Weihnachtsbäume auf Berlins Gehwegen: Oh, ein Tannenbaum!

Alle Jahre wieder liegen ausgediente Weihnachtsbäume in der ganzen Stadt herum. Die BSR holt sie kostenlos ab. Sie werden verbrannt.

Tannenbaum auf Gehweg

Liegen häufig im Weg: Abgediente Weihnachtsbäume Foto: picture alliance / Wolfgang Kumm/dpa

taz | BERLIN In den ersten Januarwochen kann es nicht schaden, hin und wieder nach oben zu schauen, um sich zu vergewissern, dass kein Tannenbaum, der vom Balkon geworfen wird, auf den eigenen Kopf fällt. Gleichzeitig muss man aufpassen, dass man nicht über das „Grünzeug“ auf dem Gehweg stolpert: Ausgediente Weihnachtsbäume werden nach dem Fest in einem kollektiven, die Weihnachtszeit beendenden Akt vor die Tür gebracht – aus der Wohnung, aus dem Sinn.

Natürlich gibt es auch die Weihnachtsfreaks, die den geschmückten Baum bis April stehen lassen, um ihn dann durch die Osterdekoration zu ersetzen. Für die meisten ist Weihnachten aber spätestens am Dreikönigstag, dem 6. Januar, vorbei, und dann muss der alte Baum raus. Gleich einer Pfandflasche wird die kleine Tanne auf den Bürgersteig gelegt – irgendjemand nimmt die schon mit.

Irgendjemand? Die Berliner Stadtreinigung holt jedes Jahr die Bäume kostenlos ab. Es gibt einen festen Zeitplan, wann und wo die Bäumchen abgeholt werden: Zwischen dem 8. und 21. Januar gibt es pro Stadtteil zwei Abholtermine, an denen die rund 350.000 Berliner Weihnachtsbäume eingesammelt werden. Im Sinne der anschließenden Weiterverwertung sollen die Tannenbäume lamettafrei vor die Tür gestellt werden.

Wie umweltverträglich?

Wichtig zu betonen für die BSR ist, dass die benutzten Tannen nicht an die Elefanten im Zoo verfüttert werden – dafür eignen sich nur die übrig gebliebenen aus den Verkaufsstellen. Die abgeschmückten Bäume werden „geschreddert und in Biomassekraftwerke gebracht“, heißt es auf der Website der BSR. Die entstandene Energie soll reichen, um 500 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme und Energie zu versorgen – laut Umweltorganisationen wie dem WWF wird die Weihnachtsbaumtradition dadurch aber noch lange nicht kli­ma­freund­lich: ­Sie kritisieren die großen Monokulturen und den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden.

Entsprechende Verbesserungsvorschläge geben sie aber auch: Nach dem Fest ist vor dem Fest – für dieses Weihnachten empfiehlt der WWF beim Baumkauf auf entsprechende Gütesiegel von Bio, Naturland, Demeter oder FSC zu achten. Das Umwelt-Bundesamt teilt mit, am umweltfreundlichsten seien Bäume, die natürlich gewachsen sind und direkt aus dem Wald der eigenen Region stammen.

Eine andere Möglichkeit ist natürlich, kreativ zu werden und den Weihnachtsbaum selbst zu basteln. Eine Alternative aus Plastik ist bei Um­welt­schüt­ze­r*in­nen nicht gern gesehen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.