.

     

    Viele Grüße

    • B
      Balduin
      @mein held friedrich:

      Die Probleme Afrikas werden in Deutschland gemacht.

      • @Balduin:

        Wo genau?

        • G
          gerd
          @Jabba666:

          von Cohn Bendit, Merkel und die franz. Sarkozy & Hollande oder wer hat in Afrika die Infastruktur zerbomben lassen?

           

          Und nun heulen die Medien Krokodilstränen, Krokodilstränen und Krokodilstränen

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