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Biden bei der UNO zur Lage in Nahost„End this war“

US-Präsident Joe Biden spricht das letzte Mal vor der UN-Generalversammlung. Er fordert eine diplomatische Lösung des Nahostkonflikts.

Der US-Präsident Joe Biden bei seiner Rede vor der UN-Generalversammlung am Dienstag Foto: Michael Kappeler/dpa

Washington taz | Der scheidende US-Präsident Joe ­Biden hat bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York für mehr globale Kooperation plädiert, um die großen Probleme der Zeit zu lösen. Das sind derzeit vor allem die Konflikte in der Ukraine, im Nahen Osten und im Sudan. Biden hat in seiner Rede deutlich gemacht, dass die USA es unter seiner Führung geschafft haben, die Welt zusammenzubringen. „Wir werden in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen“, sagte Biden und erklärte, die Nato sei „stärker als jemals zuvor“.

Zum Thema Nahost betonte er das Leid der israelischen Angehörigen der entführten und getöteten Hamas-Geiseln, aber auch das Leid der Bewohner im Gazastreifen. Ziel müsse sein: „to end this war“ – „den Krieg zu beenden“. Biden forderte, auch im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon müsse eine diplomatische Lösung gefunden werden, dafür sei es noch nicht zu spät. Er sprach sich für eine Zweistaatenlösung aus. Auch die Gewalt im Westjordanland müsse enden. Zum Sudan sagte Biden, dort gebe es gerade eine der größten humanitären Krisen.

Wir werden in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen

Joe Biden, US-Präsident

In allen drei Konflikten ist bisher kein Ende in Sicht. Ein Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland scheint weit entfernt zu sein. Der Konflikt im Nahen Osten, der seit dem 7. Oktober tobt, ist ebenfalls noch nicht vorbei, und die jüngste Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz könnte für noch mehr Leid sorgen. Und der Bürgerkrieg im Sudan fordert tagtäglich mehr Todesopfer, wird im Westen aber kaum wahrgenommen.

Die Vereinten Nationen spiegeln in verkleinertem Maßstab die globale Lage wider – und die ist angespannter als vor Bidens Amtsantritt. „Die Welt ist deutlich gefährlicher als vor zehn Jahren“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag während einer Nebenveranstaltung in New York.

Auch der Kampf ums Klima und gegen Drogen kommt vor

Es sind jedoch nicht nur Kriege, sondern auch andere Krisen, die nur als globale Gemeinschaft bekämpft werden können. Biden sprach deshalb auch den Kampf gegen den Klimawandel und gegen illegale Drogen in seiner Ansprache an. Durch den Klimawandel häuften sich die Unwetterkatastrophen und stellten eine zunehmende Belastung für immer mehr Länder dar.

Den größten Applaus erhielt ­Biden, als er erklärte, warum er davon zurückgetreten sei, eine zweite Amtszeit anzustreben. Das Wohlergehen des Landes und der Bestand der Demokratie seien wichtiger. Es gebe wichtigere Dinge als das Verbleiben an der Macht, rief er aus und erinnerte die versammelten „fellow leaders“ daran, dass sie dem Volk dienten, nicht andersherum.

Gleichzeitig ist die Zahl der Drogentoten in den USA laut ersten Hochrechnungen der US-Seuchenschutzbehörde CDC während des vergangenen Jahres zum ersten Mal seit 2018 wieder gefallen. Die USA beklagen allerdings noch immer über 100.000 Drogentote pro Jahr.

Die USA und Präsident Biden werden sich auch für strukturelle Reformen, wie der Vergrößerung des Weltsicherheitsrats, aussprechen. Am Ende dürfte Biden aber vor allem die positiven Aspekte seiner Amtszeit auf das internationale Geschehen hervorheben. Auch wenn diese Ansicht nicht von allen im Saal geteilt werden dürfte.

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15 Kommentare

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  • -Ein Volk, dass absolut wehrlos ist, vor einer militärischen Übermacht, die täglich mit Hightech Waffen und KI angreift und tötet (egal welche Rechtfertigungen man dafür anbringt, für Rechtsstaaten und Demokratien gelten sie alle nicht!)



    -Über 40.000 Tote



    -Hunderttausende Schwerverletzte und schwerst traumatisierte, die ab jetzt gar nicht mehr in der Lage sind, ein normales Leben zu führen, geschweige eine funktionierende Gesellschaft wieder aufbauen



    -Drei Kriegsfronten, täglich Bomben/Raketen



    -Ein Volk, das kurz vor seiner Vernichtung steht, weil es fast zu 90 % vertrieben ist, seine Heimat zerstört, alle Lebensgrundlagen und Ressourcen zerstört, sogar Trinkwasser versalzt wurde, jegliche Infrastruktur, die notwendig für ein funktionierendes Lebenssystem ist, zerstört, sprich einfach alles zerstört ist, was ein Land Staat Volk zum Leben braucht, das einzige, was übrig ist, in Gaza und der Westbank, verbrannte Erde für Palästinenser ist und ihnen ab diesem Zeitpunkt jegliche Überlebensfähigkeit fehlt denn wie soll’s denn mit Palästinensern und Palästina wohl weitergehen können wenn Israel irgendwann mal aufhört,

    und Journalisten schreiben immer noch von einem „Konflikt“??

  • Auf der einen Seite wird eine diplomatische Lösung gefordert, auf der anderen Seite werden 2000 Pfund bomben geschickt. Der Grundgedanke ist ok, die Umsetzung sehr fragwürdig.

  • Also Krieg beenden in Gaza und nun Libanon. aber dann weiter Munition, Raketen und Co. nach Israel transferieren. Gewalt in der Westbank durch Siedler beenden, aber weiterhin die isr. Regierung stützen die diese Vorkommnisse aktiv begleitet. Isr. Armeekräfte sind bei fast allen Angriffen dabei oder in der Nähe.



    Ebenso werden durch die isr. Regierung Siedlermilizen gar wie zuletzt nach Nablus zum "tanzen" beim Grab von Prophet Joseph, hin gebracht und dort beschützt!



    Wenn man dann weiterhin diese rechtsextremistische Regierung und ihre Anhänger unterstützt, ist das ein wenig scheinheilig!

  • "Die (...) Lage ist angespannter als vor Bidens Amtsantritt ".



    Schon richtig. Der Zwischenton, dass Biden dafür verantwortlich zeichnet, ist allerdings falsch.



    Weder heißt er Putin, der einen Krieg vom Zaun gebrochen hat, noch hat er irgendwelche Aktien im Sudan.



    Sein Apell, dass der Krieg im nahen Osten beendet werden soll, ist ein gemeinsamer Wunsch und man kann der US Regierung nicht vorwerfen, sie sei auf diplomatischem Parkett inaktiv.

  • "Den größten Applaus erhielt ­Biden, als er erklärte, warum er davon zurückgetreten sei, eine zweite Amtszeit anzustreben."



    "Alles" richtig gemacht? Eben nicht! Aber eins ganz sicher: Die Problematik einer Überdehnung einer problematischen und konfliktreichen Amtszeit erkannt.



    Personenkult ist ansonsten voll im Trend:



    www.fes.de/wissen/autokratie



    "Bleibt alles anders" (H. Grönemeyer)

  • Die ganze Region gehört mit Blauhelmen geflutet und keine der Konfliktparteien dürfte im eigenen Land auch nur ein Moped von A nach B bewegen, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen, wenn das jemals enden soll. Alle Hamas und Hizbollahfressen nach Den Haag genauso wie jedes einzelne Mitglied der israelischen Regierung und dann für 50 Jahre alles unter UN-Sonderverwaltung bis eine einigermaßen vernünftige Generation herangewachsen ist die was anderes kennt als Hass, Elend, Indoktrination und Terror.

  • Der Klassiker für US Präsidenten am Ende ihrer Amtszeit.



    Kurz mal den Nahostkonflikt lösen.



    Ja, unfair Biden ggü.



    Aber ist so.

  • Das "End this war" wäre wirksamer und glaubwürdiger, wenn Biden aufhören würde, Israel mit Waffen jetzt auch für den zweiten Krieg zu versorgen.



    Genau das dürfte mehr als die Hälfte der ZuhörernInnen bei diesem Satz sofort gedacht haben....

    • @Monomi:

      Das "End this war" wäre wirksamer und glaubwürdiger, wenn Biden aufhören würde, Israel mit Waffen jetzt auch für den zweiten Krieg zu versorgen.

