piwik no script img

König Charles III. an Krebs erkranktIndiskreter Rückzug

König Charles hat mitteilen lassen, er leide an Krebs. Er zeigt sich aber optimistisch.

Hat den Ruf, einen gesunden Lebensstil zu führen: König Charles III Foto: Samir Hussein/ via ap

London taz | Anderthalb Jahre nachdem er den Thron von seiner Mutter Königin Elisabeth II. im übernommen hat, ließ der britische König Charles III. bekannt geben, er leide an Krebs. Im vergangenen Monat war der 75-Jährige in einer Londoner Privatklinik für einen Eingriff an der Prostata. Nun hieß es, es sei mehr als zunächst angenommen.

Laut der offiziellen Meldung des Buckingham Palace seien weitere und besorgniserregende Probleme identifiziert worden. Dabei handele sich um eine Art von Krebs, allerdings nicht um Prostatakrebs. Konkretere Informationen über die Art der Krebserkrankung gab der Palace nicht heraus.

Während seiner Behandlung, die am Montag begonnen habe, würde seine Königliche Hoheit nicht öffentlich auftreten, aber trotz allem Staats- und bürokratischen Aufgaben nachgehen. Zu ihnen gehört die Verfolgung der Regierungsgeschäfte, die Unterzeichnung von Gesetzen und eine wöchentliche Audienz mit dem Premierminister.

Auch Prinz William werde seinen Aufgaben wieder nachgehen, hieß in einer separaten Meldung des Kensington Palace. Der Thronfolger hatte diese ausgesetzt, aufgrund einer Operation bei seiner Ehefrau, Prinzessin Catherine. Die 42-Jährige wurde im Bauchbereich behandelt. Bisher wurde nicht bekannt, was der Prinzessin fehlte.

Der König gibt sich optimistisch

Zudem wolle sich auch Prinz Harry in den kommenden Tagen auf den Weg machen, um seinen Vater in Großbritannien zu besuchen. Harry lebt derzeit in den Vereinigten Staaten.

Charles Großvater George VI. und Charles Großonkel Edward VIII. litten und verstarben an Krebsgeschwüren. Allerdings waren beide starke Raucher. Charles III. hat hingegen den Ruf, einen gesunden Lebensstil zu führen: viel Bewegung und bevorzugt Bioerzeugnisse. Er lasse sich oft mit homöopathischen Mitteln behandeln.

Königin Camilla, mit der Charles III. seit 2005 verheiratet ist, hat übrigens kein Anrecht auf den britischen Thron, sollte sich die Lage des Königs verschlimmern und der schlimmste Fall eintreten. Prinz William ist sein direkter Nachfolger. Doch bisher gibt sich der König optimistisch.

Charles III. sei sehr positiv gestimmt bezüglich seiner Behandlung und gehe davon aus, bald seinen öffentlichen Aufgaben wieder nachgehen zu können. Der König wolle mit seiner Bekanntmachung lediglich Spekulationen zu seiner Gesundheit vermeiden.

Premierminister Rishi Sunak und Oppositionschef Keir Starmer wünschten dem König baldige Genesung. Der britische Premierminister sagte dem Sender BBC, die Erkrankung sei glücklicherweise früh erkannt worden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • Kann mir mal Jemand die Überschrift erklären?

    Ein amtierendes Staatsoberhaupt ist gesundheitlich eingeschränkt in der Wahrnehmung seines Amtes, namentlichen der repräsentativen Funktionen, und teilt ziemlich offen mit warum. Was ist daran "indisket" oder ein "Rückzug"?

    • @Normalo:

      Ist doch ganz einfach: diskret = unauffällig, indiskret = auffällig oder eben in diesem Fall öffentlich

      Rückzug, weil er sich aus der Öffentlichkeit zurück zieht:



      "Während seiner Behandlung, die am Montag begonnen habe, würde seine Königliche Hoheit nicht öffentlich auftreten..."

      • @PartyChampignons:

        Ganz so wertungsfrei ist es nicht: "Indiskret" heißt eher "UNANGEMESSEN auffällig" oder und "Rückzug" hat was Finales. Beides, vor allem aber die Indiskretion, sehe ich hier nicht. Wäre er mirnichts, dirnichts von der Bildfläche verschwunden, hätten sie ihm Pflichtvergessenheit und und hergebrachte Windsor-Einmauerungmentalität vorgeworfen. Wenn Einer aber aber einfach nur pflichtschuldig mitteilt, warum er seinen Job nicht machen kann (und zwar der Öffentlichkeit, der er besagte Pflicht schuldet), dann reicht auch "Offen in den Krankenstand" - oder vielleicht auch gleich was ansatzweise Empathisches wie "Charles an Krebs erkrankt". Das kriegen im England selbst die Republikaner hin.

        Davon abgesehen ist das ein undiplomatisch schlampiges Zitat der Meldung: Charles ist - in der Terminologie des Palastes und des Vereinigten Königreichs - "der König" oder "seine Majestät" und nicht (mehr) "Königliche Hoheit".

  • dear charles ...

    let's keep fingers crossed.