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Bilanz zur Pegida-BewegungEs klingt nach Dynamo

Immer weniger Menschen besuchen die islamfeindlichen Pegida-Kundgebungen. Dafür sind die Parolen aggressiver geworden – und die Gäste bizarrer.

Sie sammeln sogar: Pegidisten in Dresden Bild: reuters

DRESDEN taz | Eine Masse von 200 jungen Männern marschiert am vergangenen Montag durch die Dresdner Elbe-Flutrinne. Sie sehen aus wie Fußballhooligans und benehmen sich auch so, grölen einen Schlachtruf, von dem man lediglich das Wort „Leipzig“ versteht. Sie wollen zu Geert Wilders, dem niederländischen Rechtspopulisten, der Pegida zu einem neuen Aufschwung verhelfen soll. Sie bilden das junge Pendant zu den überwiegend reiferen Herren auf der Wiese.

An diesem 13. April konnte die Dresdner Pegida-Gruppe mit dem Zugpferd Wilders noch einmal um die 8.000 Anhänger mobilisieren, viel für die vergangenen Wochen. Seit Februar war die Resonanz stetig zurückgegangen. Aber gleichzeitig wenig: 30.000 Demonstranten hatte sich Pegida durch Wilders erhofft. Cheforganisator Lutz Bachmann verstieg sich zu dem Vorwurf, die Medien, die doch zuletzt nur noch spärlich berichteten, hätten Pegida klein geschrieben.

Die Sprechchöre und die Plakate sind aggressiver, das gemischte Erscheinungsbild ist noch bizarrer geworden. Redner sind eindeutig der deutschen und europäischen Rechten zuzuordnen. Entsprechend reisen auch mehr Pegida-Touristen aus der ganzen Bundesrepublik an, der Anteil organisierter Gruppen wächst. Der spontane, schlichte, verärgerte und verängstigte Mitläufer aus dem Volk ist immer seltener anzutreffen.

Nun waren von Anfang an alle Beschreibungen und Urteile über das Pegida-Völkchen und seine Derivate ebenso zutreffend wie falsch, weil sie nie sämtliche Zutaten zu diesem Dresdner Allerlei erfassen konnten. Jeder findet hier, was er sucht. Die üblichen Verdächtigen, die die „Lügenpresse“ keinesfalls als Nazis denunzieren darf, sind ohne weiteres auszumachen: Typen in Thor-Steinar-Klamotten und mit dunklen Sonnenbrillen, die allen Klischees über die rechte Szene entsprechen. Zu der rechnen selbstverständlich auch nicht die Handvoll einschlägig bekannter NPD-Funktionäre. Die Altrechten sozusagen.

Gelbe Fahnen mit Lambda-Symbol

Die Neurechten fallen deutlicher auf. In den vergangenen Wochen sind stets mehrere gelbe Fahnen mit dem schwarzen Lambda-Symbol der „Identitären“ dabei. Auf Nachfrage bestätigen die jungen Männer auch, Anhänger dieser aus Frankreich stammenden, vorwiegend im Internet vernetzten Bewegung zu sein, die sich gegen angebliche Überfremdung und Massenzuwanderung wendet.

Die Wartburgfahnen der Urburschenschaft von 1815, Rot-Schwarz-Rot mit einem goldenen Eichenzweig, die anfangs noch stärker vertreten waren, sind spärlicher geworden. Dresdner Burschenschaftler pilgern aber nach wie vor zu den Montagsdemonstrationen, wenn auch ohne Couleur von Band und Mütze.

Unklar dagegen ist die Herkunft einer Gruppe mit schwarz-weiß-roten Pudelmützen. Die alte Reichs- und Reichskriegsflagge dürfen sie nicht mitführen, mit Selbstgestricktem drücken sie offenbar ihre Gesinnung aus. „Bundesrepublik ist Kapitulation – Ruhm und Ehre der deutschen Nation!“, skandieren sie und schrammen damit hart am verbotenen Wahlspruch der Waffen-SS vorbei.

Ein deutlich übergewichtiger Mann im langen schwarzen Leder-Uniformmantel und mit breitkrempigem Hut taucht schon seit einigen Wochen immer wieder auf den Pegida-Demonstrationen in Dresden auf. Es ist, kaum wiederzuerkennen, der Anwalt Jens Lorek, der in den neunziger Jahren einmal die rechte Hand von Christine Ostrowski war, damals noch Oberbürgermeisterkandidatin der PDS und zeitweise stellvertretende Bundesvorsitzende der linken Partei.

2006 machte „JeLo“ weltweit Schlagzeilen, als er Opfer von Alien-Entführungen anwaltlich vertreten wollte. 2013 versuchte er, AfD-Mitglied der ersten Stunde zu werden. Nun gehört er zum engeren Pegida-Kreis und „erfasst“ die Teilnehmerzahlen. Die Eimer-Aktion, bei der jeder Montagsspaziergänger ein Geldstück, einen Knopf oder einen Goldbarren zwecks genauer Zählung einwerfen sollte, sorgte für bundesweites Gelächter.

Unteres Stammtischniveau

Und die vielen, die man nicht eindeutig zuordnen kann? Es sind noch mehr Männer als in den Anfangsmonaten. Die überwiegend älteren von ihnen sind bürgerlich gekleidet, anders als die eher an Hooligans oder Kameradschaftler erinnernden jungen. Was man an Gesprächen aufschnappt, verrät unteres Stammtischniveau. Plakate belegen es. „Alles Grüne wird braun – Gutmenschen-Virus frisst Hirn“, steht da auf einer Pappe. Die Kanzlerin bekommt als „Bundesmerkel“ Schweinsohren und Schweinsfüße. Immer dabei ist auch das Plakat, das Angela Merkel in Nazi-Uniform mit Armbinde und vor einer Fahne zeigt, bei der das Hakenkreuz gegen das Euro-Symbol ausgetauscht wurde.

„Volksverräter“ ist inzwischen der beliebteste Pegida-Ruf. Hartnäckig wird aber auch meist in Nähe des Lautsprecherwagens ein Transparent „Gegen Nazis!“ mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz gezeigt. Als Nazi will hier niemand gelten, nicht einmal Demagoge Lutz Bachmann, der sich schon im Führer-Look ablichten ließ.

„Wir sind weder rassistisch noch ausländerfeindlich“, beteuern einige ältere Herrschaften. Nur eben mit der allgemeinen Politik sehr unzufrieden. Dann kommt es aber doch, dann ziehen sie über Außenminister Steinmeier her, der die Flüchtlinge „alle hier reinwinkt“. Wer soll das bezahlen? „Wir haben genügend eigene Probleme mit Kindern, die keine warme Mahlzeit am Tag haben. Und Tierheime müssen geschlossen werden!“, sagen sie.

Eine 31-jährige Frau fragt sich, ob sie in eine solche Gesellschaft Kinder setzen soll. „Ich habe Angst, wenn die Kreuze von unserer christlichen Kultur abgehangen werden und dafür muslimischer Unterricht schon in der Grundschule erteilt wird.“ Auf Nachfrage räumt sie aber ein, dass sie längst aus der Kirche ausgetreten ist. Sie ist eine der wenigen Frauen, die in dieser männerdominierten Versammlung noch zu sehen sind. Fragt man andere, ob sie sich mit dem Islam beschäftigt oder gar den Koran gelesen haben, wird das als Provokation empfunden. „Lass mich doch in Ruhe mit solchem Mist“, lautet eine der üblichen Reaktionen.

Reden über „Deutschlandsender“

Die Stimmung gegenüber Journalisten ist nach wie vor gereizt. Man solle sich schämen, für diesen „Scheißverein MDR“ zu arbeiten. „Nein, der Deutschlandsender ist eigentlich der schlimmste!“, wendet jemand ein. Deutschlandsender? Den gab es einmal in der früheren DDR, der hieß wirklich so. Hier outet sich die Pegida-Generation. Einer äußert sich anerkennend über das DDR-Eingabewesen im Vergleich zur heutigen Behördenignoranz. Und die Deutsch-Sowjetische Freundschaft feiert mit Plakaten „Drushba s Rossijej“: Freundschaft mit Russland.

Verschwörungstheorien machen die Runde. Der Verein „Dresden – Place to be“, der das große Toleranzkonzert vor der Frauenkirche und die Bürgerkonferenz veranstaltete, werde von den Arabischen Emiraten bezahlt, heißt es.

Maik Förster ist nach Monaten der Abwesenheit wegen des Israelfreundes Wilders wieder einmal nach Dresden gekommen. Er kennt den gesamten Nahen Osten, betreibt in der Lausitz ein Reisebüro und bei Pulsnitz einen alttestamentlichen Bibelgarten. Und ja, er stimmt Wilders zu, wenn er sagt, Israel sei ein „Leuchtturm im Meer der Barbarei ringsum“. In diesem Fall stört ihn die groteske Situation nicht, dass nur wenige Schritte von den Israel- und Jerusalem-Fahnen entfernt der NPD-Stadtrat Hartmut Krien zu entdecken ist. „Pegida hat sich radikalisiert“, muss er ansonsten feststellen.

Im Januar gehörte er nach dem ersten Bürgerdialog der Landesregierung noch zur „Gruppe der 14“, die den Kontakt zwischen beiden Seiten pflegen sollte. Doch dieser Dialog sei nicht von der Politik und schon gar nicht von Pegida gewollt, hat er inzwischen erfahren müssen.

Vorbild Oberst von Stauffenberg

Mit der heutigen Pegida-Spitze würde sich übrigens auch der sächsische Innenminister Markus Ulbig nicht mehr treffen wollen – er war im Januar dafür kritisiert worden, dass er sich mit Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel und Vorstandsmitglied Achim Exner zusammengesetzt hatte. Mit der Einladung Wilders’ hätte Pegida aber „eine Grenze überschritten“, sagt Ulbig.

Geert Wilders sieht Pegida am Montag in der Nachfolge von Kant, Schiller und Stauffenberg. Seit Wochen hängt bei den Kundgebungen ein riesiges Transparent mit einem Schiller-Zitat auf dem Altmarkt: „Der Menschheit Würde ist in Eure Hand gegeben!“

Oberst von Stauffenberg ist schon länger das Vorbild einiger Pegida-Demonstranten. Es ist in Mode gekommen, mit den Kreuz-Fahnen des deutschen Widerstands von 1944 zu erscheinen – die im Dämmerlicht an die norwegische Fahne erinnern und deshalb schon einige Verwirrung ausgelöst haben. Ausgerechnet Stauffenberg. Er hatte mit seiner Widerstandsgruppe einen Staatsstreich gegen Hitler vorbereitet; ein konservativer Patriot. Seine Fans skandieren: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“ Es klingt nach Dynamo Dresden. Es klingt immer nach Fußball bei Pegida.

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19 Kommentare

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  • "Es klingt nach Dynamo Dresden. Es klingt immer nach Fußball bei Pegida."

    Oh Gott was für grottenschlechter Journalismus. In zwei Sätzen Millionen von Menschen in Deutschland diskriminiert. Meine Empfehlung an Sie Herr Bartsch: Besuchen Sie ein Fussballspiel in Dresden und schauen Sie sich das doch mal aus dem Familienblock an. Auch ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft, zum Beispiel bei der nächsten Europameisterschaft lege ich Ihnen ans Herz, sicher gibt es ein Public-Viewing dann auch in Ihrem Wohnort.

  • Verteufeln ist der Punkt! Sollange dieser Religionswahn als etwas normal vertretbare Meinung vermittelt wird, eine persönliche irrationale Ansichtssache selbst hier im Land noch einen dermaßen großen Einfluss auf die Gesetzgebung haben darf, sollange wird die Welt ein Schlachthaus bleiben. Mit Gott, Fahne und fürs Vaterland, das angeblich bedrohte. Mit diesen 3 "Zutaten" ist es beinahe aus dem Stand möglich, mittels entsprechender Propaganda, beinahe jede "Volksgemeinschaft" aufzuhetzen und im Hass gegen das Fremde zu "vereinen", nur um sie dann, zum Vorteil einer kleinen Gruppe, zu Helden werden zu lassen, zu sehr kurzlebigen Helden halt. Weltweit sind die Friedhöfe voll, von Helden.

    Jeder, der Regeln auf Glaubensbekenntnissen und wirrem Jenseitsglauben aufbaut, und für alle verbindlich macht, der hat meine ungeteilte Verachtung, ohne jede Ausnahme. Wer dagegen weiß, dass ein Leben nach dem Tod grober Unsinn sein muss, der steht auch seinem eigenen Leben etwas anders gegenüber bzw. wird es nur riskieren, wenn er wirklich persönlich einer direkten Gefahr ausgesetzt ist, und imaginäre Götter, sind es ganz sicher nicht. Die Überwindung der "Gottesfurcht, kann dabei nur am Anfang stehen. Religion fördert Rassismus und Rassismus den Krieg (Punkt)

  • Wieder mal was aktuelles dazu aus der Lokalpresse:

     

    "NPD unterstützt Pegida-Kandidatin Festerling bei der OB-Wahl in Dresden

     

    Die rechtsextreme NPD unterstützt die islamfeindliche Pegida-Bewegung bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden. Am Montag rief die NPD ihre Wähler dazu auf, am 7. Juni der „patriotischen Kandidatin“ Tatjana Festerling die Stimme zu geben. Auf einen eigenen Bewerber verzichte man. Es sei kein Zufall, dass die Pegida-Bewegung gerade in Dresden entstanden sei, hieß es in einer Stellungnahme des NPD-Kreisverbandes. Schließlich habe die NPD mit ihrer Fraktion im sächsischen Landtag hier zehn Jahre lang „Volksaufklärung“ betrieben. ...."

     

    http://www.dnn-online.de/web/dnn/politik/detail/-/specific/NPD-unterstuetzt-Pegida-Kandidatin-Festerling-bei-der-OB-Wahl-in-Dresden-2695742112

  • Es klingt nach Dynamo Dresden?

    Waaaaas? Bei aller berechtigten Kritik an einigen Fangruppierungen, auch bei der SG Dynamo Dresden (1953international), aber der Satz bewegt sich auch dem unterstellten Niveau! Nur zur Kenntnis, ich war letzten Montag bei den Blockadepunkten und habe da etliche Dynamo-Fans getroffen, auch, wenn diese noch eine längere Zeit wahrscheinlich nicht die Mehrheit bilden, doch es gibt sie und es sind mehr als ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt (und fit). Es gibt hier nun einmal, wie bei jedem anderen Fußballverein, auch 4 Gruppen.

    Zugespitzt und etwas verallgemeinert dargestellt gibt es auch hier den Otto-Normalfan (welcher noch immer in der Überzahl ist), "rechte" Hools, "linke" Hools und Hools, denen die "Polit-Hools" [ ;D ] mächtig auf den Zeiger gehen. Nicht einmal S.S.Lazio würde ich unterstellen, dass man dort im Stadion nur auf Rassisten trifft. Also, ein etwas kleineres Kaliber bitte, und etwas genauer zielen! (Denn es ist für eine von mir erwähnte Gruppe zugegeben nicht immer leicht, und das sich bei diesen "Brot & Spiele"-Veranstaltungen die Intelligenz nicht unbedingt auf die Füße tritt, bitte, das ist doch der Sinn dahinter.

    Gehört jetzt zwar nicht direkt zum Thema, dach was denkt ihr eigentlich, warum der Steuerzahler jede Woche für Polizeieinsätze zur Absicherung gewinnbringender "Privatveranstaltungen" aufkommen muss? Ganz einfach, weil sich dort das "Gewaltpotenzial" einer Stadt zusammenfindet (das ist so, seit es Stadien gibt), und so jede Woche einmal "durchgezählt" werden kann, wer alles noch so da ist. Auch sind Rückschlüsse über Vernetzungen (Bekanntenkreise) unter einzelnen "Fans" prima aufzuklären. Viele Cops mögen in den Augen einiger Leute "Schweine" seien, aber die sind nicht alle völlig dämlich. ;D

  • Überschrift und Schlusssatz sind ein Schlag ins Gesicht für jeden Dynamofan- und Fußballfan allgemein. Insbesondere die, die nichts mit Pegida zu tun haben wollen. Schwer vorstellbar, aber sowas gibts. 1953international, die ihr noch für den letzten Pantherpreis nominiert habt, werden sich auch bedanken.

    Da ist Stammtischniveau noch geschmeichelt. Ganz dünne.

  • "ob sie sich mit dem Islam beschäftigt oder gar den Koran gelesen haben§

     

    Die Medien leisteten Pegida jahrelang Vorschub, den Koran allgemein verteufelnd anstatt Islamisten davon getrennt zu brandmarken. Die Saat ging auf. Islamhass ist vor allem unter Linken sehr verbreitet.

    • @Durchsage:

      Ablehnung von Religion, als "Opium des Volkes" ist unter "Linken" verbreitet, richtig!

       

      Religion ist das eingebildete Interesse der betrogenen Völker, blind bleiben zu wollen. -

      Claude Adrien Helvétius

       

      „Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. [...]"

       

      "[...] Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

       

      Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

       

      Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“

       

      Karl Marx: Einleitung zur Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie

      • @DDHecht:

        Ja, ist ja gut :-) Ich machte kein Statement für Religionen. Die Medien leisteten Vorschub für Pegida sagte ich. Was beim Bildleser als Moslem=böser Schläfer ankommt. Spiegelschlagzeile: "Mekka Deutschland - Die stille Islamisierung". Klingt sehr nach Pegida, oder? Dass Religionen da sind kann ich nicht ändern. Muss ich mit leben.

    • @Durchsage:

      Verteufeln ist der Punkt! Sollange dieser Religionswahn als etwas normal vertretbare Meinung vermittelt wird, eine persönliche irrationale Ansichtssache selbst hier im Land noch einen dermaßen großen Einfluss auf die Gesetzgebung haben darf, sollange wird die Welt ein Schlachthaus bleiben. Mit Gott, Fahne und fürs Vaterland, das angeblich bedrohte. Mit diesen 3 "Zutaten" ist es beinahe aus dem Stand möglich, mittels entsprechender Propaganda, beinahe jede "Volksgemeinschaft" aufzuhetzen und im Hass gegen das Fremde zu "vereinen", nur um sie dann, zum Vorteil einer kleinen Gruppe, zu Helden werden zu lassen, zu sehr kurzlebigen Helden halt. Weltweit sind die Friedhöfe voll, von Helden.

      Jeder, der Regeln auf Glaubensbekenntnissen und wirrem Jenseitsglauben aufbaut, und für alle verbindlich macht, der hat meine ungeteilte Verachtung, ohne jede Ausnahme. Wer dagegen weiß, dass ein Leben nach dem Tod grober Unsinn sein muss, der steht auch seinem eigenen Leben etwas anders gegenüber bzw. wird es nur riskieren, wenn er wirklich persönlich einer direkten Gefahr ausgesetzt ist, und imaginäre Götter, sind es ganz sicher nicht. Die Überwindung der "Gottesfurcht, kann dabei nur am Anfang stehen. Religion fördert Rassismus und Rassismus den Krieg (Punkt)

      • @DDHecht:

        "Wer dagegen weiß, dass ein Leben nach dem Tod grober Unsinn sein muss,"

         

        Woher wissen Sie das? Können Sie mir das beweisen?

         

        "der steht auch seinem eigenen Leben etwas anders gegenüber bzw. wird es nur riskieren, wenn er wirklich persönlich einer direkten Gefahr ausgesetzt ist"

         

        Fragen Sie einen Buddhisten wie er das sieht! Gerade das neue Leben nach dem Leben ist Sinn seines Daseins im jetzt und streben nach Vervollkommung.

         

        Was ich glauben soll, keinen Plan.

