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Ausschreitungen in ChemnitzAuch Juden angegriffen

Ein Klassikkonzert, Protest und Gegenprotest prägten den Freitag in Chemnitz. Die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden widerspricht indes dem Verfassungsschutz.

Ziel des Angriffs vom 27. August: das jüdische Restaurant „Schalom“ im Zentrum von Chemnitz Foto: dpa

Chemnitz epd/afp | Erneut sind am Freitagabend in Chemnitz Veranstaltungen und Demonstrationen abgehalten worden. Die teilweise rechtsextreme Organisation „Pro Chemnitz“ mobilisierte unter dem Motto „Sicherheit für Chemnitz“ rund 2.350 Anhänger, wie die Polizei mitteilte. Sie zogen mit ihrer Kundgebung wieder zum Karl-Marx-Monument in der Innenstadt. „Pro Chemnitz“ hatte seit Ende August mehrfach gegen die Flüchtlingspolitik protestiert. Dabei waren auch ausländisch aussehende Menschen und Journalisten angegriffen worden.

Unter dem Motto „Wir bleiben – antifaschistisch aktiv!“ demonstrierten nach Polizeiangaben rund 1.000 Menschen gegen den rechten Aufzug. Das bundesweite Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ sowie die Initiative „Chemnitz Nazifrei“ hatten dazu aufgerufen und erklärt, es sei unerträglich, dass Stadt und Polizei die rechtsgerichtete Demonstration erneut genehmigt hätten.

„Von dieser Gruppe geht eine Gefahr für Leib und Leben von allen aus, die im Fokus der rassistischen Hetze stehen“, sagte Gabriele Engelhardt von der Chemnitzer Regionalgruppe des Bündnisses. „Pro Chemnitz“, AfD und dem fremdenfeindlichen Dresdner „Pegida“-Bündnis gehe es nicht um den getöteten Daniel H., „sondern um den Aufbau einer faschistischen Massenbewegung“, erklärten die Veranstalter.

Parallel dazu haben nach Veranstalterangaben rund 5.000 Zuhörer mit einem Klassikkonzert auf dem Chemnitzer Theatervorplatz ein Zeichen gegen Hass und Intoleranz gesetzt. Das Open-Air-Konzert war von den Chemnitzer Theatern in Reaktion auf die Ausschreitungen der vergangenen Tage organisiert worden. Es stand unter dem Motto „Gemeinsam stärker – Kultur für Offenheit und Vielfalt“. Mit der Aufführung von Ludwig van Beethovens neunter Symphonie wollten die Veranstalter nach eigenen Angaben „den Tendenzen zu Fremdenfeindlichkeit, Hetze und Gewalt konsequent entgegentreten“.

Am Freitagabend waren in Chemnitz insgesamt 1.300 Sicherheitskräfte im Einsatz. Unterstützt wurden die sächsischen Beamten von Kollegen aus Thüringen, Berlin, Bayern, Hessen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und der Bundespolizei. Die Demonstrationen und Kundgebungen seien störungsfrei verlaufen, erklärte die Polizei. Es habe allerdings sechs Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz wie etwa das Vermummungsverbot oder das Mitbringen verbotener Gegenstände gegeben.

Koscheres Restaurant angegriffen

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Chemnitz vor zwei Wochen ist einem Zeitungsbericht zufolge auch ein jüdisches Restaurant von Neonazis angegriffen worden. Wie die Welt am Sonntag berichtet, könnte es sich um einer der schlimmsten antisemitischen Attacken der vergangenen Jahre handeln. Demnach soll am Abend des 27. August das koschere Restaurant „Schalom“ gegen 21.40 Uhr von etwa einem Dutzend Neonazis angegriffen worden sein.

Die vermummten, in schwarz gekleideten Täter riefen dem Zeitungsbericht zufolge „Hau ab aus Deutschland, Du Judensau“ und bewarfen das Lokal mit Steinen, Flaschen und einem abgesägten Stahlrohr. Der Eigentümer Uwe Dziuballa sei während des Angriffs von einem Stein an der rechten Schulter verletzt worden, eine Fensterscheibe sei zu Bruch gegangen und die Fassade beschädigt worden.

Das sächsische Landeskriminalamt habe gegenüber der Zeitung eine entsprechende Anzeige des Wirts bestätigt, heißt es in dem Bericht. Der sächsische Staatsschutz und das polizeiliche Terrorismus- und Extremismus- Abwehrzentrum seien mit dem Fall befasst. Die Ermittlungen dauerten allerdings noch an.

Der Beauftragte gegen Antisemitismus der Bundesregierung, Felix Klein, zeigte sich angesichts des Angriffs auf das jüdische Restaurant in Chemnitz besorgt. „Sollten die Berichte zutreffen, haben wir es mit dem Überfall auf das jüdische Restaurant in Chemnitz mit einer neuen Qualität antisemitischer Straftaten zu tun. Hier werden die schlimmsten Erinnerungen an die dreißiger Jahre wachgerufen“, sagte Klein der Zeitung. Er forderte die sächsische Polizei und Staatsanwaltschaft auf, nun unverzüglich und umfassend zu ermitteln und mit aller Härte gegen die mutmaßlichen Täter vorzugehen.

Generalstaatsanwaltschaft widerspricht Maaßen

In der Diskussion um ein Video aus Chemnitz hat die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen widersprochen. Es gebe keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass das Video ein Fake sein könne, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein. Daher werde es für Ermittlungen genutzt. Maaßen hatte zuvor die Echtheit des Films bezweifelt. Das Video zeigt, wie Menschen aus einer rechten Demonstration heraus auf einen Migranten losgehen.

Maaßen hatte am Freitag im Zusammenhang mit den Übergriffen rechter und rechtsextremer Demonstranten außerdem davon gesprochen, dass dem Verfassungsschutz „keine belastbaren Informationen“ darüber vorlägen, dass es in Chemnitz „Hetzjagden“ gegeben habe. Es gebe vielmehr „gute Gründe“ dafür, dass es sich um eine „gezielte Falschinformation“ handele“.

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107 Kommentare

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  • Warum ist der Restaurantbesitzer nicht an die Öffentlichkeit damit gegangen, nachdem die sächsische Polizei den Angriff lediglich als "Sachbeschädigung" eingestuft hat und es schon früher antisemitische Übergriffe gegen das Restaurant gegeben haben soll? Auf der facebook-Seite des Restaurants wird der Angriff erst viele Tage später thematisiert. Und ein Kommentar zu einem seiner Gäste, mit denen sich der Betreiber ablichten ließ, macht mich stutzig.

    • @Nicky Arnstein:

      Viele Juden halten nicht viel davon, bei antisemitischen Angriffen die Polizei zu rufen, ich habe da auch gewisse Vorbehalte. Darum wird so etwas auch oft nicht angezeigt, aber nach den Vorfällen in Chemnitz, wurde sich wohl aufgrund der Berichterstattung dafür entschieden.

      Aber zu den schönen Sachen, es ist immer noch Rosch haSchana. Ihnen einen frohes neues Jahr 5779 und Schanah towah umetukah! (Gutes und süßes neues Jahr!)

      Ich esse jetzt noch etwas Honigkuchen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      "Und ein Kommentar zu einem seiner Gäste, mit denen sich der Betreiber ablichten ließ, macht mich stutzig."

      Welcher denn? Bzw. was steht dort?

  • Es ist erstaunlich wie wenig Wissen über aktuelle rechte Ideologie vorhanden ist. Die Nazis sind überzeugt, dass Juden für die Massenmigration verantwortlich seien. Im Rahmen einer rassistischen Demo also jüdische Einrichtungen anzugreifen ist völlig logisch in diesem Weltbild. Bei Identitären und anderen Rechten, die sich versuchen nicht antisemitisch zu geben, sind dann halt die 'Lügenpresse', NGOs und böse Politiker für den 'großen Austausch' verantwortlich.

    • @LesMankov:

      Die Nazis sind überzeugt, dass Juden für "die Massenmigration verantwortlich seien. "

      Woher haben Sie die Information?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Nicky Arnstein:

        Es gibt z.B. die Erzählung, dass es eine Soros-Idee ist, in Europa Muslime anzusiedeln. Ist auf den Aluhutseiten des Netzes nicht schwer zu finden.

  • 8G
    87233 (Profil gelöscht)

    Wer überrascht ist hierdurch, lebt mit deren Kopf tief im Sand begraben.

    Und dafür haben wir einen Verfassungsschutz Chef der alles leugnet.

    Barbaren - von oben bis unten.

    Ich bin bisher keinen Mitglied eine politische Partei gewesen, aber heute habe ich mich entschieden.

  • @NICKY ARNSTEIN: “Bei den Rechten nennt man es Antisemitismus. Bei den Linken Antizionismus. Es ist beides dasselbe: es geht gegen Juden.”

    “Man muss erst einmal unterscheiden lernen zwischen Judentum, Zionismus und Israel. Nicht alle Juden sind Zionisten, nicht alle Zionisten sind Israelis, und nicht alle Israelis sind Juden. Wenn man das nicht begriffen hat, wirft man alles wahllos durcheinander.” Das sagt der israelische Historiker Moshe Zuckermann, dessen neuestes Buch “Der allgegenwärtige Antisemit” Ihnen vermutlich gar nicht gefallen dürfte.

    • @Ute Plass:

      Doch doch. Ich kenne die Unterschiede. Für die Antisemiten (linke oder rechte) spielen solche Feinheiten keine Rolle. Juden sind Juden. Oder unterscheiden Sie zwischen guten und schlechten Juden? Juden werden als Volk, Nation oder als Mitglieder einer großen Weltreligion gemobbt.

  • Woher wissen die, die die Vermummten der rechten Ecke zuordnen, dass sie dem Milieu der "braunen Kacke entstammen? Antisemitismus ist auch bei Linken, den sog. Antifaschisten (die DDR war das beste Beispiel) und bei Migranten aus islamischen Kulturen verbreitet.

    • @Nicky Arnstein:

      Siehe hier: www.freiepresse.de...dt-artikel10303630

      Zitat: Uwe Dziuballa, Inhaber des jüdischen Restaurants "Schalom", sieht die Lage in der Stadt differenziert: "Es brodelt schon länger, seit 2015." Weshalb es ihn wundert, dass Politiker in Sachsen ihrerseits jetzt "verwundert" sind über die eskalierende Gewalt und dass der Tod eines Mannes von Rechten ausgenutzt werde. Am Montag voriger Woche, "um 21.44 Uhr" - er erinnert sich noch genau an die Uhrzeit -, habe er das erste Mal nach langer Zeit wieder "richtig Schiss gehabt". Nach einem Vortrag über die Arisierung jüdischer Unternehmen, das Restaurant war schon fast leer, seien draußen etwa ein Dutzend schwarz vermummte Gestalten mit Steinen und Eisenstange auf ihn zugekommen und hätten mit Vokabular der Rechten gerufen, "Judenschwein, verschwinde aus Deutschland". Dziuballa wurde leicht an der Schulter verletzt. Immerhin: "Eine Sekunde später war die Polizei da. Sie war schnell, kompetent und sachlich." Und inzwischen fahre häufiger ein Polizeiauto am "Schalom" vorbei. Doch Dziuballa sagt auch: "Es ist traurig, dass das notwendig ist. Aber es ist nicht repräsentativ für Chemnitz, es ist nicht Alltag."

      • @Rudolf Fissner:

        "und hätten mit Vokabular der Rechten gerufen, "Judenschwein, verschwinde aus Deutschland"



        Das ist also der Beweis, dass es Rechte waren?

        • @Nicky Arnstein:

          Was wollen Sie? Ihr Fähigkeit das obige Zitat zusammenfassen zu können zur Schau stellen? Wenn Sie begründete Bedenken haben, dass die Erde nicht rund ist, dann äußern Sie die. Sonst wird das alles extremzeitraubing.

          • @Rudolf Fissner:

            Sorry, aber ich bin von Natur aus ein Skeptiker, was nicht heißt, dass ich verschwörungstheoretisch unterwegs bin. Ich finde es halt nur sonderbar, dass sich der Vorfall ein Tag nach den Ausschreitungen der Rechten ereignet hat, als die Gegendemos der Antifa unterwegs waren. Und das mit dem benutzten Vokabular der Rechten ist für mich kein Beweis, dass es wirklich Rechte waren. Vielleicht ist mein Misstrauen unbegründet, aber es wird schwer sein herauszufinden, aus welchem politischen Lager die vermummten Antisemiten sind.

            • @Nicky Arnstein:

              Skeptiker nutzen aber für ihren Skeptizismus Fakten und nicht den holen Bauch.

    • @Nicky Arnstein:

      Woher kann ich wissen, dass niemand dein Kommentaraccount gehackt hat? So etwas ist schon aus der Vergangenheit bekannt. Daher vermute ich, dass du insgesamt ein Fake bist. Bitte beweise nun das Gegenteil oder betrachte deinen Beitrag als irrelevant.



      Im Ernst: Natürlich sind False Flag-Aktionen immer möglich, das ist banal. Ohne Hinweise aber einfach drauflos zu unken, bedeutet, dass man wegen der Gefahr der Fakenews alles zu Fakenews erklärt. Und den Diskurs zersetzt.

    • @Nicky Arnstein:

      Lt. der jüdischen Gemeinde Chemnitz hat der Inhaber des angegriffenen Lokals dies gesagt, weil das von den Angreifern gebrauchte Vokabular aus der rechten Ecke stammte.

    • @Nicky Arnstein:

      Linker und muslimischer Antisemitismus fordert nicht das Verschwinden aus Deutschland speziell und die Verbreitung des rechten Schlagwortes "Judensau" ist mir auch von keiner der beiden Szenen bekannt.

      Eigentlich recht offensichtlich, so dass sich die Frage stellt, was genau Sie mit ihrem Post bezwecken.

      • @sart:

        Ich bezwecke gar nichts. Mir missfällt nur, dass Antisemitismus nur bei den Rechten gewähnt wird. Unklar bleibt ferner, warum der Vorfall 2 Wochen unter Verschluss blieb.

        • 9G
          99710 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Das ist verständlich. Sie legen soviel Wert darauf, Linke als Antisemiten zu bezichtigen, weil Sie es als Rechter dann leicht wähnen, linke Positionen in Gänze zu diskreditieren.

        • @Nicky Arnstein:

          Was wollen Sie hören? Das arabische Hamas-Flüchtlinge zusammen mit Rechtsextremen das Restaurant übefallen haben? Und das ganze gesteuert von linken Antisemiten? Ich glabe Sie haben sich verrannt.

        • @Nicky Arnstein:

          Anfang Mai hat meine Cousine geheiratet. Nur, weil Sie jetzt erst davon erfahren, heißt das nicht, dass der Vorfall unter Verschluss blieb.

      • @sart:

        Für den konkreten Fall hier dürfte klar sein dass es sich um deutsche Schlägertypen aus der rechten Szene handelt.

        Im allgemeinen dürfte klar sein, dass die Bedrohungslage für Juden in Deutschland von Deutschen aus der rechten Szene sowie von bestimmten Migranten aus dem arabischen Raum bestimmt ist. Hinzu kommt der Antisemitismus auch von Links. An der allgemeinen Lage ändert auch Chemnitz nichts.

      • @sart:

        "....und die Verbreitung des rechten Schlagwortes "Judensau"..."

        Ist mir entgangen, daß sich rechte Antisemiten besagtes Schlagwort markenrechtlich schützen ließen?

        Auf den ersten Blick ist es natürlich offensichtlich zu vermuten, daß die Täter aus rechtsextremen Kreisen stammen.

        Auf den zweiten Blick macht aber das Timing stutzig: Das Schalom ist das einzige jüdische Restaurant in Chemnitz. Und es sah sich im Laufe der Jahre auch antisemitischen Angriffen ausgesetzt: z.B. wurden Hakenkreuze an die Fassade geschmiert, zu Hitlers Geburtstag wurden 88 Plätze bestellt oder es wurde ein Schweinekopf vor die Tür gelegt. Alles absolut verabscheuungswürdig aber so einen heftigen Angriff wie am 27.8. gab es vorher nicht.

        Und an jenen Montag war im Restaurant Ruhetag; es gab lediglich eine Vortragsveranstaltung. Der Angriff erfolgte gegen 21.40 Uhr, als die Vorstellung bereits beendet war und sich der Inhaber alleine im Restaurant aufhielt.

        Und dieser Inhaber, der zum Glück "nur" leicht verletzt wurde identifizierte die Angreifer als Neonazis. Kann ihn keiner verdenken aber auch er kann sich irren.

        Letztlich: es ist nur bekannt, daß schwarz vermummte das Restaurant angriffen. Wer waren sie? Neonazis? Linke Antisemiten? Oder gar Agent Provocateurs?

        • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

          Und was genau wollen Sie damit sagen?

          Was soll das ganze damit zu tun haben, dass es nur ein jüdisches Restaurant gibt?

          Und wenn Rechtsextreme rumrennen, erwarten sie von denen, dass die ein Restaurant nicht angreifen, nur weil Ruhetag ist?

          Wissen wir es ganz 100% sicher, dass es Rechte waren? Nein.

          Spricht irgendetwas dafür, dass es keine Rechten waren? Nein.

          Machen die von Ihnen genannten Einwände Sinn? Nein.

          • @sart:

            "Und was genau wollen Sie damit sagen?"

            Das Timing...

            "Was soll das ganze damit zu tun haben, dass es nur ein jüdisches Restaurant gibt?"

            Weil es auch als einzigstes Restaurant angegriffen wurde - andere Restaurants, die von Inhabern betrieben werden, denen Rechtsextreme, ich sag mal, auch aggressiv gegenüber stehen blieben verschont....

            "Und wenn Rechtsextreme rumrennen, erwarten sie von denen, dass die ein Restaurant nicht angreifen, nur weil Ruhetag ist?"

            Wie gesagt: das Timing. Die Rechtsextremen rannten am 26.8. rum - das Restaurant wurde aber einen Tag später angegriffen. Und das spät am Abend, wo die Täter davon ausgehen konnten, das es beim Sachschaden bleibt, da Ruhetag. Wäre nicht zufällig an diesem Tage eine Vortragsveranstaltung gewesen wäre das Restaurant tatsächlich "leer" gewesen, der Inhaber wäre nicht verletzt worden und es wäre beim Sachschaden geblieben.

            Selbstverständlich ist es möglich, daß Rechtsextreme die Angreifer sind, schließe ich auch ausdrücklich nicht aus. Nur:

            "Wissen wir es ganz 100% sicher, dass es Rechte waren? Nein."

            Richtig. Warum wird es dann aber, auch in der TAZ, als Fakt dargestellt?

            "Spricht irgendetwas dafür, dass es keine Rechten waren? Nein."

            Ich wiederhole mich: das Timing. Dieser Angriff wäre vor 3 Wochen, 3 Monaten oder 3 Jahren genauso möglich gewesen, denn es gibt nun mal (nicht nur) in Chemnitz leider eine aktive Neonaziszene, der man jederzeit solche Taten zutrauen muß.

            Aber sie schlagen nun ausgerechnet an dem Abend zu, wo überall in Deutschland die "Hetzjagden" Breaking News sind?

            • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

              Und Ihre Kritik ist...

              ...dass Dank der aufgehetzten Stimmung auch noch einen Tag später Rechtsextreme ein Restaurant nahmens "Shalom" mit stilisierten Davidstern attackieren?

              ... dass sie Abends dran vorbeigekommen sind und nicht tagsüber? Damit unterstellen Sie, dass Rechtsextreme solche Attacken nur vorab geplant ausführen.

              "Dieser Angriff wäre vor 3 Wochen, 3 Monaten oder 3 Jahren genauso möglich gewesen, denn es gibt nun mal (nicht nur) in Chemnitz leider eine aktive Neonaziszene, der man jederzeit solche Taten zutrauen muß."

              Richtig. Genauso wie er jetzt möglich war. Wieso sollte es also jetzt verdächtiger sein als wann anders.

              Wobei es jetzt dank der vielen Hetze und den zahlreichen Verteidigern der Rechtsextremen sich immer mehr von diesen aus ihren Löcher trauen.

              Und diese Hetzjagden sind vielleicht deshalb Breaking News, weil die Rechtsextremen sich aus ihren Löcher trauen und... Hetzjagden veranstalten und jüdische Restaurants attackieren.

              Was Sie sagen ist nichts anderes, als dass sie es verdächtig finden, dass ausgerechnet dann sommerreifenbedingte Auffahrunfälle passieren, wenn der plötzliche Wintereinbruch Breaking News ist.

              • @sart:

                "... dass sie Abends dran vorbeigekommen sind und nicht tagsüber? Damit unterstellen Sie, dass Rechtsextreme solche Attacken nur vorab geplant ausführen."

                Ich unterstelle rein gar nichts. Hab nie ausgeschlossen das es sich um rechtsextreme Täter handelt. Hab nur, wie zumindest ich finde, gut begründet warum man die Täter nicht nur im rechtsradikalen Umfeld vermuten sollte.

                "Und diese Hetzjagden sind vielleicht deshalb Breaking News, weil die Rechtsextremen sich aus ihren Löcher trauen und... Hetzjagden veranstalten und jüdische Restaurants attackieren."

                Und hier drehen wir uns argumentativ im Kreis.

                Sie sehen das sicher völlig anders.

                Aber ich frage trotzdem, wo sind denn die Opfer dieser "Hetzjagd"? Wo sind die Krankenhaus Berichte? Wo sind die Solidaritätsbekundungen? Wo ist die, auch von ihnen und mir bezahlte Amadeu Antonio Stiftung, wenn man sie mal braucht? Wo sind die Journalisten, die Artikel über die Zeugen schreiben, die beschreiben was bei der "Hetzjagd" alles ab ging?Wo sind die Fotobeweise; die Videobeweise?

                Das alles gibt es nicht; hat es nie gegeben; weil es nie so etwas wie eine "Hetzjagd" gab; es gab lediglich Idioten, die irgendwelche Sch**** skandierten und sporadische Übergriffe - bei denen zum Glück niemand ernsthaft verletzt wurde.

                Und dann wird einen Tag später ein jüdisches Restaurant angegriffen.....

                Sollten es Neonazis gewesen sein gewinnen sie mit Sicherheit einen Oscar für das krudeste Timing....

  • Ist "Juden" oder "Jude" wieder ein Unterscheidungsmerkmal in Deutschland? Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Hier wird unnötig eine Gruppe definiert und stigmatisiert, die es so im Alltag nicht gibt. Bei "Behinderten" ist man doch sprachsensibel ...

    Im Übrigen hat der Besitzer der beschädigten Lokalität die Ablauf gegenüber der Presse deutlich weniger dramatisch dargestellt, als die TAZ hier den Eindruck erwecken möchte. O-Ton: Nach "10 Sekunden" war der Spuck vorüber.

