Polizisten bald wieder vor Gericht

Der Korruptionsprozess gegen drei Berliner Polizeibeamte soll nach dem Willen der Bundesanwaltschaft neu aufgerollt werden. Der Freispruch des Berliner Landgerichts vom August 2003 sei lückenhaft und widersprüchlich, begründete die Behörde gestern vor dem Bundesgerichtshof (BGH) die Revision. Der 5. Strafsenat in Leipzig will seine Entscheidung am kommenden Mittwoch fällen. Die Männer im Alter von 35, 40 und 46 Jahren sollen von einem Dolmetscher Auslandsreisen geschenkt bekommen und dafür falsche Abrechnungen akzeptiert haben. So sollen zwei Polizeibeamte 1998 auf Einladung des Übersetzers nach Chicago geflogen sein, um dort ein Basketball-Spiel mit dem legendären Michael Jordan anzuschauen. Die Berliner Richter hatten dafür nicht genügend Beweise gesehen. Bei der Beweiswürdigung habe das Gericht die einzelnen Indizien isoliert betrachtet und hätte nicht nachvollziehbare Schlüsse gezogen, sagte Bundesanwältin Almut Kirchner vor dem BGH. Wichtige Fragen blieben im Urteil unbeantwortet und müssten daher in einer neuen Verhandlung vor dem Berliner Landgericht geklärt werden. DPA