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Brand in Flüchtlingshalle in DüsseldorfZwei Bewohner unter Verdacht

Eine Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft stand Anfang der Woche in Flammen. Zwei Bewohner sollen das Feuer gelegt haben. Eine Warnung sei dem vorausgegangen.

Was übrigblieb: Rauch Foto: dpa

DÜSSELDORF dpa | Der Großbrand in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft mit rund zehn Millionen Euro Schaden soll von zwei Bewohnern gelegt worden sein. Einer der beiden 26-Jährigen aus Nordafrika sei beobachtet worden, wie er brennbare Flüssigkeit auf eine Matratze geschüttet und angezündet habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Der andere habe die Tat gegenüber Bewohnern und Journalisten gestanden: „Wir mussten das tun, damit sich etwas ändert“, habe er gesagt.

Er gelte als Rädelsführer einer achtköpfigen Gruppe von Unzufriedenen, die schon häufiger in der Halle für Ärger gesorgt habe. Gegen beide Männer wurde Haftbefehl wegen Verdachts der schweren Brandstiftung erlassen, wie ein Polizeisprecher am Abend mitteilte. Obwohl in der Halle zur Tatzeit auch Menschen schliefen, wertete die Staatsanwaltschaft die Tat nicht als versuchten Mord.

Die genaue Nationalität der Verdächtigen wurde nicht mitgeteilt. Die insgesamt acht festgenommenen Männer hätten zunächst falsche Nationalitäten genannt und sich als Syrer oder Iraker ausgegeben. Auslöser sei die Mittagessen-Ausgabe gewesen. Die Muslime, die sich nicht an den Fastenmonat Ramadan halten wollten, hätten sich über das aus ihrer Sicht zu dürftige Mittagessen beschwert. „In diesem Bereich ist das Motiv zu suchen“, sagte ein Ermittler.

In der Halle habe es bereits vier Ermittlungen wegen Bränden gegeben und vor zwei Wochen eine versuchte Brandstiftung im gleichen Bereich der Flüchtlingsunterkunft.

Vorangegangene Drohung

Dem Großbrand sei eine Drohung vorangegangen: Es werde etwas passieren, wenn sich nichts ändere. Einer der Männer aus der achtköpfigen Gruppe sei bereits als nordafrikanischer Intensivtäter registriert und mit Diebstählen und Drogendelikten aufgefallen. Am Dienstag waren 300 Polizisten im Einsatz, davon 100 Ermittler.

Durch den Brand am Dienstag wurde die Unterkunft, in der 282 Männer lebten, komplett zerstört. Der Abriss der 6.000 Quadratmeter großen Halle der Düsseldorfer Messe habe bereits begonnen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Feuerwehr hatte in der Nacht noch Glutnester gelöscht und war am Mittwochmorgen abgezogen.

In der Halle hätten Christen und Muslime unter einem Dach gelebt, sagte eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes. Die Stimmung sei schwierig gewesen und habe sich mit Beginn des Ramadans noch verschlechtert. Es sei zu Gewalttätigkeiten gekommen. DRK-Mitarbeiter, Wachleute und Polizisten seien bespuckt und mit Schuhen beworfen worden.

Die unterschiedlichen Gruppen hätten sich jeweils benachteiligt gefühlt, obwohl mit einer zusätzlichen Essensausgabe um 22 Uhr auf die Belange der Muslime im Ramadan Rücksicht genommen worden sei. Hinweise auf eine Brandstiftung von außen oder gar einen fremdenfeindlichen Hintergrund gibt es nicht. Videoaufnahmen von Bewohnern sollen zeigen, wie das Feuer in einer Ecke der Halle ausbricht.

Angespannte Unterbringungssituation

In der ehemaligen Lagerhalle der Düsseldorfer Messe waren vor allem Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Nordafrika untergebracht. Beim Ausbruch des Brandes waren den Angaben zufolge etwa 130 Menschen im Gebäude, einige von ihnen schliefen. 28 Flüchtlinge zogen sich leichte Rauchvergiftungen zu. Auch ein Feuerwehrmann und ein Helfer aus der Unterkunft wurden leicht verletzt.

