Atomenergie in Frankreich: Macron will neue Reaktoren
Der französische Präsident Macron kündigt den Ausbau der Atomenergie an. Greenpeace bezeichnet das als „wirklichkeitsfremd“.
Vor wenigen Tagen hatte Macron erklärt, Frankreich müsse auch in die Technologie nuklearer „Minireaktoren“ investieren; er hoffe, diese exportieren zu können. Es ist nicht das erste Mal, dass Macron den Bau von vermutlich sechs zusätzlichen EPR erwägt.
Dies war ihm in einem Bericht des staatlichen Energiekonzerns RTE empfohlen worden, obwohl die technischen und finanziellen Probleme in Flamaville, wo Frankreichs erster EPR entsteht, hinlänglich bekannt sind. Der oberste Rechnungshof hatte in einem Bericht bemängelt, die nukleare Baustelle werde deutlich teurer als geplant.
Greenpeace France kritisierte Macrons Rede: „Ein neues Atomkraftprogramm anzukündigen, während die Atomindustrie ein Fiasko nach dem anderen erlebt, ist total wirklichkeitsfremd.“ Andere Atomgegner merken an, wegen des Bedarfs an Uran (vor allem aus Afrika) und der ungelösten Entsorgungsfrage sei von „Unabhängigkeit“ keine Rede.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tesla kaufen? No way!
Den Oligarchen ausbremsen
Debatte im Bundestag
Merz braucht Nachhilfe – von Merkel
Rüstungskonzerne in Krisenzeiten
Extreme Gewinne abschöpfen
Antwort auf 551 Fragen zu NGOs
Nimm das, Union
Parteitag der Grünen Berlin
Abrechnung mit dem Rechtskurs der Bundes-Grünen
+++ Einigung zu Finanzpaket +++
Grüne holen 100 Milliarden für Klima raus – doch es gibt Kritik