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Bildungsplan in Baden-Württemberg192.000 können doch irren

Bildung bleibt unterm Regenbogen: Der Petitionsausschuss in BaWü lehnt eine Petition ab, die sich gegen sexuelle Vielfalt im Lehrplan aussprach.

Sieg der Toleranz: Demo für den neuen Bildungsplan im Sommer diesen Jahres Bild: dpa

STUTTGART taz | Gabriel Stängle, Realschullehrer aus dem Nordschwarzwald, reagiert „erstaunt und verständnislos“: Seine Petition wurde am Mittwoch im Petitionsausschuss des Landtags abgebügelt. Mit ihr hatte Stängle zu Beginn des Jahres eine Welle angestoßen, die Baden-Württemberg völlig unerwartet in den Mittelpunkt einer deutschlandweiten Diskussion spülte: Soll an Schulen verpflichtend über sexuelle Vielfalt gesprochen werden? Stängle sprach sich vehement dagegen aus, weil er „eine ideologische Umerziehung“ fürchtete.

Er forderte eine Überarbeitung des Bildungsplanentwurfs und völlige Transparenz bei weiteren Schritten auf dem Weg zum neuen Bildungsplan. Gut 192.000 Menschen unterzeichneten die Petition im Internet.

Nun wurde sie im Petitionsausschuss des Landtags Baden-Württemberg von der grün-roten Mehrheit abgelehnt. „Der Petition kann nicht abgeholfen werden“, heißt es offiziell. Zur Begründung wird mitgeteilt, dass die Landesregierung an ihrem Ziel festhalte, das Thema „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in den neuen Bildungsplänen zu verankern. „Deshalb hat der Petent mit seinem Anliegen keinen Erfolg“, erklärte die Ausschussvorsitzende Beate Böhlen (Grüne).

Gabriel Stängle ist auf die ausführliche Begründung des Petitionsausschusses gespannt. „Wenn sich zeigt, dass diese genauso substanzlos ausfällt wie die erste Erklärung von Frau Böhlen, wäre das ein Armutszeugnis für die grün-rote Ausschussmehrheit“, sagt er auf Anfrage der taz.

Einführung verschoben

CDU und FDP hatten vorgeschlagen, die Petition „als Arbeitsmaterial“ für die weitere Ausarbeitung der Bildungspläne an die Landesregierung weiterzuleiten, sagt die Sprecherin der CDU-Fraktion, Isabel Kling. Dass Grün-Rot dies abgelehnt habe, sei ein „Beleg für die Missachtung des Bürgerwillens“. Die Fraktion berate, ob sie in dieser Sache noch etwas unternehmen werde.

Demnächst wird der Beschlussvorschlag dem Landtag vorgelegt. Die Abstimmung dort ist nur noch reine Formsache. Sie dürfte mit den Stimmen von Grün-Rot auch dort gegen die Petition ausfallen.

Nach den heftigen Protesten hatte die Landesregierung die Überarbeitung des Plans angekündigt. Akzeptanz sexueller Vielfalt soll nun nur noch eine von sechs Leitperspektiven sein. Die Einführung der neuen Bildungspläne wurde um ein Jahr auf das Schuljahr 2016/17 verschoben.

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75 Kommentare

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  • Merkt eigentlich keiner, wie verlogen lächerlich diese Debatte hier ist?

     

    Da lässt sich eine Regierung einen Bildungsplan einfallen, in dem Toleranz und Vielfältigkeit, auch sexuelle, Werte sein sollen, die so eben beschlossen hat, dass das natürlich nicht für alle gilt. Romas aus den Balkanländern, auch, wenn sie dort verfolgt werden, weil sie schwul sind, gehören sofort abgeschoben, sagt diese Regierung, die diesen Bildungsplan aufstellt.

     

    Und es wirft ein Zeichen auf all diejenigen, die nur das mit der sexuellen Vielfalt herauslesen und diesen heuchlerischen, bigotten und damit völlig verlogenen Bildungsplan verteidigen, dass Toleranz für sexuelle Vielfalt natürlich ihre Grenzen hat, wenn Roma aus dem Balkan diese Toleranz spüren wollen.

     

    Da brauche ich mir über die Gegner des Bildungsplans schon gar keine Gedanken mehr zu machen, wenn selbst die Befürworter solche Begrifflichkeiten von Toleranz und Vielfalt haben.

    • @Age Krüger:

      Ulkige Koinzidenz: Las direkt vor Ihrem Kommentar gerade einen historischen Artikel darüber, wie in den USA des 19. Jahrhunderts die Sklaverei abgeschafft wurde und Afro-AMerikaner wählen durften.. aber Frauen immer noch nicht.

      Idealistisch gesehen sollten natürlich immer alle - insbesondere direkt zusammenhängende - Missstände auf einmal abgeschafft werden.

      ABer realistisch und rhetorisch gefragt: Hätten Sie bis dahin erstmal nicht den Afro-AMerikanern Wahlrecht gegeben (weil die Frauen noch keins haben) oder erstmal den Frauen nicht (weil die Afro-Amerikaner noch keins haben)?

       

      Vielleicht ist ja ein bisschen Bildung zum Thema, dass niemand wegen seiner Form der konsensuellen Liebe benachteiligt sein darf (Bildungsplan), ein guter erster Schritt, damit sich dann endlich genug Menschen für das Asylrecht der schwulen Roma einsetzen?

      Frustrierend, ja, dieser Fortschritt in ewigen kleinen Schritten und Rückschritten, aber vielleicht realistisch. (Das mit dem Frauenwahlrecht hatte dann übrigens auch viel besser geklappt nachdem man die Emanzipation der Afro-Amerikaner als Beispiel anführen konnte.)

      Solange in dieser Republik immer noch ernsthaft darüber diskutiert wird, ob Homophobie gut ist (Matussek) oder Homos Kinder gefährden, und kein Bildugsplan etwas an dieser Denke ändert, sehe ich für die schwulen Roma auch erstmal schwarz. :(

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Also inwiefern die heterosexuelle Ehe und klassische Familie allein durch die Existenz und die gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität gefährdet sein soll, konnte bisher keiner mit vernünftigen Sachargumenten belegen...