      Sollte genau zu dem Zeitpunkt erfolgen, wenn der Iran keine Waffen mehr an die Terroristen, sprich Hisbollah liefert.

      Oder ist Ihnen entgangen, egal das die Hisbollah täglich seit dem 08.10.2023 Israel mit Raketen beschießt und tausende Israelis evakuiert werden mussten.

      • @Whatever1984:

        „tausende Israelis evakuiert werden mussten“

        Immerhin mussten sie nur evakuiert werden und haben Schutzräume zur Verfügung. Und es sind nur ein paar 1000. Im Gegensatz zur palästinensischen Bevölkerung, die gar keine Lebensgrundlage mehr haben keine Schutzräume und keine einzige Familie, die nicht Verluste und Leid zu beklagen hat, sind das Luxusprobleme. Was hat man denn gedacht in Israel; das bei dieser mörderischen Kriegsführung nur unschuldige Palästinenser den Preis für die Israelische Eskalation bezahlen? Es ist Zeit für die Israelis, sich ihrer religiösen Extremisten des Regimes zu entledigen und Freiheit zu fordern, und zwar nicht nur für 240 Israelis, sondern auch für 2 Mille Palästinenser!



        Irgendwie mutet ihr Kommentar so an, als ob für Sie israelisches oder jüdisches Leben wertvoller sei, als arabisches oder muslimisches, welches vernachlässigbar ist? Wie kann man tausende Vertriebene anklagen, ohne empathisch mit Zehntausenden getöteten, 100 tausenden Verletzten und Millionen Vertriebenen zu sein?



        Denn genau deswegen schießt Hisbollah wie sie richtig festgestellt haben, erst seit Israels blutigem Rachefeldzug.

  • "die USA es unter seiner Führung geschafft haben, die Welt zusammenzubringen"- und ich dachte nur Trump würde an einem zu großen Ego leiden. Wo ist die Welt näher zusammen. Ukraine und Russland? Nahostkonflikt? Sudan? Die Meinungen zu allen dreien gehen doch sehr weit auseinander, nicht nur zwischen globalen Süden und Norden, sondern auch zwischen Politik und Bürgern.



    Und tut mir leid aber das ausgerechnet Biden sich hinstellt und sagt, dass der Krieg in Gaza beendet werden muss hat sicher zu diversen Augenrollen geführt. Wer gießt denn mit seinen uneingeschränkten Waffenlieferungen seit Monaten Öl ins Feuer? Und verstößt damit wohlgemerkt sogar gegen amerikanischen Gesetze wie interne Dokumente zeigen? www.propublica.org...tarian-aid-blinken



    Die Doppelstandards und die Untergrabung von internationalen Gesetzen durch die demokratischen Staaten, allen voran den USA, wird uns allen nochmal richtig auf die Füße fallen. Sicherer wird die Welt dadurch nicht, für keinen. Es bringt auch niemanden zusammen.

    • @Momo Bar:

      "Wer gießt denn mit seinen uneingeschränkten Waffenlieferungen seit Monaten Öl ins Feuer?"



      Unter anderem der Iran; ich dachte eigentlich, das sei allgemein bekannt.

  • Was hat denn Biden erreicht? Nichts. Noch nicht einmal Israel lässt sich beeindrucken, vielleicht hören sie nicht einmal zu. Und in der Ukraine wird auch nichts erreicht. Es wird verlängert, die Zahl der Toten steigt und die Ukraine wird um Jahre zurückgeworfen. Zurückbleiben wird auch ein Land mit vielen Verletzten. Und ja der Sudan. Da schaut die Welt scheinbar nicht hin. Da gibt's nichts zu holen und strategisch wichtig scheint es nicht zu sein. Aber immerhin hat's Biden mal erwähnt.



    Nein, Biden hat NICHTS erreicht. Es kann nur besser werden.

    • @Mouse:

      Und in der Ukraine wird auch nichts erreicht.

      Doch den Russen werden die Grenzen aufgezeigt ind das nicht zu knapp.



      Putin wird sich dreimal überlegen, in welches Abenteuer er sich als nächstes stürzen wird.

    • @Mouse:

      "Es kann nur besser werden."



      Oh nein. Es kann auch noch wesentlich schlimmer werden. Und es ist noch nicht raus, ob das nicht auch tatsächlich passiert.