Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Jeder der etwas über Klimafreundlichkeit schwadroniert möge erklären, welchen Einfluss die Maßnahme auf das Klima hat! Nein nicht Einsparungen von xy g CO2 sondern durchschnittliche Erdtemperatur. Bei Bedarf stelle ich gern noch ein paar Nullen hinter dem Komma zur Verfügung😂😂😂
Eine kleine feine Idee.
Wenn hier von Zukunft die Rede ist. Warum werden nicht alle "Fussgängerampeln" nur mit 2 Farben bedacht (rotgelb)? In F häufiger. Kommt kein Auto, geht man rüber oder wartet kurz auf eine Lücke. Gibts keine, dann gibts Rot für die Autofahrer. Würde geschätzte Millionen Liter Kraftstoff und viel Strom pro Jahr einsparen, da die Autos nur dann stehen, wenn es unbedingt sein muss. Und das ist in verkehrsschwachen Zeiten
praktisch nie der Fall.
Es geht voran. Immer ein bisschen mehr, immerhin. Gegen die Privilegierung der Autos und entsprechendem Verhalten ihrer Insass:innen muss noch viel mehr getan werden.
Radfahrer werden bei Regen bestimmt nicht "nasser" als Autos - aus sprachlichen und physikalischen Gründen. Sie haben nur mehr davon als Autofahrer...
"Hier rühmt man sich seit jeher (und inzwischen zu Recht) seiner Fahrradfreundlichkeit, die immer auch mit offenen Augen in die Nachbarschaft guckt."
Gehört der Abschnitt noch zum utopischen Aus/Rücblick oder habe ich Ironie überlesen? Im verlinkten Artikel klingt das jedenfalls anders und auch auf einem Mitschnitt von folgender Diskussionsveranstaltung "taz Klimaland Talk zu Gast in Oldenburg: Warum tut sich eine Stadt mit besten Voraussetzungen so schwer mit dem klimafreundlichen Umbau?" vor einem Jahr klang das noch anders. Da war viel Unzufriedenheit zu hören:
taz.de/Stadt-klima...-umbauen/!5880687/
Ja, so kleine Perspektivwechsel: mehr davon!
Ich benutze auch für die sogenannte "Fussgängerampel" auch lieber den Begriff "Autofahrerampel", weil sie immer grün für Autofahrer ist, und die Fussgängerin extra drücken muss, damit sich was ändert.
Wie wär's den, wenn...
@tomás zerolo dazu gab es mal einen feldversuch von der uni bremen.
Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren. Nicht nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu.
Freie Fahrt fürs Fahrrad: Utopie bei Schietwetter
Oldenburg testet eine Ampelanlage, die Fahrräder bei Regen bevorzugt behandelt. Das mag Symbolpolitik sein – aber auch extrem sinnvolle Feldforschung.
Es mag ja ungemütlich aussehen, aber in Oldenburg bekommt sie bei dem Wetter immerhin schneller grün Foto: Bernd Thissen/dpa
Eine Ampel, die automatisch grün wird, wenn ein Fahrrad kommt: Natürlich ist das eine gute Nachricht. Selbst wenn es die nur an einer einzigen Oldenburger Kreuzung gibt, und sie zudem nur bei Regen funktioniert. Das war nämlich die Idee des kürzlich gestarteten Pilotprojekts: Radfahrer:innen bei Schietwetter nicht gleichberechtigt mit bedachten Autos durchregnen zu lassen, sondern sie fix durchzuwinken – weil sie eben nasser werden und der Straßenverkehr bei schlechter Sicht und Pfützen auch nicht gerade ungefährlicher ist.
Technisch ist das Projekt recht aufwändig. Wärmesensoren im Boden registrieren biologische Verkehrsteilnehmer:innen bereits 50 Meter vor der Ampel, eine weitere Wärmebildkamera behält die Einmündung im Blick, während die Anlage in Echtzeit Wetterdaten ausliest, um auch pünktlich in den Regenmodus umzuschalten.
Bevor nun aber wer vor Freude gleich das Auto abschafft, wäre Folgendes noch zu bedenken: Die Oldenburger Kreuzung von Quellenweg und Uhlhornsweg ist schon ein bisschen ab vom Schuss, weit entfernt jedenfalls von der innerstädtischen Kampfzone. Außerdem haben Autos hier ohnehin nicht viel zu melden, weil knapp 200 Meter weiter der Unicampus beginnt, wo zwei Zebrastreifen zwischen Hörsaalzentrum, Mensa und Bibliothek ganz ohne Ampel zeigen, wo die Blechhaufen hingehören: in die Warteschlange nämlich, bis die Vorlesungen anfangen und die Straße frei wird.
Die ist Idee ist gut und die Welt bereit
Trotzdem: Die Idee ist gut und Fahrräder gibt es hier aufgrund der Uni auch zur genüge. Wirklich aufregend an der Geschichte ist aber wohl die seltene Eintracht von Symbolpolitik und Feldforschung. Denn wenn es hier geht, warum nicht auch woanders? Und so traurig das auch sein mag, wäre ja bereits der Perspektivwechsel weg vom Auto einen goldenen Sattelschoner wert.
Kein Zufall ist übrigens, dass ausgerechnet Oldenburg diesen Vorstoß wagt. Hier rühmt man sich seit jeher (und inzwischen zu Recht) seiner Fahrradfreundlichkeit, die immer auch mit offenen Augen in die Nachbarschaft guckt. Studierende fahren sogar mit dem Semesterticket zum Graskaufen in die Niederlande, wo die Regenampel herkommt.
Im vergangenen Jahr ist Oldenburgs Zertifikat als fahrradfreundliche Kommune verlängert worden: wegen Radschnellwegen, die nicht nur innerstädtische Hotspots verbinden, sondern bis weit ins Umland führen. Auch werden bereits seit den 1990er-Jahren kontinuierlich Kreuzungen umgestaltet, Radwege nicht nur ausgewiesen, sondern sogar gepflegt, viele Abstellplätze geschaffen, die niedersächsische Förderung von Lastenrädern kommunal zusätzlich aufgestockt, und so weiter und so fort.
Kurz gesagt: Die öffentlichkeitswirksam grüngeschaltete Regenampel ist kein reiner PR-Stunt, sondern darf durchaus als Ausdruck ernsthafter Bemühungen um die Verkehrswende gelten. Das wäre nach der symbolpolitischen Feldforschung schon die nächste Zweisamkeit mit Seltenheitswert: dass hier nämlich guter Wille und Expertise zusammenkommen.
Und wer weiß, vielleicht begreifen ja wenigstens einzelne Autofahrer:innen im Sprühregen vor der plötzlich roten Ampel, wie irre der Normalbetrieb eigentlich ist. Oder dass es so dramatisch gar nicht ist, wenn es wenigstens ausnahmsweise mal nicht nur um sie und ihr ungehindertes Durchrauschen geht. Aber da wird’s vielleicht doch endgültig zu utopisch.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Schwerpunkt Stadtland
Kommentar von
Jan-Paul Koopmann
Redakteur und CvD
Jahrgang 1982, schreibt aus dem Bremer Hinterland über Kultur und Gesellschaft mit Schwerpunkten auf Theater, Pop & schlechter Laune.
Themen
Probieren Sie die wochentaz
stadtland
Dieser Artikel stammt aus dem stadtland-Teil der taz am Wochenende, der maßgeblich von den Lokalredaktionen der taz in Berlin, Hamburg und Bremen verantwortet wird.
mehr von
Jan-Paul Koopmann