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Mzoudi-Prozess steht vor Ende

Der so genannte zweite Hamburger „Terrorhelfer“-Prozess wegen der Anschläge vom 11. September 2001 gegen Abdelghani Mzoudi steht vor dem Ende. Gestern Nachmittag schloss der Vorsitzende des Staatsschutzsenats, Klaus Rühle, die Beweisaufnahme. Bereits am Donnerstag sollen die Bundesanwaltschaft (BAW) und die Nebenklagevertreter plädieren. Zuvor hatte das Gericht einen Beweisantrag der BAW auf Vernehmung des El-Dschasira-Reporters Yosri Fouda abgewiesen. Die Zeugenaussage des Journalisten und Autors des Buches „Masterminds of Terror“, der im März 2002 Interviews mit den al-Qaida-Logistikern Ramzi Binalshibh und Khalid Scheich Mohammed geführt hatte, sei „zur Erforschung der Wahrheit nicht erforderlich“.

Der Prozess gegen Mzoudi hatte vor vier Wochen eine überraschende Wende genommen, nachdem das Bundeskriminalamt Fakten aus einer Vernehmung preisgegeben hatte. Bei dem Zeugen, der beteuert, Mzoudi habe ebenso wie Mounir El Motassadeq nicht zur „Hamburger Zelle“ des Todespiloten Mohammed Atta gehört und beide seien von der Anschlagsplanung ausgeschlossen worden, handelt es sich nach Überzeugung des Gerichts um Chefplaner Binalshibh. Beobachter rechnen inzwischen mit einem Freispruch für Mzoudi. PEMÜ

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