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CDU beklagt Desinformation in SchulenMurren von der Fleischpartei

Der „Fleischatlas“ informiere Niedersachsens Schüler falsch, klagt die CDU. Bauernkinder würden gemobbt. Die Argumente der Fleischkritiker stimmen.

Sehen so Wasserverschwender aus? Nein, glaubt die CDU. Bild: dpa

HANNOVER taz | Die Agrarlobby der niedersächsischen CDU ist sauer, richtig sauer: „Einseitig“ und „tendenziös“ sei der „Fleischatlas“, der vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung und Le Monde diplomatique herausgegeben wird und die negativen Seiten der Massentierhaltung beleuchtet, findet der landwirtschaftspolitische Sprecher der Christdemokraten im Landtag, Helmut Dammann-Tamke.

„Unseriös“ sei die 52-seitige Broschüre, meint Vize-Fraktionschef Frank Oesterhelweg. Der ehemalige CDU-Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen beklagt in der Hannoverschen Allgemeinen, der „Fleischatlas“ präsentiere nicht nur „irre Ideen“, sondern sei schlicht „Menschenverdummung“.

Was die drei Landwirte besonders ärgert: Der „Fleischatlas“ darf in Niedersachsens Schulen als Unterrichtsmaterial dienen. SchülerInnen können damit lernen, dass die Intensivtierhaltung das Klima massiv schädigt, durch die Umwandlung von Mais und Getreide zu Futtermitteln Millionen Menschen hungern lässt und durch Antibiotika, Hormone sowie „den exzessiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ krank macht – und das mit ausdrücklicher Billigung der rot-grünen Landesregierung: Eine „anschauliche Sammlung von Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel“ sei der „Fleischatlas“, befanden Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) und Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne).

Zur Beruhigung der Christdemokraten trug das nicht bei. „Es kann nicht sein, dass die Kultusministerin wissentlich duldet, dass sachlich falsche Materialien verwendet werden“, ärgert sich Fraktionsvize Oesterhelweg noch heute. Besonders fasziniert ist er wie Ex-Minister Ehlen von einer einzigen Zahl: 15.500 Liter Wasser sind insgesamt nötig, um ein einziges Kilo Rindfleisch auf den Teller zu bringen. „Ich kann mir das nicht vorstellen“, sagt Oesterhelweg ungläubig – und klagt, so werde Stimmung gegen Bauern gemacht. Er kenne Kinder, die wegen der Tierhaltung ihrer Eltern von Mitschülern so gemobbt worden seien, dass sie die Schule gewechselt hätten, klagt der Landwirt aus dem Landkreis Wolfenbüttel.

Der Fleischatlas

Das 2014 erschienene Informationsheft ist eine Kooperation der Umweltszene: Hinter dem "Fleischatlas" steht der Bund für Umwelt und Naturschutz, die Parteistiftung der Grünen und die deutsche Ausgabe der in Paris erscheinenden Le Monde diplomatique, die in der Bundesrepublik der taz beiliegt.

52 Seiten sollen Verbraucher über die Hintergründe des erstaunlich billigen konventionellen Fleischangebots aufklären: Erklärt wird nicht nur, woher der Großteil der Steaks, Würstchen oder Burger im Supermarkt oder Restaurant stammt.

Beleuchtet werden die globalen Auswirkungen des massenhaften Fleischkonsums wie Klimawandel oder Artensterben - und Werbestrategien der Agrarindustrie.

Doch die schwarzen Agrarlobbyisten haben ein Problem: Die Zahlen der FleischkritikerInnen stimmen. Mit ihnen arbeitet nicht nur die Vereinigung Deutscher Gewässerschutz, die vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt unterstützt wird – sondern auch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. „Das sind offizielle, völlig seriöse Berechnungen der UNO“, ärgert sich deshalb Edmund Haferbeck von der Tierrechtsorganisation Peta.

Dass Wassermangel massiv zu Hunger und Unterernährung betrügen, sei hinlänglich bekannt, sagt der Agrarexperte – und verweist auf eine erst Anfang April vorgestellte Studie des World Wide Fund For Nature (WWF). Die trägt den Titel „Das große Fressen“ und beklagt, dass „unser Ernährungsstil Klimawandel und Umweltzerstörung“ befeuere: Zusätzlich zu den 17 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche in Deutschland „okkupiere“ die Bundesrepublik 5,5 Millionen Hektar vor allem in Südamerika – hauptsächlich zur Futtermittelproduktion.

Auch der BUND will den Vorwurf der Desinformation nicht auf sich sitzen lassen. „Taschenspielertricks“ seien vielmehr Argumente der Christdemokraten, deutsche Tierhalter verwendeten zu über 90 Prozent heimisches Futter, sagt dessen Agrarexpertin Reinhild Benning. Die CDU betrachtet dabei nur den Bedarf an Kohlenhydraten, nicht aber an Eiweiß, das vor allem durch importiertes Soja gedeckt werde.

Die Christdemokraten in Niedersachsen seien schlicht nicht unabhängig von der Agrarindustrie, glaubt die gelernte Landwirtin und erinnert an Friedrich-Otto Ripke: Der war bis 2013 Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium – und wurde dann Präsident der massentierhaltenden Geflügelwirtschaft.

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96 Kommentare

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  • Der zitierte Agrarexperte - Edmund Haferbeck - scheint es neben seinen mangelnden Fähigkeiten, Quellen korrekt zu zitieren, auch mit der Geschichte nicht so ganz genau zu nehmen. Der Herr spielt wohl gerne auch ein antisemitisches Spielchen mit Gleichsetzungen von Tierhaltung und Holocaust: "Die PETA-Kampagne mit dem Vergleich zum Holocaust der Juden, noch heute von Tätern geleugnet, ist die letzte Warnung an die Gesellschaft. Wenn diese Aufrüttelung nicht zum Erfolg führt, wird eine al Quaida für die Tiere nicht mehr zu verhindern sein" (https://www.psiram.com/ge/index.php/Edmund_Haferbeck).

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Want Amore:

      Ein Vergleich ist keine Gleichsetzung.

    • @Want Amore:

      Wow, nach über 24 Stunden haben Sie (nach Hinweisen) den Namen des Agrarexperten entdeckt.

       

      Sie machen Fortschritte. Ich wette, morgen Abend werden Sie auch verstehen, was Sie beim Lesen dieses Artikels mißverstanden haben.

       

      Spannend eine solche Entwicklung quasi live mitverfolgen zu können. Viel Spaß bein Nachdenken.

       

      Schönen Abend noch... :)

      • @Dhimitry:

        Wow! Sie wussten also die ganze Zeit um dessen antisemitischen Standpunkte. Sind Sie auch einer seiner Jünger?

         

        Und nicht so viel Wasser trinken! Sie wissen ja: "Dass Wassermangel massiv zu Hunger und Unterernährung betrügen, sei hinlänglich bekannt, sagt der Agrarexperte" Sie könnten sich sonst noch einen Wohlstandsbauch an trinken.

  • ... vielleicht lesen Sie mal über ihre Pünktchen hinaus und suchen dann die Aussage in der angegebenen Quelle. Sagen Sie besvheid wenn Sie etwas gefunden haben.

  • Dem Postskriptum möchte ich mich anschließen und hinzufügen, daß Rot-Grün-Sehschwäche kein Randphänomen ist sondern ca. 5 % der Leser davon betroffen sind.

    • @Jochen Schmidt:

      Gemeint war PS von TRAUMATÄNZER

      "Liebe taz, für Menschen mit rot/grün-Schwäche sollten die Links vllt. noch anders kenntlich gemacht werden. (Ohne Ironie)."

  • Mhmmm ... liebe taz: Den Zusammenhang zwischen Wasserverbrauch in der deutschen/europäischen landwirtschaft und Hunger, den stellt der Fleischatlas doch gar nicht auf. Und auch die WWF Studie, in der das Wort Wasser gerade zwei mal auftaucht, nennt einen solchen Zusammenhang nicht.

     

    Das der "Ernährungsstil Klimawandel und Umweltzerstörung“ mitbedingt, ist zwar richtig. Den Hunger, den hat aber der Autor mit hineingelesen. Gemeint sind aber damit vor allem Flächenverbrauch und (Klimawandel) Methan pupsende Kühe gemeint. Der von der taz konstruierte nahegelegte Zusammenhang zum Hunger wird mit diesem Zitätchen aber nicht belegt.

     

    Das ein Agrarexperte hinter diesen Konstrukten steckt ("sagt der Agrarexperte") darf bewzweifelt werden. Ich gehe schlicht von einem dahingeschlurten taz-Artikel der als vermeintliche Perle den Lesern zum Fraß vorgeworfen wurde.

    • @Want Amore:

      Zitat taz:

      "Dass Wassermangel massiv zu Hunger und Unterernährung betrügen, sei hinlänglich bekannt, sagt der Agrarexperte"...

       

      Vielleicht selber mal ordentlich lesen!

    • @Want Amore:

      Ich glaube weder CDU Politiker noch taz Autor habe den Fleischatlas genau gelesen und so ist für jeden in seiner kleinen und übersichtlichen Welt was dabei: die einen können sich schön aufregen die anderen wußten es immer schon.

      • @Waage69:

        Es ist nur krass, dass der Artikel hochtrabend dabei das Thema Desinformation in der Überschrift hat.

        • @Want Amore:

          Für Sie noch einmal die kurze, vermutlich für Sie trotzdem zu komplexe Überschrift:

          "CDU beklagt Desinformation in Schulen.."

          • @lichtgestalt:

            Für Sie noch mal die etwas komplexere Version. Die taz hat journalistisch nicht sauber gearbeitet. So schwer sollte es nicht sein, das und die Eiferer bei der CDU zusammenzudenken.Ansonsten viel Spaß weiterhin hier am Stammtisch.

            • @Want Amore:

              Sie haben sich einfach nich konzentriert beim lesen. Dort ist der Agrarexperte, der diesen Satz gesagt hat, namentlich genannt: Es ist Edmund Haferbeck.

               

              Ich verstehe auch nicht was daran so schwer zu verstehen ist. Um Tiere zu ernähren braucht es Ackerflächen, auf denen sonst Nahrungsmittel für Menschen angebaut werden könnten.

               

              Hier hat niemand einen Artikel dahingeschlurt, hier wurde schlurig gelesen!

              • @Dhimitry:

                Dann zitieren Sie doch bitte mal den Satz aus den beiden Veröffentlichungen über den Zusammenhang von Landwirtschaft in Deutschland, Wasserverbrauch und Hunger. Ich jede Wette ein, dass sie diese Stelle nicht finden werden. Auch Ihnen weiterhin viel Spaß hier am Stammtisch

                • @Want Amore:

                  Dieser Zusammenhang wird in den Publikationen nicht hergestellt, sondern den haben Sie sich ausgedacht um dann gegen ihre eigenen Gedanken zu wettern.

                   

                  Der Zusammenhang der im Text erwähnt wird ist: Intensivtierhaltung in Deutschland braucht importierte Futtermittel. Diese Futtermittel werden auf Ackerflächen produziert, die auch zur Produktion von Nahrungsmitteln genutzt werden könnten. Wird weniger Nahrung produziert, steigt der Preis für Nahrungsmittel. Steigt der Preis, führt das dazu, dass sich manche Menschen weniger Nahrungsmittel leisten können und hungrig ins Bett gehen.

                   

                  Haben Sie noch weitere Fragen? Bei manchen Menschen reicht auch die Stammtischdiskussion um noch etwas dazu zu lernen. Ich helfe Ihnen gerne...

                  • @Dhimitry:

                    Der Anteil an Importfuttermitteln könnte aber deutlich zurückgefahren werden, wenn man hierzulande nicht gigantische Flächen (insbes. in Norddeutschland) für sog. Energiepflanzen v.a. Mais und Raps verschwenden würde. Diese Biomasse und resp. die Fläche wird völlig sinnlos komplett dem Ernährungskreislauf entzogen.

                    Alternativen zu sog. Biogas und Ethanol gibt´s reichlich und auch bessere. Von den ökologischen Folgeschäden durch Gärreste mal ganz zu schweigen.

                    • @Rotbarsch:

                      Stimmt. Gut wäre, wenn wir überhaupt kein Futtermittel importieren würden, weil wir keine Intensivstationen für Tiere mehr betreiben.Eine vegane Lebensweise ist am ressourcenschonendsten.

                  • @Dhimitry:

                    Wie wärs mit Lesen des obigen Artikels. "Dass Wassermangel massiv zu Hunger und Unterernährung betrügen, sei hinlänglich bekannt, sagt der Agrarexperte – und verweist auf eine erst Anfang April vorgestellte Studie des World Wide Fund For Nature (WWF)."

                    • @Want Amore:

                      Es ist ja auch eine Binsenweisheit, dass Wassermangel massiv zu Hunger und Unterernährung beitragen. Wenn Sie das bestreiten, haben Sie eine sehr exotische Meinung.

                       

                      Der Zusammenhang zwischen Wasserverbrauch in Deutschlad und Hunger anderswo wird jedoch erst von Ihnen hergestellt.

                       

                      Also, aufmerksamer lesen! Das schützt vor peinlichen gedanklichen Irrwegen... ;)

                      • @Dhimitry:

                        Ja es ist eine Binsenweisheit dass vor allen in den Wüsten die menschen verhungern, weil dort pro Rind 15.500 Liter Wasser insgesamt nötig sind, um ein einziges Kilo Rindfleisch auf den Teller zu bringen.

                         

                        Und zu den Binsenweisheiten. Es ist eine Binsenwahrheit, dass, wenn für Binsenwahrheiten Quellen angegeben werden, die zu den Binsenwahrheiten nüscht sagen, dieses Vedumbeutelung bzw. Desinformation.

                        • @Want Amore:

                          Haha, Sie können es offenbar nicht verstehen, aber ich wiederhole es noch einmal: Sie kämpfen gegen Ihre eigene Falschinterpretation!

                           

                          Weder der Artikel, noch die Studie behaupten, dass Menschen in der Wüste hungern, weil dort die Rinder das ganze Wasser verbrauchen.

                           

                          In der verlinkten Zusammenfassung (!) einer Studie geht es um den Flächenverbrauch, den unsere Ernährungsweise zur Folge hat. Dieser Link mag überflüssig sein, da die Studie das Zitat tatsächlich nur indirekt stützt. Aber ich denke, mit etwas gesundem Menschenverstand sind Taz-Leser*innen zur Transferleistung (zu hoher Flächenverbrauch -> Hunger in den Exportländern) in der Lage.

                           

                          Es ist in diesem Falle also keine Irreführung, sondern eine gutgemeinte Serviceleistung.

                          • @Dhimitry:

                            Sie können ja doch lesen. Und siehe da, sie behaupten nun auch, dass es in der Studie nicht um den Wasserverbrauch geht.

                             

                            "(zu hoher Flächenverbrauch -> Hunger in den Exportländern) " ... ohjeminee! Das mit dem Flächenverbrauch haben Sie auch nicht verstanden. Von WENIGER landwirtschaftlichen Flächen ist noch niemand satt geworden. Genausowenig wie durch weniger im Kühlschrank

                             

                            Da liegt das Zitat im taz Artikel nämlich richtig. Er schreibt von "Umweltzerstörung". Umweltzerstörung und Landwirtschaft gehen nämlich tatsächlich hand in Hand.

                            • @Want Amore:

                              Haha. Ich komme nicht umhin mich zu wiederholen:

                               

                              Ich habe Sie von Anfang an darauf hingewiesen, dass es in den Berichten nicht um den von Ihnen hergestellten Zusammenhang zwischen Wasserverbrauch in Europa und Hunger in anderen Ländern geht (erstmals um 9:36 Uhr). Sie bekämpfen sich selbst! :D

                               

                              Das Thema Flächenverbrauch noch mal für ganz langsame: Es geht darum, wofür die landwirtschaftliche Nutzfläche verwendet wird. Fleischproduktion ist die ineffizienteste Form der Fläschennutzung.

                               

                              Den ökonomischen Zusammenhang zwischen Anbau von Exportfuttermitteln und Hunger habe ich Ihnen bereits oben erläutert. Bitte nocheinmal konzentriert lesen.

                               

                              Ich antworte Ihnen aber gerne auch weiterhin, damit Sie es schaffen Ihre Gedanken zu sortieren.

                              • @Dhimitry:

                                Sie werden in den Artikel sicherlich auch hinein lesen können dass die Erde vor 5000 Jahren erschaffen wurde ;-)

                                • @Want Amore:

                                  Nö, weil ich mich ja nur auf Ihre Märchen beziehe. Sie dichten dem Text etwas an, das nicht im Text steht. Das ist das amüsante an diesem Dialog...

                          • @Dhimitry:

                            Wo ist eigentlich Arcy Shtoink geblieben?

                            • @lichtgestalt:

                              ...der holt nur mal eben Cola und Chips...

                              • @Waage69:

                                voll vegan.

                              • @Waage69:

                                Hoffentlich!

  • Man sollte insbesondere das Milchtrinken verbieten: Laut Fleischatlas, S. 28 "Danach ist für die Erzeugung von 1.000 Nahrungskalorien aus Getreide rund ein halber Kubikmeter Wasser nötig. Für 1.000 Kalorien aus Fleisch sind es dagegen vier Kubikmeter und für 1.000 Kalorien aus Milchprodukten sogar sechs"

    • @Want Amore:

      Sehr richtig.

       

      Es sollte jdoch nicht über Verbote gehen, sondern über Aufklärung!

      • @Dhimitry:

        Das erzählen Sie mal den gerade Verhungernden.

        • @Want Amore:

          Ich kann Ihren wirren Gedanken nicht folgen. Ich gehe lediglich auf Ihr Zitat ein: "Man sollte insbesondere das Milchtrinken verbieten"

           

          Das finde ich im Ansatz richtig, Ihre Methode jedoch fragwürdig. Verbote helfen bei Ernährungsfragen nicht weiter. Aber es kann helfen den Menschen klar zu machen, welche Probleme die Intensivhaltung von Milchvieh verursachen kann.

           

          Das eigentliche Problem der Milchwirtschaft ist jedoch, dass die Kühe immer wieder vom Bauern geschwängert werden. Also am laufenden Band Kälber gebähren müssen, die ihnen i.d.R. direkt nach der Geburt weggenommen werden. Das finde ich zutiefst verachtenswert und unmoralisch.

           

          Daher empfehle ich vegane Ernährung als Alternative. Den Schritt muss jedoch jeder Mensch selbst machen...

          • @Dhimitry:

            Während Sie sich ihrer sie sich währenddessen ihrer moralischen Überlegenheit erfreuen sterben täglich ca. 25.000 Menschen wegen Hunger

             

            Und sie möchten, dass die Verhungernden warten, bis die Herren und Damen Fleischfresser und Milchtrinker sich eines besseren besinnen ... ?

             

            Fleisch- und Milchwirtschaft gehört verboten!

            • 9G
              970 (Profil gelöscht)
              @Want Amore:

              Sie wollen eine Jahrtausende alte, inzwischen aber pervertierte Kulturtechnik verbieten? Das ist das zentrale Problem in der Debatte. Das ist das Argument der Fleischesser und Milchtrinker. Und das muss man ernst nehmen. Sie können das nicht durch Verbote regulieren, Sie müssen am Denken der Menschen und an Traditionen rütteln.

               

              Spreche ich, der ich überwiegend vegan lebe.

            • @Want Amore:

              "Fleisch- und Milchwirtschaft gehört verboten!"

               

              Wenn Sie meinen. Ich glaube aber nicht, dass das Erfolg versprechend ist. Aber starten Sie doch mal eine Initiative. Wenn auch die Junge Union für das Verbot von Fleisch werben würde, dann hätten die Carnisten tatsächlich ein Problem...

              • @Dhimitry:

                Das ihre Partei / die Junge Union da nicht mit macht, bezweifele ich mal stark.

  • Interessant bei der Debatte ist für mich, dass die CDU hier kritisiert, dass dieses Buch für den Schulunterricht zugelassen ist.

    Es ist zugelassen, aber keine Pflichtlektüre.

    KA, wie das in Niedersachsen ist, aber in NRW, wo ich zur Schule ging, waren wir als Schülervertreter auch in den Fachkonferenzen vertreten. Ich war für Chemie gewählt und dort haben wir auch über die Schulbücher geredet.

     

    D.h., würde der CDU irgendetwas an engagierten Schülern oder dessen Eltern liegen, würden sie überhaupt kein Theater machen, weil Eltern (solange es die Schüler selbst nicht können) sich für die Bildung ihrer Kinder interessieren sollten.

     

    Finde ich sehr interessant, dass eine Partei, die Elterngeld zahlen will für Kinder, die nicht von offiziellen Stellen miterzogen werden, diesen Eltern nicht zutraut, auf die Bildung ihrer Kinder zu achten.

  • "„Unseriös“ sei die 52-seitige Broschüre, meint Vize-Fraktionschef Frank Oesterhelweg. Der ehemalige CDU-Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen beklagt in der Hannoverschen Allgemeinen, der „Fleischatlas“ präsentiere nicht nur „irre Ideen“, sondern sei schlicht „Menschenverdummung“."

     

    Früher oder später wird über diese Interessenvertreter nur noch mit dem Kopf geschüttelt werden. Menschheitsgeschichtlich reihen sie sich ein, in die Argumentation amerikanischer Südstaatenpolitiker vor dem Sezessionskrieg. Armselig!

    • @Dhimitry:

      Das Konstrukt Es gäbe eine Verbindung zwischen der Wassernutzung in humiden Gebieten wie Deutschland und ariden/semiariden Wassermangegebieten ist so armselig, wie einem Fischer vorzuwerfen, er sei an der Trockenheit in Wüsten schuldig, weil Fische viel Wasser benötigen.

      • @Want Amore:

        Bezüglich des Wassers ist das Problem der Folterindustrie, dass die Fäkalien der Nutztiere unser Grundwasser mit Nitrat versuchen. Fragen Sie mal in Niedersachsen nach...

        • @Dhimitry:

          Richtig. Nur ist daran niemand verhungert. Suchen Sie mal in Niedersachsen die Verhungernden ...

          • @Want Amore:

            Das behauptet auch niemensch außer Ihnen. Hat es nicht und wird es nicht. Oder haben Sie eine Textstelle zum Beleg? :)

            • @Dhimitry:

              Steht doch oben im Artikel! "Dass Wassermangel massiv zu Hunger und Unterernährung betrügen, sei hinlänglich bekannt".

              • @Want Amore:

                "Dass Wassermangel massiv zu Hunger und Unterernährung betrügen, sei hinlänglich bekannt"

                 

                Das ist richtig!

                 

                Was Sie daraus machen:

                 

                "Das Konstrukt Es gäbe eine Verbindung zwischen der Wassernutzung in humiden Gebieten wie Deutschland und ariden/semiariden Wassermangegebieten ist so armselig, wie einem Fischer vorzuwerfen, er sei an der Trockenheit in Wüsten schuldig, weil Fische viel Wasser benötigen."

                 

                Das ist Unsinn! :D

  • Fleischpartei CDU - wundervolle Wortschöpfung.

  • In welchem Ausmaß sinkt denn der Deutsche Sojabedarf pro Jahr, wenn kein Rindfleisch mehr konsumiert würde, und stattdessen Soja und Saipanprodukte verzehrt würden?

     

    Davon abgesehen, dass Soja massiv die Östrogenproduktion anregt, was generell bei Männern schlecht ist und bei übergewichtigen noch umso negativer.

    • @Pleb:

      Der "Veredelungsfaktor" ist etwa eins zu sieben. Das heißt, dass ca. 7 kg. hochwertiges pflanzliches Eiweiß eingesetzt werden müssen, um 1 kg. verwertbares Rindfleisch zu erzeugen. Sehr "edel" ist das.

    • @Pleb:

      Ganz zu schweigen von der Hormonpisse im Grundwasser - aber die interessiert ja seit der Pille keinen Grünen mehr.

      • @ioannis:

        Sorry wenn ich da persönlich werde, aber wie beschränkt muss man sein, wenn man denkt, dass der Urin der Tiere einfach in Luft aufgeht?

        Die Tiere fressen den ganzen Tag das Soja und den Mais aus Argentinien.

        ...wie stark der Bedarf sinken würde? Wenn eine Kuh 97% der Nahrung für den Stoffwechsel braucht und 3% von der Energie im Fleisch landet, kann man sich das wohl ausrechnen. Wir würden das Soja direkt verwerten, nicht erst 97% davon in die Luft blasen. Niemand müsste mehr Hungern ;-)

        • @LukeRednax:

          Schonmal - den mittlerweile eine Dekade alten- Film "We Feed the World" gesehen?

           

          Hunger ist, so pervers es rüberkommt, primär keine Frage der Quanität mehr, sondern der Verteilung.

        • @LukeRednax:

          Nur zur Info: der Sojaanteil im Futter der Rinder liegt bei ca. 2%, der Rest sind verschiedene Silagen (Wintergras,Getreide,Klee...). Überhaupt geht das allermeiste Soja für die Ölproduktion drauf, ein kleiner Anteil geht in die menschliche Nahrungsproduktion. Das Abfallprodukt, welches überbleibt, geht in die Tierproduktion. Soja ist ein ganz schlechtes Argument beim Thema Nutzviehhaltung...

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Mir könnte man stundenlang, jeden Tag erzählen, wie böse und schlecht Fleisch ist. Ich wuerds trotzdem essen. Es schmeckt ziemlich gut.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Das denkt sich auch der Vergewaltiger wenn er ein wehrloses Opfer entdeckt!

  • @The real Günni:

     

    "wenn information als menschenverdummung deklariert wird, wo sind wir dann?..." Vermutlich in einem Spiegel-Universum? Oder meinen Sie Information und Menschenverdummung umgekehrt?

     

    Aber egal. Für Sie noch einmal als Klartext der Link, der oben im Text schon versteckt ist:

     

    http://www.monde-diplomatique.de/pm/.fleischatlas

     

    Wenn Ihnen "Zahlen und Fakten" nicht zusagen, können Sie den Atlas mit bunten Bildern sogar kostenlos downloaden. Das reicht dann sicher für eine Meinung.

     

    P.S.: Liebe taz, für Menschen mit rot/grün-Schwäche sollten die Links vllt. noch anders kenntlich gemacht werden. (Ohne Ironie).

  • Nieder mit den Alpen! Ab damit ins Mittelmeer! Für den Bau eines Bewässeungskanals von der Elbe in die Sahara!

    • @Want Amore:

      Soll das Satire sein?

       

      Auch Rinder wünschen Liebe.

      • @lichtgestalt:

        Nein. Wassernutzung in Deutschland ist ja schließlich verantwortlich für Wassermangel anderswo!

  • den katalog wuerde ich gern mal sehen. ich nehme an, dass - wie in einem atlas - einfach nur zahlen und fakten aufgelistet sind.

    frage: wenn information als menschenverdummung deklariert wird, wo sind wir dann?

    • @the real günni:

      "wenn information als menschenverdummung deklariert wird, wo sind wir dann?"

       

      Willkommen im Internet.

      • @DasNiveau:

        non non, monsieur leniveau, juste un petit missverstaendnis, n´est-ce pas?

        oder auch totalausfall

  • Der Wasserverbrauch... ist das so berechnet: Es regnet irgendwo, dann wächst Ackerfutter, und diese Regenmenge wird auf's Rind umgerechnet? Wenn wir nun kein Rind essen, schiene immer die Sonne?

    Oder z.B. Gurken, die zu 97 % aus Wasser bestehen, im gegensatz zum Rinderbraten, ist das besser, wenn die in den Wüsten mit illegalen Brunnen angebaut werden?

    Und: Wasserverbraucht meint ja wohl, dass es weg ist, weg von der Erde, im Weltraum oder so - wie geht das?

    • @ioannis:

      Ok, für Dich geht es hier weiter:

      www.toggolino.de

      • @Wolfram Eisen:

        Ums mal mit toggosprech zu sagen: Boah, voll das Argument.

