Attac-Protest gegen Deutsche Bank: Aufruf zur "Krötenwanderung"

Attac rät Kunden, Großbanken den Rücken zu kehren. Bei Aktionen vor Filialen der Deutsche-Bank-Tochter Postbank sollen auch gefälschte Werbeflyer verteilt werden.

Soll es bald in vielen Städten geben: Attac-Aktion vor Postbank-Filiale. Bild: Attac

BERLIN taz | Parallel zur Veröffentlichung der Quartalsbilanz der Deutschen Bank hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac am Dienstag eine Bankwechsel-Kampagne gestartet. Unter dem Motto "Krötenwanderung jetzt!" sollen Menschen aufgerufen werden, Konten und Geldanlagen bei Großbanken zu kündigen und sich für eine stärkere Regulierung des Bankensektors einzusetzen.

Die Deutsche Bank steht dabei im Zentrum der Kritik. "Keine andere deutsche Bank ist so präsent in Steueroasen, keine wettet so massiv auf steigende Nahrungsmittelpreise, keine nimmt so stark Einfluss auf die Politik, keine investiert so umfangreich in Rüstungs- und Atomindustrie", sagte Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis.

Speziell angesprochen werden sollen auch die Kunden der Postbank, die seit 2010 mehrheitlich der Deutschen Bank gehört. Mit 10.000 Prospekten im Design der Postbank-Werbung, die bundesweit bei Aktionen in Filialen verteilt oder ausgelegt werden sollen, wird über die neuen Eigentümer informiert und ein Wechsel empfohlen.

GLS-Bank, Umweltbank, Ethikbank

Nachdem die Geschäftsmodelle sämtlicher großer Banken in Deutschland abgefragt und bewertet wurden, empfiehlt Attac vor allem ethisch orientierte Institute wie die GLS-Bank, die Umweltbank oder die Ethikbank. Wer auf ein lokales Konto angewiesen ist, solle die örtlichen Sparkassen und Genossenschaftsbanken prüfen, bei denen es große Unterschiede geben, sagte Sundermann.

Im Internet werden Musterbriefe zur Kündigung angeboten und die Zahl der der Wechselwilligen dokumentiert. Zudem sammelt Attac dort Unterschriften für eine politische Regulierung der Banken. Denn von den Ankündigungen während der Finanzkrise sei nur wenig umgesetzt worden.

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