Steuersenkungen werden von steigenden Kita-Gebühren oder den Wasserkosten aufgefressen. Denn die gleichzeitige Privatisierung verteuert das alltägliche Leben.
Für seine polemische Reise nach Absurdistan erhält Roland Koch sogar Rückendeckung vom CDU-Wirtschaftsrat. Beim Sparen bei Bildung und Familien dürfe es keine Tabus geben.
Bildungsministerin Schavan redet ohne Unterlass von "Bildungsgerechtigkeit". Tatsächlich aber verbirgt sich dahinter ein Leistungsverständnis, das an das Kaiserreich erinnert.
Der Bildungsgipfel war keiner. Dem Bund ging es darum, sich die Zustimmung für Steuergeschenke zu erkaufen – die Länder wollen das nun zugewiesene Geld ungehindert ausgeben.
Die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit ist kein böser Onkel, der sich Deutschland als Watschenmann ausgesucht hat. Was die Pariser Statistiker festhalten, sind nüchterne Zahlen.
Das Konjunkturpaket gefährdet die Förderpläne für Bildung. Dringender als energetisch sanierte Schulgebäude brauchen Schüler mehr Lehrpersonal und mehr Klassenräume.
Die beste Antwort auf die Krise wäre, ins deutsche Bildungssystem zu investieren. Die Sanierung maroder Schulen, die Bildungsministerin Schavan anregt, ist ein Anfang.
Der Bildungsgipfel von Dresden hat gezeigt: Auf eine Bildungsreform von oben braucht niemand zu hoffen. Die Initiative muss aus der Gesellschaft selbst kommen.
Angela Merkel besetzt das Bildungsthema und lenkt von Fragen der Umverteilung ab. Der aktuelle Bildungsgipfel konzentriert sich bezeichnenderweise auf die Elitebildung.
Wenn bei der gegenwärtigen Bildungsdebatte am Ende nur Geldgeschenke herauskommen - dann sollten sich Union und SPD lieber andere Wahlkampf-Themen suchen.
Die SPD diskutiert, wer vom Aufschwung profitieren soll. Parteichef Beck hat sich für die gefühlte Gerechtigkeit entschieden. Und blockiert so die Zukunftsfähigkeit des Landes.