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Kämpft gegen die Korruption

Pablo Echenique ist einer der fünf, die vor einem Jahr überraschend für Podemos ins Europaparlament einzogen. Der 36-jährige Doktor der Physik und Forscher an einem Institut der Univerität Zaragoza kam mit 13 Jahren aus Argentinien nach Spanien. Jetzt will er in seiner Wahlheimat Aragonien Chef der Regionalregierung werden.

Die Umfragen stehen gut für den jungen Mann, der seit Jahren als Blogger auf sich aufmerksam machte. Podemos liefert sich ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen mit der bisher regierenden, konservativen Volkspartei (PP) und liegt vor der sozialistischen PSOE.

Es wäre ein Sieg für einen ungewöhnlichen Politiker. Echenique leidet unter Muskelschwund und sitzt in einem elektrischen Rollstuhl. „Ich habe wenig Kraft“, beschreibt er seinen Zustand. Für die Rhetorik gilt das nicht. Klar und deutlich klagt er die Zustände in seiner Region an: Korruption, Privatisierung in Bildungs- und Gesundheitswesen, Zwangsräumung von Krisenopfern, Armut und Sozialkürzungen.

Unermüdlich zieht Echenique durch sein Aragonien, dort wo die spanische Hochebene endet und die Pyrenäen beginnen. Überall stehen seit den 1960ern ganze Dörfer leer. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Zaragoza. Echenique verspricht ein anderes Wirtschaftsmodell. Er führt eine Strömung an, die auf noch mehr Basisnähe besteht. Weg vom Bau, der mit einer Spekulationsblase auch Aragonien in die Krise gerissen hat, hin zu einer nachhaltigen Entwicklung, die es wieder ermöglicht, auf dem Lande zu leben. RW

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