Boom der Erneuerbaren: Rekordzuwachs bei Wind und Solar
Die Internationale Energieagentur erwartet ein globales Rekordplus bei den Erneuerbaren im Jahr 2021. Und trotzdem reicht das Wachstum nicht aus.
Wenn sich das Wachstum so fortsetze, würden die Kapazitäten der Erneuerbaren im Jahr 2026 mit 4.800 Gigawatt die der fossilen Energieträger und der Atomkraft überschreiten, prognostiziert die IEA. Allerdings müsste das Wachstum beim Zubau grüner Energieträger verdoppelt werden, um das Ziel zu erreichen, weltweit bis 2050 bei Netto Null Emissionen zu sein, heißt es in dem Bericht.
China ist zwar weiter weltweit CO2-Emittent Nummer 1, aber auch die global treibende Kraft beim Ausbau der Erneuerbaren. 43 Prozent der neuen Anlagen werden laut IEA in den kommenden Jahren in diesem Land liegen. Europa folgt als Region vor den USA und Indien. Indien soll im globalen Vergleich am schnellsten beim Ökostrom wachsen. Die Zuwachsraten der Erneuerbaren im Schwellenland sollen sich im Vergleich zu 2015 bis 2020 verdoppeln.
In Europa wird es ebenfalls mehr Erneuerbare geben, auch weil die Politik laut IEA viele Barrieren bei Genehmigung, Netzintegration oder Fragen der sozialen Akzeptanz aus dem Weg räumen dürfte. Am Mittwoch hat der deutsche Energiekonzern RWE in Dänemark einen großen Auftrag zum Bau eines Offshore-Windparks an Land gezogen. Das umgerechnet 2 Milliarden Euro teure Projekt sei bislang das größte seiner Art im Land, teilte die dänische Energiebehörde mit.
Zuschlag für Windpark in Dänemark
RWE sei per Los aus der Ausschreibung als Sieger hervorgegangen. Der Wettbewerb sei so groß gewesen, dass weltweit zum ersten Mal der Gewinner einer Offshore-Ausschreibung einem Staat auch noch einen Zuschlag bezahle. Der Windpark namens Thor werde vor der dänischen Westküste errichtet und solle im Jahr 2027 seinen vollen Betrieb aufnehmen, erklärte RWE.
Nach seiner Inbetriebnahme könne Thor Ökostrom für den Bedarf von rund 1,4 Millionen dänischen Haushalten erzeugen, hieß es. Der Energiebehörde zufolge wird RWE dafür in den ersten Jahren der Produktion dem Staat einen Abschlag von insgesamt etwa 2,8 Milliarden dänischen Kronen (rund 376 Millionen Euro) zahlen.
Thor ist einer von drei großen Offshore-Windparks, die Dänemark plant, um bis 2030 seinen Kohlendioxid-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 70 Prozent zu senken. Die EU-Kommission will bis 2030 den CO2-Ausstoß in Europa um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 senken, in Deutschland sollen es nach den Plänen der Ampel-Koalition 65 Prozent sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Pistorius lässt Scholz den Vortritt
Der beschädigte Kandidat
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Haftbefehl gegen Netanjahu
Begründeter Verdacht für Kriegsverbrechen
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin