Bewegungstermine in Berlin: Schutzräume gegen das Patriarchat
Gewalt gegen FLINTA* gehört leider weiterhin zum Alltag. In Berlin haben sich inzwischen Strukturen gebildet, die Safe Spaces anbieten.
J ede dritte Frau in Deutschland erfährt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Am 25. November 2023 war auch dieses Jahr der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, zu dem wieder Menschen für das Recht auf Sicherheit und Selbstbestimmung auf die Straßen gegangen sind. Als Reaktion auf die allgegenwärtige patriarchale Gewalt gibt es in Berlin seit mehreren Jahren Räume und Veranstaltungen von FLINTA* für FLINTA*, zum Teil exklusiv auch als Safe Spaces für Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und agender*.
Der Workshop zu kritischer Männlichkeit von Blu Doppe von Queertopia @queer_topia* beschäftigt sich mit dem Thema Männlichkeit. Denn im Jahr 2023 ist es mehr als an der Zeit, kritische Männlichkeit zu thematisieren und diese in den Alltag zu integrieren. Was ist Männlichkeit und wie lässt sich kritisch damit umgehen? Wie kann man sie nutzen, wo schränkt sie ein? Gearbeitet wird mit Theatermethoden und Methoden aus der machtkritischen Bildungsarbeit.
Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.
Der Workshop ist kostenlos, findet online über Zoom in deutscher Lautsprache statt und ist offen für alle Geschlechter. Das Angebot richtet sich vorrangig an junge Menschen zwischen 15 bis 27 Jahren. Es ist eine Anmeldung via Mail an anmeldung@jup-ev.org erforderlich (Mittwoch, 6. Dezember, Online, 18 Uhr).
Antifeminismus ist oft antisemitisch
In der queer-feministischen Fahrrad Selbsthilfewerkstatt im Plattenladen in Neukölln, der ausschließlich von FLINTA* betreut wird, sind alle Geschlechter willkommen. In angenehmer Atmosphäre, ohne mackerhaftes Benehmen, ist jede:r eingeladen, sich zu trauen, sich auszuprobieren. Der Keller ist barrierefrei, die Toilette ist allerdings nicht rollstuhlgerecht (Donnerstag, 7. Dezember, Neckarstraße 19 via Innenhof, 18 Uhr).
Den Diskurs zur Verschränkung von Antifeminismus und Antisemitismus will der TKA-Tresen unter dem Motto „Und hinter dem Feminismus steckt der Zionismus“ im ZGK aufmachen. Johanna Niendorf wird zu Gast sein. Es wird beleuchtet, wie Feminismus als Feindbild und antifeministische Aussagen oft – und auch nicht erst seit gestern – mit Verschwörungsglauben, Antisemitismus und religiösem Fundamentalismus Hand in Hand gehen.
Bezug genommen wird in einer Ankündigung zur Veranstaltung unter anderem auf die Leipziger Autoritarismus Studie. Die Referentin ist in verschiedenen feministischen Zusammenhängen aktiv und promoviert zur Verbindung zwischen Autoritarismus und Geschlecht am Else-Frenkel-Brunswik-Institut in Leipzig. Die Veranstaltung ist kostenlos, der Tresen ist nicht barrierefrei (Donnerstag, 7. Dezember, Scharnweberstraße 38, 20 Uhr).
FLINTA*only Veranstaltungen
Jeden ersten Donnerstag im Monat gibt es in der KvU – Kirche von unten einen FLINTA*Tresen, der exklusiv nur für FLINTA* Personen ist. Den Abend gestalten die besuchenden und gastgebenden Menschen jedes mal selbst neu (Donnerstag, 7. Dezember, Storkower Straße 119, 19 Uhr).
Beim FLINTA*only Kickern ist Dienstags und Donnerstags in der Tristeza Bar in Neukölln der Kickerraum ebenfalls nur für nur Frauen, Lesben, inter*, trans*, nicht-Binäre und agender Personen (Donnerstag, 7. Dezember und Dienstag, 12. Dezember, Pannierstraße 5, 18 Uhr).
Im Interkosmos gibt es jeden 1. und 3. Donnerstag Kaktus Comedy – das Stand Up Comedy Open Mic mit FLINTA* und queeren Comedians. Wer selber Stand Up Comedy machen möchte, meldet sich dort auf Instagram @kaktus.comedyy. Die Veranstaltung ist kostenlos und spendenbasiert (Donnerstag, 7. Dezember, Fanningerstraße 47, 20 Uhr).
Im Fischladen im Friedrichshainer Nordkiez gibt es eine FLINTA*only Bar. Dort kann gemeinsam getrunken und umsonst Billard gespielt werden und es gibt Küfa (Freitag, 8. Dezember, Rigaer Straße 83, 20 Uhr).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen