piwik no script img

Attacke auf SPD-BürgermeisterinMesserangriff auf neue Herdecker Bürgermeisterin

Die designierte SPD-Bürgermeisterin Iris Stalzer (SPD) wurde bei einem Messerangriff schwer verletzt. Hintergründe sind noch unklar.

Polizistin am Tatort in Herdecke, wo die schwer verletzte Bürgermeisterin Iris Stalzer aufgefunden wurde Foto: Leon Kuegeler/reuters

Herdecke/Düsseldorf Die frisch gewählte Bürgermeisterin der nordrhein-westfälischen Stadt Herdecke, die Sozialdemokratin Iris Stalzer, ist Opfer eines Messerangriffs geworden. „Gegen 12:40 Uhr ist eine 57-Jährige mit lebensgefährlichen Verletzungen in ihrem Haus aufgefunden worden“, bestätigte der Sprecher der für Tötungsdelikte zuständigen Polizei in Herdeckes Nachbarstadt Hagen, Sebastian Hirschberg, der taz: „Es handelt sich um die neue Bürgermeisterin.“ Stalzer sei zunächst „intensivmedizisch versorgt“ und dann „mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen“ worden, erklärte der Polizeihauptkommissar am Dienstagnachmittag.

Eine Mordkommission ermittele. Gerüchte, die Sozialdemokratin kämpfe nach 13 Messerstichen in den Brustbereich im Krankenhaus um ihr Leben, wollte Hirschberg nicht kommentieren. Unklar blieb am Dienstag, ob die Tat einen politischen Hintergrund hat. Die Polizei schloss ein persönliches Motiv nicht aus. Die von den Grünen zur SPD gewechselte Stalzer hatte am 28. September die Stichwahl im knapp 23.000 Menschen zählenden Herdecke gewonnen und sich mit 52,2 Prozent gegen ihren CDU-Konkurrenten Fabian Haas durchgesetzt. Auch bei der Ratswahl war die SPD in dem südwestlich von Dortmund gelegenen Städtchen mit 30,7 Prozent stärkste Kraft. Stalzer, Rechtsanwältin aus Herdecke, sollte ihr Amt am 1. November antreten.

Entsetzen in Berlin

In Berlin löste die Messerattacke auf die Sozialdemokratin Entsetzen aus. „Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden“, erklärte CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz in seinem offiziellen Account auf X. „Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung“, schrieb der Kanzler. Seine Gedanken seien „bei ihrer Familie und ihren Angehörigen“.

Getroffen zeigte sich auch SPD-Bundestagsfraktionschef Matthias Miersch. „Wir sind in Gedanken bei ihr“, sagte Miersch – und bestätigte indirekt die Schwere von Stalzers Verletzungen: Die Sozialdemokratie wünsche ihr, „dass sie diese furchtbare Tat übersteht, überlebt.“ Auch die Generalsekretäre der SPD auf Bundes- und Landesebene, Tim Klüssendorf und Frederick Cordes, zeigten sich bestürzt. Für die FDP sprach deren NRW-Landeschef Henning Höne von „schrecklichen Nachrichten aus Herdecke“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • Währenddessen die Reaktionen der AfD-Anhänger mal wieder Bände sprechen.

    www.volksverpetzer...afd-messerangriff/

  • Die beiden Adoptivkinder behaupten die Mutter wäre auf der Strasse von zwei Männern niedergestochen worden. Dann ist sie wohl nach 13 Stichen ohne Blutspuren zu hinterlassen ins Haus gegangen , und hat sich im Wohnzimmer in den Sesel gesetzt. Die Kinder haben dann den Notruf gewählt und Sanitäter fanden sie blutüberstömt im Sessel. Die Polizei hat sie Abends im Krankenhaus vernommen und sie äussert sich nicht zur Tat.

    Erfreulicherweise ist sie ausser Lebensgefahr.

    Der Adoptivsohn und die Adoptivtochter wurden als Zeugen mit zur Wache genommen. Der Sohn in Handschellen. Die Tochter hatte ihre Mutter schon einmal im Sommer ein Messer an den Hals , gehalten schreiben Spiegel und der Tagesspiegel. Und die Polizei schliesst kein politisches Motiv aus. Die Polizei darf bei Vorermittlungen gar nichts ausschliessen. Muss offen nach Motiv ermitteln. Wenn man die Polizei fragt ob sie es ausschliesst das das ein Linksradikaler war, wird sie sagen das kann man nicht ausschliessen.

  • Wenn man den aktuellen, den letzten Meldungen glaubt....eine bittere familiäre Tragödie.

    Wenn es zutrifft soll man Sensation heischende Meldungen vermeiden.

  • Ich kann mein Entsetzen über diese Tat gar nicht in Worte fassen. Es macht einen so unglaublich traurig.

  • Hoffen wir, sie bleibt bei uns. Ich bin fassungslos.