Schwarz-grüne Verhandlungen: Modellbahn zum Spielen
Da haben die Grünen ja ein feines Spielzeug bekommen. Sieben Kilometer Stadtbahn – so macht man dem Miniatur-Wunderland in der Speicherstadt keine Konkurrenz. Schön, dass Steilshoop angebunden wird, schwachsinnig, dass der Hauptbahnhof es nicht wird.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Mit diesem Schienenstummel ist eine ernsthafte Stadtbahn nicht zu machen. Dass er aber mehr ist als eine grüne Ranke auf schwarzem Grund, dass er tatsächlich der Einstieg in ein neues Verkehrssystem ist, darf füglich bezweifelt werden.
Zu groß sind nicht nur die betagten Vorbehalte bei der Union gegen eine Bahn, die auf der Straße dem Auto Platz wegnimmt. Zu wenig Geld vor allem ist frei verfügbar, das musste die Union ja bereits einräumen. Und schon gar nicht für grüne Sperenzien.
Das Millionengrab U 4 wird nun gefräst, das ist wohl nicht mehr zu verhindern. Dann ist wenigstens die oberirdische Weiterführung der Trasse als U-Stadtbahn nach Harburg halbwegs sinnvoll, letztlich ist es auch die Modellbahn nach Steilshoop. Doch echte Freude mag nicht aufkommen.
Benötigt wird ein Verkehrskonzept, das die politische und finanzielle Priorität umweltverträglicher Mobilität und damit den Vorrang von Bahnen und Bussen, von Radlern und Fußgängern vor dem Auto definiert.
Alles andere ist Stückwerk.
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