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Eine Langzeitstudie der Harvard-Universität zeigt eine steigende Zufriedenheit mit der Regierung. Während unter den Wohlhabenden die Zustimmung zur Regierung im Untersuchungszeitraum nur gering zugenommen hat, stieg sie bei den Menschen im unteren Einkommensbereich in den letzten Jahren deutlich an. Der Wohlstand ist gewachsen, mit ihm sind die Menschen insgesamt zufriedener geworden und halten dies der Regierung zugute: in China. Die Harvard-Studie hebt auch hervor, dass ungeachtet staatlicher Propaganda und Zensurmaßnahmen, die Menschen ihre persönliche Lebenssituation zum Gradmesser machen, die von äußeren Formen der Beeinflussung unberührt bleibt. Anders gesagt: Wenn ein Staat Propaganda macht, muss er auch etwas haben, womit er Propaganda machen kann. China ist somit das einzige Land der Erde, dass im Seuchenjahr ein positives BIP erzeugt und sich somit auch zur Lokomotive der Weltwirtschaft entwickelt. Den Befürwortern eines Decoupling sei gesagt: Wer China zu isolieren sucht wie die Westmächte nach dem Zweiten Weltkrieg, isoliert sich international selbst. Nur die Kooperation ermöglicht auch unserem Land die wirtschaftliche und politische Souveränität. Allerdings müssen wir zu diesem Zweck auch die Souveränität anderer Staaten mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Modellen akzeptieren. Wohin ideologische Verblendung und Hass auf fremde Völker und den Kommunismus führen, haben wir in den letzten ca. 120 Jahren zur Genüge erlebt.
@Ostwind ... wie recht Sie haben, nur woher nehmen wir die so nötigen kompetenten Politiker/Akteure, die dies ihren Wählern auch kommunizieren können ...
Nur weil es gerade überall falsch wiederholt wird, China ist nicht das einzige Land mit positivem Wachstum in 2020:
www.gtai.de/gtai-d...orona-krise-247126
Deutschlands ranghöchster Soldat, Generalinspekteur Breuer, weist Kritik Chinas an einer möglichen Durchquerung der Taiwanstraße zurück.
Chinas Wirtschaft und die Coronakrise: Erstaunlich robustes Wachstum
China hat den Abstand zu den etablierten Industrieländern weiter verringert. Ökonomen rechnen mit einem Aufstieg Chinas zur größten Volkswirtschaft.
Auf den harten Lockdown im Frühjahr folgte ein schneller wirtschaftlicher Aufschwung in China Foto: VCG/imago
Es gibt derzeit zwei Sichtweisen auf das Verhältnis von Wirtschaft und Gesundheit. Die einen sagen, dass die Gesellschaft die Produktivkräfte nicht der Seucheneindämmung opfern sollte. Die anderen sagen, dass erst die Freiheit von der Pandemie wieder eine Rückkehr zum normalen Geschäftsbetrieb ermöglicht. Die Wahl besteht also zwischen einem Schrecken ohne Ende – durch halbherzige Maßnahmen – oder einem Ende mit Schrecken durch echte Kontaktsperren.
Das Beispiel China zeigt, dass das Ende mit Schrecken durchaus funktionieren kann. Auf den harten Lockdown im Frühjahr folgte ein schneller wirtschaftlicher Aufschwung. China hat dadurch als einzige große Volkswirtschaft im vergangenen Jahr Wachstum verzeichnen können.
Das Virus konnte sich dank radikaler Bekämpfung in China gar nicht erst in der Fläche ausbreiten. Noch heute riegelt das Land Millionenstädte ab, wenn sich dort die Fälle im Dutzendbereich sammeln.
Im Frühjahr erwarteten Beobachter noch ein Seuchendesaster für China, während sie die Europäische Union und die USA für besser vorbereitet hielten. Stattdessen hat China den Abstand zu den etablierten Industrieländern weiter verringert. Ökonomen rechnen nun mit einem Aufstieg Chinas zur größten Volkswirtschaft vor den USA schon in fünf Jahren. Die Vereinigten Staaten haben diesen Rang ziemlich genau für 100 Jahre eingenommen – und verlieren ihn nun aufgrund der unterschiedlichen Coronapolitik schneller als gedacht.
Doch ist die chinesische Corona-Erfahrung auf Deutschland übertragbar? Schließlich haben wir hierzulande einen Rechtsstaat, China ist eine berüchtigte Kommandowirtschaft. Doch gerade die wichtigeren Elemente lassen sich durchaus übertragen. Schließungen von Büros und Verkehrseinschränkungen sind völlig von deutschen Gesetzen gedeckt. Auch das EU-Land Italien hatte im Frühjahr ganze Regionen abgeriegelt. Schade nur, dass viele der Maßnahmen in Deutschland nach dem halbherzigen Lockdown bereits zu spät kommen.
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Finn Mayer-Kuckuk
Autor*in
Themen
Corona in Grafiken
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