        • @Durchsage:

          Moment, ich bin dabei nicht in der Beweispflicht! Diejenigen die eine Behauptung aufstellen haben diese doch wohl inne, spätestens dann, wenn ich sage, dass sie Unsinn ist, können sie das nämlich nicht, bleibt es Unsinn.

          Wenn es ihm aber hilft, nicht in Barbarei zu verfallen, ist es mir egal, doch bleibt es dennoch eine Illusion. Dass der Buddhist nicht missioniert, seine Sicht der Dinge niemandem aufzwingen möchte, ist, neben dem Punkt, dass es da auch keinen strafenden allmächtigen Gott gibt, ein wesentlicher Unterschied zu den unterdrückerischen monotheistischen Irrlehren.

          Doch gibt es immer mal wieder auch Berichte von religiös motivierten Ausschreitungen zwischen Buddhisten, Hindus, Sikhs, Christen und Moslems.

          Aber gerade zu dem Glauben an eine jenseitige Welt hätte ich eine gute Doku, die für mich jedenfalls eine plausible logische irdische Erklärung liefert, und zu dem Ursprung dieser Vorstellung etwas Erhellendes beizutragen hat (ab 4:50 bis ca. 6:50):

          https://www.youtube.com/watch?v=TUM6Swc3bYI&feature=player_detailpage

  • Aus der Klage des Herrn Bachmann über die spärliche mediale Berichterstattung ist heraus zu hören: Je mehr mediale Aufmerksamkeit dem Rechtspopulismus geschenkt wird, desto mehr Zulauf bekommt er. Also sollten die Medien in ihren Berichten mehr auf Sparflamme kochen und nur noch kurze Fünfzeiler in ihrem Inlandsressort platzieren. Das würde genügen. Und die, die unverdrossen weiter auf Titelseite setzen, wären auf einen Blick entlarvt als rechte Sympathisanten.

    • @noevil:

      Bachmann beschwert sich immer über die Presse. Schreibt sie viel sei es Lügenpresse, schreibt sie wenig versuche man Pegida kleinzuhalten. Ich glaube, Rechtspopulismus kann auch dann stärker werden, wenn man nicht über ihn redet. Er lebt doch von Lügen, Übertreibungen und Emotionalität. Die Presse sollte Rechtspopulismus weiter als solchen entlarven und nicht den Mantel des Schweigens ausbreiten.

      • @Hauke:

        Vom Mäntelchen ... ist auch nicht die Rede, sondern nur von je nach Ereignis der Größe angemessener Reaktion. Ich habe nichts übrig für Presse, die mit Halali die Titelseiten vollstopft und den Rechten - oft unfreiwillig - eine überdimensionierte Werbe-Plattform einräumt und das häufig genug ohne sie als Populismus zu entlarven.

  • nope, es hat sich nichts geändert bei pegida. es sind lediglich weniger teilnehmer bei den demonstrationen. der ulbig will sich mit diesen Wirren nicht mehr treffen, weil sie keine rolle mehr spielen. äußerungen wie "mit der einladung wilders' habe man eine grenze überschritten" geben ulbig und die sächsische regierung allenfalls aus purer dummheit von sich. diese sog. "grenze" war bereits zu beginn der pegidazombiebewegung überschritten. und ulbig schon vor beginn der pegiden eine intellektuelle zumutung. ein "verdienst" bleibt pegida: selten zuvor konnte man so viele offensichtliche arschnasen und rassistische vollidioten auf einem haufen bewundern. und so viele offensichtliche arschnasen und vollidioten die wirklich ernsthaft und öffentlich über und mit diesen zombis debattieren wollten.

  • Mich würde mal interessieren, was die Leute um Stauffenberg heute zu Pegida sagen würden, und noch viel mehr die Leute der "Weißen Rose", (die wiedergegründet zu haben sich Michael Stürzenberger in München gerne brüstet).

    • @Da Hias:

      Was soll ein koservativer Adliger wie Stauffenberg dem Deutschland heilig war dazu sagen?

    • @Da Hias:

      Mich würde mehr interessieren, was Lax Liebermann zu Pegida sagen würde, Vermutlich würde er das wiederholen, was er beim Anblick des Fackelmarsches sagte