piwik no script img

Milizen im OstkongoDutzende Tote bei Angriff auf Mine

Bei einem Angriff auf ein Bergarbeiterlager sind mehrere Zivilisten getötet worden. Eine Hilfsorganisation verdächtigt die Codeco-Miliz.

Opfer der Gewalt im Ostkongo: Tausende Menschen mussten fliehen Foto: Moses Sawasawa/ap

Kinshasa/Bunia rtr/afp | In der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind bei einem mutmaßlichen Milizenangriff dutzende Menschen getötet worden. Ein Bergarbeiterlager in der Nähe der Stadt Mongbwalu, wo sich große Goldminen befinden, sei am Sonntag attackiert worden, teilte Armeesprecher Jules Ngongo Tsikudi mit. Die regionalen Behörden sprachen am Montag von 52 Toten und 100 Vermissten. Auch ein vier Monate altes Baby soll unter den Todesopfern sein.

Das örtliche Krankenhaus sei mit der Zahl der Opfer überfordert gewesen. Die örtliche Hilfsorganisation schrieb den Angriff der Codeco-Miliz zu, die bereits mehrfach Lager von Zivilisten angegriffen hat. Codeco tötete vergangenen Monat 18 Menschen in einer Kirche und im Februar weitere 60 in einem Flüchtlingslager.

Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind in den östlichen Provinzen des Kongos an der Tagesordnung. Gruppierungen wie Codeco und andere Milizen sowie ein lokaler Ableger des Islamischen Staates (IS) ringen um Territorium und Ressourcen.

Die Codeco-Miliz gilt als bewaffnete politisch-religiöse Sekte, die nach eigenen Angaben die Interessen der Volksgruppe der Lendu verteidigt. In Ituri und in der benachbarten Provinz Nord-Kivu gilt seit Mai 2021 der Ausnahmezustand. Das hat aber nicht dazu geführt, dass die Übergriffe bewaffneter Gruppen ausgeblieben wären.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!