Explosionen bei Gedenkfeier in Iran: Tote nahe General Soleimanis Grab
Bei einer Feier zum Todestag des iranischen Generals Soleimani sterben mehr als 100 Menschen durch Explosionen. Laut Regime war es Terror.
Laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Nournews gab es mehrere Explosionen „auf der Straße zum Friedhof“. Über den genauen Ablauf gibt es bisher unterschiedliche Versionen, die sich noch nicht verifizieren lassen. Der stellvertretende Gouverneur von Kerman, Rahman Dschalali, sprach von einem terroristischen Anschlag, ohne Beweise dafür vorzulegen.
Das Staatsfernsehen zeigte, wie Rettungskräfte des Roten Halbmonds Verletzte bei der Zeremonie versorgten, zu der sich Hunderte Iraner versammelt hatten, um den Todestag Soleimanis zu begehen.
Soleimani war in seiner Heimat ein Kriegsheld
Iran hat eine Reihe von Feinden, die für einen solchen Anschlag verantwortlich sein könnten, darunter Exilorganisationen und Akteure aus anderen Staaten. Iran ist wichtiger Unterstützer militanter Gruppen in der Region wie der Hamas, der Hisbollah im Libanon und den Huthi-Rebellen im Jemen.
Soleimani war Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, die für Auslandseinsätze zuständige Abteilung der iranischen Revolutionsgarden, und galt in seiner Heimat als Held des Iran-Irak-Kriegs. Er wurde am 3. Januar 2020 durch einen US-Drohnenangriff in Irak getötet. In der Region führte dies zu einer Eskalation der Spannungen und zu einem Vergeltungsschlag der iranischen Streitkräfte auf einen US-Stützpunkt im Irak.
Bei seiner Beerdigung kam es zu einer Massenpanik. Mindestens 56 Menschen kamen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen