Bundesliga, 25. Spieltag: Bayern schwächelt hoeneßlos
Im ersten Spiel ohne Präsidenten gewann Bayern München lediglich mit 2:1 gegen Bayer Leverkusen. Mönchengladbach, Hannover und Mainz holten allesamt Auswärtssiege.
BERLIN dpa | Im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Uli Hoeneß als Präsident und Aufsichtsratschef hat der FC Bayern München einen weiteren Schritt zur schnellsten Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte gemacht. Der Triple-Gewinner kam am Samstag gegen Bayer Leverkusen zu einem unspektakulären 2:1 (1:0) und vergrößerte nach dem 1:2 (0:2) des ersten Verfolgers Borussia Dortmund am Nachmittag im West-Duell gegen Borussia Mönchengladbach den Vorsprung auf 23 Punkte.
An den kommenden neun Spieltagen sind nur noch 27 Zähler zu vergeben. Damit könnten die Münchner im günstigsten Fall schon nächste Woche im Spiel beim FSV Mainz 05 die 24. Meisterschaft sicherstellen. Borussia Dortmund im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation nur noch einen Punkt vor Schalke 04, das am Freitag mit 2:1 in Augsburg gewonnen hatte, auf dem zweiten Platz.
Huub Stevens musste bei seinem Einstand als Coach des VfB Stuttgart mit einem 1:1 bei Werder Bremen zufrieden sein. Damit blieben die Schwaben zum zehnten Mal nacheinander sieglos. 1899 Hoffenheim verlor trotz 2:0-Führung mit 2:4 gegen Mainz 05. Hannover 96 (3:0 bei Hertha BSC) brachte sich neun Runden vor Saisonende wohl endgültig in Sicherheit.
Eintracht Braunschweig ist nach dem 1:1 im Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg weiterhin Letzter. Der VfL Wolfsburg verpasste es derweil, näher an die Champions-League-Plätze heranzurücken und fiel mit 40 Punkten auf Platz sechs hinter dem FSV Mainz 05 (41) zurück. Dritter und Vierter sind der FC Schalke 04 (47), der am Freitag beim FC Augsburg 2:1 gewann, und Leverkusen (44).
50 Bundesligaspiele ohne Niederlage
Fast schon erstaunliche 44 Minuten mussten die Bayern-Fans warten, ehe Mario Mandzukic für die Münchner Führung sorgte. Zuvor hatten die Leverkusener einige gute Aktionen nicht verwertet. Im zweiten Durchgang lief alles seinen geregelten Gang. Bastian Schweinsteiger beseitigte letzte Zweifel am 17. Bundesliga-Erfolg in Serie und dem 50. Spiel hintereinander ohne Niederlage.
Leverkusen kam nur durch Stefan Kießling in der Nachspielzeit zum Anschlusstreffer. Der Platz von Uli Hoeneß im Stadion blieb allerdings leer. Der langjährige Bayern-Patron war am Donnerstag zu drei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden und hatte einen Tag später den Rücktritt von seinen Ämtern beim FC Bayern erklärt.
Wenige Tage nach der Vertragsverlängerung von Lucien Favre bis 2017 beendete Gladbach ausgerechnet bei Champions-League-Finalist Borussia Dortmund seine Negativserie und verbuchte den ersten Sieg in diesem Jahr. Raffael (31.) und Max Kruse (40.) trafen für die Borussia, die ab der 69. Minute nach einer Roten Karte für Harvard Nordtveit in Unterzahl spielten. Für den BVB reichte es nur noch zum Anschlusstreffer durch Milos Jojic (77.).
Hunt kontert Niedermeier
In Bremen ließ Abwehrspieler Georg Niedermeier seinen neuen Coach Stevens, der zu Wochenbeginn den glücklosen Thomas Schneider abgelöst hatte, mit dem Führungstor in der 55. Minute erstmals jubeln. Bereits in der ersten Halbzeit hatte der VfB die große Chance zur Führung, aber Martin Harnik setzte an alter Wirkungsstätte einen Handelfmeter an den Außenpfosten (45.). So reichte es für den VfB nicht zum Sieg, denn Aaron Hunt glich für Werder elf Minuten vor Schluss per Freistoß aus.
Für Wolfsburg ist Nachbar Braunschweig indes kein Lieblingsgegner. Nach dem 0:2 vor eigenem Publikum in der Hinrunde ließen die Wölfe erneut Punkte gegen den Tabellenletzten liegen. Dabei hatte Luiz Gustavo noch für die Führung gesorgt (36.), doch Karim Bellarabi gelang der Ausgleich (48.). Der Stürmer hatte auch schon im Hinspiel getroffen. Ansonsten war ihm in der gesamten Saison nur ein weiteres Tor gelungen.
Hannover 96 kam durch Tore von Lars Stindl (49.), Jan Schlaudraff (57.) und Szabolcs Huszti (90.+1) in Berlin zum Sieg. Wieder einmal ein verrücktes Spiel bekamen die Zuschauer in Sinsheim geboten. 2:0 lag Hoffenheim durch Tore von Eugen Polanski (49.) und Roberto Firmino (52.) in Führung, doch Mainz drehte mit drei Toren innerhalb von neun Minuten das Spiel. Eric Maxim Choupo-Moting (67.), Benedikt Saller (73.) und Shinji Okazaki (75.) trafen für Mainz. Okazaki setzte auch den Schlusspunkt (90.+2). In der ersten Halbzeit scheiterte zudem Hoffenheims Sejad Salihovic vom Elfmeterpunkt (3.).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Schwedens Energiepolitik
Blind für die Gefahren