         

        Also, Professor IQ: Was baut man wohl in Kalifornien (was übrigens auch nicht die ganze Welt ist, die dieser "Atlas" abbilden will), wohl an?

    • @ioannis:

      Wenn Landwirtschaft nur mit Regenwasser betrieben werden würde, gäbe es sicherlich weniger Probleme. Hier wird aber die Bewässerung herangezogen, ohne die selbst in regenreichen Gebieten heutzutage kaum Landwirtschaft betrieben werden kann. Sehen Sie sich doch Kalifornien an. Der US-Bundesstaat ächzt eit Jahren unter einer Dürre, ganze Flüsse trocknen aus und trotzdem befindet sich dort eine der landwirtschaftlich stärksten Regionen der USA.

       

      Wasserverbrauch meint, dass sauberes Grundwasser gepumpt und verbraucht wird. Auch das Wasser, dass Sie zu Hause aus dem Hahn bekommen, ist Grundwasser. Verbrauchtes Wasser darf nicht mehr als Trinkwasser in die Leitungen gepumpt werden. selbst wenn es geklärt wurde.

      • @Jan Berger:

        Mag ja alles stimmen. Nur der zitierte "Wasserexperte" behauptet, wenn Sie duschen oder Landwirte mit Grund- oder Oberflächenwasser Felder bewässern irgendwo auf der Welt deswegen (dem Wasserentzug) Menschen verhungern. Man muss nicht Ökologe sein um zu wissen, das das Wasser nicht aus der Sahelzone nach deutschland geleitet wird oder eine Wasserpipeline über die Alpen und durchs Mittelmeer Blödsinn ist.

        • @Want Amore:

          Weder in diesem Artikel noch im Fleischatlas wird ein Wasserexperte zititert. Das haben Sie sich ausgedacht.

           

          Im Text wird erklärt wie viel Wasser es bedarf, um ein Kilo Folterfleisch zu produzieren. Diese Zahlen sind in wasserarmen Gebieten sicher nicht viel geringer als in wasserreichen Gebieten.

           

          Also, besser lesen, weniger wirr argumentieren!

      • @Jan Berger:

        Aber kaum Trinkawasser für die Bewässerung. Und: Sehen Sie sich mal an, wofür in Kalifornien Wasser in der Landwirtschaft gebraucht wird: Nicht gerade für z.B. Futterkartoffel, die ihrerseits wieder für Unmengen hochwertigen Eiweißes in Rinds- oder Schweinegestalt sorgen würgen. Stattdessen für jede Menge Früchte, die ernährungsphysiologisch etwa das gleiche sind wie eine wasserbombe oder ein Strohhalm voll Wasser.

    • @ioannis:

      Wie wahr, auch Kühe transpirieren, brauchen aber kein Deo, und das ist irgendwie ökologisch.

      Bäume verdunsten das Nass ja schließlich auch in der Umgebung und was wäre da besser als Kühe auf baumbeschatteten Plätzen-

      • @Tecumseh:

        Wenn verdunstet - also Dampf - ist es aber immernoch Wasser und auf der Erde. Wolken. Und aus denen fällt Regen.

        • @ioannis:

          Richtig.

           

          Ein Kleinklima und ein Kreislauf.

           

          Nebenbei bemerkt, die Kühe oben sehen richtig menschlich aus....

  • Versteht mich nicht falsch, auch ich bin Massentierhaltungsgegner und versuche momentan meinen Fleischkonsum auf max. 1-2 mal pro Woche zu beschränken.

    Ich habe mir diese Statistik jetzt aber auch mal angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass dort auch der Wasserverbrauch von einem Kilo Leder mit 16600 Litern angegeben ist, was ja irgendwo auch logisch ist, da noch etwas mehr Wasser als für die Fleischproduktion benötigt wird.

    Auf der anderen Seite frage ich mich, was passiert wenn aus der Kuh sowohl 1 Kilo Fleisch als auch Leder erzeugt wird. Logischerweise kann der Wasserverbauch dann ja nicht bei 32.000 Litern liegen, da es sich ja immer noch nur um eine Kuh handelt. Stattdessen müsste er dann ja eher bei jeweils ca. 8000 Litern für 1 kilo fleisch und 1 kilo Leder liegen, da aus einer Ressource 2 Kilo "Ware" gewonnen werden.

    Sicherlich geht meine Rechnung so auch nicht 100% auf, da aus einer Kuh nicht genauso viele Kilo Leder wie Fleisch gewonnen werden können und wahrscheinlich auch nicht jede Kuhhaut zu Leder verarbeitet wird.

    Nichtsdestotrotz bin ich bei dieser Statistik auch eher skeptisch, da ich keinen Hinweis darauf finden konnte dass diese doppelte Nutzung von Resourcen in die Statistik mit eingeflossen ist.

  • Vielleicht lässt sich mit dem Slogan,

     

    „Weide- und Ackerfläche statt Parkplätze und Asphaltpisten“,

     

    mit der Fleischpartei zusammenarbeiten.

     

    Oder wie wäre es mit der Forderung: „Fleisch muss gesund erzeugt werden können, deshalb keine neue Autobahn und keine neue Umgehungsstraße mehr.

     

    Zumindest könnte diese Denkrichtung im Fleischatlas vertreten sein, oder nicht?

    • @Tecumseh:

      Auf Weiden und Äckern versickert das Wasser sinnlos während anderswo die Menschen verhungern (siehe Fleischatlas)

      • @Want Amore:

        An welcher Stelle steht dieses Zitat? Es ist nicht aus dem Fleischatlas!

  • na ja, über massentierhaltung kann man denken, was man will, aber im wasserreichen deutschland muss wohl kaum jemand verdursten, selbst wenn jedes rind 1 mio. liter wasser verbrauchen würde.

