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Gegen das Vergessen

Hunderte demonstrieren für die Aufnahme von Ortskräften aus Afghanistan

Von Timm Kühn

Unter dem Motto „Dont Forget Afghanistan“ sind am Samstag laut Polizeiangaben rund 350 Menschen durch Berlin gezogen, um für die Aufnahme ehemaliger Ortskräfte der Bundeswehr sowie ihrer Familien zu demonstrieren. Anlass für den Protest ist der einjährige Jahrestag der Machtübernahme der Taliban am Montag. Die Initiative Seebrücke sowie ein breites Bündnis von Betroffenen und Un­ter­stüt­ze­r:in­nen hatten bundesweit zu Aktionen aufgerufen. Unter anderem findet noch bis Montag ein Protestcamp am Spreebogenpark statt.

Auf Transparenten wurde die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, das Taliban-Regime nicht als Staat anzuerkennen. Auf einem weiteren Banner war „Grenzen auf überall“ sowie die Forderung zu lesen, „Stacheldraht zu Altmetall“ zu verarbeiten. In Redebeiträgen wurde auf die besondere Gefährdung von Frauen und queeren Menschen durch die Taliban hingewiesen. Nora Brezger vom Flüchtlingsrat sagte, die Bundeswehr habe vor ihrem Abzug noch „über 20.000 Liter Bier, Wein und Sekt ausgeflogen – nicht aber die gefährdeten Menschen“. Die Bundesregierung habe „tausende Schutzberechtigte wissentlich den Taliban überlassen“, hieß es im Demoaufruf. Trotz aller Versprechen zu handeln sehe ein geplantes Bundesaufnahmeprogramm für afghanische Ortskräfte lediglich 25 Millionen Euro vor. Das reiche für 5.000 Personen – „ein Bruchteil“ der tatsächlich vom „Terror-Regime“ der Taliban bedrohten Menschen. Nötig seien etwa sichere Fluchtwege, unbürokratische Asylfolgeanträge und die Aussetzung der Notwendigkeit von Sprachzertifikaten für den Familiennachzug.

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