    • @4845 (Profil gelöscht):

      Die vernünftigen Sachargumente braucht's ja leider auch nicht. Früher hat man die Leute massenweise davon überzeugen können, dass "der Jude" an allem Schuld ist, und jetzt ist halt die Homolobby der Untergang des Abendlandes.

      Beide Fälle möchte ich dabei ausdrücklich nicht gleichsetzen, sondern nur eine in deisem Punkt vergleichbare Denke herausstellen:

      Für komplexe Probleme (Arbeitslosigkeit, Demographiewandel etc.) wird ein einfacher Sündenbock gesucht. Das ganze noch verbrämt mit etwas pseudowissenschaftlichem Geschwurbel à la Rassenlehre (damals) oder "Anti-Gendertheorie" (heute, siehe Herr Labolg weiter unten) - wobei in beiden Fällen keine ernsthaften biologischen, soziologischen oder sonstigen Kentnisse notwendig sind, damit's irgendwie als "Begründung" für die tumben Ressentiments klingt.

       

      Und in beiden Fällen merken die Tumben nicht, dass sie am Ende nicht nur einer Minderheit massivst Schaden zufügen, sondern sich letztlich ins eigene Knie schießen.

  • Ohne Eltern läuft da nichts.

     

    Sonst endest das wie in der DDR, wo die Eltern gezwungen waren, zu Hause erstmal richtig zu stellen, was in der Schule an Unsinn verzapft wurde.

     

    Tja, liebe Linke, gegen uns habt ihr schlechte Karten.

     

    Tip:

    Wie wäre es, wie in der Ex-DDR die Kinder auszufragen/spionieren, was die Eltern sagen und denken - und dann Strafen wegen -ismus und -phobie zu verhängen?

     

    Oder geht das nicht wegen den Erfahrungen mit dem Veggie-Day?

    • @Frank Mustermann:

      "Tip:

      Wie wäre es, wie in der Ex-DDR die Kinder auszufragen/spionieren, was die Eltern sagen und denken - und dann Strafen wegen -ismus und -phobie zu verhängen?"

       

      Ach, deshalb haben die Gaucks Vater nach Sibirien verschafft. So ist das abgelaufen.

      Wissen Sie noch mehr über unseren Bundespräsidenten und was Frau Merkel erzählt haben muss über ihre Eltern, wenn sie trotz des Makels Pfarrerstochter zu sein, Physik studieren konnte und eine FDJ-Funktionärin werden konnte?

       

      Also, Sie meinen auch, die Schwaben und Badener Hinterwäldler sind, die noch Kinder brauchen, um alles über die Eltern zu erfahren und das nicht über BND und NSA mit moderner Datentechnik erfahren können?

    • @Frank Mustermann:

      "...wo die Eltern gezwungen waren, zu Hause erstmal richtig zu stellen, was in der Schule an Unsinn verzapft wurde."

      Keine Sorge, gar nicht nötig. Die Kids gucken einfach im Netz. Booah sogar auf den Kika seiten nur positives über Homos. Wie kann das bloss angehen. Ach ja Logo gucken (die Kindernachrichten auf Kika) geht auch gar nicht. Da hatten die das Thema auch schon. Und Zeitungen lesen oder gar auf die Strasse lassen. Mein Gott, wie soll man denn in diesem Sodom und Gomorra seinen Kindern erklären, dass das total unnormal ist. Am besten Vorstadtsiedlung mit Jägerzaun. Obwohl letztens hab ich sogar da...

      • @Karlheinz:

        Keine Sorge, gar nicht nötig. Die Kids gucken einfach im Netz. Booah sogar auf den Kika seiten nur positives über Homos. Wie kann das bloss angehen. Ach ja Logo gucken (die Kindernachrichten auf Kika) geht auch gar nicht. Da hatten die das Thema auch schon. Und Zeitungen lesen oder gar auf die Strasse lassen. Mein Gott, wie soll man denn in diesem Sodom und Gomorra seinen Kindern erklären, dass das total unnormal ist.

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        Und gerade deshalb ist es sache der eltern und nicht der Berufsbeamten, mit den Kindern darueber zu reden.

         

        Und wenn Sie Homosexualität als Unnormal ansehen, ist das ihr Problem.

        • @Frank Mustermann:

          Also wenn Sie Homosexualität nicht als Unnormal ansehen, erschließt sich mir die Logik Ihres "und gerade deshalb ist es Sache der Eltern" nicht so ganz. .. und schon gar nicht Ihr obiges "Muahaha Ihr Linken mit eurem Bildungsplan könnt gegen uns Eltern gar nichts, wenn wir das alles zu Hause nicht mitmachen" (frei paraphrasiert).

          Sind Sie generell gegen Sexualkundeunterricht an Schulen, oder nur was Homosexualität anbelangt?

          Da es beim Bildungsplan gar nicht vorrangig um Sexualkunde geht: Was ist mit anderen Gleicheitsgrundsätzen, die Ihren Kindern in der Schule beigebracht werden: Darf denen unterrichtet werden, dass z.B. dunkelhäutige Menschen genauso als gleichwertig zu erachten sind wie hellhäutige? (Aber selbiges über Homos nicht??)

          Darf in Rechenaufgaben die Hochzeitstorte von Susi und Peter erwähnt werden, aber nicht die von Susi und Petra?

          Sie sind ja wohl nicht generell dagegen, dass Ihren Kindern überhaupt Schulunterricht zuteil wird. Also wenn Sie angeblich nichts gegen Homosexualität haben, erklären Sie doch mal, warum Sie sich nur bei einem Unterrichtsthema so über "die Linken" aufregen. Klingt bisher ziemlich nach Doppelmoral.

    • @Frank Mustermann:

      Da werden Sie wohl nicht drumrumkommen. Denn auch Sie übersehen, dass es nicht darum geht, ob die Lehrkräfte solche Inhalte im Unterricht haben dürfen. Das dürfen sie nämlich schon längst. Schließlich ist Homosexualität, Gender, Feminismus etc. nix verbotenes. Echt nicht. Und auch wenn die Landesregierung nicht festlegt, dass solche Themen auch im Unterricht vorkommen sollen, können die Lehrer/innen das durchaus machen. Und dieses ganze dagegen wehren wird womöglich erst recht dazu führen, dass die Lehrkräfte die Notwendigkeit dafür erkennen.

      • @Karlheinz:

        Da werden Sie wohl nicht drumrumkommen. Denn auch Sie übersehen, dass es nicht darum geht, ob die Lehrkräfte solche Inhalte im Unterricht haben dürfen. Das dürfen sie nämlich schon längst. Schließlich ist Homosexualität, Gender, Feminismus etc. nix verbotenes.

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        Hab ich auch nirgends behauptet.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Frank Mustermann:

      So so, jetzt muss also die Kommunisten-Keule gezogen werden? Wann kommt die Nazi-Keule?

    • @Frank Mustermann:

      in den Schulen meiner Kinder kennt man mich gut, weil ich mir eben Gedanken mache, leider fehlt bei den anderen Eltern jeglicher Gemeinschaftssinn, sodass eine Zusammenarbeit-Schule-Eltern überhaupt nicht vorhanden ist ! Leider!

  • es geht heute in den Schulen weniger um lesen-schreiben-rechnen-sondern um Erziehung-in sozialen wie im politischen Bereich !

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Georg Schmidt:

      Völlig übertriebene Panik mache. Im Gegenteil, die Schule wurde durch die Kürzung der Schulzeit und die Fokussierung auf bestimmte Fächer (bzw. Streichung / Senkung) anderer Fächer immer mehr zu einer Städte in der möglichst angepasste Arbeiter und Angestellte für die Industrie produziert werden sollen. Da kann es nicht schden, wenn Toleranz gegenüber anderen Menschen teil des Unterrichts wird. Warum da aber der Focus allein bzw. so stark auf die sexuelle Orientierung gelegt wird un die Toleranz gegeüber andere Menschen und Lebenskonzepte quasi unterschlagen wird, ist die viel wichtigere Frage.

      • @4845 (Profil gelöscht):

        Warum da aber der Focus allein bzw. so stark auf die sexuelle Orientierung gelegt wird un die Toleranz gegeüber andere Menschen und Lebenskonzepte quasi unterschlagen wird, ist die viel wichtigere Frage.

        ------------

         

        Das hat rein ideologische Gruende.

  • Wieso machen die nicht einfach ein Volksbegehren?

    Dafür brauchen die doch nur 10000 Unterschriften in BW.

     

    Da müssten die aber einen alternativen Bildungsplan für haben, schätze ich. Und das ist denen dann doch etwas zu hoch.

  • Die eigenen Kinder der Hinterwäldler* können ihnen nicht mehr glauben: dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

    Die Märchen von der Großmutter und dem Wolf stoßen doch bei den Hinterwäldlern* selbst, da auch bei ihnen die Patchworks längst in die Familien eingezogen sind, auf Unglauben.

     

    200.000 erreichen keine kritische Masse in einem Bundesland, das fünf Jahrzehnte von tiefschwarzen bis braun und klerikalen Hinterwäldlern regiert war.

     

    Bruchrechnung:

     

    Anzahl der Anhänger in den konservativen CDU-Organisationen

    + evangelische Klerikale in Württemberg, Kreationisten, Partei Bibeltreuer Christen, Marsch für Jesus usw. usf.

    + katholische Fundamentalisten

    + AfD-Anhänger

    ----------

    SUMME = ?

     

    Wie hoch ist der Anteil von 200.000 an dieser Summe?

     

    ----------

    *Hinterwäldler wie 'Mineralwasser'

    heute, 08:11, zutreffend sagt.

    • @Rosmarin:

      Dreisatz:

      Als der #Aufschrei bundesweit 50.000 Tweets erreichte, flippte die gesamte feministische Gemeinde aus.

      Einwohner Bundesrepublik = 80,62 Millionen

      Einwohner Baden-Württemberg = 10,51 Millionen

      50.000 / 80,62 * 10,51 = 6.518 #Aufschrei Baden-Württemberg --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      192.000 / 10,51 * 80,62 = 1.472.792 Unterschriften bundesweit.

      • @Achim:

        Wenn schon schlaues Vorrechnen, dann bitte nicht mit Denkfehler.

        Sie rechnen 192.000 angeblich "Baden-Württembergische" Unterschriften der Bildungsgegnerpetition mal flugs auf ganz D hoch und ignorieren dabei

        1. dass BaWü mit seinen Oberevangelikalen à la Stängle (im Ländle auch "Piet-Cong" genannt) nicht unbedingt anderen Bundesländern entspricht, und vor allem

        2. dass die Petition keinesfalls nur von BW-lern unterschrieben wurde und ihre bundesweite Zustimmung daher viieeel höher wäre. Tatsächlich haben sämtliche neurechte, klerikale etc. Netzwerke und Webseiten in Deutschland, Österreich, Schweiz und z.T. sogar verlinkt bei den französischen Manif pour Tous hysterisch und von Lügen untermauert gegen den Bildungsplan aufgerufen und für die Unterzeichnung der Petition mobil gemacht.

        Nun rechnen Sie das mal RUNTER auf den entsprechenden Bevölkerungsanteil von BaWü. Was bleibt ist ein klägliches Häuflein Ewiggestriger, das weder deshalb mehr Recht hat noch deshalb Stimme des Volkes ist, weil es besonders laut krakeelt.

  • Es ist interessant, dass alle Parteien (Grüne, SPD, FDP), welche besonders lautstark für übertriebenen Genderismus plädierten bzw. auch gegen das familienfördernde Betreuungsgeld waren, in der Bundestagswahl und den Länderwahlen verloren haben oder untergegangen sind. Die Menschen merken, dass bei weiterem Vorgehen gegen das Generationengedächtnis "Mutter" und bei Frühsexualisierungs- und Krippenaufbewahrungstendenz der Kinder beachtliche Probleme auf uns zukommen werden.

    Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent, Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa. [siehe Kapitel „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ im Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014, ISBN 978-3-9814303-9-4]

    • @Jakob Labolg:

      Ist ja auch kein Wunder. Um ueber die Runden zu kommen, arbeiten fast alle Frauen. Bei Scheidung gibt es keinen Unterhalt. Die Kinder kommen schon mit 1½-2 Jahre in den Kindergarten, nach Feierabend schaffen es dann viele nicht mehr, sich um die Kinder zu kuemmern.

    • @Jakob Labolg:

      Die Schweden sind eben noch viel reicher wie die Deutschen und sind daher auch besser im Erfinden neuer psychischer Erkrankungen für ihre Kinder. Heute will ja jede Mami, deren Kind wahrscheinlich nicht den Ablauf Abi, Studium, Doktor, Professor, Nobelpreisträger schafft, dass ihr Kind an ADHS leidet.

      Und Finnen und Ungarn hatten immer schon, egal, wie "gendermäßig" ganz Europa drauf ist, die höchsten Selbstmordratn in Europa. Und die beiden Staaten haben höchst unterschiedliche Bildungssysteme und auch ziemlich unterschiedliche politische Vorstellungen hinter sich und auch zur Zeit noch. Vielleicht sollten Menschen finno-ugurischer Abstammung einfach ein paar Asylbewerber mehr aufnehmen, damit sie da etwas mehr Mischung entsteht und gewisse depressive ungesunde Denkstrukturen verschwinden, wenn die Bevölkerungen das so stark stören sollte.

      • @Age Krüger:

        Die Schweden sind eben noch viel reicher wie die Deutschen

        -----------------------

         

        Da scheint aber jemand richtig Ahnung zu haben.

        • @Frank Mustermann:

          Geht so. Das übliche VWL, was man in der Bankerlehre lernt und die Fähigkeit Wiki zu lesen.

           

          Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in der BRD 2013: 44.999 $

          In Schweden: 57.909 $.

           

          Sind schon so 1000 $ mehr im Monat.

          • @Age Krüger:

            Erschreckend wie wenig solche Zahlen und die Realität miteinander zu tun haben.

    • @Jakob Labolg:

      Ja, und das Ansteigen der Erderwärmung korreliert nachweislich mit dem Verschwinden von Piraten und Seeräuberei, weshalb zur Klimarettung unbedingt wieder die Piraterie als Berufsziel gefördert werden sollte. ::eyeroll::

       

      Mit Ihrem "Genderismus"-Kampfwortblah haben Sie sich ja eigentllich schon ab der ersten Zeile für jede vernünftige Diskussion selbst disqualifiziert. Bleibt nur für andere Leser vielleicht noch anzumerken, dass Ihre "Studie" zur "Vergewaltigung der menschlichen Identität" durch "Gender-Ideologie" nicht zuletzt deshalb "weitgehend unbekannt" ist, weil Sie jedwede Wissenschaftlichkeit und Rationalität vermissen lässt. - Wie Sie es ja auch selbst durch Ihre cum hoc-Trugschlüsse immer wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen.

       

      Herr Labolg, Ihre wirren Thesen zum Thema "Depression durch Genderismus" oder "Homopaare mit Kindern begehen Freiheitsbraubung", mit denen Sie das Internet überziehen, werden wirklich nicht dadurch besser, dass Sie ein paar verdreht interpretierte Statistiken oder halverstandene neurowissenschaftliche Fachwörter einfließen lassen.

  • Dann halt ein neuer:

     

    Zum Titel: "192.000 können doch irren"

     

    Wurde denn in der Entscheidung von Grün-Rot nach "richtig" und "falsch" abgewägt, oder anch "sinnvoll" und "nicht sinnvoll"? Weiß das jemand? Hat man sich "geirrt" nur weil ein Vorschlag abgelehnt wurde?

     

    Oder wurde einfach nach Grünen-Typischer Ideologie vorgegangen? (Was keine Abwertung darstellt, Demokratie ist ja auch eine Ideologie. Ideologie an sich ist kein negativer Begriff)

  • Ist denn eine Petition gegen die Einführung eines Schulfachs über "Sexuelle Vielfalt" wirklich ein Ausdruck von "Intoleranz" oder "Homophobie"? Vielleicht sollte man sich, bevor man andere als "Hinterwäldler" herabwürdigt erst einmal mit der Begründung für diese Petition beschäftigen. Im übrigen sind 192.000 Stimmen eine ganze Menge für eine Petition. Ich erinnere an Petitionen der Grünen oder von Seiten der SPD oder der Linken, die schon als Erfolg gefeiert wurden, wenn sie auf wenige tausende Stimmen kamen...Also, bitte sachlich bleiben.

    • @Mineralwasser:

      es geht eben gerade nicht um ein neues Schulfach zum Thema sexuelle Vielfalt, sondern darum, dass in allen möglichen Fächern auch mal thematisiert werden soll, dass sich nicht nur Frauen in Männer verlieben und umgekehrt.

      Das kann z.B. so passieren: Matheaufgabe:

      An der Hochzeit von Peter und Klaus gibt es eine große Hochzeitstorte. Peter schneidet sie in genau 20 Stücke... BLA [beliebige Bruchrechenaufgabe...]

       

      Es geht darum, solche Themen ab und an zu thematisieren, und den Schüler_innen, und solche Themen (die wenig mit Sexualität an sich, als viel mehr mit Liebe und Gefühl zu tun haben), aus dem Sexualkundeunterricht herauszuholen. Themen wie Homosexualität betreffen eben NICHT nur die Sexualität, sondern sind gesellschaftliche Themen und müssen daher auch in den gesellschaftlichen Fächern thematisiert werden.

       

      (es grüßt ein Lehramtsstudent aus BaWü)

      • @mümo:

        Danke, so ein vernünftiger Kommentar eines zukünftigen Lehrers in BaWü tut gut und macht Mut!

         

        Auch mich erstaunt und empört es immer wieder, dass die bigotten Petitionsunterschreiber anscheinend völlig unfähig sind zu erkennen, dass es in gleichgeschlechtlichen Beziehungen genauso um Liebe, Zuneigung, gegenseitige Unterstützung etc. geht wie in jeder heterosexuellen auch. Stattdessen sehen sie vor ihrem imaginären Auge nur Sex, Sex, Sex (natürlich vollkommen igitt solang's nicht der Fortpflanzung dient), und projizieren dann ihre eigene Besessenheit auf Homosexuelle, die angeblich ihre Kinder zwangssexualisieren wollen. Krank.

         

        Es erinnert irgendwie an diese achso "reinen" bigotten Viktorianer, die in jedem Tischbein zu verdeckende Nacktheit sahen... oder gewisse Religioten, bei denen noch heute jede unzüchtige Haarlocke vor ihren lüsternen Blicken verhängt werden muss.

      • @mümo:

        Leider geht es um weit mehr- lesen sie mal den Entwurf durch, es geht um die . Forderungen der LSBTTI-Lobby. 192000 Stimmen für, 90000 dagegen- das dürfte doch eindeutig sein. Wenn es um die eigenen Kinder geht, dann wacht der Michel auf.

        • @Tupaq:

          Danke, ich habe sowohl den Entwurf als auch die Petition gelesen.. sowie einige der sonstigen Publikationen der Homophobenlobbies. (Die übrigens weit mehr die Bezeichnung "Lobby" verdienen als jene böse "LSBTI-Lobby" oder "Homolobby", vor der die tumben Homophoben so schröckliche Angst haben.) Als persönlich Betroffene ist mir das alles wirklich bis zum Erbrechen bekannt. Die selben Kenntnisse der Gegenseite scheinen bei den Homophoben allerdings kaum vorhanden zu sein, wenn man sich das blöde Gerede von "Kinderschutz", "Zwangssexualisierung" und "Genderismus" so anhört. Sie können sich nicht ansatzweise vorstellen wie es ist, wenn man nichts weiter verbrochen hat als einen anderen Menschen konsensuell zu lieben und gerne dieselben Rechte hätte wie andere auch.. und dagegen dann hysterisch Tausende auf die Straße gehen und schreien, dass die armen Kinderlein vor einem geschützt werden müssen und die Normalität Ihrer Existenz bloß keinen Schülern unterrichtet werden darf. (Von denen übrigens genauso viele lesbisch, schwul, oder bi sind wie im Rest der Bevölkerung auch).

          Wandert doch alle aus ins Kalifat, wenn ihr so furchtbar Angst vor Gleichberechtigung oder vor der Hinterfragung mittelalterlicher Geschlechterrollen habt.

        • @Tupaq:

          Und 8,12 Millionen Wahlberechtigte denen dass am Arsch vorbei ging. Das dürfte doch deutlich sein.

  • Tja, Aufklärung ist wohl keine kulturgeschichtliche Epoche, sondern eine tagtägliche Aufgabe, nicht immer wieder hinter sie zurückzufallen. Immerhin hier haben die Grünen in BAWÜ mal Haltung gezeigt.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Die Intention ist sehr gut, die Umsetzung jedoch denkbar schlecht. Vernünftiger und sinnvoller wäre es, endlich den Religionsunterricht abzuschaffen und einen Ethikunterricht einzuführen, der ganz allgemein Toleranz als Kerntugend vermittelt. Dort wir dann Toleranz gegenüber sexueller Orientierung und Identität ganz selbstverständlich ein Teil von Toleranz gegenüber sehr vielem Bestandteil sein.

    • @4845 (Profil gelöscht):

      Das könnte ich auch unterschreiben.

    • D
      D.J.
      @4845 (Profil gelöscht):

      Ihr Wort in das Ohr postaufklärerischer "Linker", die mittlerweile nicht für weniger, sondern für mehr Religionsunterricht eintreten. Besonders unfasbar: Auch ein grüner Schwulenaktivist.

      Da wenigstens konsequent die Linkspartei, auch wenn die für mich aus anderen Gründen unwählbar ist.

    • @4845 (Profil gelöscht):

      Hach, endlich. Die Stimme der Vernunft. Ich könnte Ihnen nicht mehr zustimmen! Sie wissen gar nicht, wie sehr ich mir das was Sie vorschlagen schon seit meiner frühesten Schulzeit immer gewünscht habe. (Keine Ironie.) Ich wurde genötigt, auf ein christliches Gymnasium zu gehen und konnte den Religionsunterricht erst abwählen, als ich mich verpflichten konnte, Philosophie im Abi zu nehmen. Dabei hätte ich das sowieso gemacht. Ich war die einzige mit - wenn auch nur halb - muslimischen Hintergrund auf der ganzen Schule. Das war ziemlich übel. Der Religionslehrer hat mich gehasst. Toleranz = Fremdwort. Dabei will ich mit Religion generell nichts zu tun haben. Also mit jeglicher.

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @Monia:

        Das ist noch so ein Punkt für einen Ethikunterricht: er würde endlich auch Menschen nicht-christlichen Glaubens erreichen, sprich vorallem die muslimischen Mitbürger. Bei einer Anzahl von (schätzungweise) 4 Millionen Muslimen in Deutschland können wir es uns nicht leisten, soviele Menschen schlicht und ergreifen auszuschließen von der Vermittlung demokratische-freiheitlicher Grundwerte.

      • @Monia:

        Also, das hat jetzt zwar nicht unmittelbar mit dem Thema zu tun, aber Sie sprachen ja generell von Toleranz. Und ich bin froh, dass überhaupt darüber, also sexuell anders orientiert zu sein, als das was die große Menge als "normal" tituliert, gesprochen wird. Wenn jemand einfach nur friedlich leben will, ohne einem anderen ein Leid anzutun, und ohne den anderen in seinen Rechten zu beschneiden, wieso kann man denjenigen dann nicht einfach mit Respekt behandeln und in Ruhe lassen? Woher kommt dieser Hass und dieser unbändige Wille, anderen (friedliebenden!) Menschen vorschreiben zu wollen wie sie zu leben haben?

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @Monia:

          Das was Sie beschreiben ist ja genau Toleranz und der Kern eines friedlichen Zusammenlebens. Ich muss die Lebensweise eines anderen Menschen nicht gut finden. Ich muss schlicht weg diese akzeptieren und habe dies zu respektieren. Mehr braucht mich nicht zu interessieren.

    • @4845 (Profil gelöscht):

      Völlig richtig! Bardzo dzienkuje!

