Bewegungstermine in Berlin: Männerdominanz den Kampf ansagen
Wie das Patriarchat endlich überwinden? Die Bewegung weiß die Antwort: Mit Pisse, Blut, Verhütung, Party, Vernetzung und Kampf.
E inen Weg zu finden, das Patriarchat zu überwinden, ist gar nicht so einfach. Empowerment von FLINTA* erfordert einen umfassenden Ansatz, der Bildung, rechtliche Maßnahmen, Gemeinschaftsstärkung und individuelle Unterstützung umfasst. Der Weg ist steinig, Wissenstransfer und Vernetzung sind unabdingbar. Idealisierte Gesellschaftsentwürfe können dabei als Werkzeuge für Kritik und Inspiration genutzt werden, um mögliche Wege zur Verbesserung der bestehenden Verhältnisse auszuloten.
Die feministischen Künstler*innen von United Feminist Power machen in der Neurotitan Galerie im Haus Schwarzenberg einen Aufschlag, wie das gehen könnte. Noch bis zum 15. Juni läuft die Ausstellung des Netzwerks, welches aus der Graffiti- und Urban Art-Kultur entstanden ist. Unter dem Titel Feminist City Utopia geht es darum, Vorstellungen einer feministischen Stadt zu entwerfen, in den Diskurs zu gehen und feministische Utopien erfahrbar zu machen.
Im Rahmen der Veranstaltung Periode, Pissen, Parks wird etwa der Kurzfilm „Pissen aufs Patriarchat“ von 2023 gezeigt. Dem Film von Lena Fakler geht eine Triggerwarnung zu sexualisierter Belästigung, Gewalt und Schusswaffen voraus. Es geht um eine junge Frau, die auf einer Autobahnraststätte statt einer funktionstüchtigen Toilette nur unangenehme, misogyne und toxische Männer auffindet, die die Frau bedrängen. Im Anschluss an das Screening werden Der Periodenladen Schöner Bluten, Missoir („pinkeln ist politisch, pee for free“) und das Feminist Park Collective zur Diskussion zugegen sein (Donnerstag, 13. Juni, Rosenthaler Straße 39, 18 Uhr).
Alerta, alerta, Anti Sexista!
Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.
Im Rahmen der Feminist City Utopia wird auch das Thema Verantwortungsübernahme in puncto Verhütung aufs Tableau gebracht. Beim Workshop „Verhütung ist (auch) Männersache“ mit dem Emanzipatorischen Verhütungskollektiv Leipzig geht es darum, dass die Hauptverantwortung für Empfängnisverhütung ebenso wie die einer potenziellen Schwangerschaft meist an den gebärfähigen Personen hängenbleibt, wohingegen sich Cis-Männer gerne aus der Verantwortung stehlen. Die Forderung an diese Männer ist klar: aktive Anteilnahme beim Thema Kontrazeption! (Freitag, 14. Juni, Rosenthaler Straße 39, 17 Uhr).
Zum Abschluss der Ausstellung präsentiert das Haus Schwarzenberg die United Feminist Sounds, ein queerfeministisches Sommerfest im 3. Hinterhof der Neurotitan Galerie mit diversen Live-Acts. Unter anderem dabei werden sein: Alice Dee, Halfsilks und Lena Stoehrfaktor. Die Aftershow-Party findet im Anschluss im Eschschloraque im 2. Hinterhof mit den FLINTA* DJs Vela, Yvois und Terri Lee statt. (Samstag, 15. Juni, Rosenthaler Straße 39, 18 Uhr).
Alerta, Alerta, Anti Sexista! Im Fischladen im Friedrichshainer Nordkiez geht es bei der FLINTA* Night kurz vor der Sommerpause nochmal heiß her! Es gibt Candlelight-Speed-Dating für FLINTA*s und feministische Crews, Küfa (draußen) und im Anschluss Karaoke. Außerdem soll den ganzen Abend über für Vernetzung gesorgt werden (Freitag, 14. Juni, Rigaer Straße 83, 18 Uhr).
Von und für FLINTA* Personen und deren Friends veranstaltet jeden Dienstag die Anarcha Solidarity Kitchen einen Abend mit Essen, Musik und Workshops. Das Programm wechselt wöchentlich. Diesmal wird es eine akustische Jam Session geben, zum Essen gibt es BBQ Burger. Von Mitternacht bis 3 Uhr morgens ist dann Playstation Night (Dienstag, 18. Juni, Rauchxxx / Schwester, Mariannenplatz, 18 Uhr).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Grünes Wahlprogramm 2025
Wirtschaft vor Klima
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Energiewende in Deutschland
Erneuerbare erreichen Rekord-Anteil
Parteiprogramme für die Bundestagswahl
Die Groko ist noch nicht gesetzt