Busse und Bahnen: Länder erhöhen Ticketpreise
Statt eines Starttermins für das bundesweite Deutschlandticket gibt es ab Jahresbeginn Preiserhöhungen für Busse und Bahnen. Es fehlt das Geld.
Die 16 Minister*innen forderten allerdings deutlich mehr Geld, als der Bund bewilligte und das Parlament an diesem Tag abgesegnete: Eine Milliarde zusätzlich für das Jahr 2022 plus die Erhöhung der jährlichen Steigerungsrate der Mittel von 1,8 auf 3 Prozent sei zu wenig.
Was der Bund nicht zahlt, holen sich die Verkehrsverbünde bei ihren Passagieren. Das zeigt eine von der dpa durchgeführte Auswertung von Preissteigerungen bei knapp einem Dutzend großer Verkehrsunternehmen: Die Ticketpreise von Bus und Bahn erhöhen sich demnach in etlichen der 16 Bundesländer. Die Verbünde geben also die gestiegenen Kosten für Strom und Diesel sowie höhere Personalkosten an die Fahrgäste weiter.
Wo es am teuersten wird
Am stärksten betroffen von der Preiserhöhung ist der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, der Strecken in gleich drei Bundesländern bedient – Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die Tickets sollen dort im Schnitt um 8,83 Prozent teurer werden.
Mit den niedrigsten Erhöhungen ist dagegen beim hessischen Rhein-Main-Verbund (RMV) sowie im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) zu rechnen. Der ÖPNV wird dort ab dem 1. Januar 2023 voraussichtlich lediglich um rund 1,4 Prozent (VBN) beziehungsweise 1,5 Prozent (RMV) teurer.
Es sei nicht davon auszugehen, dass die Verbünde die Preise senken, sobald Wissings Deutschlandticket kommt, heißt es. Der konkrete Starttermin für das bundesweite Ticket steht noch immer aus. Ab April solle es kommen, hieß es zuletzt.
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