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Geld für die Zukunft

Die rot-grüne Regierung stellt 800 Millionen Euro für die nachhaltige Entwicklung bereit. Das soll Jobs schaffen

BERLIN taz ■ Wird ein herkömmliches T-Shirt aus Baumwolle gefärbt, werden 300 Badewannen voll Wasser verbraucht. Das muss weniger werden, urteilt Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD). Sie will nun ökologischere Kleidung fördern –mit dem „Forschungsprogramm für die Nachhaltigkeit“, das sie gestern in Berlin präsentierte. Damit stellt die Bundesregierung insgesamt 800 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung. Gefördert werden sollen beispielsweise auch die Entwicklung leiserer Flugzeuge oder von Robotern, die defekte Abwasserkanäle inspizieren.

Zukunftsweisende Technologien seien „Innovationsmotor“, schafften „Wachstum und Arbeitsplätze“, begründete Bulmahn die neue Forschungsinitiative. Schon heute seien fast 1,5 Millionen Menschen im Umweltschutz beschäftigt. Außerdem solle Deutschland bis 2010 Exportweltmeister für Umwelttechnik werden. Derzeit liegt die Bundesrepublik hinter den USA auf dem zweiten zwei.

„Es geht bei Nachhaltigkeit, nicht um ein Wirtschaftsförderungprogramm“, kritisierte Angelika Zahrnt vom Umweltverband BUND. Bulmahn stelle „Wachstum“ – wie all ihre Ministerkollegen auch – zu sehr in den Vordergrund. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hatte erst vor kurzem erklärt, Umweltschutz käme nur dann in Frage, wenn die Konjunktur dadurch nicht gedrosselt werde. Dabei solle sich die Regierung, so Zahrnt, nicht nur darum kümmern, wie Energie und Ressourcen gespart werden könnten. Sie müsse sich auch der Frage stellen, ob jeder seine Möbel wechseln müsse wie die Unterwäsche. SABINE PROBSTFELIX WINNANDS

Teilnehmer des „Workshop für Jungredakteure“ auf dem „Forum für Nachhaltigkeit“

www.life-at.de

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