Bundesweites 49-Euro-Ticket: Drei Milliarden sind nicht genug
Bund und Länder sollen die Ausgaben für das 49-Euro-Ticket übernehmen, fordert der Fahrgastverband. Es ist unklar, ob das bereitgestellte Geld reicht.
Bund und Länder müssten die Ausgaben der Verkehrsunternehmen für das Ticket komplett ausgleichen. „Zudem muss Geld für die hohen Energiekosten, Personal und den Ausbau des Nahverkehrs zur Verfügung gestellt werden“, mahnte er. Sonst drohte die Abbestellung von Verkehrsverbindungen. „Dann geht für den Fahrgast der Schuss nach hinten los“, sagte Naumann. Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland wird von Bundesländern oder kommunnalen Zweckverbänden bei den Betreibern bestellt.
Naumann kritisierte in der Diskussion um die Nachfolge für das 9-Euro-Ticket die Schwerpunktsetzung: „Die Politik hat das ganze System ÖPNV in die Enge getrieben, weil es sich erst auf das Ticket konzentriert hat statt auf den Ausbau des Nahverkehrs“, sagte er. „Damit hat die Politik den dritten Schritt vor dem ersten gemacht.“
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hatte bereits am Mittwoch mehr Geld vom Staat gefordert. Einnahmeverluste und Zusatzkosten der Unternehmen müssten „vollständig und dauerhaft“ ausgeglichen werden, hieß es. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche darauf geeinigt, neben einer Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund den ÖPNV in den Ländern mitfinanziert, jeweils 1,5 Milliarden Euro zu zahlen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden