Neuer Verein für Spendengelder: FFF regelt Finanzen neu
Lange sammelte die Bewegung Spenden auf einem Treuhandkonto der in Kritik geratenen Stiftung Plant-for-the-Planet. Das soll sich jetzt ändern.
Ansonsten soll der Verein keine Rolle in der Bewegung spielen und auch nur fünf Mitglieder haben, sodass gerade alle vorgeschriebenen Rollen von der Vorstandsvorsitzenden bis zur Schatzmeisterin besetzt sind.
Bislang liegt das Geld, das Menschen an die Klimaschützer:innen spenden, auf einem Treuhandkonto der Stiftung Plant-for-the-Planet. Die pflanzt im Namen des Klimaschutzes und im Auftrag von Unternehmen sowie Privatpersonen Bäume, war aber zuletzt in die Kritik geraten. Journalist:innen der Zeit deckten auf, dass die Organisation viel mehr CO2-Einsparung verspricht, als sie liefert.
Der Umzug des Geldes von Fridays for Future sei schon lange geplant gewesen, berichtet Helena Marschall, die sich seit Jahren für die Bewegung engagiert und den Prozess um die Vereinsgründung mit koordiniert hat.
Verein soll Entscheidungen der Bewegung umsetzen
„Ende 2018, Anfang 2019 sind wir sehr, sehr schnell gewachsen und hatten natürlich Kosten für die Organisation der Demos – aber es gab auch Menschen, die uns dafür spenden wollten“, sagte sie der taz. „Dafür brauchten wir kurzfristig eine Lösung.“ Da kam das Treuhandkonto von Plant-for-the-Planet gerade recht. „Es war eigentlich schon immer klar, dass das eine Übergangslösung sein soll.“
Praktisch soll sich an den bisherigen Abläufen nichts ändern. Fridays for Future hat eine Arbeitsgruppe, die sich mit den Finanzen befasst. Rechnungen unter 1.000 Euro, bei denen es um übliche Ausgaben wie für Flyer oder die Anmietung von Technik für Demos geht, darf die Gruppe eigenständig freigeben. Für höhere Summen oder außergewöhnliche Projekte findet eine Abstimmung unter Delegierten der Ortsgruppen statt.
„Formal muss natürlich der Verein über die Verwendung des Spendengelds entscheiden, er verpflichtet sich aber, das nach dem Votum der Bewegung zu tun“, sagte Marschall. „Ich sehe nicht die Gefahr, dass der Verein seine Macht missbraucht.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Deutscher Arbeitsmarkt
Zuwanderung ist unausweichlich
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich