+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Biden befürchtet Eskalation

Israel und USA stellen sich auf Großangriff des Irans ein. Mehrere Airlines streichen Flüge in die Region. Untersuchung zeigt schwere Fehler der israelischen Armee.

Joe Biden steht im Scheinwerferlicht und hält eine Rede

Joe Biden spricht nach der Landung der freigelassenen US-Amerikaner am 1. August 2024 auch über sein Telefonat mit Netanjahu Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Biden „sehr besorgt“

US-Präsident Joe Biden befürchtet eine Eskalation der Gewalt im Nahen Osten. Er sei diesbezüglich „sehr besorgt“, sagte er auf dem Rollfeld eines Luftwaffenstützpunkts außerhalb von Washington, nachdem er dort die drei im Rahmen eines Gefangenenaustauschs aus russischer Haft entlassenen Amerikaner Evan Gershkovich, Alsu Kurmasheva und Paul Whelan willkommen geheißen hatte.

Die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in Teheran habe die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der militant-islamistischen Palästinenserorganisation nicht erleichtert, sagte Biden. Er habe ein „sehr direktes“ Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geführt.

„Wir haben die Grundlage für einen Waffenstillstand. Er sollte sich darauf einlassen und sie sollten sich jetzt darauf einlassen“, sagte der 81-Jährige. (ap)

Waffenruhe-Verhandlungen zwischen USA und Vereinigte Arabische Emirate

US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinem Amtskollegen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Scheich Abdullah bin Sajed Al Nahjan, über Möglichkeiten für eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen beraten. In dem Gespräch sei es auch darum gegangen, eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der palästinensischen Extremisten zu erreichen und die humanitäre Hilfe für das umkämpfte Küstengebiet zu verstärken, teilt die US-Botschaft in dem Golfstaat mit. (rtr)

Instagram in der Türkei gesperrt

Die Plattform Instagram ist in der Türkei gesperrt worden. Das soziale Netzwerk sei mit einer Entscheidung vom 2. August blockiert worden, schrieb die staatsnahe Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf die türkische Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologie. Gründe und voraussichtliche Dauer waren zunächst nicht bekannt.

Die auch in der Türkei viel genutzte Plattform war für Nutzer am Morgen nur noch über geschützte Netzwerkverbindungen (VPN) zu erreichen. Der Cyberrechts-Aktivist Yaman Akdeniz schrieb auf der Plattform X, der Grund sei „die nationale Sicherheit und der Schutz der öffentlichen Ordnung“.

Am Mittwoch hatte der Kommunikationsdirektor der Türkei, Fahrettin Altun, Instagram in einem Beitrag auf X vorgeworfen, Beileidsbekundungen für Ismail Hanija, den getöteten Auslandschef der islamistischen Hamas, zu blockieren. Er hatte der Plattform Zensur unterstellt. Ob eine Verbindung zu der Sperre nun besteht, war zunächst nicht klar. Die Türkei hat wegen des Todes Hanijas für Freitag einen Tag Staatstrauer verhängt, wie Recep Tayyip Erdogan auf X mitteilte.

Die Türkei unterhält gute Beziehungen zur islamistischen Hamas. Erst im April hatte Erdogan Hanija in Istanbul getroffen. (dpa)

Airlines streichen Flüge nach Tel Aviv

Die italienische Airline ITA setzt ihre Flüge von und nach Tel Aviv aus. Dies geschehe zur Sicherheit ihrer Passagiere und Besatzungen angesichts der geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten, teilt die Fluggesellschaft mit. Die Flüge würden bis zum 6. August eingestellt. Zuvor hatte bereits die Lufthansa ihre Passagier- und Frachtflüge von und zum wichtigsten und größten israelischen Flughafen bis zum 8. August ausgesetzt sowie den Stopp ihrer Flüge von und in die libanesische Hauptstadt Beirut bis zum 12. August verlängert. (rtr)

Australische Regierung wirft israelischer Armee schwere Fehler vor

Die australische Regierung erklärt, dass eine Untersuchung zum Tod von Mitarbeitern der Hilfsorganisation „World Central Kitchen“ (WCK) schwere Fehler der israelischen Armee (IDF) aufgedeckt habe. Die Angriffe der israelischen Streitkräfte auf die Fahrzeuge der ehrenamtlichen Helfer im April dieses Jahres seien auf schwerwiegende Versäumnisse bei der Einhaltung von Verfahren zurückzuführen, sagte Außenministerin Penny Wong am Freitag. Bei dem Vorfall waren sieben Mitarbeiter der WCK nach einem israelischen Luftangriff im Zentrum des Gazastreifens getötet worden. Unter den Getöteten waren ein Palästinenser sowie Menschen aus Polen, Australien und Großbritannien. Die Helfer waren in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit WCK-Logo und einem weiteren Fahrzeug unterwegs, um Lebensmittel in den Gazastreifen zu bringen. (rtr)

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