  • Hm? Die Leitperspektiven sind nicht der Bildungsplan sondern werden darin entsprechend verankert.

    Es gibt keine Leitperspektive „sexuelle Vielfalt“! Eine der sechs Leitperspektiven heißt „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV)“. Hier kommt der Begriff „sexuell“ neben vielen andern Begriffen tatsächlich vor. Jedoch nie im Zusammenhang mit dem Begriff „Vielfalt“.

    Die Leitperspektive BTV enthält das, was die Bezeichnung vermuten lässt. Da gehört auch das Akzeptieren von „Hinterwäldlern“ dazu und sind es nur 190.000. Dies wurde getan. Die Petition wurde geprüft. Akzeptanz und Toleranz heißt nicht Übernahme, bei Petitionen, wie bei Homosexualität.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Franz-M. Löhle:

      Neben der Toleranz gegebnüber sexueller Orientierung gehört in so einen Lehrplan aber vorallem auch, den Schülern bei zubringen, Menschen vom Land nicht als"Hinterwälder" zudiffamieren und pauschal als erzkonservative und intolerante Menschen vorzuverurteilen. So einen Unterricht könnten Sie übrigens auch gebrauchen!

      • @4845 (Profil gelöscht):

        Wer verurteilt hier denn pauschal? Es geht um die Verurteilung ganz bestimmter bigotter, homophober Pseudothesen und -argumente.

        Wenn Sie nicht argumentieren wie ein bigotter Hinterwäldler, wird Sie auch niemand als Hinterwäldler bezeichen - ganz egal, aus welchem Wald Sie kommen mögen.

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @kami:

          "[...]ganz egal, aus welchem Wald Sie kommen mögen."

           

          So so, wenn Sie schon den "Wald" als Metapher derart überstrapazieren müssen, lege ich Ihnen mal ein ländliches Sprichwort ans Herz: "Wie man in den Wald rein schreit, so hallt es auch wieder raus..."

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @kami:

          Derartige Aussagen implizieren - bewusst oder unbewusst - , dass Menschen vom Land oder dem ländlichen Raum ganz pauschal ganz allgemein rückständig bzw. konservativ sind, denn der Begriff "Hinterwäldler" war und ist immer noch eine beleidigende Bezeichnung für die Bewohner des ländlichen Raums.

          • @4845 (Profil gelöscht):

            Also laut meinem Duden ist ein Hinterwäldler einfach ein weltfremder und rücktändiger Mensch. That's it. (Früher auch mal mit "bäuerlich" verbunden, aber das ist da schon als veralteter Gebrauch ausgeklammert.) Etymologisch übrigens "Bezeichnung für die Ansiedler im Osten Nordamerikas jenseits des Alleghenygebirges." Also nun hängen Sie sich mal nicht so furchtbar an Ihrer Privatinterpretation von der Pauschalverurteilung schlauer Landbewohner auf - falls es Sie beruhigt: Bin selber aus dem Ländle... und finde im übrigen Ihr Argument zur Abschaffung des derzeitigen Religionsunterrichts sehr vernünftig.

             

            Zum in den Wald hineinschreien und herausschallen: Ja, das habe ich auch lange gesagt.. immer schön diplomatisch auf die Unaufgeklärten zugehen. Aber was würden Sie denn rufen, wenn ein neorechter homophober Mob im Jahr 2014 immer noch verkündet, dass unschuldige Kinder vor Ihnen geschützt werden müssen oder z.B. allseits die Lüge verbreitet, Ihre Lobby wöllte Kinder zwangssexualisieren? Und haben Sie z.B. die Schilder der Bildungsplangegner gesehen, die auf jeder Demo aufs Neue Homosexualität mit Pädophilie gleichsetzen? Hören Sie den Herren hier weiter oben im Forum, der behauptet, von der Hinterfragung heteronormativer Geschlechterrollen würden in Schweden und Finnland kleine Mädchen depressiv? Sorry, irgendwann ist die Geduld mit diesem Bockmist am Ende.

            • 4G
              4845 (Profil gelöscht)
              @kami:

              Zum erste Punkt: Im Duden steht auch ausdrücklich "bäuerischer" Mensch und im allgemeinen Sprachgebrauch wird dieser Begriff daher auch ganz allgemein für Landbewohner benutzt. Da es sich hier um BaWü handelt würde dieser Begriff auch von Ihnen und andern hier angewendent. Bei einer Gruppierung im pseudo-toleranten Berlin hätte keiner diesen Begriff verwendet.

               

              2. Das ist erzkonservativ, rückständig und intolernat, borniert und unmenschlich. Unabhängig davon von wo diese Menschen stammen. Irgenwelche Schimpfwörter oder Beleidigungen mit einer Anspielung auf deren Herkunft sind völlig unnötig.

              • @4845 (Profil gelöscht):

                Meine Güte... da gehen in BaWü tausende auf die Straßen und tragen sich D-weit in Unterschriftenlisten ein, um zu verhindern, dass Schüler von der Existenz von Lesben und Schwulen ua erfahren bzw. dass deren Existenz als normal und anerkennenswert gelehrt wird, sie erklären die konsensuelle Liebe anderer zu einer Gefahr für Kinder, setzen Homosexualität mit Pädophilie gleich... und das alles regt Sie nicht im geringsten auf, und Ihre einzige Sorge gilt der Frage, ob Sie um zwei Ecken herum etymologisiert wohl irgendeine Abwertung von Bauern in einer Bezeichnung für diese weltfremden Rückständigen finden können?

                 

                Wenn es Sie beruhigt: Der Duden gibt als Definition und Synonyme (GLEICHBEDEUTEND) für "Hinterwäldler" auch die Begriffe "rückständig", "weltfremd", "Banause" und "Stoffel" an. Nix mit Bauer, nix mit Wald. Besser?

                 

                Solange in diesem Land nicht Tausende auf die Straße gehen, um vor der Gefahr von Land- und Waldbewohnern für unsere KInder zu warnen, solange keine Pseudoexperten in den Talkrunden der Republik erklären, dass Waldbewohner keine KInder aufziehen dürfen, solange unsere Bundeskanzlerin nicht verlautbart, dass sie sehr untentschlossen ist, ob Menschen vom Land wohl Kinder adoptieren düfen, solange AfD und rechte Webseiten keine Lügenangstkampagne gegen "Bäuerismus" und "Land- und Forstwissenschaft an unseren Universitäten" fahren.. so lange also würde ich Ihnen anraten, Ihre Sorge doch mal wieder der eigentlichen Problematik und Intoleranz zuzuwenden, um die es hier geht.

                • 4G
                  4845 (Profil gelöscht)
                  @kami:

                  Sie haben meine Beiträge offensichtlich nicht gelesen oder meine Aussagen ignoriert. Ich rege mich sehr wohl über diese Rückständigkeit, Intoleranz, Menschenverachtung und Kleinkariertheit auf! Aber ich rege mich auch auf wenn alle Menschen vom Land - und das wird hier getan - mit Leuten dieser Einstellung gelich gesetzt werden. Als beleg dient folgendes Zitat von C.Betz:

                   

                  "Wer in der heutigen Zeit immer noch nicht verstanden hat, dass Offenheit und Toleranz der einzige Schlüssel zu einem friedlichen Zusammenleben auf dieser Welt ist, sollte besser still seine eigenen Brötle (sic!) im eigenen Hinterländle backen.!"

                   

                  Hier wird ganz klar und eindeutig pauschalisert, dass die ländlichen Bewohner Baden-Württembergs Hinterwäldler und erzkonservative homophoben Leute wären! Das ist genau die gleiche diffamierende Polemik wie die der Gegner einer toleranten Gesellschaft!

                • @kami:

                  P.S.: Nur um das nochmal ganz deutlich klarzustellen: Ich denke, Sie haben sich hier etwas in der Interpretation verrannt, dass die Benutzung des Wortes "Hinterwäldler" hier "Menschen vom Land"/gewisser "Abstammung" diffamieren soll. - Es geht doch ganz klar um die Kritik an einer bestimmten Denke.

                   

                  In einem stimmen wir aber überein: Dass sich diese Idiotie derzeit an Reaktionen auf einem Bildungsplan in BaWü offenbart, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich nicht primär um ein regionales Problem handelt: Die irrationalen Rückständigen mobilisieren derzeit in Stuttgart wie in Köln oder Paris, die evangelikale Mobilmachung für Heteroehen als einzig akzeptables Familien- und Liebesmodell wird von ungebildten Losern genauso betrieben wie von Professores Lucke & Co etc.

                  Die 192.000 Unterschriften kamen bei weitem nicht nur aus BaWü, eher im Gegenteil, was diese Anzahl doch erheblich relativiert: D.h., die Anzahl der aufgehetzten Rückständigen ist prozentual noch geringer, wenn man sie nicht mit der Bevölkerung BaWüs, sondern mindestens des ganzen Landes vergleicht. Gleichzeitig ist das zahlenmäßig recht kleine Problem insofern deutlich größer, dass die depperten Rückständigen offensichtlich lautstark in der Mitte der Gesellschaft salonfähig geworden sind und ein erhebliches überregionales Mobilisierungspotential haben.

  • Wann bitte erklärt denn eigentlich auch mal jemand öffentlich, glaubhaft und verbindlich, dass man niemanden zur Homosexualität umerziehen kann??? Es geht einfach nicht.

     

    Die ganzen vermeindlichen Hammerheten wie dieser Herr Stengele können sich selbst ja einmal fragen, wie sie überhaupt darauf kommen jemanden zur Homosexualität erziehen zu können.

    • @Jean Noire:

      Das "angeboren statt anerzogen"-Argument würde zwar vielleicht einigen der "Hilfe, unsere Kinder sollen schwul gemacht werden"-Spinner etwas den Wind aus den Segeln nehmen, verbleibt aber doch innerhalb derselben falschen Denke.

       

      Anerzogen oder nicht ist einfach kein Maßstab für die ethische Bewertung von Lebens- oder Handlungsweisen. Ob ein Serienvergewaltiger aufgrund seiner Gene oder falscher Erziehung so handelt, mag für individuelle Schuldfragen relevant sein. So oder so ist sein Handeln nicht hinnehmbar.

       

      Dagegen tun z.B. zwei Frauen, die einander lieben und in einer Beziehung gemeinsam durchs Leben gehen niemandem etwas zu Leide und nichts ist rational an ihrem Leben und Sein auszusetzen, wenn man nicht verblendet an irrationale heilige Schriften oder Pseudowissenschaft glaubt.

      Ob die beiden sich genetisch oder erziehungsbedingt für ihre Beziehung entschieden haben, ist dabei vollkommen irrelevant.

    • D
      D.J.
      @Jean Noire:

      Ja, aber darum geht es nicht. Es ist ein Machtspiel (eines, bei dem ich ganz ausnahmsweise mal auf der Seite der Grünen stehe).

    • @Jean Noire:

      Ich vermute, darum geht es gar nicht.

      Ich glaube, die wenigsten Leute denken, ihr Kind werde homosexuell, bloss weil eine Lehrperson erklärt, dass es so etwas gibt.

      Ich habe lange in einem kleinen Ort mit vielen evangelikalen Christen gelebt. Das sind meine Erkenntnisse:

      Vielfach gibt es die Meinung, Jugendliche seien eine Weile lang auf der Suche nach der eigenen Sexualität, versuchen, herauszufinden, was ihnen gefällt. In dieser Phase seien Jugendliche leicht zu verwirren, vor allem aber müssten sie hier etwas über sexuelle Normen und Werte lernen (da andernfalls "abartiges Sexualverhalten" zu Tage tritt, wie etwa ein Fussfetisch oder Homosexualität), damit sie ihre sexuelle Neugier nicht auf Abwege führt. Viele halten es zudem für eine gute Idee, ihre Kinder zu diesem Zeitpunkt ein Keuschheitsversprechen abzunehmen, zumindest bis zur Volljährigkeit, oder aber gar bis zur Eheschliessung.

       

      Hinzu kommt, dass wohl einige Leute Angst haben, ihr Kind würde merken, dass es homosexuell ist, und das als akzeptabel angesehen wird. Lieber wäre es wohl einigen, die Kinder würden so etwas verschweigen, eine heterosexuelle Partnerschaft eingehen, und sicher nicht offen darüber sprechen.

      Ich habe damals in dem Dorf nur ein Outing mitbekommen, d.h. schlimm genug, dass ich das mitbekommen habe, weil das ganze Dorf darüber getratscht hatte. Nicht nur der junge Mann war fortan wirklich hässlichen Ressentiments ausgesetzt, sondern auch die Eltern, und sogar die Geschwister wurden skeptisch beäugt.

       

      Hinzu kommt meist, dass eh schon eine Grundablehnung gegenüber dem Schulsystem vorherrscht. Etwa weil religiöse Werte dort zu kurz kämen, weil die Kinder etwa mit unchristlichen Dingen in Kontakt kämen (damals enorm in: Pokemon und Harry Potter)...

    • @Jean Noire:

      man koennte spekulieren, das ganze scheint so reizvoll fuer alle maenner (in baden-wuerttemberg), erigierte penisse ueberall, dass man besser erst gar nicht darueber spricht und alles weiterhin versteckt.

      analog dann zu allen weiblichen sexuellen reizen, wie in einigen islamischen laendern. da kann schon ein blick reichen!

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        Ach und in anderen Teilen der Republik gibt es keine Konservativen und Homophoben???

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        "Wann bitte erklärt denn eigentlich auch mal jemand öffentlich, glaubhaft und verbindlich, dass man niemanden zur Homosexualität umerziehen kann??? Es geht einfach nicht."

         

        Na mit Sachargumenten ist dieser Panikmache nur schwer beizukommen...

  • ich moechte ja immer noch mal gerne wissen, wie herr staengle und seine 192.000 mitfirmierer darauf kommen, dass alle schueler ideologisch umerzogen werden, wenn man im unterricht ueber die realitaet spricht. tiefenpsychologisch ist eigentlich schon alles gesagt

  • Endlich einmal ein positives Signal der aktuellen Landesregierung in BaWü. Es wäre auch unvorstellbar gewesen, wenn sich die Landesregierung von ewig gestrigen erzkonservativen Hinterwäldlern solch ein Diktat auferlegen lassen würde. Wer in der heutigen Zeit immer noch nicht verstanden hat, dass Offenheit und Toleranz der einzige Schlüssel zu einem friedlichen Zusammenleben auf dieser Welt ist, sollte besser still seine eigenen Brötle im eigenen Hinterländle backen. Und wenn Frau Kling von der CDU es als „Beleg für die Missachtung des Bürgerwillens“ bezeichnet, wenn die Meinung von unter 2% der baden-württembergischen Bevölkerung nicht automatisch vom Parlament übernommen wird, dann soll sie mir mal erklären was das ist, wenn man gegen den Willen von 42% der Bevölkerung Stuttgart 21 durchregiert...

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @C. Betz:

      Toleranz predigen aber Schaben und Badener ganz allgemein und pauschal als Hinterwäldler beschimpfen und damit selber eine xenophobe Einstellung zum Ausdruck bringen! Dabei aber keine Ahnung haben, denn es heißt "Wecken" und nicht "Brötle". Lern erstmal anständiges Schwäbisch, bevor du Baden-Württemberg diffamierst!

    • @C. Betz:

      Ihre Arroganz ist nicht zu überbieten. Eine große Anzahl von Baden-Württemberger als Hinterwäldler zu titulieren zeigt nicht gerade, dass sie viel von Demokratie halten. Zum Glück wird die grün/rote Regierung die nächste Landtagswahl nicht überleben, denn die Wähler erkennen jetzt dass bei den Grünen nicht die Familie sondern die sogenannte sexuelle Vielfalt im Mittelpunkt steht.

      • @Karl Martell:

        Weil es ja außer bibeltreuen Heteroehen keine anderen Formen von "Familie" gibt?

         

        Ich schrieb es schon oben an anderer Stelle, bei Ihnen passt es noch besser:

        Es geht um die Verurteilung ganz bestimmter bigotter, homophober Pseudothesen und -argumente.

        Wenn Sie nicht argumentieren wie ein bigotter Hinterwäldler, wird Sie auch niemand als Hinterwäldler bezeichen - ganz egal, aus welchem Wald Sie kommen mögen.

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @kami:

          "Wenn Sie nicht argumentieren wie ein bigotter Hinterwäldler, wird Sie auch niemand als Hinterwäldler bezeichen - ganz egal, aus welchem Wald Sie kommen mögen."

           

          So so, egal aus welchem "Wald". Bigottere, erzkonservative, intolerante und homophobe Einstellungen sind also nur und ausschließlich bei Menschen aus dem "Wald" - sprich vom Land - anzutreffen? Oder wie bezeichnen sie dann solche Menschen die aus der Stadt stammen? Bigotte Hinterhofbwohner? Ob sich darüber alle Hinterhofbewohner feuen würden???

      • @Karl Martell:

        Wer so eine Petition unterschreibt, ist ein Hinterwäldler. Das hat er oder sie aber ganz allein sich selbst zuzuschreiben.

      • @Karl Martell:

        Aber bitte nur heterosexuelle Familien!Dass das mal klar ist!

         

        An Ignoranz kaum zu übertreffen ist jeder, der das "klassische"(surrealistische) Familienbild zur Norm erhebt - 50 % aller Ehen werden geschieden, 10% aller Menschen sind nun einmal schwul.Kommt damit klar , ihr Hinterwäldler.

        • @pippilotta_viktualia:

          Andersdenkende als "Hinterwäldler" zu diffamieren ist aber nun auch ein schöner Beleg für die eigene Herkunft aus dem geistigen Hinterwald.

          • @Mineralwasser:

            Alternativ könnte ich mich aber auch auf "Höhlenmenschen" oder "bigotte Fanatiker" einlassen.

            • 4G
              4845 (Profil gelöscht)
              @pippilotta_viktualia:

              Ach und warum aufeinmal der Gesinnungswandel???

          • @Mineralwasser:

            Das wird man ja wohl noch sagen dürfen. :)