Angriff der Hamas: Solidarität zeigen mit Israel

2.000 Menschen beteiligten sich in Berlin an einer Solidaritätskundgebung. Bei den Reden herrscht Einigkeit: Israel müsse sich mit voller Härte wehren.

Bei der Kundgebung am Brandenburger Tor

Bei der Kundgebung am Brandenburger Tor Foto: Liesa Johannssen

BERLIN taz | Die verstörenden Bilder von dem Angriff der Hamas auf Israel machen vor der Solidaritätskundgebung am Brandenburger Tor nicht halt. Eine Frau mit Sonnenbrille hält eine Tafel mit zwei Fotos in die Höhe: Das eine zeigt eine strahlende junge Frau. Das andere zeigt dieselbe Frau schreiend in der Gewalt eines Mannes. Darunter steht: Noa hatte teilgenommen an einem Friedenskonzert im Süden Israels, als sie von Hamas-Terroristen gekidnappt und nach Gaza verschleppt wurde.

„We Stand With Israel“: Rund 2.000 Menschen sind Sonntagmittag dem kurzfristigen Aufruf der WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen gefolgt, ihre Solidarität zu bekunden. Jung und alt, Familien mit Kindern, viele haben israelische Fahnen mit.

Wie ein Fremdkörper mutet da die einzelne rot-schwarze Fahne der Antifaschistischen Aktion an, die ein Mann, 46 Jahre, aus der Energiewirtschaft kommend, in die Höhe hält. Eine klare Solidaritätsbekundung sei das für seine Freunde aus der jüdischen Community, sagt er. Am Abend vorher sei er in Neukölln gewesen und habe sich „wahnsinnig geärgert“ über die geäußerte Freude bei einer Propalästinensischen Demonstration darüber, dass die Hamas „Zivilisten niedermetzelt“.

Süßigkeiten für die Ermordung von Juden

Süßigkeiten seien in Neukölln „für die Ermordung von Juden“ verteilt worden – der israelische Botschafter Ron Prosor spricht das in seiner Rede bei der Kundgebung an. „Das darf nicht sein.“ Medienberichten zufolge soll es Samstag in Neukölln eine Süßigkeiten-Verteilaktion der radikalen Gruppe Samidoun gegeben haben.

Prosor bekommt viel Applaus und Bravorufe, als er sagt, Israel habe das Recht und die Pflicht sich zu verteidigen, wie jeder andere demokratische Staat auch. „Die Antwort muss so stark sein, dass nie wieder darüber nachgedacht wird uns anzugreifen.“ Die Hamas seien keine Kämpfer, keine Militanten, sondern Terroristen, so Prosor. Wer das noch nicht verstanden habe, dem sei nicht zu helfen.

Hanna Veiler von der jüdischen Studentenorganisation fordert das Verbot jeglicher Organisationen in Deutschland, die die Ideologie der Hamas auf die Straße bringen, auch die Finanzierung müsse sofort eingestellt werden. „Kein Geld für die Hamas“, rufen Sprechchöre. Der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner (CDU), verspricht, gemeinsam mit den Sicherheitskräften „alles zu tun, um das jüdische Leben in Berlin zu schützen“.

Paula Raft von der WerteInitiative sagt, es sei für sie keine Überraschung, dass Menschen auf der Sonnenallee Süßigkeiten verteilten um den Mord an Juden zu feiern. In Berliner Schulen sei es mittlerweile „eine Realität“, dass sich palästinensische Schüler als Opfer inszenierten. Israel habe die Pflicht, sich zu schützen und sich mit voller Härte zur Wehr zu setzen.

Ein älterer Herr, der mit seiner Frau an der Kundgebung teilnimmt, wagt eine Prognose: „Wetten, dass sich die öffentliche Stimmung in drei Tagen dreht, wenn Israel zurückschlägt?“ Dann seien die Palästinenser wieder die Opfer.

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