     

    außerdem geht es hier ja hauptsächlich um regenwasser. und das gibt es gratis. diese berechnung wird also nur dann problematisch, wenn felder künstlich bewässert werden müssen. außerdem verschwindet wasser ja nicht einfach. es ist teil des wasserkreislaufes der erde. wenn jemand also nach dem rinderbraten auf klo geht, gibt er die 15k l wasser wieder zurück... http://www.deutschlandradiokultur.de/propaganda-mit-rechenfehler.993.de.html?dram:article_id=239069

    • 3G
      3618 (Profil gelöscht)
      @tazmanier:

      Das Problem ist, dass das Wasser zum großen Teil andernorts verbraucht wird, indem dort die Futterpflanzen angebaut werden werden, die Regenwälder gerodet werden und das Grundwasser mit Pestiziden versaut wird, wie hier übrigens mit den Güllemengen.

  • Die horrenden Wassermengen: Milchmädchenrechnung! Gerade wer die Rinder artgerecht auf grüner Weide sehen will, der sollte nicht das gesamte darauf niedergehende Regenwasser als für Fleischproduktion „verbraucht“ buchen, denn das ist es nicht. Auch wenn dort anstelle der Viehweide ein Öko-Biotop wäre, würde sich dadurch die Niederschlagsmenge nicht ändern und überschüssiges Wasser ebenso wie bei der Viehweide durch Bäche und Flüsse seinen Weg zum Meer finden.

    Damit dieses Wasser den Menschen in der Sahelzone zugute kommt, müssten wir schon eine Eimerkette bis dort hin bilden – und ich weiß jetzt schon, wer dafür gerade keine Zeit hat. Es gibt ja noch so viele Fakten, die ganz dringend bis zur Unkenntlichkeit verbogen werden müssen. Ich warte schon ungeduldig auf den Faktenverbieger 2015.

    • @ko99421:

      Nur schade, dass die Kühe größtenteils eben nicht auf der grünen Weide gehalten werden, sondern im Stall. Und dann gerne mal Kraftfutter aus Südamerika bekommen, für dessen Anbauflächen Regenwald gerodet wurde.

      Falls Sie sich mit ihrem Beitrag selbst als Faktenverbieger bewerben wollten - Glückwunsch, schon keine schlechte Leistung.

  • Und auf der Grundlage welcher Ausgangswerte wollen Sie nachrechnen?

     

    Dass BUND, UNO und WWF sich allesamt verrechnet haben, darf man wohl ausschließen, und ihre Basisdaten dürften diese Organisationen auch nicht frei erfunden haben.

     

    Sie deuten ja selbst zu Recht an, die "andere Seite" habe offensichtlich keine anderen Zahlen - nur andere "Vorstellungen".

    • @HP Remmler:

      Normalerweise rechnen solche Organisationen eben auch nicht alles durch, sondern übernehmen einfach Zahlen von der ersten Quelle.

       

      Aber aus Ihrem feindlichen Tonfall schließe ich, dass Sie mich auf irgend einer "Seite" wähnen. Ich versichere Ihnen, dass dies nicht der Fall ist. Ansonsten gilt genau der Wortlaut meines ursprünglichen Kommentars, auf den Sie übrigens auch gerne direkt hätten antworten können.

  • Die CDU ist und bleibt eine Lobbypartei, die lediglich von der FDP noch übertroffen wird.

    Argumente zählen bei der CDU nicht, einzig Macht und Einfluss ist die Triebfeder. Sie wird heute auf irgendeine Art und Weise ihre gegenwärtige Sichtweise begründen und morgen das Gegenteil darstellen, wenn es im Interesse ihrer Lobbygruppen ist. Zu einem Dialog ist die CDU nicht fähig, das sieht man vor allem wenn sie mal die Macht verloren hat; wie in BaWü und in Thüringen. Auch aus einer Katharsis lernt sie nicht

    • @robby:

      Aber, aber!

       

      Vielleicht die CDU mal richtig (!) ansprechen, etwa damit, dass man sich nicht zu sehr vom Ausland abhängig machen sollte, sowie Schutz der Heimat und deshalb die weitere Bodenversiegelung gestoppt werden muss.

       

      Dabei vortragen, dass es nicht anginge, dass unser Vieh kein Platz zum Weiden hat, weil so viele (ausländische) LKW immer mehr Straßenraum erforderlich machen. Deshalb Verlagerung des Transports auf die Schiene.

      • @Tecumseh:

        "Unser" Vieh kommt eh nur noch bei den wenigsten Bauern auf die Weide, da 1. durch Weidehaltung weniger Kraftfutter durch die Kühe aufgenommen wird, was die Milchleistung verringere und 2. das Rein- und Raustreiben sowie das Umsetzen zu viel Arbeit sei.

         

        So stehen hier im Sommer alle Weiden leer und werden lediglich zur Silageherstellung gemäht.

        • @Ann Ann:

          "So stehen hier im Sommer alle Weiden leer und werden lediglich zur Silageherstellung gemäht"

           

          Und ansonsten bis ans Limit als Gülleverteilflächen genutzt, ja.

  • Wat dem einen sin Uhl,...

     

    Ich will gar nicht einmal behaupten, dass die Zahlen in der Broschüre falsch oder Fleisch eine besonders energieeffiziente Nahrungsquelle sei. Zweifelhaft ist eher, wie hier rückhaltlos applaudiert wird, wenn von zwei Lobbyorganisationen erstelltes Meinungsmache-Material (um das böse P-Wort zu vermeiden) unkritisch in den Unterricht an öffentlichen Schulen übernommen wird. Das scheint den Autor irgendwie so gar nicht zu stören, wohl weil dieses Material der eigenen ernährungspolitischen Position entspricht.

