Bundesliga-Aufstieg in Gefahr: HSV hat Angst vorm Frühling

Gegen Kiel quälen sich die HSV-Fußballer zu einem 0:0. Verspielen sie mal wieder den Aufstieg?

Fußballspieler in weißen Trikots und roten Hosen bilden Schulter an Schulter einen Kreis

Verpassen sie erneut den Aufstieg? Spieler des Hamburger SV vor dem Spiel gegen Holstein Kiel Foto: Marcus Brandt/dpa

HAMBURG taz | HSV-Fans müssen den Frühling wirklich hassen. Seit dem Bundesliga-Abstieg 2018 kommt ihre Mannschaft recht verlässlich mit einer Hoffnung stiftenden Platzierung aus dem Winter – und ebenso regelmäßig verspielt sie den Wiederaufstieg, sobald die ersten Vögel zwitschern. Und gerade sieht es aus, als sollte das Gesetz der Serie auch in diesem Jahr wieder gelten.

Bei strahlendem Sonnenschein und 17 Grad haben sich die Hamburger am Sonnabend zu einem 0:0 gegen Holstein Kiel gequält. Dabei sah es aus, als könnten sie den von ihrem Trainer Tim Walter gelehrten bedingungslosen Offensivfußball nicht auf den Rasen bringen, wenn der Lehrmeister nicht selbst an der Seitenlinie steht. Der musste von der Tribüne aus zuschauen, nachdem er beim 2:4 in Karlsruhe in der Vorwoche wegen Meckerns vom Platz geflogen war.

Am Ende mussten die HSVer noch dem Sportsmann Fabian Reese dankbar sein, der, von der HSV-Verteidigung vehement bearbeitet, gleich zweimal darauf verzichtet hatte, sich fallen zu lassen und so einen Elfmeter für Holstein herauszuholen.

Spitzfindig könnte man sagen, dass der Aufstieg für den HSV über Holstein Kiel führt: In bisher keinem Zweitligajahr hatten die Hamburger gegen den kleinen Nachbarn mehr als zwei Punkte geholt. Und in jedem Jahr hätten zwei Siege gegen die Kieler dem HSV mindestens die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation eingebracht, zweimal sogar den direkten Aufstieg. Jetzt sind es nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel schon vier Punkte gegen Holstein, so viele wie noch nie – aber ob das am Ende reicht?

Provinzclub Heidenheim ist vorbeigezogen

Es ist ein schwacher Trost, dass der lange souveräne Aufstiegskonkurrent Darmstadt 98 derzeit auch seine Wackler hat. Im Windschatten der beiden ist der FC Heidenheim vorbeigezogen, holte sich zumindest für ein paar Stunden die Tabellenführung.

Für die HSV-Fans, die die 57.000 Plätze im Volksparkstadion seit Wochen verlässlich füllen und über 90 Minuten lautstark Betrieb machen, wäre es besonders bitter, wenn am Ende der schwäbische Provinzklub Heidenheim statt des HSV in die Erste Bundesliga aufstiege – mit einem gerade mal 11.000 Fans fassenden Stadion, das selbst bei Zweitliga-Spitzenspielen nicht immer voll ist.

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