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Delta-Variante in SüdafrikaUnd wieder Lockdown Level 4

Ausgangssperre, Versammlungsverbot, Schulschließungen: Die Delta-Variante bringt Südafrikas dritte Coronawelle. Der Präsident verkündet den Lockdown.

Südafrika: Die mit so viel Hoffnung begonnene Impfkampagne geht nur schleppend voran Foto: Themba Hadebe/ap/dpa

AMSTERDAM taz | Seit diesem Montag gilt in Südafrika wieder der zweitstrengste Lockdown Level 4: Ausgangssperre ab 21 Uhr, keine Versammlungen mehr (außer Beerdigungen mit maximal fünfzig Personen), kein Alkoholverkauf, Restaurants dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen liefern, und alle Schulen schließen ab Mittwoch. Der neue Lockdown gilt für zunächst zwei Wochen.

Dies verkündete Präsident Cyril Ramaphosa Sonntagabend im nationalen Fernsehen und fügte hinzu: „Die dritte Coronawelle bei uns ist schlimmer als die ersten beiden: Nicht nur ist die Zunahme täglicher Infektionen dramatischer, auch sagen unsere Experten, dass inzwischen mehr als die Hälfte auf die aggressive Delta-Variante zurückzuführen ist.“

Es wird davon ausgegangen, dass die Ansteckungsgefahr hierbei doppelt so hoch ist wie bei der bisherigen südafrikanischen Mutation, der Beta-Variante – und dass hierbei auch Kinder und Jugendliche stärker betroffen sind und auch erkranken werden. Die Zahl der nachgewiesenen Coronatoten Südafrikas liegt inzwischen bei fast 60.000 – etwa die Hälfte aller Verstorbenen auf dem Kontinent. Die Dunkelziffern werden von Wis­sen­schaft­le­r*in­nen als mehr als doppelt so hoch angegeben.

Zugleich kämpft die mit so viel Hoffnung begonnene Impfkampagne weiter mit Lieferproblemen der Impfstoffe, so wie die meisten Länder Afrikas: Von den knapp 60 Millionen Süd­afri­ka­ne­r*in­nen haben bis jetzt nur 2,7 Millionen eine erste Impfung erhalten. Immerhin sind die täglichen Impfungen mit dem, was an Vakzin-Dosen vorliegt, auf 100.000 pro Tag erhöht worden. „Wenn ausreichend Lieferungen kommen, könnten wir von unserer Logistik her 300.000 Personen täglich impfen “, sagt Präsident Ramaphosa.

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