     

    Es ist keine Kunst, eine "zutreffende" Darstellung über so ziemlich jedes Thema zu produzieren, die trotzdem keine objektive Meinungsbildung erlaubt, weil die Fakten nach der Agenda des Autors ausgewählt sind. Dementsprechend wäre das Geschrei auch groß, wenn derlei "Informationsmaterial" - bei aller isoliert betrachteten Richtigkeit der enthaltenen Behauptungen - aus anderer politischer Ecke seinen Eingang ins schulische Curriculum fände, zumal wenn es tatsächlich zur Diskriminierung unschuldiger Kinder führte. Aber hier - Alles bene, sind ja die "Richtigen", die da indoktrinieren und Sündenböcke erschaffen dürfen...

  • Das ganze kann auch zum Bumerang werden. Denn dass "die Umwandlung von Mais und Getreide zu Futtermitteln Millionen Menschen hungern lässt", trifft genauso auf die Umwandlung von Mais und Getreide zu Biogas und Ethanol zu mit entsprechendem Flächenverbrauch.

    Natürlich kann man auch Berechnungen anstellen, wie viel Wasser benötigt wird, um die Nahrung für ein Rind bis zu Schlachtreife zu erzeugen (inkl. der Wassermenge, die das Rind säuft). Ökologisch relevant wird es aber erst dann, wenn betrachtet wird ob seiche diese Wassermenge aus natürlichen Niederschlägen (unproblematisch) oder fossilen Grundwasserreservoirs (problematisch) speist.

    Darüber hinaus gibt es durchaus Regionen (insbesondere Feucht- und Steppengebiete), in denen extensive Viehhaltung (und damit auch Fleischerzeugung) die ökologisch sinnvollste Form der Landnutzung darstellt. Schwarz-weiß ist wieder mal zu oberflächlich und zu kurz gegriffen.

    • @Rotbarsch:

      Welche Regionen kennen Sie so, "in denen extensive Viehhaltung (und damit auch Fleischerzeugung) die ökologisch sinnvollste Form der Landnutzung darstellt."??

      Auch wird hier nix gesagt von wegen: gar kein Fleisch mehr. Einfach nur weniger wär ja schon mal ein ganz guter Anfang, das erst mal ein Bewusstsein entsteht für die Problematik. Und das mit dem Biogas ist im Grunde die gleiche Baustelle. Aber auch hier gibt es sinnvolle Erzeugungsmöglichkeiten, z.B. mit Mist und Müll. Der erste Schritt ist in jedem Fall, darüber zu reden und nach Alternativen zu suchen, bis jetzt wird ja vor allem so getan, als ob die kritische Betrachtung des Fleischkonsums immer nur auf totalen Verzicht hinausläuft und eine Schmälerung der Lebensqualität. Dabei kann es höchstens gesundheitsfördernd sein, sich über den Fleischkonsum mal Gedanken zu machen.

      • @Ute Krakowski:

        Konkretes Beispiel: Extremadura in Spanien. Dort werden die schwarzen iberischen Schweine in die Stein-und Korkeichenwälder zur Mast getrieben. Der so erzeugte Jamon iberico ist eine ebenso schmackhafte wie lukrative Einnahmequelle. Die Wälder wurden so vor der Abholzung bewahrt (und wurden kein "mare plastico" wie um Almeria, wo Tomaten, Gurken und Salat mit fossilem Grundwasser gezogen werden) und bilden ein wertvolles Ökosystem, u.a. das Hauptüberwinterungsgebiet der europ. Kraniche.

      • @Ute Krakowski:

        Generell überall da, wo es zu feucht oder zu trocken für die konventionellen Feldfrüchte ist, d.h. wo für den Pflanzenanbau künstlich ent- bzw. bewässert werden müsste. Die Trockenlegung wäre durch die daraus resultierende massive Methanfreisetzung zusätzlich problematisch.

        In den Feuchtgebieten könnte man z.B. Wasserbüffel halten (auch in D), in den Trockengebieten Schafe, Ziegen, Pferde, Esel. Dort, wo es für Pflanzenanbau zu kalt ist, bietet sich Rentier- oder Yakzucht an.

        Auf Deutschland übertragen träfe dies auf alle Gebiete zu, die man aus Landschafts- und Artenschutzgründen frei von Baum- und Buschbewuchs halten möchte sowie Freiflächen um Flughäfen, entlang von Deichen und Verkehrswegen.

        Dieses extensiv erzeugte Fleisch wäre auch ernährungsphysiologisch wertvoller als anderes.

        Natürlich lohnt Nachdenken. Das Drücken auf die Tränendrüse von Schulkindern ("weil wir Schnitzel essen wollen, verhungern in Afrika Kinder") zählt aus meiner Sicht aber nicht dazu, sondern ist billige Propaganda. Darauf hätte die CDU aufmerksam machen können. Die betreiben nur ihrerseits welche.

  • Als treuer Hörer von More or Less von der BBC muss ich sagen, dass nur weil namhafte Organisationen eine bestimmte Zahl verwenden, das noch nicht für ihre Richtigkeit garantiert. Das einzige, was hier hilft, ist nachrechnen. Auf der anderen Seite ist "ich kann mir das nicht vorstellen" natürlich auch kein sehr guter Einwand gegen eine bestimmte Statistik ;)

     

    http://www.bbc.co.uk/podcasts/series/moreorless

    • @Christian:

      Nachrechnen!

       

      Wie viel Hühnern könnte man eine Freilandhaltung auf der Fläche von einem Kilometer vierspuriger Autobahn ermöglichen?

       

      Danke!

      • @Tecumseh:

        Ich hab den Witz nicht verstanden, sorry.

      • @Tecumseh:

        maximal 7375 Hühnern