Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Ja und die Energiewende sollte nicht mehr kosten als eine Kugel Eis laut Jürgen Trittin. Und von dem was der Strom jetzt kostet bekäme ich mehr Eis als ich essen könnte.
@Legion72 ...was aber nur sehr partiell auf die Energiewende zurückzuführen ist.
Der Umbau der Industrie hilft nix.
Es wird nötig sein unsere gesamte Lebensführung zu überdenken und zu ändern.
Dies ist nicht mehrheitsfähig - wie wir bei jedem neuen Artikel zum Thema in den Kommentarspalten lesen können.
@Juan Vaho "...hilft nix" ist ein wenig pauschal, wenn man bedenkt, dass etwas, was helfen würde aber mangels Mehrheitsfähigkeit wohl so nicht passieren wird, noch weniger hilft als dieses "nix".
Jetzt müsste sich nur noch jemand in entsprechender Position dafür sorgen, dass Autos aus fossil erzeugten Stahl um 57,01€ teurer sind, und die Sache wäre durch.
Und woher sollte der grüne Stahl denn kommen? Ich nehme mal an, dass es sich bei den angegebenen kosten um aufgeschmolzenen Schrott handelt, der mit grünem wasserstoff geschmolzen wird. Das kostet in der Tat nocht so viel, dann leibtaber die Frage whoer der grüne Wasserstoff kommen soll? Derzeitige Produktion in D gfeht gegen Null.
Mit anderen Worten: das ist Wolkenschieberei.
Das ist nur eine Behauptung, ungefähr so wie "die Energiewende wird nur soviel kosten wie ei e Kugel Eis"
Wenn schon weiter an der Illusion von grünem Stahl im Überfluss gebastelt wird, nebst erforderlichem "grünem Strom", um unser Land so "klimaneutral" zu machen wie es 1990 war, dann doch bitte mit Bezug für die Produktion von "grünen" Windrädern und Solarmodulen oder Zügen, Bussen und Straßenbahnen nebst der erforderlichen Schienen. Aber wer kommt schon auf die Idee, "grünen Stahl" für öffentliche Verkehrsmittel zu denken? In unserm Land?
Möglich, dass die dafür erforderlichen Mengen eher erreichbar wären, als für die Konversion von Millionen Autos, dem designiertem Schrott, zu dem sie in 10 oder 15 Jahren werden. Und der erneuert werden will!
Übrigens: für Autos brauchen wir auch noch andere Rohstoffe, die wenig klima- und umweltfreundlich gewonnen, transportiert und verarbeitet werden müssen. Vom Strom für den Betrieb von tonnenschwere Akku-Autos ganz zu schweigen.
Zum Analyse-Zahlenfetisch: Preissteigerungen für Rohstoffe und Löhne, jährlich steigende Gewinnerwartungen der Investoren, Transportkosten, Recycling- und Entsorgungskosten… usw. bleiben bestimmt in den (falls) analysierten Parametern.
Durch Tempolimits ließen heute 11 Mio. t CO₂ und mehr als 57 Euro im Jahr einsparen.
Nicht nachvollziehbares Zahlenspiel! Zumal schwer vorstellbar, ist woher die ungeheure, stetig wachsende Strombedarf gedeckt werden soll – und zu welchem Preis? Bisschen komplettere, realistischere Prognose wäre schön.
@jan ü. Die Zahlen sind plausibel, würde ca. 100€ pro Tonne Aufschlag bedeuten. Stromverträge sind auch schon abgeschlossen.
www.thyssenkrupp.c...tionsanlage-251247
Das Problem sind die extrem großen Mengen an grünem Wasserstoff für die Direktreduktion, zu Beginn wird Erdgas verwendet bis die benötigten Mengen am Markt bereit stehen.
Auch gibt es Engpässe bei den Elektrolyseuren.
Der Strom für den Betrieb der Lichtbogenöfen müsste natürlich auch aus Erneuerbaren kommen, sonst ist der Stahl nur leidlich grün.
Es tut mir leid, aber ich sehe nicht, warum 'wir' uns mitten in der Klimakatastrophe überhaupt noch über das 'Auto' Gedanken machen sollen: Schließlich erleben wir gerade. dass derzeit viel zu viele PKWs produziert werden deren Abnahme gar nicht mehr garantiert ist, weil so viele Fahrzeuge gar nicht gebraucht werden und die Nachfrage weder in China noch bei uns aufgrund der ökonomischen Lage eher zurück geht. Das Kapital sucht ja gerade händeringend noch nach Geschäftsmöglichkeiten, aber da sie weitgehend Automaten einsetzen, nehmen sie den Menschen die Möglichkeit der Teilhabe an den zweifelhaften Segnungen. Das neue ökonomische System geht nicht von dem Wunsch nach Profit aus, sondern richtet sich nach den realen Bedürfnissen der Menschen und dabei kommt heraus, dass wir mit 20 % der produzierten Lebensmitteln und nachhaltig hergestellten Hilfsmitteln gut auskommen könnten und das ganz ohne Werbefernsehen und das Marketing, wobei viele nützliche Hände wieder z.B. in der Landwirtschaft tätig werden können, garantierte, gut bezahlte Jobs und ausgerichtet am Gemeinwohl statt am Profit. Wir müssen es nur verstehen lernen, dass der Kapitalismus selbst den Investoren nicht mehr hilft!
Und wie will man verhindern, dass der Rest der Welt den billigeren kohleverhütteten Stahl etwa aus den USA, China, Indien oder anderen Ländern kauft statt den "grünen"?
Auch auf dem europäischen Markt wird dann wohl der Import-Stahl bevorzugt.
Das ist praktisch nur mit weitgehender Abschottung zu vermeiden - und dann ist Europa ohnehin ziemlich am Ende.
Mal ganz abgesehen davon, dass eine rein europäische Umstellung, wenn überhaupt, nur einen kleinen Effekt auf den globalen Ausstoß hätte.
Aus der Analyse.
"The price difference is highly dependent on the price of green hydrogen and renewable electricity (JRC, 2022).
However, the price of green hydrogen is expected to decrease globally over time. It has been estimated that it will go below that of “grey” hydrogen in 2030, along with lower renewable electricity costs (McKinsey and Company, 2020). "
H2-DRI cost compared to BAU route Source
10%~60% higher (Europe) JRC, 2022
30%~120% higher (World) JRC, 2022
f the steel industry switched
to hydrogen-based steel today, it would require 130% of the total current supply (Franklin Templeton Institute,
2023). In the long term, by 2050, hydrogen capacity should be expanded to 530m/t which is about 5-6 times of current capacity. Besides, most of the hydrogen produced these days (95%) is grey hydrogen produced from coal or natural gas,
Bis wir H2 aus dem Überschuss der WKAs und PVs in Fülle haben, erzeugen wir H2 aus Kohle und Erdgas, um dann Stahl erzustellen. Und das ist alles billiger!
Wenn die Grundannahmen nicht gegeben sind, kann das gewünschte Resultat nicht eintreten.
Und insgesamt: weniger Autos. Kleiner und viel, viel weniger.
Das ist es, wogegen sich die ganze Industrie stemmt. Und die "stranded assets": wie sage ich dem Investor, dass seine Aktien bei Exxon nur noch ein Viertel wert sind?
Der hat doch ein natürliches Anrecht auf Rendite! Jawoll!
Habeck und die Grünen können sich bei der Außenministerin bedanken: Ihnen bleibt jetzt genug Zeit, den Wahlkampf vorzubereiten. Es gibt genug zu tun.
Grüner Stahl für die Autoindustrie: Europa als Paradies für grünen Stahl
Ein Elektroauto, das mit nachhaltigem grünen Stahl produziert wird, würde nur 57 Euro mehr kosten. Damit das funktioniert, muss die Politik die Weichen stellen.
„Grün“ produzierter Stahl würde Elektoautos unwesentlich verteuern Foto: Laci Perenyi/imago
Na bitte, geht doch: Nur 57 Euro mehr würde ein E-Auto im Jahr 2030 kosten, wenn 40 Prozent der Stahlproduktion klimaneutral wären. Und gleichzeitig würde der CO2-Ausstoß um die Menge verringert, die heute 3,5 Millionen Verbrennerautos im Jahr ausstoßen. Das geht aus einer Analyse der Organisation Transport & Environment hervor. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die Industrie sich entsprechend aufstellt, und zwar zügig. Und dann wären die Aussichten, dass Europa zu einem Leitmarkt für grünen Stahl werden kann, nicht schlecht.
Damit das tatsächlich geschieht, fordert die Organisation Vorgaben für die Autoindustrie, eine bestimmte Menge an grünem Stahl zu verbauen. Und zwar von 40 Prozent im Jahr 2030 und bis zu 100 Prozent im Jahr 2040. Die Folge: Zusatzkosten von nur noch 8 Euro pro E-Auto. Solche Vorgaben sind absolut sinnvoll. So kann der klimafreundliche Umbau der Industrie vorangebracht werden.
Und weil er im großen Stil erfolgt, sind die finanziellen Belastungen für Verbraucher:innen überschaubar. Gleichzeitig führen solche Vorgaben dazu, dass Manager:innen Unternehmen in die richtige Richtung führen. Dass sie es von allein nicht unbedingt tun, sondern an kurzfristigen Profiten interessiert sind, zeigt etwa der Rückstand der hiesigen Autobauer bei der Elektromobilität.
Angesichts der Erderhitzung gibt es keine Alternative zum klimaneutralen Umbau der Industrie. Doch die Umstellung auf neue Produktionsweisen wird von den allermeisten Menschen mit großem Unbehagen gesehen. Ihre Ängste sind so diffus wie groß. Viele fühlen sich ohnmächtig angesichts der anstehenden Änderungen und fürchten, dass alles teurer wird und sie den Umbau nicht nur mit Geld, sondern auch mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bezahlen müssen.
Deshalb ist der Widerstand gegen den Umbau groß, der sich unter anderem im Erstarken der Rechtsextremen ausdrückt. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, dass Politik und Wirtschaft diesem Gefühl etwas entgegensetzen und aus Angst Zuversicht zu machen. Mit Sonntagsreden gelingt das nicht. Aber mit politischen Vorgaben, die zu überzeugenden Geschäftsmodellen führen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
Themen
mehr von
Anja Krüger