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CO2-Kennzeichnung von LebensmittelnMüsli mit Klimakrise

Der Petitionsausschuss des Bundestags berät am Montag über eine CO2-Kennzeichnung von Lebensmitteln. Einfache Lösungen gibt es nicht.

Ein gutes Frühstück: köstlich und gesund – aber auch klimaneutral? Foto: dpa

Berlin taz | Wie viel Klimakrise kippe ich mir morgens ins Müsli? Ist mein schlechtes Gewissen beim Grillabend wirklich nötig? Auf solche quälenden Fragen soll es bald eine Antwort geben, hoffen zumindest die InitiatorInnen einer Petition, die am Montag im zuständigen Ausschuss des Bundestags diskutiert wird: eine CO2-Kennzeichnung von Lebensmitteln.

Das klingt nicht schlecht: Wenn die KundInnen am Kühlregal sehen, wie viel CO2 in einem Becher Quark steckt (wegen der Milch und der damit verbundenen Methan- und Lachgasemissionen der Rinder), bleibt selbst der VegetarierIn das Quarkbällchen in der Kehle stecken. Von Fleisch oder Käse ganz zu schweigen.

Schnell greift die klimabewusste KäuferIn da zum Soja- oder Haferdrink. Das hofft zumindest die Firma Oatly, die solche Drinks herstellt – und im letzten Jahr mit einer großen Werbekampagne diese Petition losgetreten hat. „Hey, Bundestag!“, hieß es dann in ganzseitigen Anzeigen, darüber müsse man doch mal reden – weil 57.067 Menschen unterschrieben hatten.

Und so soll es am Montag nun kommen. Der Ausschuss wird die Petition hören und die Begründung, immerhin mache die Lebensmittelindustrie etwa 25 Prozent aller Treibhausgase aus. Und dass man als mündige VerbraucherIn doch selbst wählen können solle, was man seinem Mund und der Atmosphäre zumutet.

CO2-Fußabdruck hängt von vielen Faktoren ab

Zuspruch ist der Idee von vielen Seiten sicher. Viele KlimaschützerInnen achten auf weniger Fleisch und tierische Produkte, viele WissenschaftlerInnen, die jeden Tag am Klima forschen, essen inzwischen vegetarisch. Allerdings weisen ExpertInnen auch darauf hin, dass es so einfach dann doch wieder nicht ist mit einer Kennzeichnung. Denn wie groß der CO2-Fußabdruck ist, hängt ja auch etwa mit dem Transport zusammen: Ein Liter Milch aus Bayern kann da zunächst gute Werte haben – wird er nach Hamburg gekarrt, sieht es schon ganz anders aus. Wie soll das ein einfaches, leicht zu lesendes Siegel abbilden? Und was ist mit regionalen, ökologischen und sozialen Aspekten?

Alles nicht so einfach. Vielleicht haben ja die ExpertInnen bei der Anhörung dazu Ideen. Oder es setzen sich nach dem Auftritt im Petitionsausschuss mal ein paar schlaue Leute zusammen und machen einen Vorschlag. Und sei es nur, um die Stimmung beim Müsli zu retten.

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5 Kommentare

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  • Ja, ein hehrer Versuch, zumindest einen Teil der komplexen Welt in einem simplen System transparent zu machen.



    Gute und unterstützenswerte Idee, aber es werden wieder Schlupflöcher drin sein und die üblichen Verdächtigen das System unterlaufen. Kapitalismus fuck yeah!

  • Gleiches Recht für alle ! Dann bitte auch eine CO2 Kennzeichnung von Flugreisen, Reisen mit Kreuzfahrschiffen, Konzerten, Formel 1 Rennen, usw...

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Beispiel Nordamerika. Dort gab es geschätzt 60 Millionen Bisons. Heute werden 90 Millionen Rinder gehalten.



    Da haben sich dann die Methanemissionen nicht so sehr erhöht.



    Wenn man die Fauna natürlich dezimiert, damit man mehr Auto fahren kann oder in größeren Wohnungen leben will, dann kann so rechnen.



    Weniger Auto fahren, mehr Fahrrad, dann kann man einmal die Woche grillen.

  • Wurde schon eine Petition gestartet, endlich die alten Ergometer in Arztpraxen auf moderne Ergometer mit E-Antrieb umzurüsten? Damit ließe sich kurzfristig der gesellschaftliche Fitnesszustand steigern und die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch senken. Wo sind eigentlich die genialen deutschen Ingenieure und die Hersteller von Ergometern? Schlafen die in ihren Steinzeithöhlen?

  • lachgas und methan sind zwar auch treibhausgase die zur überhitzung des planeten beitragen -aber nicht dasselbe wie kohlendioxid.



    ihr beitrag zur destabilisierung des klimas sollte daher separat ausgewiesen werden-

    ansonsten ist die idee gut.aber noch verbesserungsfähig.auf allen waren und dienstleistungen sollte stehen mit wieviel kohlendioxid ihre zurverfügungstellung verbunden ist.

    dann könnte man die individuellen kohlendioxidemissionen kumulativ mit einer chipkarte ermitteln und in progressiver abhängigkeit von deren absoluten höhe und der relativen höhe des individuellen einkommens besteuern.

    ausserdem sollten die kohlendioxidsteuern im laufe der zeit steigen und schliesslich so hoch sein-dass die notwendige reduzierung erreicht wird.