Erneuerbare Energien in China: Solar-Ausbau wird verdoppelt

Schon 2021 baute China fast so viele neue Solaranlagen, wie es in Deutschland insgesamt gibt. 2022 soll das nochmal verdoppelt werden.

Übersicht einer Solaranlage

Solaranlage in Ruicheng Foto: Sam McNeil/ap

In China soll der Ausbau Erneuerbarer Energien im laufenden Jahr stark steigen. Die Nationale Energiebehörde NEA prognostiziert, dass bis Ende 2022 Solaranlagen mit einer Leistung von 108 Gigawatt gebaut werden. Im Jahr 2021 waren rund 53 Gigawatt neu gebaut worden – der Zubau wird also mehr als verdoppelt. Auch im Vergleich zu den Solaranlagen, die es bereits gibt, ist es viel: Ende 2021 gab es in China Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 306 Gigawatt.

Der NEA zufolge wurden allein bis April 2022 bereits 16 Gigawatt hinzugebaut und insgesamt seien Solarprojekte mit einer Leistung von 121 Gigawatt in Arbeit – ein Teil davon wird wohl erst nach Jahresende fertig. Der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) zufolge führt China derzeit weltweit bei der Energieproduktion aus Erneuerbaren Quellen mit rund 635 Gigawatt Leistung aus Solar und Windkraft. Diese soll bis 2030 auf 1.200 Gigawatt steigen – ein Ziel, das bei dem jetzigen Tempo sogar vorzeitig erreicht werden könnte.

Zum Vergleich: In Deutschland gab es Ende 2021 Solaranlagen mit einer Leistung von 58 Gigawatt, davon waren 5 Gigawatt während des Jahres dazugebaut worden. Insgesamt gibt es hier 122 Gigawatt aus Solar und Windkraft.

Im Jahr 2012 hatte China nur 6 Gigawatt an Solaranlagen, eine Zahl, die in den vergangenen zehn Jahren auf das Fünfzigfache gestiegen ist. In Deutschland stieg während der gleichen Zeit die Solarkapazität von 36 auf 58 Gigawatt – sie hat sich also nicht einmal verdoppelt.

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Der beschleunigte Zubau macht China allerdings an anderer Stelle zu schaffen, berichtet Bloomberg: Das Stromnetz kann in Spitzenzeiten nicht so viel Strom aus Erneuerbaren Energien aufnehmen, wie produziert wird. In manchen Gegenden werde etwa ein Zehntel des produzierten Stroms verschwendet, heißt es dort. In den kommenden Jahren seien aber weitere Investitionen in Stromleitungen und Speichertechnologien zu erwarten.

Obwohl China beim Ausbau der Erneuerbaren Energien weltweit führend ist, machen diese derzeit weniger als ein Drittel der Stromproduktion aus. Etwa 29 Prozent der Stromproduktion kamen laut dem Thinktank Ember 2021 aus erneuerbaren Quellen, dagegen 66 Prozent aus fossilen Quellen und etwa 5 Prozent aus Atomkraft. In Deutschland war 2021 bereits 40 Prozent der Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen. Weltweit sind es 28 Prozent.

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