In der Landeshauptstadt gibt es seit einiger Zeit Probleme mit Zuwanderern aus Nordafrika. Beim Auswerte- und Analyseprojekt „Casablanca“ hatte die Polizei 2.244 Verdächtige aus Nordafrika erfasst, die in der Landeshauptstadt als Trick- und Taschendiebe ihr Unwesen treiben sollen.

Wegen der Zuständigkeiten beim Bundesamt für Migration waren nordafrikanische Zuwanderer überwiegend Nordrhein-Westfalen zugeteilt worden. Inzwischen gibt es einen Zuweisungsstopp für Flüchtlinge aus mehreren nordafrikanischen Ländern nach NRW.

In Düsseldorf seien derzeit rund 7.000 Flüchtlinge untergebracht, sagte Jürgen Riegner vom städtischen Sozialamt. Die Unterbringungssituation sei angespannt. Für die aus der Halle geretteten Bewohner stellte das Land in der Nähe eine Landesunterkunft zur Verfügung.

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10 Kommentare

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  • Das waren bestimmt Leute von der ISIS die alles destabilisieren wollen. Ich wüßte sonst nicht warum ein politisch Verfolgter, der dem Tod entronnen ist, ein Flüchtlingsheim abfackeln sollte.

  • „Wir mussten das tun, damit sich etwas ändert“ - Das haben sich die Nazis sicher auch gedacht, als sie eine Unterkunft angezündet haben. Haftstrafe: 7-8 Jahre.

     

    "Obwohl in der Halle zur Tatzeit auch Menschen schliefen, wertete die Staatsanwaltschaft die Tat nicht als versuchten Mord."

     

    Und warum nicht?! Konnte keinerlei Begündung dafür im Text finden...

  • Schlechter service also,bin echt sprachlos wegen sowas brennt er das Flüchlingsheim nieder ,für mich ist das mehrfacher Mordversuch mit Sachschaden in Millionen höhe,nicht abschieben sondern abarbeiten bis zum Lebensende.

  • Kann man die diese "kriminellen Nordafrikaner", in Klardeutsch Marokkaner, nicht nach Sachsen schicken? Da können die sich dann mit den Neonazis kloppen und ganz egal wer gewinnt, wir haben ein Problem weniger.

     

    "DRK-Mitarbeiter, Wachleute und Polizisten seien bespuckt und mit Schuhen beworfen worden."

     

    Konsequenzen hatte das keine?

     

    " „Wir mussten das tun, damit sich etwas ändert“, habe er gesagt."

     

    Schwere Brandstiftung wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr geahndet. Besonders schwere Brandstiftung mit mindestens fünf Jahren. So oder so, er wird abgeschoben. Damit hat sich für ihn dann auch etwas geändert. Bei 10.000.000€ Schulden, hätte der wohl sowieso nicht viel Zukunft in Deutschland.

  • >> In der Halle habe es bereits vier Ermittlungen wegen Bränden gegeben und vor zwei Wochen eine versuchte Brandstiftung im gleichen Bereich der Flüchtlingsunterkunft.

    • @P Thurn:

      Die Anmerkung zu dem Textauszug:

       

      Kommt hier vielleicht Licht in das Dunkel der über tausend Übergriffe auf Flüchtlingsheime, die ein Einspieler bei Anne Will neulich konstatierte.

  • "Obwohl in der Halle zur Tatzeit auch Menschen schliefen, wertete die Staatsanwaltschaft die Tat nicht als versuchten Mord."

     

    Der Rechtstaat funktioniert jedenfalls noch, auch wenn Refugees gegen Refugees vorgehen.

  • Was muss das für eine entsetzliche Situation für die Mitarbeiter und Polizisten sein. Bespuckt und beleidigt zu werden und trotzdem jeden Tag diese Leute zu versorgen. Ich würde vorschlagen das Frau Merkel, Frau Roth und Frau Göring-Eckardt diese Arbeit für einige Wochen übernehmen sollen.

    • @Thomas Ebert:

      Es würde ja erst mal reichen die Verantwortlichen vor Ort zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn das so stimmt wie geschrieben, dann waren Probleme ja bereits bekannt (Polizei, Feuerwehr, Betreiber, Stadt,...) und weitere Eskalation hätte verhindert werden können. Anscheinend müssen erst Menschen sterben bevor sich an solchen Zuständen etwas ändert.

  • Tja, die leidliche Frage: Was tun bei schlechtem Service?