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Champions League ViertelfinaleBayern siegt abgezockt in Marseille

Nach dem Erfolg bei Olympique Marseille kann Bayern München schon fast das Halbfinale planen. Im zweiten Spiel trennten sich der AC Mailand und Barcelona torlos.

Ungemütlicher Empfang: Franck Ribéry wurde an alter Wirkungsstätte mit Pfiffen empfangen. Bild: dapd

MARSEILLE dpa | Ganz abgezockt hat der deutsche Fußball-Rekordmeister den Grundstein für ein spektakuläres Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid gelegt. Während der mit Pfiffen bedachte Franck Ribéry bei seiner emotionalen Heimkehr nach Marseille nur ein wirkungsloser Mitläufer war, sorgten „Torminator“ Mario Gomez und Arjen Robben am Mittwochabend für einen beruhigenden 2:0 (1:0)-Sieg der Münchner im Viertelfinal-Hinspiel gegen Olympique.

„Wir können sehr zufrieden sein. Wenn man auswärts 2:0 gewinnt und die Tür zum Halbfinale ganz weit aufgestoßen hat, muss man der Mannschaft ein großes Kompliment machen“, lobte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Das einzige, was ich bemängeln muss, ist, dass wir heute fünf Gelbe Karten bekommen haben“, stellte Coach Jupp Heynckes fest. Eine davon kassierte bei seinem Comeback Bastian Schweinsteiger, der deswegen im zweiten Vergleich gegen die Franzosen gesperrt zusehen muss.

Mit seinem elften Saisontreffer in der Königsklasse ebnete Gomez in der 44. Minute den Weg vor 31.683 Zuschauern im Stade Vélodrome. Olympiques dritter Torwart Elinton Andrade, der den gesperrten Nationalkeeper Steve Mandanda vertrat, hätte den Schuss aus 17 Metern jedoch halten müssen.

Robben sorgte ganz abgebrüht nach Doppelpass mit Thomas Müller in der 69. Minute für die Entscheidung. Im Rückspiel am kommenden Dienstag in der Münchner Endspiel-Arena sollten die Bayern gegen den hilflosen Dortmund-Bezwinger ihren sechsten Halbfinal-Einzug in der Königsklasse perfekt machen.

Ribéry bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen

Nach zuletzt teilweise brillant herausgespielten Siegen war der Erfolg in Marseille aber eher das Produkt professionaler Arbeit. In einem fahrigen Spiel ließen die Bayern einiges von dem vermissen, was sie in den letzten Wochen ausgezeichnet hatte.

Einen unfreundlichen Empfang in seiner Heimat gab es für Ribéry. Der Franzose, der von 2005 bis 2007 das Trikot von Olympique getragen hatte, wurde bei jeder Aktion ausgepfiffen. Aber auch auf dem Rasen hatte Bayerns Dribbelkünstler gegen Cesar Azpilicueta einen schweren Stand. Am Ende konnte sich der nach 78 Minuten ausgewechselte Ribéry nur über die gelungenen Aktionen seiner Teamkollegen freuen.

Bei perfekten äußeren Bedingungen bewahrte eine Blitzreaktion von Manuel Neuer die Bayern vor einem frühen Rückstand. Einen Tag nach seinem 26. Geburtstag fischte der Nationaltorhüter einen Kopfball von Rod Fanni mit den Fingerspitzen aus der Ecke und hatte Glück, dass der Nachschuss von Loic Remy am Außenpfosten landete (7.).

Die spielerischen Vorteile lagen klar aufseiten der Münchner, die allerdings zu verspielt wirkten und nicht kaltschnäuzig genug im Abschluss. In der 11. Minute zögerte Arjen Robben aus bester Schussposition zu lange, dann spielte Thomas Müller nach feinem Solo im Strafraum den Rückpass ins Leere (14.). Auch in der Folgezeit hatte Andrade, der nach über einem Jahr wieder in einem Pflichtspiel zwischen den Pfosten stand, kaum ernsthaften Prüfungen zu bestehen.

Beim 0:1 durch Gomez machte der Torwart mit brasilianischen Wurzeln keine glückliche Figur. Den Schuss des Bayern-Torjägers aus 17 Metern nach Vorlage von Robben ließ er über die Hände ins Tor gleiten. Für den Angreifer war es bereits der 37. Treffer im 40. Pflichtspiel dieser Saison.

Die Nachlässigkeiten in der Abwehr mussten den Verantwortlichen des FC Bayern aber auch im zweiten Durchgang einige Sorge bereiten. In der 60. Minute verhinderte Neuer mit einem Reflex gegen Remy den drohenden Ausgleich. Kurz zuvor hatte Gomez (59.) bei seiner zweiten großen Chance Andrade angeschossen und damit die Entscheidung vergeben. Das Versäumte holte Robben zehn Minuten später nach gekonntem Doppelpass mit Müller nach.

Messi schießt kein Tor

Titelverteidiger FC Barcelona hat sich trotz einer enttäuschenden Nullnummer eine gute Ausgangsposition für den Einzug ins Halbfinale der Champions League verschafft. Der spanische Fußball-Meister erreichte am Mittwoch im Viertelfinal-Hinspiel beim AC Mailand ein 0:0 und kann mit einem Sieg im Rückspiel am kommenden Dienstag vor eigenem Publikum die Runde der besten vier perfekt machen. Der Sieger des Duells trifft auf den Gewinner der Partie zwischen dem FC Chelsea und Benfica Lissabon. Das Hinspiel hatte der Club aus London in Portugal mit 1:0 gewonnen.

Beim Gipfeltreffen der europäischen Traditionsvereine Milan und Barça blieb auch Weltfußballer Lionel Messi ein Treffer versagt. Die Katalanen bestimmten über weite Teile die Partie, der Tabellenführer der italienischen Serie A aber verteidigte gekonnt das torlose Remis.

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