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OECD-Studie zur LGBTIQ+-GleichstellungMehr Akzeptanz für Queers

Laut OECD ist Deutschland fortschrittlich. Doch es gibt Nachholbedarf – denn 50 Prozent fühlten sich unwohl, würde ihr Kind eine queere Person daten.

Nicht nur bunte Optik: Ein ICE der Bahn mit Regenbogenfarbenstreifen im Hauptbahnhof Berlin Foto: Stefan Zeitz/imago

Berlin taz | Drei Viertel des Weges in Sachen LGBTIQ+-Gleichstellung hat Deutschland zurückgelegt. Das ist das Ergebnis einer OECD-Studie zur Gleichstellung in Land und Bundesländern von Mittwoch. Ziel der Studie war die Untersuchung von gesetzlichen und politischen Maßnahmen, die die Gleichstellung von LGBTIQ+ voranbringen. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz wurde untersucht. Dabei wurden eigene Daten erhoben sowie bereits existierende Studien herangezogen. Es ist die erste Länderstudie der OECD, die auf diese Thematik eingeht, weitere sollen folgen.

„Deutschland ist im internationalen Vergleich sehr sehr gut aufgestellt“, sagte Monika Queisser von der OECD bei der Vorstellung des Berichts am Mittwoch. „Trotz Fortschritten in der Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Diversität werden LSBTIQ* weiter diskriminiert und sind Gewalt ausgesetzt. Dies beeinträchtigt das Leben von Millionen von Menschen.“

So sagten bei einer Umfrage im Jahr 2019 die Hälfte der Befragten, dass sie sich unwohl fühlen bei der Vorstellung, dass ihr Kind mit einer queeren Person eine Liebesbeziehung führen könnte. Auch gibt es regionale Unterschiede: Im Westen ist die Akzeptanz höher als im Osten, in Bremen liegt sie bei 74 Prozent und in Sachsen bei 50.

Die OECD sieht auch Mängel in der Gesetzgebung: Die Studie bemängelt, dass die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität durch das Grundgesetz nicht geschützt sind.

Die Studie empfiehlt neben anderen Punkten die Reform des Abstammungsgesetzes und die Umsetzung des Selbstbestimmungsgesetzes. Der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne) sagt: „Die vielleicht menschenrechtspolitisch wichtigste Umsetzung ist die des Selbstbestimmungsgesetzes, weil es darum geht, dass trans, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen selber bestimmen können.“

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5 Kommentare

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  • "Im Westen ist die Akzeptanz höher als im Osten, in Bremen liegt sie bei 74 Prozent und in Sachsen bei 50."

    Interessant. Und dass, obwohl der Osten die unreligiöseste Gegend der Welt ist und einem Religion oft als DER Grund für Homophobie präsentiert wird.

    • @Suryo:

      True, beweist aber nur mal wieder, dass net Religion das Problem ist sondern Intoleranz - die kann ja sowohl mit als auch ohne Religion existieren. Deckt sich mit repräsentativen Umfragen denen zufolge zb Migranten aus dem nahen Osten toleranter als AfD-Wähler sind wenns um Homosexualität geht. Aber dann stellen sich AfD-Wähler immer als Schützer der liberalen Gesellschaft da und argumentieren (direkt nachdem sie über Homosexuelle und Frauen herzogen), dass der Islam homophob und frauenfeindlich sei und hier deshalb nichts zu suchen hat. Tja, ich schätze mal, dass AfD-Wähler nichts in einer liberalen Gesellschaft zu suchen haben^^

    • @Suryo:

      Ich denke, der Faktor ist eher die enge Bindung an eine Kirche, die queere Menschen abwertet und stigmatisiert, als "Religion" im Sinne von persönlicher Religiosität. Zumindest wird das in der Forschung so differenziert.

    • @Suryo:

      Bremen ist nicht der Hochschwarzwald und im Osten wirkt inzwischen das Gift der AFD .

      • @Ulrich Haussmann:

        Der Osten war schon immer ein perfektes Beispiel dafür, dass die Abwesenheit von Religion jedenfalls nicht automatisch etwas gutes ist. Ansonsten wäre das ja die humanste, aufgeklärteste Gegend der Welt. War die Gegend aber nie.