piwik no script img

KinderarmutSchulstart belastet Familien

Der Sozialverband VdK sieht die hohe Kinderarmut in Nordrhein-Westfalen mit Sorge. Artikel wie Schulranzen könnten sich viele nicht leisten.

Schulstart in NRW im Jahr 2009: Diese Erstklässler in Düsseldorf warten auf ihre Einschulung Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa

Düsseldorf dpa/lnw | Der Sozialverband VdK hat sich zum Schulstart besorgt geäußert über die Kinderarmut in Nordrhein-Westfalen. „Wir leben in einer Zeit, in der in Nordrhein-Westfalen für immer mehr Familien der Schulstart zur großen finanziellen Belastung wird. Schon der Schulranzen ist für manche ein Luxusartikel“, sagte der Präsident des VdK NRW, Horst Vöge.

NRW hat laut einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung nach Bremen und Sachsen-Anhalt bundesweit mit 24,6 Prozent die dritthöchste Armutsgefährdungsquote bei Kindern. Fast die Hälfte dieser Betroffenen wächst nur bei einem Elternteil auf.

„Bei diesen Kindern mangelt es häufig an gesunder Ernährung. Für angemessene Kleidung, für gesellschaftliche Aktivitäten in Vereinen oder auch für Nachhilfestunden fehlt einfach das Geld“, sagte Vöge. Die Hilfen reichten bei weitem nicht aus, um Kinderarmut zu bekämpfen. Der Verband fordert niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote in den Kommunen.

Familien mit Alleinerziehenden in Nordrhein-Westfalen sind auch laut einer weiteren, kürzlich veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung besonders stark von Armut betroffen. Unter den rund 1,7 Millionen Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern waren bundesweit im vergangenen Jahr 41 Prozent demnach einkommensarm, in NRW lag der Anteil mit 46,7 Prozent noch deutlich höher.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • Die Kosten für wichtige Schulmaterialien wie Hefte, Stifte, Rucksäcke und Taschenrechner können sich schnell summieren. Für manche Familien kann der Kauf dieser Artikel für mehrere Kinder eine besondere Belastung darstellen. An vielen Schulen sind Uniformen vorgeschrieben, die teuer sein können, insbesondere wenn die Kinder schnell aus ihnen herauswachsen geometrydashworld.net Selbst Schulen ohne Uniformen haben oft eine Kleiderordnung, die den Kauf bestimmter Arten von Kleidung erforderlich macht.

    • @Joseph Jones:

      Hallo? Wer sich eine Privatschule leisten kann an der Uniformen getragen werden, der hat bestimmt auch genügend finanzielle Mittel, um die benötigten Schulmaterialien zu kaufen.



      Oder lassen Sie uns wissen, an welcher öffentlichen Schule Uniformen getragen werden müssen.

    • @Joseph Jones:

      Habe ich was verpasst? Von welchen Schulen reden sie, an denen es Uniformen oder Kleiderordnungen gibt?

  • Anhand der Überschrift habe mich mir vom Artikel mehr Informationen erhofft.

  • Bei Temu gibt es bunte Kinderrucksäcke unter 20 €!!! Die sehen gut aus!

    Solche Marken-Rucksäcke für über 100 Euro in den Geschäften sollte man schon aus Prinzip nicht kaufen - Abzockerei.