    Hört auf, den braunen Mob groß zu schreiben! Menschen jüdischen Glaubens sind in Deutschland in letzter Zeit häufig Opfer von Grenzüberschreitungen, die nicht immer verbal bleiben. Aber die Tätergruppe ist mindestens heterogen. Oder ist ab sofort ein Opfer rechter Gesinnungsträger mehr wert als ein Opfer muslimischer Täter? Letztere sind weitaus häufiger ...

    • @TazTiz:

      Jude(n) ist aber auch kein Schimpfwort oder sonst irgendwie politisch unkorrekt, sondern wird als ganz normale Eigen- und Fremdbezeichnung genutzt, mittlerweile halt oft noch gegendert („...und Jüdinnen“). ‚Menschen jüdischen Glaubens‘ ist nämlich nicht sonderlich korrekt wenn diese nicht gläubig sind und sich eher nach ihrer Herkunft und säkulären Kultur definieren.

      • @Saile:

        Wenn Juden nicht Menschen jüdischen Glaubens sind, wird Jude doch wieder zum Abstammungsmerkmal?

        • @TazTiz:

          Naja, selbst wenn...das ist ja nichts negatives...wir stammen schließlich alle von irgendwem und einer mehr oder weniger zu definierenden Gruppe Menschen ab. Wobei ich jetzt kulturelle Zugehörigkeit nicht unbedingt alleine als Abstammung(smerkmal) sehen würde...fragen Sie einfach selbst mal Juden: Die wenigsten sehen sich ausschließlich (wenn überhaupt) einer Glaubensgemeinschaft zugehörig, oftmals wird Familiengeschichte, Bräuche (nicht unbedingt religiöser Art), Kultur und/oder auch eine Volkszugehörigkeit als verbindendes Element genannt...Atheist und gleichzeitig Jude sein, das schließen daher viele nicht aus.

  • "Die Äußerungen Seehofers, aber auch des Präsidenten des Verfassungsschutzes Maaßen aus der vergangenen Woche lassen zweifeln, ob die beiden geeignet sind, unsere Verfassung und damit unsere Demokratie zu schützen", sagte Frau Andrea Nahles dem Berliner "Tagesspiegel".

    Seehofer hatte nach den Ausschreitungen in Chemnitz die Migrationsfrage als "Mutter aller politischen Probleme" in Deutschland bezeichnet. Maaßen hatte Zweifel an der Echtheit eines Videos geäußert, das einen Übergriff auf Ausländer zeigen soll.

    "Die Mutter aller Lösungen ist der Zusammenhalt in unserem Land", fügte die SPD-Chefin, Frau Andrea Nahles hinzu: "Daran wollen wir endlich arbeiten und das verlange ich auch von Seehofer."

    web.de/magazine/po...en-aemter-33155960

  • Der Verfassungsschutz ist verlogen. Er hat ganz klar seine Legimität, seinen Ruf endgültig durch die Aussagen von Chemnitz verloren.



    Der Chef, Herr Maaßen sollte seinen Hut freiwillig nehmen wenn er als Mann noch etwas Charakter hat.



    Ich kann diese Politiker, Herr Seehoher, Frau Merkel usw. nicht mehr ernst nehmen.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Der Artikel von Herrn Zwarg, den Sie zitieren, beschreibt die Situation in Sachsen (oder sogar in ganz Deutschland?) recht gut.



      Aber mit Hoffnungen und Beschönigungen ist die Sache nicht erledigt.



      Der kürzlich demonstrierte Aufmarsch der Fremdenhasser, der in einem Aufwasch die Kriegsflüchtlinge, die Migranten und nun auch die Juden trifft, ist deshalb so beängstigend, weil er so prominente Unterstützer hat.



      Ganz offen sagt der Innenminister dieser Republik, daß im Grunde alle Probleme von den Fremden ausgehen ('Die Mutter aller Probleme ...').



      Und zum taz-Artikel: Die CDU schrappt ein um das andere Mal aus Selbsterhaltungstrieb, ganz knapp an den rechten, braunen CSU/AfD-Thesen vorbei, ohne sich richtig distanzieren zu wollen. Und so könnte sich wiederholen, was in der bestdokumentierten Zeit vor 80 Jahren geschah. Hoffentlich kneifen die braunen Krawallschreier dann, wenn sie tatsächlich zur Waffe gezwungen werden.

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Er nennt auch eine zweite Gruppe von der sich Juden in Chemnitz bedroht fühlen:

        Zitat: Hinzu komme, dass auch "Flüchtlinge aus arabischen Ländern, sag ich mal vorsichtig, den Juden nicht immer wohlgesonnen sind". Die Juden in Deutschland stünden "zwischen den Rechten, die uns nicht lieben, und den Flüchtlingen, die uns in der Regel auch nicht lieben, und wir stehen mitten in der Gesellschaft". Röcher bekräftigt: "Doch was Chemnitz betrifft, fühlen wir uns seit Jahren sehr willkommen. Wir leben in einer guten Stadt."

        • @Rudolf Fissner:

          Jap. Sowohl rechter als auch muslimischer Judenhass (ich finde "Antsemitismus" für eine solche Haltung schon zu verharmlosend) können gedeihen, wenn man eine Gesellschaft voller (analoger!) Filterblasen hat. Extremisten kommen sehr häufig aus ideologischen und geistigen Ghettos bzw. können dort besonders gut gedeihen. Immer dort, wo Ideologien, Kulturen und Lebensstile sich mischen, reduziert sich das Potenzial. Dann bleiben die Unverbesserlichen zwar immer noch übrig, aber sie ziehen nicht mehr so viele mit, weil es überall kleine und große Gegenmächte gibt. Es ist ein enorm schwieriges Problem: Man kann Menschen nicht ohne weiteres Vorschreiben, wo sie sich anzusiedeln haben und dass sich sich gefälligst mischen sollen.

  • Es ist wenig verwunderlich, dass Rechte ein jüdisches Geschäft angreifen. Fraglich aber ist der Schulterschluß den manche mit Rechten eingehen wollten und wie man die rechte Szene vom Vorwurf des gelebten Antisemitismus freigesprochen hat, weil ja Linke oder Asylanten die eigentlichen Übeltäter sind. Anstatt eine allgemeine Rassismus- und Faschismuskritik zu üben und damit das antifaschistische Anliegen zu stärken, hat man lieber gespalten und sieht sich jetzt, Wunder über Wunder, geschwächt und von der Geschichte eingeholt. Höchste Zeit, solidarisch zu werden.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Hampelstielz:

      Richtige Überlegungen von Ihnen.



      'Höchste Zeit', den Chemnitzer Geist wieder in die Flasche zurückzustopfen.



      Das erneute Hätscheln der rechten Gedankenwelt zeigt, daß bestimmte Politiker das aber nicht wollen.

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    In Deutschland sind Attacken auf jüdische Menschen das absolute NoGo, für immer und ewig.



    Da diese Vorgänge in Chemnitz nun selbst solch hartgesottenen Figuren wie Seehofer, Gauland und Maaßen nicht passen können, stellt die CSU/AfD die naheliegende Vermutung an, daß diese Attacken auf Juden gar nicht von IHREN NAZIS verübt wurden, sondern perfide von den links-grünen Verbrecherbanden.



    Dann wäre nämlich alles wieder in Ordnung. Die Rechten sind die Guten, die Linken die Bösen, Seehofer, Gauland und Maaßen gerettet.



    Aber diese Vermutung der CSU/AfD steht auf wackligen Beinen. Maaßen hat noch keine Beweise herstellen lassen.

    • @91672 (Profil gelöscht):

      Was für ein Schrott. man kann nicht mal mehr erkennen ob er von pseudolinks oder poporechts kommt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Die passende Bemerkung für die Abteilung Schubladendenken!

      • 9G
        91672 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Raten Sie weiter. Weder von 'pseudolinks oder poporechts'.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @91672 (Profil gelöscht):

      Da die Beweise nicht so schnell aus dem Hut gezaubert werden können, neigen Seehofer und Maaßen nun zu dem Slogan: 'Die Mutter allen Unheils ist Links-Grün'.

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Und die Pseudos ordnen die CSU bei den Antisemiten ein.

        • @Rudolf Fissner:

          Ne, aber bei den poporechten.

  • Wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass Rechte auch jüdische Bürger angreifen. Ich bin vielmehr erstaunt darüber, dass es eine Anhängerschaft bei der neuen Rechten gibt, die jüdisch ist. Unter anderem in den Kommentarspalten der Taz unterwegs. Zu soviel Naivität über die eigene Rolle kann man sich wirklich nur wundern, auch über den Mangel an selbstreflektorischen Fähigkeiten.

    • @Hampelstielz:

      Naja, der Verband nationaldeutscher Juden hatte Hitler ja auch seine Glückwünsche ausgesprochen.

    • @Hampelstielz:

      Bei den Rechten nennt man es Antisemitismus. Bei den Linken Antizionismus. Es ist beides dasselbe: es geht gegen Juden.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Nicky Arnstein:

        Es ging bei Hampelstielz um rechtsgerichtete Juden und das er sich darüber wundert, dass es sie gibt.

        Wundert mich nicht, warum sollten Juden keine Rassisten oder Antizionisten sein können? Und geht wahrscheinlich auch.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Mich wundert es auch, dass manche der Ansicht sind; dass Juden aufgrund des Holocaust Musterknaben sein müssten. Offensichtlich meinen viele, die KZs wären Besserungsanstalten gewesen und hätten nichts gelernt. Sie sagen es: Juden können Rassisten, Terroristen, Rechte, Antizionisten, Linke, Heilige u.v.m. sein. Eigentlich selbstverständlich, oder?

          • @Nicky Arnstein:

            Es geht um den Wahnwitz, denen die Stange zu halten, die für die eigene Ermordung sorgen würden, hätten sie die Macht dazu.



            Irgendwie erscheinst du mir immer mehr wie ein Troll, denn je mehr Argumente man für eine Aussage vorbringt, desto irrationaler wird deine Erwiderung.

      • @Nicky Arnstein:

        'Es ist beides dasselbe: es geht gegen Juden.'



        Nein, es ist nicht dasselbe, keineswegs.



        Genausowenig, wie der Antisemitismus in der Stalinschen Sowjetunion 'dasselbe' war wie der Genozid in Nazi-Deutschland. Ein bisschen Fähigkeit zur Differenzierung würde ich selbst Ihnen zutrauen.

        • @Flipper:

          Stimmt. Die Deutschen haben den Antisemitismus in Russland ab 1933 "bis zur Vergasung" perfektioniert.Reicht Ihnen diese "Differenzierung"? Judenfeindlichkeit ist dennoch Judenfeindlichkeit - egal, wie und wo sie sich äußert oder welche Ventile sie sich sucht.

        • @Flipper:

          Und? Welche sind von beiden die besseren Antisemiten?

      • @Nicky Arnstein:

        Rechtsextremismus und Linksextremismus sind eben zwei Seiten der selben Medaille, aber das verstehen viele einfach nicht. Man sollte gegen jede Art von Gewalt sein und es nicht immer nur einer Seite zuordnen. Wir leben anscheinend in einem Land mit ausgeprägter Doppelmoral und Heuchelei, schade.

  • Ich stelle mir zwei Fragen:



    1. Warum erfährt man darüber erst 2 Wochen später?



    2. Warum thematisieren die bisherigen Kommentatoren den Angriff auf ein jüdisches Restaurant in keinster Weise, sondern beschränken sich auf Kommentare zu Maaßen?

    • @Nicky Arnstein:

      "2. Warum thematisieren die bisherigen Kommentatoren den Angriff auf ein jüdisches Restaurant in keinster Weise, sondern beschränken sich auf Kommentare zu Maaßen?"

      Berechtigte Frage.



      Meine VERMUTUNG: Die potentielle Gefährdung jüdischer Einrichtungen in DE ist Fakt. Sie müssen quasi permanent bewacht werden. Vielleicht haben wir uns zu sehr an diesen Zustand gewöhnt, der -ausgerechnet in DE- besonders alarmierend ist. Ich befürchte, dass mit polizeilichen Maßnahmen das Problem nicht beseitigt werden kann. Auch nicht andere Formen des Rassismus.



      Vielleicht müssen wirklich deutlich strengere Gesetze her, die dem Charakter solcher Verbrechen besser gerecht werden.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Was sollen denn die "bisherigen Kommentatoren" dazu sagen? Schlimm! Das ganze ist schlimm: diese ganze braune Kacke, die da in Chemnitz aufgespielt hat und die offenbar mehr Opfer gefunden hat, als bisher angenommen.

        Hier erweist sich wieder einmal, dass Antisemitismus eine Form des Rassismus ist, der auf Juden abzielt und dass jeder Rassist ein Antisemit ist und jeder Antisemit ein Rassist.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          "dass jeder Rassist ein Antisemit ist und jeder Antisemit ein Rassist."

          Das ist so nicht richtig. Der Rassist hasst andere, fremde "Rassen", weil er sich ihnen überlegen fühlt und er damit womöglich sein Selbstwertgefühl aufmöbeln kann.

          Der Antisemit hasst Juden, weil er sich ihnen unterlegen fühlt, weil er der Meinung ist, sie beherrschen die Welt, die Medien, die Finanzindustrie, praktisch alles.

          Er macht sie für Kommunismus wie Kapitalismus verantwortlich. Er adressiert seinen Hass auf den Staat Israel, den er als Tumor, als nicht natürlichen Staat empfindet.

          Das kann man ja hier im Forum immer wieder sehen. Der kleine, demokratische Staat Israel wird ja beschrieben als Unrechtsstaat schlechthin. Und selbst die UN ziehen bei dem Unfug mit.

          Der zudem den größeren Staat USA kontrolliert, den er in der Regel genauso hasst.

          Antisemitismus ist ein Welterklärungsmodell, das natürlich falsch ist, aber in sich logisch. Und nur einen Ausweg kennt. Die Entfernung der Juden von der Erdoberfläche.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Bis auf den Penisneid und die Angst davor, dass Dunkelhäutige "unsere" Frauen um den Finger wickeln. Auch die körperliche, athletische Überlegenheit der halluzinierten "Rasse" ist doch auf Angst vor Verdrängung und einem tiefen Gefühl der Unterlegenheit beruhend. Der Hass auf Migranten in Europa hat als Grundlage ebenfalls Furcht. Hass ohne Angst ist nicht denkbar. White Pride ist eine Bewegung, die sich immens vor dunkelhäutigen Menschen fürchtet. Ausweg aus diesem Minderwertigkeitsgefühl ist die Abwertung der "anderen".



            Man sieht, von deiner künstlichen Differenzierung bleibt nicht viel. Dass der Antisemitismus ein halbwegs geschlossenes Weltbild ist, stimmt. Antiislamismus ist im verschwörungstheoretischen Ambiente aber auch nicht ohne. Einzige Antwort, die ich von Moslemfeinden regelmäßig höre, ist, dass der Islam ja auch tatsächlich eine gemeingefährliche Sache ist, ganz im Gegenteil zu den anderen beiden abrahamistischen Religionen und auch zu Hinduismus und Buddhismus, die ja bekanntermaßen das Gute an sich verkörpern und deren Zielsetzung keine dogmatische Gesellschaftsordnung, sondern Freiheit für alle ist.



            Nein, der Antisemitismus ist auch stinkender Rassismus und diese genannte künstliche Differenzierung der rassistischen Formen hilft nur einer Sache, nämlich der rassistischen.



            Die Kleidung ist anders, die Gesinnung ist gleich.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            "Das kann man ja hier im Forum immer wieder sehen. Der kleine, demokratische Staat Israel wird ja beschrieben als Unrechtsstaat schlechthin."



            Ja, und der von Ihnen Angesprochene bereichert das Forum mit eben diesen Beschreibungen Israels, das seiner Ansicht nach selber dazu beiträgt, dass es von den Arabern gehasst wird und von der Welt nicht gemocht wird.

            • 4G
              4813 (Profil gelöscht)
              @Nicky Arnstein:

              Ich mag Sie, auch wenn Sie manchmal Quatsch erzählen. Das mit den Arabern stimmt, da hassen vermutlich viele Israel und einige davon haben allen Grund dazu. Bei den Einigen könnten die Israelis etwas machen, können sie aber auf Grund ihrer Geschichte und des Traumas nicht. Die Araber, die nicht zu den Einigen mit Grund gehören haben scheinbar auch ein Trauma und sind schnell aggro.

              Also kommt mal alle runter. Auge um Auge und Zahn um Zahn funktioniert nicht mehr in dieser überbevölkerten Welt.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Rassisten und Antisemiten haben eines gemeinsam: ein ganz kleines Selbstbewusstsein. Sonst bräuchten Sie ja nicht andere Menschen zu hassen, die ihnen persönlich nichts getan haben.

            Die rassistischen "besorgten" Bürger hassen ja Migranten nicht, weil sie sich ihnen überlegen fühlen, sondern weil sie Angst haben, dass sie ihnen überlegen werden oder es bereits sind. Typische Stereotype sind der große Phallus des "Negers" und die Angst davor, "die" würden "uns" nicht nur die Arbeitsplätze wegnehmen, spndern auch "unsere" Frauen "vögeln".

            Das mit dem Hass auf den Staat Israel wollen wir hier nicht nochmal erörtern. Israel tut genug dazu. dass man es in der Welt nicht mag und gerade die Araber es oft hassen.

            Antisemitismus/Rassismus als Ressentiment, der er seinem Wesen nach ist, kein Welterklärungsmodell. Aber natürlich lässt sich leicht eines darauf aufbauen. Sieht man an den "Theorie" der Rasse ebenso wie an jenen "Theorien", die sich (nicht erst) seit Beginn des Kapitalismus über die Juden gebildet haben. Den Unterschied, den sie aufmachen, halte ich insofern für eine reine Konstruktion.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Angenehm zu lesen, dass mein Einwand von gerade eben bereits formuliert wurde. Hätte ich deinen Kommentar davor gelesen, hätte ich ihn nicht in anderen Worten wiederholt.

            • @849 (Profil gelöscht):

              "Israel tut genug dazu. dass man es in der Welt nicht mag und gerade die Araber es oft hassen."

              Israel ist ok. Seine Bewohner - Juden wie Palestinenser grundsätzlich genauso. Das Üble sind wie immer die religiösen Ultras, die Religionsfaschisten aller (!) couleur.



              Leider sind solche seit geraumer Zeit auch in Israels Regierung vorhanden. Die hier im Forum immer wieder pauschal geäußerte Behauptung daß wer etwas gegen Israels Politik, auch etwas gegen Juden habe - ist purer Schwachsinn.



              So wie man Deutschland zu großen Teilen ok finden kann und trotzdem das Erstarken der Braunen in Chemnitz absolut widerwärtig.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Sorry, aber was hier konstruiert wird ist doch eine reine Interpretation bzw. grenzt schon an Verschwörungstheorie. Es wird sofort das Wort Hass und Feindlichkeit benutzt, differenziert wird in keinster Weise, sondern alles pauschalisiert. Wie soll man da linke Politik ernst nehmen? Es wird anderen das vorgeworfen, was man selbst betreibt. Was ist das bitte für eine Doppelmoral?

            • @849 (Profil gelöscht):

              "Israel tut genug dazu. dass man es in der Welt nicht mag und gerade die Araber es oft hassen."

              Also sind Sie Araber? Das würde Einiges erklären. Und dabei dachte ich immer, Israel hätte es sich nur mit den Palästinensern verscherzt. Und nun muss ich hier von Ihnen lesen, dass alle Araber Israel hassen und dass eigentlich die ganze Welt Israel nicht mag. Und wo ist jetzt der Unterschied zum Antisemitismus? Es gibt keinen. Sie haben den Beleg geliefert.

              • @Nicky Arnstein:

                Israel und die Palästinenser? Israel ist ein Staat. Palästinenser ist jetzt was? Welcher Staat? Es gibt keinen von Israel annerkannten Staat Palästina. Und warum unterstellen Sie einer ganzen Menschengruppe eine Antihaltung gegenüber dem Staat Israel? Selbst den israelischen Palästinensern. Und andererseits: wie kommen Sie dazu alle Israelis vereint in den Staatbegriff zu packen. Selbst die Opposition zu Netanjahu?

      • @Rolf B.:

        "Die potentielle Gefährdung jüdischer Einrichtungen in DE ist Fakt. ... Vielleicht haben wir uns zu sehr an diesen Zustand gewöhnt, der -ausgerechnet in DE- besonders alarmierend ist."

        Es ist - egal in welchem europäischen Land - alarmierend. Natürlich wiegt es in DE umso mehr, wenn Anschläge auf Juden oder jüdische Einrichtungen verübt werden. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde: die Anschläge oder die Gleichgültigkeit innerhalb der Mehrheit der deutschen Gesellschaft.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Gute Frage.

      Als ich den Vorfall mit einem Spiegel Online Link hier im Forum in einem anderen Thread postete, war die Reaktion ungefähr so: Ja und? Wen wundert das.

      Dabei handelt es sich um einen organisierten Überfall auf ein gezielt ausgesuchtes jüdisches Ziel. Körperverletzung und Sachbeschädigung insklusive.

      Ohne die anderen Übergriffe relativieren zu wollen, meine ich doch dass das hier eine andere Qualität hat, als die Hetzjagden eines Mobs der seine Opfer zufällig findet.

      Nicht beim Namen kennt und sie nicht ausgespäht hat. Was die Täter sonst noch alles über das Opfer und sien Umfeld wissen, kann man nur ahnen.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Ja und! Wen wundert das? Wundert es Sie? Mich wundert es nicht. Wo der braune Pöbel auf Migrantenhatz geht, nimmt er sicher nur zu gerne auch Juden auf's Korn.

        Von einem "organisierten Überfall" auf ein "gezielt ausgesuchtes jüdisches Ziel" berichtet der Inhaber nicht. Vielmehr lässt er auf Tagesschau.de verlauten: An diesem Tag war eine aggressive, von gewaltbereiten Hooligans und Rechtsextremen dominierte Menschenmenge durch die Stadt gezogen. Eine Gruppe schwarz gekleideter Vermummter habe das Lokal mit Steinen, Flaschen und einem abgesägten Stahlrohr beworfen und ihm "Hau ab aus Deutschland, Du Judensau" zugerufen.

        Was ich viel interessanter finde, ist die Frage von Herrn Arnstein, warum man davon erst jetzt erfährt? Aus dieser ergeben sich noch weitere Fragen, nämlich: warum sind laut Welt die Wurfgegenstände erst am vergangenen Donnerstag von Beamten des Staatsschutzes sichergestellt worden und warum wurden die Schäden des Lokals wurde erst zehn Tage nach der Tat aufgenommen und registriert?

        Bis dahin sei die Polizei von "versuchter Sachbeschädigung" ausgegangen. Äußerst eigentümlich! Denn der Eigentümer hat mit Sicherheit den Beamten gemeldet, dass er getroffen wurde. Und dass die Sachbeschädigung vollendet war, sollte auch den rechtsblindesten Wachtmeistern mit links auffallen.

        Eigenartig auch, dass es unklar ist, wann MP Kretschmer und sein Innenminister davon erfahren haben und dass laut Innenministerium "Einzelheiten oder Details zu den Geschehnissen rund um das jüdische Restaurant ,Schalom‘ in der Nacht zum 28. August gegenüber dem Innenminister noch nicht abgebildet werden" können.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          "An diesem Tag war eine aggressive, von gewaltbereiten Hooligans und Rechtsextremen dominierte Menschenmenge durch die Stadt gezogen"

          Genau das sagt er nicht. Das ist wohl ihr Wunschdenken, dieses Geschehen in einen Zusammenhang mit diesem antisemitischen Angriff zu setzen, um ihm dadurch das spezifische und besondere zu nehmen.

          Keine Ahnung, warum ihnen das wichtig ist. Aber es ist eben einfach nicht so.

          Er hörte vielmehr ein Geräusch, ging raus und traf dann auf diese organisierte Nazitruppe, die ihn und sien Lokal dann angriff.

          Diesen Leuten war es wohl wichtig, jüdisches Leben anzugreifen und nicht irgendwelche Ausländer.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Sie wissen es besser als Tagesschau.de (www.tagesschau.de/...staurant-103.html). Da steht es so, schwarz auf weiß.

            Waren Sie dabei? Oder woher nehmen Sie ihr "Wissen"? Das, was Sie verlinkt haben, gibt Ihre Interpretation jedenfalls nicht her.

            Ich habe eine ziemlich genaue Ahnung davon, warum Ihnen das wichtig ist, einen antisemitischen Angriff besonders herauszustellen!

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @849 (Profil gelöscht):

              Tue ich nicht. Aber ich bekomme eine Fehlermeldung bei ihrem Link.

              Und ja, es ist mir wichtig einen antisemitischen Angriff besonders herauszustellen. Auch wenn Ihnen das am Allerwertesten vorbei geht.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Wenn ich eine Klammer setze, macht der Editor hier gerne die schließenden Klammer zum Teil der Vernküpfung: www.tagesschau.de/...staurant-103.html

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Wer sagt Ihnen denn, dass er mir am Allerwerstesten vorbeigeht. Das tut er nämlich ganz und gar nicht. Sie haben immer noch nicht begriffen, dass ich als Deutscher die Verantwortung für die Schuld Deutschlands gegen die Juden voll und ganz akteptiere und wohl seit meiner Jugend zu keinem Thema so viel gelesen habe und mich für nichts mehr geschämt habe (obwohl keiner meiner Vorfahren auch nur ein Mitläufer war) wie für diese unglaublichen Verbrechen, die in deutschem Namen an den Juden begangen wurden. Ich habe was gegen den politischen Zionismus, nicht gegen die Juden! Merken Sie sich das.

                Und natürlich finde ich es vollkommen unsäglich, dass sich Juden heutzutage in Deutschlands immer noch bzw. wieder Angriffen ausgesetzt sehen.

                Aber ich spiele das auch nicht hoch. Es war ein Angriff, so wie es viele weitere Angriffe gibt. Gerade die "Hatz" auf Migranten, zu der es in Chemnitz offenbar gekommen ist, sollte klarmachen, dass wir es in diesem Land ganz allgemein mit einem rassistischen Grundtenor zutun haben, der von Seehofer über Maßen, die AfD, Pegida usw. bis hin zu den Nazis reicht. Da ist der Angriff auf das jüdische Restaurant eben nur ein Teil des Puzzles und dennoch auch nicht eher oder mehr beklagenswert, als die restlichen Gewalttaten gegen "Fremde".

                Da Sie ja Antisemitismus unbedingt vom Rassismus getrennt sehen wollen, kann ich natürlich verstehen, dass Sie Antisemitismus schwerer gewichten. Für mich ist beides dasselbe, nur dass der Antisemitismus auf die "fremden" Jugen zielt und der Rassismus auf alles "Fremde".

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Nun es war bei dem ganzen Geschehen nicht von Vermummten die Rede.

          Auf einmal tauchen 12 davon ausgerechnet vor einem jüdischen Restaurant auf.

          Honi soit qui mal y pense.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Mir kommt das auch nicht koscher vor.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Warum erfährt man erst 2 Wochen später davon? Und wer waren die vermummten Täter wirklich? In welchen zeitlichen Abstand zu den anderen Vorfällen ereignete sich der Angriff auf ein jüdisches Restaurant? Warum werden diese Fragen nicht von den Medien beantwortet.

        • @Nicky Arnstein:

          "Und wer waren die vermummten Täter wirklich?"

          Das weiß ich natürlich auch nicht. Da im Artikel aber ausdrücklich von Neonazis gesprochen wird möchte ich folgendes zu bedenken geben: Der 26.8. war der "Hetzjagdtag", das Restaurant wurde am 27.8. angegriffen. Warum ist das wichtig? Durch die massive Berichterstattung und der Mobilmachung in den sozialen Medien befanden sich bereits viele Gegendemonstranten in Chemnitz - möglicherweise auch die Teile der Antifa, die antizionistisch und antisemitisch gesinnt sind?

          Nochmal: dies ist nur Spekulation meinerseits. Sollte sich herausstellen, daß die Täter wirklich aus dem Neonazimilieu stammen würde mich das keinen Deut überraschen. Dennoch: Neonazis sind nicht die einzigen, die sich schwarz kleiden, vermummen und Steine werfen....

          • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

            Eben.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Offensichtlich wollten die Behörden nicht, dass man etwas erfährt:

          jfda.de/blog/2018/...urant-in-chemnitz/

          Zu den anderen Fragen habe ich leider auch keine Antworten. Aber hoffen wir mal, dass die Sache jetzt ins Rollen kommt.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Die Chemnitzer Behörden wollten etwas vertuschen.In der heutigen Tagesschau wurde berichtet, aber sehr oberflächlich.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Nicky Arnstein:

              Die Freie Presse hat schon vor drei Tagen berichtet, das ging wohl unter:

              www.freiepresse.de...dt-artikel10303630

              Was mich ehrlich gesagt ein wenig wundert ist folgendes: Normalerweise sind Nazis nicht zimperlich was Gewalt, auch körperliche Gewalt angeht.

              Dafür ist die Sache vergleichsweise glimpflich abgegangen. Ich meine zwölf vermummte Nazis können schlimmeren Schaden anrichten.

              Nicht dass ich den Angriff kleinreden will, allenfalls einordnen.

          • 9G
            99710 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Ist das nicht mühsam, ständig zwischen zwei accounts hin und her zu hüpfen?

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @99710 (Profil gelöscht):

              Was wollen Sie denn damit sagen?

    • @Nicky Arnstein:

      "Warum erfährt man darüber erst 2 Wochen später?"

      Es ist doch wirklich kaum zu glauben. Da wird in der großen "Hetzjagd Hysterie" ein wirklich übler Fall von Antisemitismus einfach übersehen.

  • Herr Maaßen verkörpert doch nur das, was schon immer gewesen ist, nämlich die unappetitliche "Tradition" eines Inlandsgeheimdienstes, der stets auf dem rechten Auge blind und auf dem linken Augen überscharf war und ist. Das war aber auch bei Willy Brandt so, da wurden die Berufsverbote eingeführt. Und der VS lieferte Daten nur über Linke.



    Für mich ist das leider nichts Neues. Maaßen kann sich etwas weiter aus dem Fenster lehnen, weil er von seinem Vollhorst gedeckt wird. Und Merkel unternimmt nichts, weil sie ahnt, dass ihre eigene Partei mit Vollhorst und Maaßen sympathisiert.



    Viel bemerkenswerter ist die Haltung der SPD. Die rührt sich nämlich nicht. Die macht mit und ist nach außen hin entrüstet. Die Spezialdemokraten lernen gerade von Kevin Kühnert, wie man sich richtig windet.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Gerne weise ich an dieser Stelle darauf hin, dass in die SPD Bewegung zu geraten scheint. Die MPs Dreyer und Weil haben die Tonart verschärft und Maaßens Eignung angezweifelt. Für Sozialdemokraten ist dies höchst bemerkenswert.

      Die Erkenntnis, dass Maaßen niemals eine Eignung besessen hat, ist von ihnen nicht zu erwarten. Stossen wir sie mit ihren Nasen darauf.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        ... Und auch Maaßens Rücktritt wurde von ihnen gefordert.

        The times they are changing.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Kleine Korrektur: HerrStegner hat zwischenzeitlich die wichtige Frage gestellt, wen Maaßen denn eigentlich schütze. Die Verfassung - oder die Verfassungsfeinde von rechts?

      Für mich als Freigeist ist dies schon lange keine Frage mehr. Für die SPD ist es eine, wenn auch vorsichtige Bewegung. Würdigen wir auch das. Der Redlichkeit wegen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Und? Hat er seinen (Maaßen) Rücktritt gefordert? Hat der den Innenminister oder die Kanzlerin aufgefordert, durchzugreifen? Ich würde gerne würdigen, doch mir fehlt der Glaube, dass diese SPD-Riege etwas schnallt.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Ich kenne Ihre Positionen mittlerweile recht gut - und teile auch die Eine oder Andere.

          Ohne mit dem Totschlagargument zu kommen, Glaube gehöre in die Kirche: etwas mehr Hoffnung könnte gewiss nicht schaden. Ggf. auch ein Vertrauensvorschuss. Ist gewagt. Ich weiss, ich weiss.

          Was mich angeht: ich möchte nicht als Kassandra enden. Lieber sich irren.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Kurzer Nachtrag: sprachen Sie nicht erst kürzlich von der Unmöglichkeit einer 'chemisch reinen Lösung' bei Aufstehn?

            Ja, ja, das Elefantengedächntnis ...

  • Das Schlimme ist, dass man nicht mehr weiß, wem man glauben soll, wenn schon das öffentlich-rechtliche TV Bilder manipuliert. Das ist die eigentliche Gefahr für unsere Demokratie.



    Zum Video: Es geht manchmal doch um Semantik: hier von einer Hetzjagd zu sprechen, ist zumindest übertrieben.Was eine Hetzjagd ist, hat man in Frankfurt/Oder erleben dürfen. Darüber wird nicht berichtet. Warum wohl nicht? Passt wohl nicht zum "Erziehungsauftrag" unserer Berichterstatter.

  • Ich vermute, dass Herr Maaßen auch an der Authenzität des antisemitischen Übergriffs zweifelt, passt ja sonst nicht in sein Weltbild. Na ja, wird nicht mehr lange dauern, dann haben wir in Deutschland wieder das Ganze Programm an gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an der Macht. Mit solch einem Verfassungsschutz ist ja der erste entscheidene Schritt schon mal getan!!

  • Wir haben einen Maulwurf an der Spitze des vs. Blind und untergräbt das Fundament unserer Gesellschaft. Cui bono?

  • @Wolfgang Leiberg - Solange bereits der Geheimdienst/Verfassungsschutz mit Herrn Hans-Georg Maaßen als deren Chef die AfD berät, wie einer Überwachung seiner Behörde entkommen werden kann und nun auch noch Hetzjagden abstreitet, kann wohl tatsächlich von Auflösungserscheinungen der grundgesetzkonformen Gesellschaft gesprochen werden. Und die Verwicklungen des Verfassungsschutzes bei den NSU Morden sind bis heute ungeklärt. Wenn in diesen Behörden nicht endlich eine Entnazifizierung stattfindet, wird es ansonsten auf folgendes hinauslaufen: Heute Sachsen, morgen Deutschland und übermorgen steht Europa wieder in Flammen! Und der Verfassungsschutz rollt schon mal den roten Teppich aus!

  • Maaßen ist ein rechter Hardliner, dazu mal die Erinnerung an sein Gutachten zum in Guantanamo gefolterten M. Kurnaz. Ich würde eher auf die Glaubwürdigkeit der Generalstaatsanwaltschaft setzen, als auf den seit langem geouteten Verfassungsschutz. Maaßen und seine Behörde sind Steigbügelhalter der neuen Faschisten und selbst staatsfeindlich.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden und der Verfassungschutz widersprechen sich. Dazu die Frage des Tages: ist dies ein Zeichen für eine funktionierende Demokratie - oder für deren Auflösung?

    Zweckdienliche Hinweise bitte an dieses Forum!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Nein, sie widersprechen sich nicht. Der Generalstaatsanwalt bestätigt lediglich, dass das Video tatsächlich am betreffenden Ort zur betreffenden Zeit aufgenommen wurde. Maaßen ist aufgefallen, dass das Video ja angeblich aus der Perspektive der rechten "Jagenden" aufgenommen wurde; das hat die Antifa jetzt zu der unglaubhaften Erklärung gezwungen, sie hätten dieses Video bei einer (ungenannten) rechten Gruppe "gefunden" - sehr dubios.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Da der Verfassungsschutz (ohne seinen bisherigen Chef) gestern schon sagte, daß man bisher die Echtheit der Videos nicht anzweifle, erinnert das Verhalten von Maaßen, ähnlich dem von Seehofer und Trump daran, daß sich Leute an ihre bisherige Macht klammern, und (auch mit unlauteren Mitteln) durchzusetzen versuchen, was in ihren kranken Hirnen gereift ist.



      Solche Politiker und ihre Wählerzustimmung sind der Anfang für die Auflösung der Demokratie.



      (Wie in Chemnitz ist derjenige, der mit den Nazis mitmarschiert auch mitverantwortlich).

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie dazu in der Lage wären, mal genauer hinzugucken, dann bräuchten Sie diese scheinheilige Frage nicht zu stellen: in diesem Fall ist es lediglich ein Zeichen dafür, dass Herr Maaßen seinen Job nicht tut.







      Erinnerung: er ist kein gewählter Politiker, lediglich ein Manager, der letzlich dem Bundesministerium des Inneren unterstellt ist: somit hat er nicht seine (offensichtlich teilweise falschen!) Vermutungen in der Bild auszukippen, sondern im Innenausschuss zu bearbeiten.

      Meines Erachtens arbeitet dieser Typ an einem warmen Posten in der Post-Merkel Ära. Ich hoffe inständig, dass ihm das um die Ohren fliegt.

      Zweckdienlich?

      Tipp: selber lesen & denken. Oder wollen Sie immer diese pseudosokratischen Fragen stellen, die in letzter Zeit Mode geworden sind?

      Soll man das auch mal fragen dürfen?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @tomás zerolo:

        Scheinheiligkeit???

        Nennen Sie so alle Fragen, Aussagen, Sachverhalte, die Sie nicht verstehen können - oder verstehen wollen?

        Die Schönheit liegt wie sooft im Auge des Betrachters. Dass Sie auf das Sokratische Fragen gestoßen sind: immerhinque. Ein pseudosokratisches kenne ich nicht.