Bombenanschlag in Istanbul: Ankara macht PKK verantwortlich
Sechs Menschen sind bei einer Explosion in Istanbul ums Leben gekommen. Die türkische Regierung beschuldigt militante Kurden, hinter dem Anschlag zu stecken.
Bei dem Anschlag in der belebten Einkaufsstraße in der Bosporus-Metropole sind am Sonntag sechs Menschen getötet und mehr als 80 Menschen verletzt worden. 31 Verletzte wurden den Behörden zufolge am Montag noch im Krankenhaus behandelt, zwei von ihnen befanden sich demnach in kritischem Zustand. Istanbul und andere türkische Städte waren in der Vergangenheit wiederholt von politisch motivierten Anschlägen militanter kurdischer und auch islamistischer Gruppen erschüttert worden.
Istiklal Caddesi ist eine der beliebtesten Flaniermeilen Istanbuls. Einige Anwohner sprachen am Sonntag auch von einer zweiten Explosion in der Nähe des Tatorts. Zum Zeitpunkt der Explosion war die Fußgängerzone besonders gut besucht. Auf Aufnahmen in Online-Netzwerken ist ein mächtiger Knall zu hören, gefolgt von Flammen. Die Bilder zeigen zudem einen großen, schwarzen Krater sowie mehrere auf dem Boden liegende Menschen. Die Explosion löste sofort Panik unter den Besuchern der Einkaufsstraße aus. Das Gebiet wurde umgehend evakuiert.
Die Türkei und insbesondere Istanbul war in den Jahren 2015 und 2016 Zielscheibe einer blutigen Anschlagskampagne, zu der sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekannte. Einer der Anschläge wurde auch auf der Istiklal-Straße verübt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen