Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Hätte die Politik vernünftig gehandelt, dann hätte sie von vornherein eine regelmäßige Testpflicht für jedermann mit Quarantäne-Regelungen für die dabei gefundenen Infizierten eingeführt. Dadurch wären die Infektionsketten weitgehend abgebrochen worden und wir hätten jetzt nicht nur Inzidenzen wie wir sie im Sommer hatten, sondern hätten uns auch schon den Lockdown im letzen Jahr sparen können.
Und statt viel Zeit und noch mehr Geld für einer zum Scheitern verurteilten Impfkampagne zu verschwenden, hätte man besser daran getan, die Test-Methoden zu verbessern und zu effekivieren!
Blutzucker-Meßgeräte ermitteln den Blutzuckerwert in Sekunden.
Sollte es nicht möglich sein, etwas ähnliches für Corona zu entwickeln?!
Es ist doch eigentlich so, wie letztes Jahr auch: Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft sollen alle Leute nochmal raus aus dem Haus, in die Kaufhäuser rein und sich dort die Zeit vertreiben und Geld ausgeben. Und erst wenn es 5 nach 12 ist, dann die Notbremse ziehen. Hauptsache, die Konsumenten haben möglichst viel Geld ausgegeben und die Konzerne möglichst reich geworden.
Hat 2020 schon weh getan, kaum einen sehen zu dürfen. Wird 2021 wieder so sein. Freue mich schon darauf (not).
Einziger Unterschied: Ein Großteil der Ungeimpten steckt nun andere Menschen an, die noch garnicht betroffen waren oder zu einem kleineren Teil bereits geimpft sind.
Vorschlag: Kein Weihnachtsgeschäft. Keine Kapitalismusbefriedigung.
Die „Welt“ nennt die Bundesnetzagentur eine neue Zensurbehörde. Das ist ein unnötiger Aufschrei gegen eine normale rechtsstaatliche Aufgabe.
Corona und Weihnachtsmärkte: Getrübte Adventszeit
Hätte die Politik so vorausschauend agiert wie die Betreiber der Weihnachtsmärkte, müsste es keine Einschränkungen geben. Die Händler trifft es hart.
Trauriger Anblick: Der geschlossene Weihnachtsmarkt in Dresden am 1. Dezember Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Das vorweg: Ich geh gar nicht oft auf Weihnachtsmärkte. Doch bei der Frage, ob dieses Adventstreiben geöffnet bleiben sollte, geht es nicht um persönliche Vorlieben. Es geht um Verlässlichkeit, um wirtschaftliche Existenz, und um soziales Leben geht es auch. Im August gesellte sich zur AHA-Regel das schärfere Prinzip 3G, einen Monat später das drastische 2G, das Ungeimpfte bestrafte. Geimpfte aber sollten mehr Freiheiten bekommen. Wer hat damals, als die Inzidenzzahlen minimal waren, an den Dezember gedacht?
Es waren private Betreiber, wie etwa auf dem Berliner Gendarmenmarkt, die sich zu dieser frühen Zeit für 2G entschieden – freiwillig. Sie wollten für ihre Gästen größtmögliche Sicherheit – und natürlich auch nicht ihren Umsatz und Gewinn riskieren. So viel Weitsicht von der Politik zu erwarten, war illusorisch. Dabei ginge es nicht um Prophetie, sondern um Erfahrungen, die andere Staaten schon gemacht haben. Impfzentren offenlassen, Vakzine bestellen, Hochbetagte schnell „boostern“.
Ist kaum passiert. Trotzdem wollen politisch Verantwortliche zeigen, dass sie handeln. Jetzt wird intensiv geharkt im Freizeitgarten. Es geht gegen Clubs, Diskotheken und Volksfeste, also auch Weihnachtsmärkte. Im Unterschied zu den Clubs, die sich als Virenschleudern erwiesen haben, finden die Märkte im Freien statt und mit reichlich Coronamanagement. Trotzdem mussten sie schließen – in Bayern, Thüringen, Sachsen, Brandenburg. Die Händler baden das aus.
Krösusse sind selten unter ihnen. Schon jetzt haben viele aufgegeben. Und es gibt noch eine andere Seite. Auch in einer Pandemie braucht es Lichtblicke – etwas anderes als nur Hinweise auf den Mund-Nasen-Schutz. Der Advent ist eine besondere Zeit, nicht nur für Kinder. Bei allen „Kontaktbeschränkungen“, ein Wort wie aus der Elektrotechnik, bleibt der Mensch ein geselliges Wesen, ausgestattet mit einer Seele, und die muss mal raus – zum Ballettabend, Fußball oder eben auf den Weihnachtsmarkt. In der Telefonseelsorge jedenfalls laufen wieder die Drähte heiß.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Thomas Gerlach
Redakteur Reportage & Recherche
1982 Agrotechniker/Mechanisator; 1985 Film-Missionar, Diplom-Theologe, 1992/93 Staatliche Belarussische Lenin-Universität Minsk, 1997 Journalist, seit 2012 Reporter im Ressort Reportage & Recherche. Ehrungen: Bester Lehrling beim Pflügen der Herbstfurche im Kreis Burg b. Magdeburg (1983) Autor: Ukraine. Zwischen den Karpaten und dem Schwarzen Meer (Reiseführer, Trescher Verlag 2011). Aus aktuellem Anlass wieder als E-Book verfügbar.
Themen
Corona in Grafiken
Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.
▶ Alle Grafiken